Bahamas im November - Erfahrungen? Tipps?

[Vivi]

Hallo ihr Lieben
Liebäugle grad mit 2 Wochen Bahamas Anfangs November. San Salvador habe ich bei verschiedenen Anbietern gefunden: Flachwasser, Stehrevier, relativ Windsicher. Welche Erfahrungen habt ihr schon gemacht oder gibt es noch weitere Spots auf den Bahamas. Welche Unterkunft könnt ihr empfehlen? Bin froh um jeden Tipp. Wir sind zu weit: komplette Anfängerin und Aufsteigerin.

Gruss Vivi

[Bastelwikinger]

Erdkunde? du weisst wo die Bahamas liegen?*
siehst du ab und zu mal Fernsehen? Nachrichten?

'Irma' geht übrigens in diesem Moment über die Bahamas ...
Hurrikans sind zu dieser Jahreszeit dort normal. Die Hurrikan Saison geht offiziell bis Ende November ...

Die Frage sollte sich damit erledigt haben.

*damit ihr nicht googeln müsst: die Bahamas liegen zwischen Kuba und Florida.

[rio_joe]

Und weil die Hurricanes sich nicht um die Saison kümmern gibt's im Dezember auch noch ab und zu welche.
Der Wind ist zwar weniger stark aber für 10 Tage Dauerregen reicht's auch dann noch

PS. Kleiner Tip: überleg Mal warum hier im Moment ca. jedes 4.Thema was mit Brasilien zu tun hat

[Ratte im Labyrinth]

Wir waren im Februar 2013 auf San Salvador im Guanahani Beach Club.

Persönlich finde ich das einen der schönsten Spots, die ich kenne. Der einzige Grund warum wir seitdem nicht mehr da waren, ist der Umstand, dass das Resort keine Kinder nimmt (was Euch ja nicht weiter stören wird…). Nur die Anreise ist etwas umständlich, meist wohl über Miami und Nassau, eine Nacht Stop-over bei Hin- und Rückreise wird sich wohl kaum vermeiden lassen.

Zusammenfassend ist der Spot landschaftlich ausnehmend ansprechend (fast unwirkliche karibische Farben…), kaum Kiter auf dem Wasser, gute Bedingungen (wenn es auch für Komplett-Anfänger sicher bessere Spots gibt, s.u.), makelloses, kleines Resort. Allerdings denkbar abgelegen mit wenigen alternativen Beschäftigungen (abgesehen von Tauchen und Hochseefischen). Partyfaktor Nullkommanull.

Spot:

• Wunderschöner weisser Sandstrand, vor dem Ressort aber nicht übermässig breit, gerade bei Flut, aber bei jedem Gezeitenstand ausreichend.
• Der Wind kommt meist side-onshore von links, allerdings mit erstaunlicher Streuung der genauen Windrichtung. Meist etwas auflandiger als man es gerne hätte, ist aber noch ok. Anfang Februar hatten wir im Bereich von 15-25+ Knoten, ein Tag von sieben war windstill (dann übrigens beachtliche Sandfliegenplage, die aber beim leisesten Lufthauch wieder verschwindet). November sollte ähnlich gut funktionieren, allerdings gibt es dann in der Tat noch ein gewisses Risiko, dass ein tropischer Sturm das Windsystem durcheinanderbringt (aus aktuellem Anlass…).
• Meist Flachwasser bis kleine/mässige Kabbelwelle vor dem Ressort, in Abhängigkeit von der Windrichtung (je stärker auflandig desto kabbeliger). Ein wenig hochkreuzen Richtung Ausgang der Lagune reicht aber in jedem Falle für eine lupenreine Flachwasserpiste.
• Platz gibt es beliebig; aufgrund der geringen Grösse des Resorts (s.u.) und der Abgelegenheit treiben sich nur wenige Kiter in der Bucht herum.
• Stehbereich: vor dem Ressort leider nur mit grossen Einschränkungen. Der Strand fällt zwar auch nicht gerade besonders steil ab, so dass man bei Ebbe schon mit Glück 10-15m Stehbereich hat, das ist es dann aber auch. An dieser Stelle sind leider auch vereinzelt Bereiche mit Steinen/Korallen/Viehzeug etc., also im Zweifel unbedingt Schuhe anziehen. Wenn man die Bucht ein Stück nach links Richtung Ausgang der Lagune hochkreuzt, wird es flacher und der Untergrund sauberer. Auch rechts im Lee ist der Untergrund, glaube ich, eher sauberer, so genau habe ich mir das aber nicht angesehen.
• Welle: man kann zu den Felsen, die die Bucht vom offenen Meer abschirmen, hochkreuzen und findet dort je nach Bedingungen schon mehr oder weniger Welle – einen echten Wavespot mit regelmässigen, sauberen Wellen darf man aber nicht erwarten.

Unterkunft und Umgebung:

• Es gibt m.E. keine Alternative zum Guanahani Beach Club. Auf der anderen (windabgewandten…) Seite der Insel gibt es zwar direkt neben dem Flughafen einen Club Med, der liegt aber für Kiter an der völlig falschen Stelle.
• Der Guanahani Beach Club ist zwar klein, damals mit nur 3 Bungalows, aber sehr gepflegt und m.E. absolut empfehlenswert. Für diese Lage ziemlich am Ende der Welt ist der Standard sogar höchst bemerkenswert (gilt für unseren Aufenthalt in 2013…). Die Realität deckt sich in der Tat ganz gut mit den Bildern auf der website.
• Das Resort wird von der Besitzerin, einer arbeitswütigen Italienerin, fast im Alleingang gemanagt. Sobald irgendwo ein Fleck an den weissen Wänden auftaucht, kommt sie mit dem Farbeimer angelaufen, der Sand zwischen den Gebäuden wird täglich gerecht, alles war makellos sauber und perfekt instand gehalten. Die Betreiberin bäckt frühmorgens frisches Brot und Kuchen fürs Frühstück, serviert tagsüber Sandwiches und Salate und kocht abends selbst, in ziemlich gehobener Restaurantqualität. Angesichts der (nicht vorhanden) Versorgungslage höchst beeindruckend, es fehlt einem an nichts.
• Kinder (unter 12 oder 16, weiss nicht mehr genau) werden nicht aufgenommen.
• Mobilnetz und Internetzugang war in 2013 ziemlich verheerend: meist gar kein Mobilfunknetz (manchmal an bestimmten magischen Standorten mit gutem Zureden und Hoffen und Bangen ausreichend für ein kurzes Gespräch…), Internet gab es nur zeitweise und begrenzt, über Satellitenlink. Für Leute, die im Urlaub gerne arbeiten, besteht akute Suizidgefahr, wenn sich das seitdem nicht geändert hat.
• Alternativen zum Essen oder Ausgehen gibt es keine, und das heisst wirklich gar keine. Die Insel ist, abgesehen von besagtem Club Med auf der anderen Seite (ca. 30min Fahrt), nämlich nahezu unbewohnt.

Viel Spass!

[Vivi]

@Bastelwikinger: Entspann dich! Und behalt n bisschen Anstand.

@Ratte: Tausend Dank für deinen ausführlichen Bericht! Klingt wirklich nach Paradies!!!!!