|
Bauen - Reparieren - Basteln Boardbau, Modifikationen am Material, ... |
«
Vorheriges Thema
|
Nächstes Thema
» |
|
Themen-Optionen | Ansicht |
|
15.01.2012, 14:11 | #1 |
Benutzer
Registriert seit: 09/2006
Beiträge: 214
|
Vakuuminfusion 1.Versuch (mit Bildern)
Hallo, nachdem ich bei meinen letzten Brettern beim Laminieren immer Probleme hatte innerhalb der Topfzeit fertig zu werden und auch die Boards viele Lufteinschlüsse hatten, hab ich mich jetzt entschlossen das auch mal per Vakuuminfusion zu versuchen.
Bei youtube gibt es ein schönes Video von easycomposites in dem der Aufbau und Ablauf super erklärt werden. http://www.youtube.com/watch?v=VodfQ...tOUV9uLWVNPkKq Allerdings werden im Video nur mehrere Lagen Carbonfaser laminiert und nicht wie beim Kiteboard ein sandwich mit Holzkern. Um zu verhindern, dass das Harz auf der Oberseite schnell durch die Fließhilfe schiesst und an der Unterseite hinterherhängt soll die Fließhilfe auf der Saugseite des Brettes ein paar cm zurückgeschnitten werden und der Kontakt zur MTI-Leitung wird über Klopapierverbinder hergestellt, die das Gewebe oben und unten berühren (aber nicht die Fließhilfe). Siehe Volkis thread: http://surfforum.oase.com/showthread.php?t=112430 Etwa alle 30 cm ein Verbinder. Bei meinem Testversuch habe ich einen 40x12 cm Streifen Paulownia mit jeweils vier Lagen 160 Leinwand Glasgewebe laminiert. Das Holz ist rundum auf 2 mm ausgedünnt, damit die Glasfaser überall ordentlich anliegt und sich am Rand keine harzkanäle bilden, die die Glasfaser überbrückt. Alle 3 cm habe ich ein 3 mm Loch gebohrt, um die Tränkung der Unterseite zu ermöglichen. Das Ganze auf einem Stück Plexiglas damit ich beobachten kann wie die Unterseite getränkt wird. Aufbau von unten: Plexiglas, 4x160er Glasgewebe, Paulownia, 4x160er Glasgewebe, Abreißgewebe, Lochfolie, Fließhilfe. Der Spiralschlauch zur Harzeinleitung liegt auf der Fließhilfe. Auf der Saugseite ist die Fließhilfe gekürzt und die MTI-Saugleitung liegt auf einem Stück 80er Glasgewebe, das unter dem Abreißgewebe zwischen den oberen und unteren Gewebelagen liegt. (soll den Verbinder ersetzen) Fertig eingetütet. Beim Mischen des Infusionsharzes (HP-Textiles, Topfzeit 5 h) hab ich mir viele Luftblasen eingerührt, die auch nicht von selbst entweichen. Bei meinem bisherigen ht2 Harz war das kein Problem. Da ich keine Entgasungsmöglichkeit habe, ging es halt so weiter, war ja nur ein Test. Also noch Exsikkator besorgen. geht gleich weiter... Geändert von Bertram (16.01.2012 um 22:42 Uhr) |
15.01.2012, 14:32 | #2 |
Benutzer
Registriert seit: 09/2006
Beiträge: 214
|
Die Harzzufuhr habe ich dann geöffnet, und das Harz ist dann doch schneller als erwartet ins Bauteil geschossen. Vakuum geschätzt 1-10 mbar. Für die gesamten 40 cm Länge hat das Harz gerade mal 2-3 Minuten gebraucht.
Die Unterseite hängt deutlich hinterher, wie befürchtet Die Oberseite ist schon halb durch, da fängt die Unterseite gerade an. Wenigstens scheinen die 3 cm Lochabstand ausreichend zu sein, wenn die Oberseite etwas langsamer fließen würde. Dann war oben durch und die Unterseite eingeschlossen. Die eingeschlossenen Bereiche wurden dann innerhalb einer Minute getränkt. Styroporkasten drumrum gebaut und mit zwei 60 Watt Glühbirnen auf "Roast beef" erwärmt. |
15.01.2012, 14:47 | #3 |
Benutzer
Registriert seit: 09/2006
Beiträge: 214
|
Fazit: Lufteinschlüsse entsprechend der Menge im Harz vor der Infusion. Ein paar Lufteinschlüsse längs zwischen den Löchern? und nicht dort wo die eingeschlossenen Bereiche zuletzt getränkt wurden. Sonst überraschend gut. Wäre kein Totalschaden geworden. Probleme: Fließhilfe zu dick, werde es auch mal mit Fliegengitter versuchen. Dass es am Verbinder zur Saugleitung liegt, kann ich mir nicht vorstellen, da das Vakuum ja im Verhältnis zum Außendruck durch das Tränken kaum verändert wird. Bsp. 1mbar Vakuum, Pumpe aus, halb getränkt 2mbar Vakuum im Restbereich, 75% getränkt 4 mbar Vakuum im ungetränkten Bereich. Denke Fließgeschwindigkeit wird hauptsächlich durch die Dicke der Fließhilfe bestimmt. Lasse mich aber gern eines Besseren belehren. Mein Eindruck aus diesem Versuch. Ich hatte Probleme das Abreißgewebe zu entfernen, war komplett getränkt, habe nur eher zufällig am Rand noch ein paar ungetränkte Fasern zum Ziehen gefunden. Lustigerweise ist das Bauteil komplett mit der Plexiglasplatte verklebt. Dachte eigentlich die wäre selbsttrennend, nachdem ich da schon mehrfach Harz damit geglättet hatte. Gilt offenbar nicht für 60 °C. Schreibe das so ausführlich da ich im Netz ausser bei ubuntu und rapter kaum informationen zu Vakuuminfusion bei sandwichen gefunden habe, Lochung, Abstand, Fließgeschwindigkeit...vieleicht hift das mal noch jemand. |
15.01.2012, 14:55 | #4 |
gesperrt
Registriert seit: 07/2007
Ort: NRW
Beiträge: 536
|
Sehr interessant gut beschrieben weiter so
|
15.01.2012, 19:48 | #5 |
Benutzer
Registriert seit: 04/2008
Ort: www.czaplakiteboards.com
Beiträge: 483
|
Toll...
Danke für den interessanten Bericht! |
16.01.2012, 19:30 | #6 |
bloggender Shaper
Registriert seit: 09/2004
Ort: Cham / CH
Beiträge: 1.084
|
Frage mich gerade, ob es möglich wäre Unter- und Oberseite mit einem separaten Einlass zu infusionieren? Also Unterseite wie bei dir und einen zweiten Harzeinlass auf der Oberseite, die Fasern von Unter und Oberseite dürften sich natürlich nicht berühren und auch keine Löcher in den Kern. Oder fliesst das dann unten gar nicht...?
Muss auch mal Equipment besorgen und ein bisschen experimentieren Danke für den Bericht! Gruss Christoph |
16.01.2012, 22:34 | #7 |
Benutzer
Registriert seit: 09/2006
Beiträge: 214
|
Ich weiß auch noch nicht wie man das anstellen könnte, dass es auf beiden Seiten gleich schnell läuft. Sobald oben eine Fließhilfe drauf ist, müsste es dort schneller laufen.
Vieleicht fräst man deshalb harzkanäle 2x2mm kreuzweise ins board, legt die Harzzuleitung direkt an die Kante zwischen die Glasgewebeschichten und kann dann die Fließhilfe weglassen. Habe leider kein Werkzeug dafür. So könnte es gleichmäßig laufen Beim nächsten Versuch (einer muss mindestens noch sein vor dem eigentlichen board) werde ich die ersten 20 cm eine Lage Fliegengitter auflegen und den Rest mal ganz ohne Fließhilfe versuchen. |
16.01.2012, 23:03 | #8 |
bloggender Shaper
Registriert seit: 09/2004
Ort: Cham / CH
Beiträge: 1.084
|
Bei den Cleardesign Boards von Carved sieht man auch solche Rillen, allerdings nur auf der Oberseite! Macht also diesbezüglich auch wenig Sinn... hmmm!
Aber es ist auf jeden Fall interessant mit dem Plexiglas, damit man den Verlauf auch wirklich verfolgen kann! Gruss Christoph |
17.01.2012, 00:08 | #9 |
Lea
Registriert seit: 08/2008
Ort: Aachen...................... Duotone Vegas against all odds
Beiträge: 2.234
|
die rillen auf der oberseite der Carved boards ist die Gelege Struktur... unten sieht man die nicht, da das board auf der ebenen form injeziert wird... oben ist aber nur der flexible sack drauf und der drückt sich halt je nach flieshilfe unterschiedlich stark in die Rillen zwischen den Faserpaketen
... Carved und zumindest auch spleene verwenden kein Gewebe sondern eben Gelege... das ist Billiger, braucht weniger Harz und bietet somit auch ein besseres Faser-Volumen-Verhältniss und ist einfacher zu verarbeiten (in näherungsweise ebenen bauteilen)... und zu guterletzt ist es eben auch stabiler unterschied Gewebe und Gelege Geändert von Fireblade (17.01.2012 um 00:18 Uhr) |
17.01.2012, 00:25 | #10 | |
Benutzer
Registriert seit: 02/2005
Ort: Lübeck
Beiträge: 1.072
|
Zitat:
evtl. meinst du die kohlebretter, da sieht man keine rillen, sind aber evtl. auch da. die theorie das man diese rillen hat, um die fliesshilfe wegzulassen klingt logisch. hab auch schon mal irgendwo gelesen, dass man die fliesshilfe nicht unbedingt braucht, dauert halt nur länger, aber evtl. hat es eben den vorteil dass das harz gleichmäßiger duch das bauteil fließt. |
|
20.01.2012, 21:57 | #11 | |
Benutzer
Registriert seit: 10/2004
Beiträge: 134
|
Zitat:
Hallo Bertram, Habe zwar schon ewig kein Board mehr infusioniert, aber stelle Bootsrümpfe in dieser Technik her. Auf dem 2.infusionsbild kann man sehr deutlich dein Problem sehen. Wärend sich die Harzfront sauber und zeitlich verzögert durch die Löcher ausbreitet und dabei gut sichtbar das gewollte V zwischen den Löcher bildet, rennt dir aussen das Harz vorbei. Dadurch kommt es schneller ans andere Ende. Ich würde die Flieshilfe seitlich nicht über den Kern hinauslegen und am Ende evtl auch noch einkürzen. Idealer Weise würden die V's auf der unterseite zeitgleich das Kernende erreichen wie das Harz auf der Oberseite. Ich denke aber, dass deine Luftblasen nicht vom " Überranten" Harz kommen sondern vom nicht entlüfteten Harz . An der Harzfront gasen die Luftblasen aus wie eine frisch geöffnete Colaflasche. Exikatur ist also Pflicht bei der Infusion!!!! Is aber schnell gebaut aus ner alten Gasflasche oder Kompressorkessel. Grüsse, Andreas |
|
21.01.2012, 12:00 | #12 |
Benutzer
Registriert seit: 09/2006
Beiträge: 214
|
@Andreas: an der Kante ist es wirklich nochmal schneller gelaufen als auf der restlichen Oberseite. Werde also die Fließhilfe auch etwas in der Breite kürzen.
Insgesamt war die Fließhilfe aber auch deutlich zu dick, bis ich den Photo überhaupt in der Hand hatte war schon ein Drittel durch. Mit zwei Lagen Fliegengitter müsste es schon viel langsamer werden. @Uwe: Viele kleine Löcher würden mir auch gut gefallen. Dachte eigentlich es braucht unbedingt so große Löcher, weil man ja auch fertig geschlitzte/gelochte PVC Schaumplatten für die Infusion kaufen kann, bei denen die Löcher 3mm haben. Werde das aber mal bei Gelegenheit testen. Ich werde die Rillen für mein erstes Vakuuminfusionsboard auf die Unterseite machen, da die schön glatt ist und ich nur den Frässchlitten für die Oberfräse draufklemmen muss. Exsikkator habe ich gebraucht günstig auf ebay ersteigert. Gestern angekommen Gruß Bertram Geändert von Bertram (21.01.2012 um 12:26 Uhr) |
21.01.2012, 14:28 | #13 |
Benutzer
Registriert seit: 10/2004
Beiträge: 134
|
Ps: bin gerade auf der "boot" in Düsseldorf und hab mir so ein Car ed angesehen.
Die diagonalen Streifen die man da sieht sind die Thermofixierungen vom UD-Gelege....... Rillen kann man da nicht sehen. |
19.01.2012, 09:24 | #14 |
zero-g-customs.de
Registriert seit: 07/2004
Ort: Schwelm
Beiträge: 186
|
Ihr braucht mehr Löcher. Die können allerdings sehr klein sein.
Carved benutzt die Rillen oben statt Fließhilfe In jedem Kruezungspunkt ist ein Loch um das Harz zur Unterseite zu führen. Wenn der Kern genug Löcher hat braucht man unten keine Rillen und keine Fließhilfe. Die Harzfront unten wird kaum hinter der Oberseite her hinken. Gruß Uwe |
19.01.2012, 16:17 | #15 | |
Gast
Beiträge: n/a
|
Zitat:
klar gibt es mehrere Möglichkeiten das Problem zu erschlagen so wie es mehrere Möglichkeiten gibt eine Tasse heissen Kaffee zu halten. Ich bin feige und bevorzuge den kalten Teil tks Kosta |
|
19.01.2012, 17:29 | #16 |
Benutzer
Registriert seit: 02/2005
Ort: Lübeck
Beiträge: 1.072
|
@ubuntu:
Warum bleibt oben überflüssiges Harz hängen, wenn dort Rillen sind und unten nicht? Für mich stellt sich dass so dar: Entweder bleibt in den Rillen Harz hängen (weil sich z.B. die Fasern nicht perfekt an die Rillen anschmiegen) oder nicht. Dann sollte das aber egal sein ob oben oder unten. Nur wenn der Harzfluß mit Rillen unten besser ist als mit Rillen oben verstehe ich einen Teil des Arguments. Die Idee die Fließhilfe wegzulassen finde ich aber schon ziemlich clever (wenn es stimmt). Hab bei Carved noch kein ungetränktes Laminat gesehen... Oder hab ich was falsch verstanden? |
19.01.2012, 17:59 | #17 | |
Gast
Beiträge: n/a
|
Zitat:
habe ich nie behauptet. Nur unten sind die Rillen ein Muss weil das Holz an die Form gepresst wird und das Harz blockt. Das einzige Medium was dann noch transportiert ist das Gewebe und die Rillen und Löcher so man dann welche hat. Wenn ohne Fließhilfe arbeiten was bringen würde glaub mir wir würden das machen. Den statischen Hintergrund habe ich oben schon erklärt. Klar weiss ich das es Hersteller gibt die ohne Fließhilfe arbeiten, Carved gehört nicht dazu weil die ja unter tätlichen Mithilfe einer albanischen Leientanzgruppe das Harz in das Gewebe singen hört man so. Wie auch immer, ich mach meinen Kram so also mit Rillen. Andere machen es anders. Als finales Totschlagargument, ich lege Fließhilfe auf einen Kern tuto kompletto in 2 Minuten, die Zeit reicht nicht um den Fräßer auf Tiefe einzustellen. tks Kosta |
|
19.01.2012, 18:35 | #18 |
Benutzer
Registriert seit: 02/2005
Ort: Lübeck
Beiträge: 1.072
|
alles klar, klingt auch sehr logisch.
für mich klingt es dann eher so, dass viele wege nach rom führen (kürzere oder längere ). Wobei dahingestellt sei, welcher der kürzere (bessere) ist. |
19.01.2012, 19:15 | #19 | |
bloggender Shaper
Registriert seit: 09/2004
Ort: Cham / CH
Beiträge: 1.084
|
Zitat:
Gruss Christoph |
|
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Schlitze/Rillen für Vakuuminfusion? | Bertram | Bauen - Reparieren - Basteln | 0 | 20.12.2011 00:01 |
KWC 2010 Der Samstag in Bildern | Nighty001 | Süd | 8 | 26.01.2010 18:01 |
Underground Steeze 133 x 42 - kleiner Testbericht mit ein paar Bildern | donat | Kitesurfen | 2 | 24.10.2009 18:12 |
expertenfrage zur vakuuminfusion | chs | Bauen - Reparieren - Basteln | 4 | 27.12.2008 15:22 |
CD mit Bildern von Kitenoobstour Sept. 16-18 | goddy | Kitesurfen | 0 | 05.10.2005 15:11 |
|