Ozone C4 2011

[Christian Brill]

Ozone C4 2011
Ich habe den Winter genutzt den neuen Ozone C4 2011 in allen Bedingungen (nur nicht warm) in den Größen 7, 9, 11 und 13 m² ausgiebig zu testen.

Der C4 des letzten Jahres war schon ein voller Erfolg. Als ich ihn zum ersten Mal testete, stand ich seinem Konzept (ein C-Kite mit Bridle) noch relativ skeptisch gegenüber, denn schon immer hielt ich als Unhooked- und Newschoolfahrer einen reinen C-Kite für das einzig Wahre. Ich hatte bis dato schon eine Vielzahl an Kites mit Bridles getestet und war mir sicher, dass das nichts für mich ist.
Der C4 ist aber grundlegend anders. Hier wurde nicht wie so oft versucht einem Bowkite die guten Eigenschaften eines Cs zu verleihen, sondern es wurde andersherum ein C-Kite genommen und mit allen positiven Eigenschaften eines Bows ausgestattet. So stellte der C4 für mich, als ich ihn zum ersten Mal fuhr, keine große Umstellung von meinem damaligen Kite dar: Er dreht wie ein C, das Barfeeling ist wie ein C und er hat dieselbe Power eines C-Kites. Zusätzlich hat er aber ein riesiges Depowerpotential, was ihn nicht nur sicherer als einen C-Kite macht, sondern ihm auch einen wesentlich größeren Windeinsatzbereich gibt.

In diesem Jahr stellte sich also die Frage, was bei diesem Kite besser werden könnte. Es ist natürlich kein grundlegend neuer Kite entstanden, aber es hat sich trotzdem einiges getan.
Der 2011er C4 kommt in den Größen 5,7,8,9,10,11,12,13 und 15 m². Ozone ist dem schlichten, cleanen Design treu geblieben, bringt den Kite aber in drei neuen, erfrischend leuchtenden Farben (rot, blau, grün). Die beiden Ventile für Luftein- und auslass wurden durch ein großes „Schlauchbootventil“ ersetzt, das nicht nur stabiler und langlebiger ist, sondern das Kiteaufpumpen beschleunigt und den Kraftaufwand deutlich geringer macht. Dem Kite wurden außerdem zwei neue Einstellmöglichkeiten hinzugefügt, zwischen denen man durch einfaches und schnelles Umknüpfen einer Leine wechseln kann. Die eine geht mehr in Richtung Freeride mit stärkerem Depowerpotential, die andere in Richtung Wakestyle mit mehr Power und höheren Kräfte auf der Bar. Die Fronttube ist 2011 minimal dicker. Die Hauptveränderungen des neuen C4s machen sich aber erst beim Fahren bemerkbar. Hier spürt man sehr deutlich, dass Ozone eine Menge Feintuning durchgeführt hat. Ich habe den Kite die meiste Zeit im Wakstylemodus getestet.

Gleich beim ersten Fliegen bemerkt man, dass deutlich geringere Lenkkräfte erforderlich sind. Es ist aber nicht so, dass man durch zu geringe Kräfte den Kite unhooked nicht mehr spürt, also wie er sich gerade verhält und wo er hinfliegt. Man behält in jeder Situation volle Kontrolle, auch ohne hinzugucken.
Beim ersten Absprung mit Kiteunterstützung wird deutlich, dass der neue C4 noch mehr Power hat, um noch höher hinauszukommen. Bei starkem böigem Wind bleibt er dabei extrem stabil und gutmütig, hier merkt man deutlich die Vorteile einer dickeren Tube.

In Kiteloops gehen alle Größen noch sauberer durch das Windfenster. Kleine Größen sind bei hohen eingehakten Loops noch besser zu kontrollieren. Selbst wenn man sie teilweise unterspringt, ist noch volle Leinenspannung vorhanden. Die großen Größen zeigen dagegen bei unhooked Kiteloops ihre Stärke: Sie sind noch schneller durch das Windfenster durchgeloopt. Die Gefahr, dass der Kite im Loop stecken bleibt, ist nahezu ausgeschlossen.

Bei Raileys und unhooked Sprüngen spürt man ebenfalls die starke Power des neuen C4s. Der Absprung ist extrem explosiv. Danach verlieren die Leinen stark ihre Spannung, was jeden Handlepass in der Luft extrem leicht macht.

Nicht zuletzt hat sich auch der Windbereich des neuen C4s noch um einiges erweitert. Gerade das Lowend ist jetzt noch deutlich besser geworden. So gehen die großen Größen jetzt noch früher los. Aber auch die kleinen Größen lassen sich länger halten.