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Alt 28.03.2014, 21:39   #1
paschis
dgzrs 124124 (mobil)
 
Registriert seit: 06/2007
Ort: neustadt
Beiträge: 220
Standard "Gefahr einer Unterkühlung"

Ein Windsurfer hat über seinen Seenotfall einen Bericht bei Daily Dose geschrieben:

http://www.dailydose.de/cgi-bin/fram...lung/index.htm

Die Gefahr einer Hypothermie ist nicht zu unterschätzen.
paschis ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.03.2014, 18:12   #2
Schonkiternochsurfer
Benutzer
 
Registriert seit: 10/2009
Beiträge: 2.250
Standard

Die Randdaten, wie 18 Jahre Windsurfen, Rettungsschwimmer, DWC Teilnahme, lassen schnell den Verdacht aufkommen, dass der Fall konstruiert ist, um unbedarfte Leichtsinnige abzuschrecken bei solchen Bedingungen aufs Wasser zu gehen.
Es ist schwer glaubhaft, dass jemand mit diesem Hintergrund keinen Plan B hat und gleich mehrere Fehler macht und im Fazit diese nicht benennen kann:
  • Keinen Ersatztampen für den Notfall mitgenommen.
  • Ein aufgebautes Rigg ist ein Treibanker, mit dem man kaum von der Stelle kommt, deshalb niemals mit aufgebautem Rigg im Schlepp an Land paddeln wollen!
  • Bei diesen Wassertemperaturen nicht sofort ohne Rigg zurückgepaddelt.
  • Ein Powerjoint ist ein Verschleißteil, kostet wenig und muss regelmäßig kontrolliert und ausgetauscht werden, bevor der Gummi hart, spröde und eingerissen ist!
Beim Windsurfen können folgende unvorhergesehene Sachen passieren:
  1. Kollision mit einem im Wasser treibenden Gegenstand
  2. Mastbruch
  3. Finnenbruch
  4. Trimmtampen reißt am Unterliek oder Schothorn
  5. Powerjoint oder Gelenk am Mastfuß bricht
  6. Trapez reißt
  7. Trapeztampen reißt
  8. Gabel bricht
  9. Schleudersturz ins Segel, Segel reißt dadurch
In jedem Fall sollte man das Board als Rettungsinsel benutzen und den Wasserkontakt so gering wie möglich halten, und so den Wärmeverlust auf das unvermeidbare Minimum reduzieren.
Einen 1,5 bis 2m langen 4mm Ersatztampen für den Notfall immer mit aufs Wasser nehmen, galt eigentlich schon immer. Leider machen es die wenigsten, was echt leichtsinnig ist.
Plan B bei ausreichender Wassertemparatur:
  1. je nach Schaden siehe bei nachfolgenden Beschreibungen
  2. Abriggen, unversehrten Mastteil ins Segel einrollen, Segel, Gabel auf Board legen, sich selbst aufs Board legen und schnellstmöglich an Land paddeln
  3. Trapez an Stelle der Finne unters Board montieren, Gurte durch die Schlaufen zum Fixieren, Hüfttrapez zwischen vorderen und hinteren Schlaufen fixieren
  4. Ersatztampen benutzen
  5. Mit Ersatztampen oder dem Tampen, der im Mastfuss steckt, provisorische Verbindung Rigg-Board mit Ersatztampen herstellen, dazu den Teller an der Mastschiene losschrauben, Tampenschlaufe darunter, wieder festschrauben, mit Mastfuß verknoten, damit kommt man gut bis an Land, kann gleiten und Höhe laufen, Halsen. Dies ist auch bei niedrigen Temperaturen empfehlenswert, da schneller und effizienter, als jede andere Lösung.
  6. Ersatztampen benutzen
  7. mit Ersatztampen provisorisch zusammenbinden
  8. Ersatztampen benutzen, um Bruchstelle provisorisch zu stabilisieren
  9. siehe unter 2.

Und noch eins zum Schluss: Riesen Glück gehabt! Wenn der Powerjoint reißt, kann es passieren, dass das Board im Sturz weggekickt wird. Bei 6 Bft schafft auch es ein trainierter Schwimmer nicht, das Board, das vom Wind weggetrieben wird, kraulend zu erreichen. Bevor man dann schwimmend das Land erreicht, ist man so unterkühlt und appatisch, dass man ertrinkt!


Geändert von Schonkiternochsurfer (31.03.2014 um 18:51 Uhr)
Schonkiternochsurfer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.04.2014, 19:35   #3
paschis
dgzrs 124124 (mobil)
 
Registriert seit: 06/2007
Ort: neustadt
Beiträge: 220
Standard

Zitat:
Zitat von Schonkiternochsurfer Beitrag anzeigen
Die Randdaten, wie 18 Jahre Windsurfen, Rettungsschwimmer, DWC Teilnahme, lassen schnell den Verdacht aufkommen, dass der Fall konstruiert ist...
..ist er nicht!

Zitat:
Zitat von Schonkiternochsurfer Beitrag anzeigen
Und noch eins zum Schluss: Riesen Glück gehabt! Wenn der Powerjoint reißt, kann es passieren, dass das Board im Sturz weggekickt wird. Bei 6 Bft schafft auch es ein trainierter Schwimmer nicht, das Board, das vom Wind weggetrieben wird, kraulend zu erreichen. Bevor man dann schwimmend das Land erreicht, ist man so unterkühlt und appatisch, dass man ertrinkt!
Stimmt.
paschis ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.04.2014, 07:49   #4
MKO1580
windsporttracker.com
 
Registriert seit: 06/2013
Ort: Schorfheide
Beiträge: 780
Standard

moin,

könntest du den Punkt etwas genauer erklären bitte ?
was für einen Tampen meinst du ? uphaul oder harness lines ?
und gibts nen Foto was du mit Mastschine meinst ?

danke
vg
MKO1580 ist offline   Mit Zitat antworten




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