Compact vs Shortboard

[Hein Mück]

Nachdem ich letztes Jahr mein Vanguard bekommen habe, hatte ich Monate lang die rosarote Brille auf. Mein Hellfire in Timbertek stand ewig in der Ecke und wartete auf die richtigen Bedingungen. Ende April kam endlich der Tag, an dem ich das Hellfire in 5.8 auspacken und fahren konnte. Die Bedingungen waren leider sehr moderat-Wellen 50-80cm und Wind für 9qm.
Am 1. Tag bin ich einige Stunden nur das Hellfire gehfahren und hatte mich schnell an das direkte Fahrverhalten gewöhnt.
Am 2. Tag habe ich dann mit Andreas ständig zwischen Hellfire 5.8 und Vanguard 5.4 hin und her getauscht. Plötzlich war die rosarote Vanguard Brille verschwunden und ich war völlig schockiert vom Fahrgefühl. Nach ein paar Minuten verwundern über das Vanguard wollte ich das Hellfire zurück. Andreas und ich haben uns dann ausgetauscht und haben sie Boards länger unter den Füßen behalten. Nach ca. 20min war ich wieder Feuer und Flamme mit dem Vanguard und wusste warum ich mich verliebt habe. Wieder zurück auf dem Hellfire wurden mir die Unterschiede sehr deutlich. Nach dem wunderbaren Tag war mir klar ich brauche 2 Bretter

Nun aber zu den Fakten:
Das Vanguard war mit John John und das Hellfire mit dem AM2 Finnen bestückt. Beide Boards liefen ungefähr gleich gut Höhe. Beide gleiten gleich schnell an, aber das Hellfire geht spielerischer los. Beide Boards kleben förmlich am Fuß und gehen gut durch Kabbelwasser. Das Hellfire hat etwas mehr Flex als das Vanguard, trotzdem schneidet das Vanguard gut durch Kabbel ohne dass die Knie schmerzen. Das Vanguard dreht auf dem Punkt und kann so schön skatig gefahren werden. Das Hellfire dreht auch sehr eng, aber nicht so skatig. Beide Boards verlieren beim Turn keine Geschwindigkeit. Was besonders auffällt, dass beim "Topturn" (war ja nicht wirklich hoch) das Hellfire einfach richtig geil ist! Man kann sich voll reinlegen ohne wegzurutschen, mit dem Oberkörper fast auf der Wasseroberfläche und trotzdem kommt man wieder hoch. Das Vanguard muss hier deutlich über dem Brett gesteuert werden. Ich würde fast sagen, dass man relativ aufrecht steht. Im Topturn kann man das Vanguard gut wegdrücken, muss dabei etwas bewusster vorgehen, damit man es nicht "wegschleudert". Dieses Wegschleudern trifft allerdings nur bei kleinen Wellen zu, wenn auf die 2m zugeht, habe ich es nicht mehr erlebt.
Das Hellfire nimmt den Wellenschub bereits sehr früh auch in kleinen Wellen auf. Allerdings liegt hier die GANZ große Stärke vom Vanguard. Dieses Boards kann bereits auf Miniwellen ohne Kiteunterstützung gesurft werden. Sobald man dort eine Welle angefahren ist die lief, konnte man sie so lange surfen bis die Welle brach-das waren manchmal 100m!

Mir hat der Tag aufgezeigt, dass in guten Bedingungen ein weiteres Board Sinn macht und dass man sich auf dem Vanguard erstmal einfahren muss.

Gruß Daniel

www.united-ocean-sports.de

[DieWelle]

Interessanter Bericht!
Ich habe seit einiger Zeit nur noch das Vanguard (5'2" mit Jordy M) und alle anderen Boards verkauft. Daher natürlich (leider) auch kein Vergleich mit dem Hellfire möglich.
Mir ist das Vanguard noch nie weggerutscht, muss ich sagen. Gerade am Samstag in Heiligenhafen ein paar Mini-Wellen "zerstört" mit optimalem Druck im 7er und echt ordentlich Spray-Produktion Da rutschte nix! Aber vielleicht fahre ich einfach nicht radikal genug

Voll bestätigen kann ich, dass das Vanguard selbst auf kleinsten Wellen ohne Kitezug gesurft werden kann. Kniehohe Ostseewelle reicht für mich mit dem 5'2" aus! Überrascht mich immer wieder.

Aber Boards kann man ja nie genug haben.
Freu mich schon extrem auf das Vader, das ich bei Euch kaufe

Bis dahin geht´s bald mit dem Vanguard in die Bretagne. Da kann ich´s dann endlich auch mal in Wellen fahren, die diese Bezeichnung verdient haben.

[wombat]

Kein Mensch der Welt kann Mini-Wellen ohne Kiteunterstützung mit einem Vanguard 100m lang surfen. Es sei denn, ihr habt eine Longboard-Version
Nicht böse gemeint, nur wie ich finde, ein wenig sehr übertrieben.
Übrigens würde mich persönlich mal sehr interessieren, wo und bei welchen Bedingungen ich bei uns so lange Wellen finden kann.

[Kiter-Yak]

In Wissant ist nicht bei euch aber bei uns

[andib2]

ich denke das der hype auf die Boards a'la vangard bald wieder nachlasst und sich das klassische Shortboard als Benchmark bestehen bleibt.
Die Harmonie aller Eigenschaften ist meiner Meinung bei Shortboards noch am größten.
Einzig bei kleinen und schwachen Wellen könnte das neue Shapkonzept erhalten bleiben.
Bei meiner Fertigung von Kitesurfboards, werde ich weiter auf die Größen 5'9'' -5'11'' setzen.

Andy

[wombat]

Ich glaube auch, dass der Hype bald beendet sein wird. Gebe Andi vollkommen Recht beim Surfboarddesign.
Ausser zu Demozwecken fahren doch auch alle Pros normale Shortboards...
Siehe z.B. auch hier: http://www.straplesskitesurfing.com/...s-kitesurfing/
übrigens ganz coole Musik. Aber vielleicht ist das ja auch nur Geschmackssache, wie bei Surfboards?

P.S.: Ist Cozzolino eigentlich regular oder goofy?

[Jan:)!]

Zitat von wombat

Ausser zu Demozwecken fahren doch auch alle Pros normale Shortboards...
Siehe z.B. auch hier: http://www.straplesskitesurfing.com/...s-kitesurfing/

Bei den North Boards kann ich das verstehen.
Bin zwar das Pro nur mal kurz gefahren, aber das ist mal wieder ein North Klassiker.
Erst die Entwicklung verschlafen und dann irgendwas total unterirdisches auf dem Markt zu schmeissen.

Siehe erste Baureihe Evo oder erste Baureihe Neo.

Ansonsten finde ich den Begriff "Compact Shape" auch total unsinnig.
Die Boards, die da in einen Topf geworfen werden, sind untereinander genauso so unterschiedlich wie Shortboards untereinander oder Shortboards in Vergleich zum Vanguard.

Das ist auch absolut kein Wunder, denn da werden die Shapes auf ihr unwichtigstes Merkmal (abgeschnittene Nase) reduziert.
Der einzige Teil des Boards, der praktisch nie im Wasser ist, soll irgendwie verantwortlich sein für die gesamten Fahreigenschaften.

Klingt logisch.

Das Vanguard wäre auch mit einer runden Nase ein top Board.
Über die anderen Shapes mit "abber" Nase, sag ich mal nix - bin die meisten nicht genug gefahren.

[DieWelle]

Das Video ist ja unfassbar! Airton setzt echt die Physik außer Kraft. Auch super, dass mal fast alles in Originalgeschwindigkeit zu sehen ist!
Ich glaub, regular und goofy sind keine Kategorien für Airton

Was die Pros fahren, ist mir übrigens völlig egal. Genauso wie Hypes. Das Vanguard fährt einfach sehr gut im Vergleich zu den Boards, die ich vorher hatte. Aber das tun sicher auch noch 100 andere Boards, die ich noch nicht gefahren bin. Das macht es ja so spannend!

[Hein Mück]

@ Wombat: ich hatte doch geschrieben, dass wir die Boards in Wissant gefahren sind. Kennst du das? Dort liefen kleine, aber sehr saubere und lange Wellen, die ein Tick mehr Druck hatten als in der Lübecker Bucht
@ Welle: ich fahre derzeit die Mulcoy Finnen, also eher etwas kleiner, weil ich dieses skatige Gefühl so mag. Die Jordy greifen schon deutlich stärker.
@ Jan: ich habe den Thread bewusst nicht auf Vanguard vs Hellfire reduzieren wollen. Ich bin z.B. auch das neue mitu in 5.10 in Wijk bei 2-3m Wellen gefahren. Das fand ich auch sehr interessant!
@Andy: ich denke, dass die meisten Leute in eher kleinen Wellen kiten, von daher sehe ich mit dem Tomo Boards keinen Hype, sondern die Zukunft!

Optisch lässt sich natürlich darüber streiten, da gefällt mir das Hellfire schon deutlich besser. Über Himmelfahrt und Pfingsten war ich jeweils in Klitmöller und Hanstholm. Jan, ich ich glaube in Klittmöller habe ich deinen blauen Helm auch gesehen Ich glaube das war der Sonntag, wo in der Bucht Wahnsinns Berge gelaufen sind. Wenn man am Wellenkamm war ähnelte es dem drop in beim Skateboarden in der Halfpipe Das Vanguard war weder mit der Größe der Wellen noch mit dem Speed überfordert. Hingegen der Samstag über Pfingsten war mit WNW ein epischer Tag an der Fischfabrik. Tagsüber war es schon klasse und am Abend wurden die Wellen richtig steil und über kopfhoch. Down the line mit dem Vanguard hat richtig, richtig spaß gemacht! Was ich damit sagen möchte, Andy, ich habe die Grenzen vom Vanguard noch lange nicht ausgereizt. Ich vermute, dass ich das Vanguard zu 80-90% fahren werde, weil ich kopfhohe und saubere Wellen nur selten überschreiten werde.

Es sind ja nun die neuen Tomo Vader Boards bei uns eingetroffen. Die Outline ist etwas runder und das Heck nicht so mächtig. Vielleicht es das sogar nochmal ein Schritt nach vorne.

Gruß Daniel

[Jan:)!]

Zitat von Hein Mück

@ Jan: ich habe den Thread bewusst nicht auf Vanguard vs Hellfire reduzieren wollen. Ich bin z.B. auch das neue mitu in 5.10 in Wijk bei 2-3m Wellen gefahren. Das fand ich auch sehr interessant!

Das hab ich schon verstanden.

Ich denke mal mit "Compact Shape" meinst du abgeschnittene Nase? Dummer Begriff.
Da ist die Frage eben, was das soll wenn du nur das Vanguard aus dieser Gruppe gefahren bist.

Die Boards mit abgeschnittener Nase, die ich bisher gefahren habe sind untereinander unterschiedlicher als z.B. das Hellfire zum Vanguard.
Es macht absolut keinen Sinn, das Vanguard mit den North Boards oder den Slingshot Boards ohne Nase in eine Gruppe zu stecken.

[Hein Mück]

Zitat von Jan:)!

Das hab ich schon verstanden.

Ich denke mal mit "Compact Shape" meinst du abgeschnittene Nase? Dummer Begriff.
Da ist die Frage eben, was das soll wenn du nur das Vanguard aus dieser Gruppe gefahren bist.

Die Boards mit abgeschnittener Nase, die ich bisher gefahren habe sind untereinander unterschiedlicher als z.B. das Hellfire zum Vanguard.
Es macht absolut keinen Sinn, das Vanguard mit den North Boards oder den Slingshot Boards ohne Nase in eine Gruppe zu stecken.

Ja, mit Compact Shape meine ich "COTAN", Tomo... Boards. Hätte man sich denken können, wenn ich vom Vanguard rede. Warum verlierst du dich in der Definition des Names dieser verkürzten Boards? Ich finde es interessanter welche Erfahrungen andere Leute gemacht haben und auch wie sich andere Shortboards gegen andere Bretter mit verkürzter Outline anfühlen. Jan, wenn deine Erfahrungen teilen würdest, wäre das interessanter als sich Sinn nach der richtigen Namensgebung.

Peeze

[The Flow]

Immer wieder schön zu lesen.

[Dmc]

Wie verhalten sich die Tomo Shapes eigentlich beim Überqueren von gerade brechenden\gebrochenen Wellen? Denke mal da hat mir die Aufbiegung\Spitze meines klassisch geshapedten Surfboards schon den einen oder anderen Abgang erspart!?

[Jan:)!]

Zitat von Hein Mück

Ja, mit Compact Shape meine ich "COTAN", Tomo... Boards. Hätte man sich denken können, wenn ich vom Vanguard rede. Warum verlierst du dich in der Definition des Names dieser verkürzten Boards?

"Compact Shape" war eine Names-Erfindung von North, deshalb fand ich's verwirrend.
Scheinbar ja nicht nur ich, sonst wäre ja nicht gleich der North-Vergleich gekommen.

Zitat von Hein Mück

Ich finde es interessanter welche Erfahrungen andere Leute gemacht haben und auch wie sich andere Shortboards gegen andere Bretter mit verkürzter Outline anfühlen. Jan, wenn deine Erfahrungen teilen würdest, wäre das interessanter als sich Sinn nach der richtigen Namensgebung.

Zum Vanguard/Hellfire hab ich ja schon was geschrieben.
Das Hellfire ist bei mir das Board für kleine Wellen. Das Vanguard eher für grössere Wellen/viel Wind.
In Deutschland bräuchte ich nur das Vanguard.

Generell "Shortboard" gegen "ohne Nase" zu vergleichen spare ich mir.
Wie oben schon beschrieben, sind die Unterschiede innerhalb der beiden Gruppen so gross, dass man nur jeweils einzelne Boards vergleichen kann.

Zitat von Dmc

Wie verhalten sich die Tomo Shapes eigentlich beim Überqueren von gerade brechenden\gebrochenen Wellen? Denke mal da hat mir die Aufbiegung\Spitze meines klassisch geshapedten Surfboards schon den einen oder anderen Abgang erspart!?

Das Vanguard ist da komplett unproblematisch/einfach.
Denke das kommt durch die gleichmässige Volumenverteilung.
Einspitzeln kenne ich dabei nicht.

[The Flow]

http://www.straplesskitesurfing.com/...s-kitesurfing/

Danach soll ja jetzt das Vader noch besser sein.

[Hein Mück]

Zitat von Dmc

Wie verhalten sich die Tomo Shapes eigentlich beim Überqueren von gerade brechenden\gebrochenen Wellen? Denke mal da hat mir die Aufbiegung\Spitze meines klassisch geshapedten Surfboards schon den einen oder anderen Abgang erspart!?

Das fand ich bisher immer unproblematisch. Wenn die Walzen auf dich zurollen einfach hinten das Board antippen, dann hebst du es über das Weißwasser.

[Kiter-Yak]

Klarer Vorteil ist auch der Einsatzbereich für schwere Kiter. Der Hull Dynamik Shape ermöglicht kleine Boards zu fahren die schnell angleiten und lange kontrollierbar sind. Zumindest bei dem Vanguard. Ferner absolut Einsteiger geeignet. Bisher war mein Allroundwaveboard 5.8 Fish shape. Jetzt 5.4 bei verbessertem Angleiten und Amwind