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Alt 15.05.2018, 12:29   #1
wilfried-o-e
Benutzer
 
Registriert seit: 01/2007
Beiträge: 237
Standard Gefahren und Verletzungen beim Foilkiten

Tach zusammen

Ich denke seit einiger Zeit über besondere Risiken, Gefahren oder Verletzungen nach, die mit dem Foilkiten zu tun haben. Wenn wir das hier mal zusammentragen, fände ich das sinnvoll.

Es gibt ja beim herkömmlichen Kitesurfen bekannte Situationen, die Gefahrenpunkte sein können: Beim Starten, Landen, wenig Raum in Lee, extreme Böen, wenn der Schirm vom Zenit aus in den Backstall runtertrudelt und dann im Powerbereich kurz vor dem Wasser wieder die volle Kraft kriegt...

Diese Situationen machen mir keine Angst, sie halten mich eher wach u. aufmerksam, ich habe sie als hilfreiche Information (nicht als Bedrohung!) im Hinterkopf. Das ist das Motiv meiner Frage zu den besonderen Gefahren beim Foilkiten: Informationen über foilspezifische "Achtung-Punkte"

Ich war erst drei mal mit dem Foil auf dem Wasser, habe als Foilkiter "noch keine Ahnung", aber schon erste Eindrücke zum Thema, ich fang mal an:

- Beim Schwimmen und Ausrichten, sogar im Stehtiefen, beim Board-drehen, habe ich mir am ersten Tag einige Male die Flügel des Foils (oder auch den Mast?) vor's Schienbein gehauen. Eher nur geschoben u. nicht gehauen. Und trotzdem war das schon gut spürbar, auch durch den Neoprenanzug. Als ich richtig im Wasser realisiert habe, wo die (nicht sichtbaren) Flügel jetzt unter der Oberfläche sind, wurde es besser

- Ich bin mit dem 38-cm-Mast angefangen. Am zweiten Tag gingen die Foilphasen manchmal 150 m am Stück. Wenn dann das Board wieder -ungeplant- vollen Wasserkontakt bekam, hat es so gebremst, dass ich wiederholt vom Board geflogen bin, nach vorne. (3 oder 4 mal, dann wusste ich, dass ich mal ne Pause machen muss.) Dabei bin ich wiederholt ziemlich flach beim "Einschlag" aufs Ohr geknallt. Und dachte: Oh, wenn das bei 40 km/h passiert, dann wird's wehtun. Vielleicht sollte ich am Helm diese Gummiteile anknüpfen, die das Ohr schützen (die nehm' ich sonst nur in der kalten Jahreszeit).

- Einmal lag ich im Teich und hatte eine Leine um das Foil gewickelt. Fragt mich nicht, wie ich das gemacht habe. Ich weiß auch nicht ob Flug- oder Steuerleine, ob um den Mast oder um den Flügel. Das hat mir natürlich Stress gemacht, zum Glück konnte ich das schnell auseinander wursteln und der Wind war so schwach, dass der Kite nicht zu loopen begann.

- Außerdem war ich überrascht, wie schnell nach einem Abgang ein Foilkite im Vergleich zum Bidi oder Directional weitertreibt. Da muss man sich ranhalten um es noch zu packen zu kriegen.

Welche Erfahrungen u. Fehler habt ihr gemacht? Was habt ihr raus gelernt?

Gruß, Wilfried
wilfried-o-e ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.05.2018, 13:30   #2
knuut
Benutzer
 
Registriert seit: 12/2011
Beiträge: 173
Standard

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die größte Gefahrenquelle - auch beim nicht Foilen - das Unvermögen des Kiters ist. Gepaart mit den von dir genannten äußeren Gegebenheiten Unfallquelle Nr.1!
knuut ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.05.2018, 13:38   #3
Berliner
Benutzer
 
Registriert seit: 10/2003
Beiträge: 847
Standard

Mächtige Kräfte, die bei einer oder zwei Fußschlaufen im Sturzfall wirken können —> ich deshalb strapless und empfehle das auch ausdrücklich.

Zu den Foilberührungen mit Fuß und Bein: Dem Foilboard von vorne annähern!

Stürze können aufs Ohr gehen (Helmohrschutz benutzen!)

Stürze können auch mächtig auf die Rippen gehen. Evt. Prallschutzweste verwenden! Ich fahre ohne, aber bin schon so heftig eingeschlagen, dass mir kurzzeitig die Luft wegblieb.

Beim Foilenlernen hatte ich Blutergüsse an beiden Oberschenkeln (außen) allein von den Stürzen aus geringer Höhe aufs Wasser.

Beim Foilenlernen hatte ich (ein Freund von mir auch) einen Tennisarm links (obwohl Rechtshänder) vom einhändigen Lenken (z.B. mit der linken Hand anpowern und nach rechts lenken).

Nicht vergessen: Helm! Und: Leicht wasserstartbaren Kite verwenden, auch ohne Board im tiefen Wasser!

Grundsätzlich sehe ich als große Gefahren das Verwickeln der Leinen am Foil/Board und eine Notsituation z.B. durch aussetzenden Wind im tiefen Wasser in zu großer Entfernung vom Ufer.

Gruß Holger


Geändert von Berliner (16.05.2018 um 07:17 Uhr)
Berliner ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.05.2018, 14:09   #4
wolfiösi
kellerkind
 
Registriert seit: 12/2006
Ort: upper austria
Beiträge: 5.120
Standard wenn strapped dann....

ich hab heuer schon wieder die 4. foil saison, wie die zeit vergeht...

eine große gefahr geht vom eigenen foil aus...da ist ein helm mal gut,
und stürzen immer weg vom foil, das muß man leider erst lernen.
und beim stürzen, bis man weis wo das foil ist immer hände vor augen / gesicht halten.
ich hatte in meiner ersten saison viele kleine schnitte in den beinen von den
start situationen beim wassertreten unter dem board...da wären boots gut gewesen...

extrem beängstigend sind stürze, bei denen das foil in die eigenen leinen
fährt...notfalls sehr früh auslösen, bevor zug auf den kite kommt !

die gefahr für die fußgelenke mit straps ist definitiv, wobei ich immer
schon strapped fahre und mit gelegentlichen strapless phasen auch
dabei geblieben bin. gerade für den anfang ist es extrem wichtig
niemals zu versuchen aus den fußgelenken irgendwas zu drücken oder
erzwingen zu wollen. das rächt sich sofort. also immer ruck zuck abspringen !
weiters fahre ich und ich glaube das ist mein erfolgsrezept bisher
(übrigens auch am waveboard) die straps immer sehr groß, so daß
auch wenn der fuß schon etwas verdreht ist ich immer noch jederzeit
aktiv aus den straps rausspringen kann, wenn ich stürze.
für den üblen sonderfall daß man so bei einem sturz mit dem fuß komplett
durch die schlaufe rutscht sollte man blind die straps aufmachen können,
ansonsten wirds ungemütlich...war bei mir bisher noch nie notwendig.

lg wolfgang
wolfiösi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.05.2018, 17:05   #5
FunKite
Benutzer
 
Registriert seit: 06/2008
Beiträge: 3.474
Standard

Das fängt an Land schon an: Um zu vermeiden, dass jemand unbeabsichtigt skalpiert wird, das Foil am Besten über die Schulter nehmen, mit den Flügeln nach vorne.
Beim Reingehen, wenn's etwas Welle hat und unter den Arm klemmen nicht geht, am Besten an der Fuselage halten. Dann ist man sicher vor den Flügeln und das Board hauts einem nicht zum die Ohren.
Fußschlaufen statt ganz weit geht auch ganz eng, habe ich mich sicherer mit gefühlt. Noch sicher fühle ich mich Strapless. Ich empfehle jedem, der hin- und herfahren kann, das mal zu probieren. Geht einfacher als man denkt.
Achso: Ist der Kite gecrasht, schnell zum Board kraulen, draufsetzen und erst dann relaunchen. Dann ist das Board erstens nicht weg und kann vor allem nicht in die Leinen treiben...


Geändert von FunKite (15.05.2018 um 17:09 Uhr) Grund: Achso
FunKite ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.05.2018, 20:58   #6
Fahrtwind
Meggi
 
Registriert seit: 11/2016
Beiträge: 393
Standard

Super motivierend hier....
Gruß
Meggi


Geändert von Fahrtwind (16.05.2018 um 04:10 Uhr)
Fahrtwind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.05.2018, 16:03   #7
Chainz
(Kite-)Benutzer
 
Registriert seit: 03/2014
Beiträge: 1.353
Standard

Ich glaube ein ähnliches Thema gab es hier schon einmal vor ca. 1-2 Jahren und damals habe ich das Ganze auch als Foilneuling mit eigenen Erfahrungen kommentiert.
Stand heute ist Foilbigair und -freestyle (deswegen sind für mich Straps auch unverzichtbar) und ich kann das zumindest mit etwas mehr Erfahrung sagen.
All die genannten Sachen passieren so ziemlich jedem und jeder, der am Ball bleibt, hat die Probleme auf einmal nicht mehr.

Zu Beginn ständig Schnitte an den Beinen/Füßen -> nach 2 Wochen Foiltraining bis heute nie wieder passiert

Zu Beginn ordentlich die Sprunggelenke überdehnt trotz weiter Schlaufen -> heute mit harten Crashs nach hohen Sprüngen mit keinerlei Überdehnung oder Verletzung

Zu Beginn Foil in die Leinen gedonnert -> seit über einem Jahr nichts mehr dergleichen.

Zu Beginn einmal Flügel nach Crash an die Schläfe bekommen -ordentlich geblutet, mein halber Kopf war ein paar Tage blau -> seitdem nie wieder das Foil gekopfballt


Was ich sagen möchte: Man kann zwar hier durchaus Tipps geben (meiner wäre hier bspw. immer mit Beinen nach hinten zu draggen wie beim Bodydraglernen im Kitekurs um Schnitte zu vermeiden), aber all diese Sachen lernt das Gehirn einfach irgendwann über Nacht.
Du schaffst meinetwegen an Tag 2 maximal 50m zu Schweben und stürzt immer wieder egal wie oft Du es wiederholst, pennst ´ne Nacht darüber und am nächsten Tag schwebst Du gleich mal 200m am Stück beim ersten Versuch, stößt Dich nicht mehr am Flügel und und und.... Das Brain verarbeitet ´ne ganze Menge glaubt es mir

Bleibt dran und das Ganze wird schon.
Helm und Impactvest sind definitiv sinnvoll am Anfang - wenn man aus dem gröbsten raus ist, muss man das für sich selbst entscheiden.
Chainz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.05.2018, 22:22   #8
wolfiösi
kellerkind
 
Registriert seit: 12/2006
Ort: upper austria
Beiträge: 5.120
Standard ...

es gibt auch noch die + seite:
da man beim foilen meist viel kleinere kites fährt, hat
man relativ selten die verlegenheit mit total überpowertem kite
an land oder im wasser zu überlegen, wie man die kiste
als lebendiger kiter runterkriegt...
wolfiösi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.05.2018, 07:37   #9
LasseM
Benutzer
 
Registriert seit: 06/2014
Ort: Nordsee
Beiträge: 546
Standard

Zitat:
Zitat von wolfiösi Beitrag anzeigen
es gibt auch noch die + seite:
da man beim foilen meist viel kleinere kites fährt, hat
man relativ selten die verlegenheit mit total überpowertem kite
an land oder im wasser zu überlegen, wie man die kiste
als lebendiger kiter runterkriegt...
Wobei ich das auch teilweise als Gefahr empfinde... Wenn man an nem auflandigen Spot den kite permanent bewegen/loopen muss um ans Ufer zu kommen...
Die Möglichkeiten sich zu verletzen sind schon deutlich höher als bei nem Bidi/Diri, aber aus Fehlern lernt man und ich denke das ist alles machbar wenn man es einigermaßen vorsichtig und umsichtig angeht. Die Board Dimensionen und das Verhalten sind eben anders, daran muss man sich gewöhnen.

Das schlimmste was mir bisher passiert ist, war ein Sturz vorne rüber beim Startversuch. Und das war auch nur schlimm fürs Board, weil ich den Trapezhaken in die Kante gehauen habe. Ansonsten in der ersten Session ein paar blaue Flecken am Schienbein vom Schwimmen.
LasseM ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.05.2018, 10:58   #10
FunKite
Benutzer
 
Registriert seit: 06/2008
Beiträge: 3.474
Standard

Zitat:
Zitat von LasseM Beitrag anzeigen
Wobei ich das auch teilweise als Gefahr empfinde... Wenn man an nem auflandigen Spot den kite permanent bewegen/loopen muss um ans Ufer zu kommen...
Ich glaub Wolfi meint da mehr so den typischen Binnenhack, wo der Wind während der Session um mehr als 10 Knoten zulegt, so dass Du gar nicht mehr rauskannst, weil zu gefährlich. Ich bin da auch froh, dass ich einfach von vornherein den 9er nehmen kann und halt einfach vom Foil aufs TT wechsel, wenns anzieht.
FunKite ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.06.2018, 15:32   #11
hmooslechner
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Registriert seit: 01/2009
Ort: Salzburg
Beiträge: 2.054
Standard Fremdverletzungen

Wie geht Ihr mit der Gefahr um, andere Wassernutzer zu gefähren?

Vor 3 Jahren ist mitten in der Bucht am Gargano bei mittleren Kabbelwellen keine 20m vor mir ein Schnorchler aufgetaucht, den ich bis dahin gar nicht wahrgenommen hatte. Ich konnte ihm natürlich noch problemlos ausweichen, aber wenn ich 2 Sekunden früher an dieser Stelle des Auftauchens gewesen wäre - Gute Nacht!

Und wie gesagt - nicht in Strandnähe, sondern an die 300m vom Strand entfernt mitten in der Bucht - und das bei halbmeter hohen Wellen..


Tags darauf bin ich dann ähnlich weit draussen wirklich gegen irgendwas im Wasser gestoßen, dass es mich vom Board geholt hat. Glücklicherweise wars kein Schwimmer oder Schnorchler, sondern ein losgerissenes Holzstück mit diesen kleinen Muschelnetzen dran - aber im ersten Moment hab ich doch an einen Taucher oder Schnorchler denken müssen - war nicht so lustig..


Bei uns am See gibt's immer wieder Schwimmer mit dunklen Neoprenanzügen, die den See der Länge nach durchschwimmen.. Bisher wenigstens nicht bei gutem Wind - aber mit dem Foil ist man ja auch bei Leichtwind unterwegs. Diese Leute nimmt man nur schwer wahr, wenn sie so langsam dahin-kraulen und vielleicht mal in einer Ruhephase sich einfach nur gleiten lassen.

Mittlerweile hab ich schon so etwas wie einen 6. Sinn mit Radarblick und Rundumsicht entwickelt, aber wohl ganz ausschließen könnte ich nicht, dass man nicht mal auf ein Bein oder einen Hals treffe - wie seht Ihr das?

Einen Fisch hab wohl ich bisher noch nicht erwischt - aber einmal Quallen-Halbierer hab ich schon gespielt.. Ist ein sehr eigenartiges Gefühl..


Eine spezielle Gefahr gibts bei uns am See dann auch noch - grins: Die Elektrofischerboote ziehen ihre Leinen hinter dem Boot her und hier gibts die Gefahr, dass man sich den Ärger dieser Fischer auf sich zieht, wenn man zu knapp hinter dem Boot quert und deren Angelhaken kappt - das finden die nicht so lustig ..
hmooslechner ist offline   Mit Zitat antworten
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