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Alt 06.06.2011, 22:44   #1
Dirk8037
Fischkopp in Züri
 
Registriert seit: 05/2006
Beiträge: 1.343
Standard Takoon Furia LTD 2011

Ich habe mir vor nicht allzulanger Zeit einen Takoon Furia LTD 2011 zugelegt.
Da die hier zu findenden Tests zu diesem Kite einen nicht unbeträchtlichen Ausschlag bei der Kaufentscheidung gehabt haben, möchte ich ein paar Ergänzungen machen.

Ich, bin 43 Jahre, 90kg, kite seit ca.10 Jahren, genauer gesagt hin und her fahren, Springen wenn es irgend geht Welle. Querbeschleunigung bei Kiteloops interessiert mich nicht wirklich. Und in Sachen Kunstturnen habe ich auch nichts zu bieten - ganz normaler Kiter also.

Was ich gesucht habe, war ein schnell drehender 13er als Ersatz für meinen 13er Waroo II (2007?) der halt ziemlich langsam ist. Daneben gibt es noch einen Speed3DL 19m und noch Waroos II in 9 und 7m. Board Underground 138.

Gefahren habe ich ihn bis jetzt 2 Tage am Neuenburger See (YVONAND). Einmal mit 12-15k und dann bei, laut Yvebeach Meto, 35-40km/h Grundwind mit 45kmh Spitzen. Alles ist natürlich voll subjektiv- wer es nicht lesen mag soll einfach weiterklicken.

Verarbeitung: wohl OK, kann aber auch keinen wirklichen Unterschied zu meinen Waroos erkennen. Gefühlt leichter als alte 13er. Anzumerken ist das die Druckfarbe sich auf dem Tuch komischen gummiartig anfühlt. Aber ich habe das Ding ja nicht zu kuscheln. Da das Design nicht wirklich prall ist, hätte man es auch weglassen können, dann wäre er noch leichter.

Die Rollen an der Bridle sind die selben, wie an meinen alten Flysurfer SpeedAir, dicke Metal und Kunststoff-Dinger aus dem Segelladen. Bei dem derzeitigen Ronstan-Standard etwas befremdlich, kann man aber auch als super heavy-duty Luxus auslegen.

Tasche: Kofferartiger Stil. 1-2 kleine Taschen mehr hätte man ihr ruhig spenderen können.

Bar: Eine Bar halt. Das klassiche Klettrelease finde ich gut; robust,leicht zu sammenzubauen (besser als den nervigen Metallstif von Flysurfer). Das "Gehäuse" ist dagegen simpelster Spritzguss und sieht einfach nur billig aus.
Das Drehgelenk ist auch nicht wirklich leichtläufig. Die Frontlines gehen nach ein paar Metern in ein Y über.

Die Safty geht dort an eine der Frontleinen über.
Der ClamCleat-Adjuster ist OK.
Gut ist, das die Pigtails (3 Knoten) unten ander Bar sind und nicht oben am Kite.

Die Front-Tube ist gefühlt nur halb so groß, wie die des Waroo.
KEIN RÜCKSCHLAGVENTIL!!! Wenn das hier einer von Takoon ließt - habt ihr zuviel geraucht oder was!??!! Nutzlose Bande. One-Pump ist wohl heutzutage unvermeidbar. Bin mal gespannt wie lange das hält.

Am 2ten Tag konnte ich noch einen Wainmann Boss 12 vergleichsfahren.
Ihn mit dem Waroo 13 zu vergleichen macht eigentlich nicht wirklich Sinn. Aber da man ja was kauft, daß besser sein soll, dann doch irgendwie schon.

Zum Fahrgefühl:

Grundzug ist eher gering, fühlt sich sehr leicht und agil an und ist sehr stabil.
Einen großen Unterschied zwischen den beiden Anknüpfungspunkten an der Fronttube (+/- Depower) konnte ich nicht erkennen. Er steht im Windfenster etwa dort wo ich es vom Waroo gewohnt bin. Der Boss steht trotz Upwind Anküpfung deutlich tiefer im Fenster.

Höhelaufen: nichts auszusetzten. Erstaunlicherweise war der Boss auch nicht schlecht, wobei ich das ua. dem sehr netten Concept-X Preditor zuschreibe, das ich mit dem Kite fuhr.

Drehen: Er ist gefühlt sensibler als mein 9er. Wenn man ihn reißt, dreht er voll über die Mitte, sehr direkt mit guter Geschwindigkeit durchs Windfenster. Weitere Turns gehen schon mehr über das Tip. Hat dabei nicht allzuviel Zug. Lenkbarkeit bei Depower ist auch gut. Meiner Meinung nach läßt er sich gut in der Welle mitlenken. Genau was ich wollte. Rückmeldung gut. Zum Waroo liegen hier Welten, der Wainman Boss kam mir dagegen auch träge, indirekter vor!

Druckpunkt: Man kann ihn erahnen. Man könnte auch sagen - lausig. Ich fand aber auch den Boss nicht so prächtig.

Depower: Sehr langer Weg. Der Boss braucht für den selben Effekt 1/2 bis 1/3 Weg.
Bei böigem Wind bedeutet das häufigeres Nachstellen am Adjuster.
Igs. erinnerte mich das etwas an den ersten Bandit 9m den ich mal getestet habe.
Am 2ten Tag, hatte ich ihn an den letzten Pigtailknoten mit halb gezogenem Adjuster.
Mir reicht es aus. Die Bar-und Lenkkräfte stiegen nicht nennenswert an.

Springen: Noch nie war es so einfach (vom Speed3 mal abgesehen). Für einen Grobmotoriker wie mich, sehr einfach abzurufendes Potential, sowohl Höhe als auch Flugdauer. Durch das schnellere drehen/lenken besser als beim Boss, wie ich finde.

Wasserstart: Am ersten Tag musste ich 2mal zurückschwimmen und wollte ihn fast wieder verkaufen. Selbst meine Gaastra GXR Erfahrungen konnten nicht helfen. Durch das Y konnte kam auch nicht über die Vorderleinen nachhelfen. Ganz bitter.
Am 2ten Tag hatte ich vorsichtshalber eine 5te dran. Aber bei dem Wind ging alles fast von alleien.

Insgesamt bin ich ganz zu frieden und freue mich auf den ersten Urlaub mit vernünfigter Weller. Ibs. der Vergleich mit dem Boss hat gut getan, da ich mit ihm geliebäugelt hatte und bin froh ihn nicht gekauft zu haben.

Alles in allem ein recht spezialisierter Kite, der in einigen Punkten deutliches Verbesserungspotential mitbringt. Dieser Thread hier ist irgendwie immer noch gültig- hängt halt vom Betrachter ab: http://surfforum.oase.com/showpost.p...27&postcount=3


Noch ein paar Worte zum Concept-X Preditor.
Schönes Finish, leicht, gute Laufruhe, crispes Fahrgefühl, exellentes Höhelaufen trotz 4cm Finnen und deutlich weniger Spritzwasser als mein UG. Das fühlte sich danach an, als ob es etwas am Wasser klebt. Auch kann man das Concept-X mit mehr Druck auf dem Vorderfuß fahren und steht entspannter drauf. Das UG neigt bei sowas sich festzufressen und schlägt auch vorne mehr aufs Wasser und braucht viel mehr Druck auf dem hinteren Bein. In engen Turns ist dann mein UG deutlich besser aber das rettet es irgendwie nicht.

Ein paar Detail-Pics kommen vielleicht noch nach.

Grüsse.
Dirk8037 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2011, 08:11   #2
Carlooo
Padics Kiteboarding
 
Registriert seit: 09/2006
Ort: Brombachsee
Beiträge: 617
Standard

Hey Dirk!

Danke für deine Erfahrungen! Ich werde deine Kritikpunkte gleich nach Frankreich übermitteln!

Bei irgendwelchen Fragen, kannst mir ruhig schreiben!


Gruß carlo
Carlooo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.07.2011, 09:42   #3
Dirk8037
Fischkopp in Züri
 
Registriert seit: 05/2006
Beiträge: 1.343
Standard Nachtrag

Hoi zusammen,

Ich habe hier noch ein paar Nachträge.

Es auf Grund der Weltwetterlage kein Swell im Nordatlantik und zu östlicher Wind auf Mauritius (die zu hohe Zahnrztrechnung kam noch hinzu) leider nur für El Medano gereicht.

Super böig aber immerhin eine komplette Woche Wind: 2 Tage mit dem 13er, 2 mit dem 9er und den Rest der 7er.

Der Furia dreht wirklich besser und ist direkter als mein alter 9er und ist viel direkter. Wirklich geil. Und wenn ich nochmal auf den Vergleich mit dem Wainman Boss hinweise, der ja gerne mal gehypte wird - spielt der Furia eine Liga höher.

Die Kraftenfaltung ist im Turn, auch wenn man ihn durchloop angenem und mit dem Radius gut steuerbar. Für einen alten Knacker wie mich völlig ausreichend und sicher auch für Anfänger gut.

Auch bezüglich Springen macht er mehr Spaß - Absprung ist besser zu finden, und in der Luft ist das Bewegen des Kites beim Waroo immer recht verkrampft gewesen. Beim Furia bewegt man ihn ohne großen Kraftaufwand auch mit angezogener Bar und bekommt damit noch eine sehr nette Gleitzeitverlängerung. Das Absetzen ist super soft.

Ich schreibe das extra mit Ref. auf meinen alten Lappen, da die Weiterentwicklung immer ein Diskussionpunkt ist.

Diese beiden Punkte Steuerung und Springen sind so viel Besser, dass ich jedem die Investion empfehlen kann.

Was ist noch aufgefallen.
Für gutes Höhelaufen braucht er finde ich vernünftig Wind, im unteren Windbereich brauchte ich immer 2 Schläger mehr vom Strand zur Mole.

Der Barbelag ist sehr angenehm - ich habe sie auch mit dem 9er und 7er geflogen und hatte keine Schwielen ö.ä.
Den ClamCleat als Adjutser finde ich ggü. dem Gurtbandsystem nicht ganz so gut, aber er funktioniert und hat vor allem deutlich mehr Depower-Weg als die anderen Systeme. Und wenn ich mir das Cabrinha Metallfedersystem ansehen, bevorzuge ich immer das einfachere.

Carloo hatte sich dann noch über ein paar harte Wort beklagt.
Sorry, schöner Kite, ich habe gerne meinen alten verkauft.
ABER - Rückschlagventile zu vergessen geht überhaupt nicht !!!
Irgdendwie spielen Details dann schon eine Rolle.

Und wenn ihr das schon ändert, dann doch bitte gleich ein großes Ein- und Auslassventil.

Cheers
Dirk
Dirk8037 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.07.2011, 16:08   #4
Steffenjoerg
Ich brauch mehr Wind
 
Registriert seit: 06/2003
Beiträge: 1.572
Standard

Den 13er kenne ich nicht, aber den 11er. Über den Geschmack läßt sich ja bekanntlich streiten. Daher mein Appell an Takoon. Lasst das Rückschlagventiel unbedingt weg. Die Dinger sind nach einer gewissen Zeit bei jedem Kitehersteller sowieso undicht und erschweren das Aufpumpen beträchtlich. Das Ventiel sichere ich ja eh mit dem Klett. Daher kann es unter normalen Umständen nicht aufgehen.

Was mich wundert, dass du das Umknüpfen nicht an den Flugeigenschaften merkst. Die verändern sich nämlich beim 11er doch schon deutlich.

Die Stärken sind meiner Meinung nach ganz klar Drehverhalten und Fluggeschwindigkeit.

Beim Wasserstart konnte ich keine Schwächen erkennen. Mit der richtigen Technik geht er problemlos raus.
Steffenjoerg ist offline   Mit Zitat antworten




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