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Afrika/Kanaren/Mittlerer Osten Reiseberichte / Erfahrungsberichte |
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02.03.2010, 22:42 | #1 |
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Beiträge: 83
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Der ich war nicht beim Kiten Senegal Bericht
Hallo liebe Freunde,
bin noch absolut geföhnt vom Senegal und seit gestern wieder hier. Ich bin sehr sehr sehr beeindruckt. So ein armes Land und doch so beeindruckend, so freundliche Menschen, immer ein Lachen im Gesicht. Und das kann nicht nur allein an der Sonne liegen. 35 Grad hammer. Und die haben nichts. Was sind wir für Warmduscher. (Wir hatten ein einfaches Campment mit nur Kaltwasser auch die Dusche, aber das ist nach einem Tag null Problem mehr.) Ich habe es von dem Platz her bezüglich des Windes nicht so gut getroffen. Der Wind war meist Nord oder sogar Nordnordost und daher doch recht ablandig im Nordteil von Mbour südlich von Saly. Auch mal Südostwind. Immer recht kräftig so 20 knoten ab Nachmittag gegen 15.00 uhr sicher so 30 Knoten. Heißer Wind. An drei Tagen kam er Nordwest 15 bis 25 Knoten. Eigengtlich optimal. Wenn da nicht so viele, unmassen, waaahnsinnig viele Muscheln rummliegen würden. (Angst vor Totalschaden meines Kites, da ich selber starten wollte.) Mein Gepäck habe ich als Golfgepäck angemeldet und im echten Golfbag und so ohne Kosten mitnehemn können. Aber das das alles war nicht wirklich wichtig. Ich war keinen einzigen Tag beim Kiten. Ich habe es einfach nicht über´s Herz gebracht zu Kiten. Ich glaube ich hätte da auch mit meiner Skiausrüstung über den Sand rutschen können, dann hätte ich mich genauso doof gefühlt. Ich hatte vielleicht bei den drei optimalen Tagen fünf Minuten Kiteentzug. Durch das Gezeitengewässer wäre vielleicht auch ein gewisser Bereich bei ablandigem Wind als Stehrevier für eine gewisse Zeit möglich gewesen. Gleich neben an war die Tama Lodge, die vom Comfort sicherlich hohes Ägyptenniveau hat. Sauberer Strand. Aber ne du. Mann sollte schon auch schaun was um einen rum passiert. Ich bin froh dort gewesen zu sein und, dass ich keine Minute Kiten war. Eigentlich doch mal ein andere Kitesurf Bericht oder? Wer noch mehr wissen will dem erzähle ich gerne noch mehr. Nach zwei Wochen recht direktem und intensiven Kontakt mit den Menschen dort vor Ort bin ich noch nicht der Senegal Spezialist und werde es vielleicht auch kitetechnisch nie werden. Aber ich habe gelernt wie man auf senegalesische Weise Tee zubereitet. Wie eine Taufe gefeiert wird. Das Autos, die bei uns auf den Müll kämen einen noch ohne Probleme vom und zum Flughafen bringen können. Und das der Gruß Na nga def. Ich bin hier (Für uns Hallo wie gehts?) wirklich ich bin hier bei dir bedeutet. Es leben menschlichen Beziehung, sich Zeit zu nehmen und die Überlebenskunst ansonsten gibts noch ganz vieles anderes zu sehen und zu lernen. Ein Freund dort hat mir den Spruch mit auf den Weg gegeben. Die Europäer haben die Uhren, die Afrikaner die Zeit. In diesem Sinne muss man nicht immer jede freie Minute mit Events füllen und nach etwas Gewöhnungszeit ist es auch so voll chillig. In diesem Sinne Gruß und Na nga def Thomas Geändert von Astursurfer (02.03.2010 um 23:41 Uhr) |
02.03.2010, 23:06 | #2 |
wasn hier los?
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Beiträge: 4.067
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Klingt sehr spannend.
Stell dochmal ein paar Bilder rein.. Danke !! |
02.03.2010, 23:49 | #3 |
Benutzer
Registriert seit: 02/2007
Beiträge: 83
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Hier ein Paar Fotos
Gruß
Thomas Geändert von Astursurfer (05.03.2010 um 23:24 Uhr) |
03.03.2010, 00:26 | #4 |
gitano
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Beiträge: 14.369
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keine fotos zu sehen.
erzähl gern mehr als wir mit dem T4 vor drei jahren bis nach gambia gefahren sind gings uns ähnlich also erzähl und lass uns in erinnerungen schwelgen |
03.03.2010, 00:51 | #5 |
Benutzer
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Beiträge: 5.199
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und was ist die konsequenz für dein leben?
was nimmst du mit, setzt es praktisch um? grüße o. |
03.03.2010, 10:25 | #6 |
Benutzer
Registriert seit: 02/2007
Beiträge: 83
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Erste Konsequenzen
hoffen, dass meine momentane Einstellung zu meinem "neuen" Leben
noch lange und am Besten ewig anhält. Denn irgendwie ist es doch wie ein Bekannte "gewarnt" hat. "Danach siehst du die Welt mit anderen Augen" Hoffentlich geht das so weiter. Es sind kleine Veränderungen, die ich wahrnehme. Z.B. gestern als ich die Reiseführer-Bücher während meiner Arbeits-Mittagspause wieder zurück in die Stadtbibliothek gefahren habe. Da war kurz bevor ich losfuhr ein Gefühl von: "Ich habe die Möglichkeit mich jetzt einfach in ein Auto zu setzen und das zu erledigen" "Freiheit-Möglichkeit-Zufriedenheit" Ich weis noch wie ich sie, auch an einem Dienstag vor dem Urlaub abgeholt habe. Hecktig "man ich muß noch die Bücher abholen" Die Freiheit, Möglichkeit zu haben das ganz einfach zu machen. Ich weis nicht ob rüberkommt was ich gefühlt habe. Im Senegal haben viele nicht mal ein Auto um mal schnell was zu erledigen geschweige denn Geld oder eine Bibliothek viele hatten nicht mal die Möglichkeit lesen zu lernen. Ich denke ich werde in keinem Fall die Liebe zu Kiten verlieren und gestern haben wir schon wieder geplant für ein Paar Tage über Ostern nach Sardinien zu fahren zum Kiten. Aber wenn es nicht klappt is auch gut. Ich habe Arbeit was zu essen und ein Dach über dem Kopf. Ich nehme mir Zeit für meine Frau und wenns klappt gehe ich Kiten. Was will man mehr. Fotos reiche ich nach. Da hätte ich mir früher auch mehr Streß gemacht wegen den Fotos Jetzt denke ich mir. Stirbt niemand daran, wenn so ein Detaille mal nicht gleich funzt. Wird aber nicht vergessen. Das war auch so ein Spruch auf der Sklaven Insel Goree bei Dakar. Da war ne Schulklasse, die sich den Verschiffungsort der Sklaven nach Amerika mit uns angesehen hat. Der Lehrer beendete die Führung damit die Kinder dreimal und jedesmal lauter sagen zu lassen "Ja wir verzeihen - aber nein wir vergessen nicht" Eindrucksvoll Gruß Thomas Geändert von Astursurfer (05.03.2010 um 12:55 Uhr) |
06.03.2010, 23:23 | #7 |
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Kiten in so einer Situation - Ja oder Nein?
Also ich bin schon etwas hin und her gerissen.
Wer von euch wäre denn dort gekitet? Was habt ihr denn so für ne Meinung. Ein guter Freund mit dem ich mich etwas ausgetauscht habe meint, dass er auf jeden Fall gekeitet wäre. Er hätte sogar ein Fischerboot organisiert, um sich bei ablandigen Wind wieder einsammeln zu lassen. Die Leute im Senegal freuen sich über jeden Euro. Aber irgendwie habe ich es nicht übers Herz gebracht. Es wären sicher auch ein paar Jungs dagewesen, die mir Starhilfe hätten geben können. Aber ich denke da hätte ich zu zweit sein müssen damit die mir über die Schulter schauen können. Einer der es beherrst am Kite, der ander zeigt wie es geht. Muss man unbedingt Kiten? Normal bin ich da schon ziemlich scharf drauf. Aber da konnte ich gut verzichten. Eure Meinung würde mich interessieren. Ach ja die Bilder habe ich jetzt weiter oben nachträglich eingestellt Gruß Thomas |
03.05.2010, 17:36 | #8 |
Wind säen
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Kiteurlaub = im Urlaub überwiegend kiten
Also das hört sich für mich stark danach an, das du ausserhalb Europas noch nicht soviel von der Welt gesehen hast; was ja nicht weiter schlimm ist.
Wenn ich mich allerdings für einen Kiteurlaub entscheide, dann möchte ich natürlich und auch zu einem überwiegenden Anteil diese Zeit unterm Kite und auf dem Wasser verbringen. Ist das nicht der Fall, ist das kein Beinbruch aber meine Erwartungen wurden nunmal nicht erfüllt; das kann an einer mangelhaften Planung (z.B. falsche Revierauswahl für Jahreszeit) oder einfach Pech (kein Wind) sein. Um diese Risiken zu minimieren informiere ich mich vorher über das Land, die Leute und natürlich auch über die Bedingungen am Spot (vorherrschende Windrichtung, Stärke, Revierbeschaffenheit, Spotlogistik, Rescue Möglichkeiten...). Finde ich mich dann alleine bei ablandigen Wind an meiner Spotwahl wieder, ist das kiten ohne eine vorhandene, zuverlässige und funktionierende rescue fahrlässig, gefährlich und -zumindest für mich- ausgeschlossen. Der Tipp mit dem Fischerboot anheuren finde ich gut und praktikabel (auch unter sozialen Aspekten) denn dabei hättest du nicht nur kiten können, sondern gleichfalls den/die locals direkt unterstützt. Was ich hier nicht verstehe ist "Die Leute im Senegal freuen sich über jeden Euro. Aber irgendwie habe ich es nicht übers Herz gebracht" Auch hier hättest du quasi "Entwicklungsarbeit" leisten können, deine Euro wären direkt den locals zugute gekommen und hätten vielleicht diesem boy eine Zukunftperspektive eröffnet - denn der nächste "Allein-Kiter" hätte sich gefreut, einen Senegalesen vorzufinden der weiss wie ein Kite zu starten/ landen ist. Dafür zahle ich gerne paar Euro. Die allgemeinen hygenischen/ sozialen Umstände in dem Zielland sollten mir jedoch schon vor Reiseantritt, zumindest ungefähr bekannt sein und interessieren mich dann beim kiten wirklich herzlich wenig. Greetz Geändert von DerGärtner (03.05.2010 um 17:48 Uhr) |
07.05.2010, 06:50 | #9 |
Benutzer
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Find ich gut deinen Standpunkt
Hallo Gärtner,
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07.05.2010, 06:55 | #10 |
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Beiträge: 83
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Find ich gut deinen Standpunkt
Hallo Gärtner,
find ich mal grundsätzlich gut, deinen Standpunkt. Ich denke, da hätte ich wirklich durchaus zusätzlich noch Gutes tun können. Kiteurlaub=Kiten stimmt natürlich auch. Sehe ich natürlich auch so und wenn ich nach Ägypten oder sonst wo hin fahre zum Kiten dann soll da Kitetechnisch auch was rüber kommen. Aber bei mir lautete die Gleichung Djembe-Trommelurlaub=Djembetrommeln mit der Hoffnung, vielleicht auch Kiten zu können, da das Trommelcamp in Mbour direkt am Strand lag. Also war die Ausgangslage etwas anders. Wahrscheinlich hatte ich einfach auch noch etwas Berührungsängste, da ich zum ersten mal im Senegal war. Zwar nicht zum ersten mal außerhalb Europa, aber der erste Grund warum ich dort war, war ja um zu trommeln und die Leute und die Kultur kennen zu lernen. Was mir super gelungen ist, da wir z.B. auch direkt mit dem Personal und den Trommellehrern des Camps gegessen, Tee getrunken, Ausflüge und auch zu ihnen nach Hause eingeladen wurden. Und ich glaube gerade durch das Wissen (zwar nicht umfänglich aber naja), wo die alltäglichen Probleme bei den Menschen dort bestehen, viel es mir doppelt schwer. Ich bekomme es nicht mehr ganz so zusammen, aber nach ca. 8 Tagen und einigen persönlichen Hilfen die wir umsetzen (Kleidung verteilen, Medizin kaufen, Teepäckchen für die, die uns eingeladen haben usw.) kam immer wieder der Satz in unseren Gesprächen mit einer Hilfsorganisation vor Ort "ja aber dass ist nicht so einfach". Denn natürlich nehmen sie unsere Kleidung, sie haben aber selbst super viele Nähviertel, mit Schneidern, die dier aus z.T. einheimischen Stoffen superschöne Sachen nähen. Die machen schon mal weniger Geschäft wenn wir Röcke und Hosen herschenken. Ja aber viele haben das Geld nicht sich etwas schneidern zu lassen. Und jetzt? Zudem entsteht richtig Neid unter den Beschenkten, wer hat mehr bekommen usw. Ich könnte mir vorstellen, dass das organisieren eines Bootsservices, zum Kiten da sogar richtig neutral und "easy" gewesen wäre. Aber wer weis. Aber danke für deine Meinung, mal sehen für nächstes Jahr haben wir Senegal schon wieder im Kopf. Mal sehen, ob ich nochmal die Kitesachen mitnehme. Gruß und Na nga def |
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