Eine Woche auf Lanzarote, in Famara (2012)

[Thomas Riedl]

Die Reise hatte zum Teil die Aufgabe "mal" ne Flugreise mit unsrem kleinen Sohn zu unternehmen um zu sehen wie er es so verträgt. Deswegen auch nur eine Woche.
Es war schwierig Sonne, warmes Wasser, "nicht Ägypten" und nicht zu weit fliegen unter einen Hut zu bringen.
Wie bei jedem Kompromiss, ist was man bekommt, in Summe weniger als die Summe der Einschränkungen.

Ich habe mich getrennt und Flug, Mietwagen (sehr wichtig) und Ferienwohnung gekümmert.

Der Check-in verlief wahrscheinlich weil ich viel Gepäck gewohnt bin recht entspannt, aber mit Buggy und Babyschale waren es dann doch 9 Gepäckstücke.
Der Flug verlief gut, Valentin hat die Druckwechsel bei Start und Landung stellenweise verschlafen und wir saßen da mit unserem "Flascherl".
Leider war am Flughafen in Arrecife unser Gepäck nicht (gleich) da, nur der Buggy.
Eine Nachfrage bei der Gepäckermittlung brachte, zusammen mit dem Zeug für a. 5 andere Leute, unseren Gepäckberg zum Vorschein.
Der vorbestellte Mietwagen war zu klein und musste um 2 Klassen "aufgemörteln". Für nächste mal merke ich mir so eine Gurtdachträger zu kaufen und mitzunehmen damit das Kitezeug auf dem Dach mitfahren kann.
Die Fahrt nach Farama war, mit Handynavi und Googlemaps recht einfach, erst später zeigte sich das einige neue Kreisverkehre nicht aktuell verfügbar waren. Die Insel ist aber so klein dass man sich nur schwer verfahren kann.
Farama selbst ist eine kleine Stadt, sauber mit kleinen weissen Häusern mit grünen und blauen Türen und Fensterläden. Wir erfahren später das César Manrique DER Künstler der Insel, die klassischen Bausünden verhindert hat und dass dieses Erbe bis heute nachwirkt.
Als wir bei Clandestino Surf ankommen, ist der Laden schon geschlossen, aber nach dem ich Natalie angerufen habe waren sie und Jon nach wenigen Minuten da. Die Ferienwohnung war nur 200 Meter von Shop entfernt. Groß, schön, sauber und im ersten Stock gelegen. Genau wie beschrieben.
Wir richten uns ein gehen einkaufen, auch zum Supermarkt sind es nur 200 Meter und in's "Sol" zum essen. Sehr lecker, aber kann man von allem Essen auf der Insel sagen das wir verspeist haben.
Am nächsten Tag spazieren wir wieder zum Surfshop, Jon gibt mir eine kurze Reviereinweisung.
Er ist Surfer / Surflehrer weiß aber genug zum Kiten die "normalen Fragen" zu beantworten.
Also wohin zum Kiten, wo nicht, etc. Dass zwischen 1/2ber und hoher Tide die Wellen am besten sind, ist das normale Handwerkszeug und so bekomme ich einen Tidenkalender.
Die Winvorhersage war schwach und so machten wir uns auf den Weg die Insel etwas zu erkunden, Natalie gab ein paar Ratschläge und es ging los.
Im nachhinein hätten wir Valentin und uns lieber einen Ruhtag gönnen sollen, aber da ist man ja immer schlauer.
Der Wind am Nachmittag wäre gut gewesen, aber "siehe oben".
So mache ich mich am nächsten Tag gegen 10 Uhr auf den Weg zum Kitebeach, mit dem Auto. zu Fuß ist es sehr weit. Der Weg führt um eine Siedlung herum, Jon hat gesagt das man vor der nicht Kiten soll, das war aber vielen Kitern mehr Egal als mir.
Der Strand ist, es ist 1/2 be Tide sehr breit, völlig Steinfrei bis zur Hochwasserlinie und der Wind recht gleichmäßig. Ich habe viel davon gelesen das Farama soo böig sein soll, dem war die ganze Woche nicht so. Der Achensee ist böiger, Hurghada oder Rhodos im Sommer gleichmäßiger, aber schlimm war es nie.
So baue ich den 15er Kite auf, eins der weniger male wo ich nicht bei einer Kitestation war, aber gut der Wind weht in die Bucht, alles kommt nahe der Stadt an was man ins Wasser wirft. Ein anderer Kiter ist auch schon am Wasser soweit alles gut, aber Starthelfer sind (Morgens) eher knapp. Aber genau rechtzeitig als die Leinen klar habe taucht eine Dame auf, nur mit einer Kamera "bekleidet". Ein etwas komisches Gefühl eine nackte Frau zu fragen ob sie einem den Kite starten helfen mag. Aber sie denkt sich da weniger dabei, wir reden noch kurz das sie auch aus D-Land ist und ihr Freund der Kiter auf dem Wasser ist.
So bekommen ist einen sicheren Kitestart, viel besser als mit Ohr eingraben, und schöner anzuschauen

Die Wellen sind zwischen 1 und 2 metern hoch und bilden ein "Face" hohler als ich es in Cumbuco gesehen habe. Ich komme mit meinem Twintip zurecht, aber der Kollege mit seinem Wellenreiter zeigt was geht. Nach 2 Stunden bin ich müde und hungrig, lande, baue den Kite ab und fahre zu meiner Familie und wir gehen Mittagessen. Am Nachmittag ziehe ich noch mal zum kiten los, aber ich bin "noch" zu spät die Flut ist schon weg, am Nächsten Tag wird die Flut morgens weniger und Nachmittags höher sein.

So stellt sich der Urlaub auf Morgens bis Mittag Ausflug oder Strand mit dem Baby ein, es gibt einen hinter Felsen gelegenen Salzwasserpool, der Valentin der Babyschwimmen bei 34 Grad Wassertemperatur gewöhnt ist gar nicht gefällt. Nachmittag "darf" ich dann Kiten gehen.

Der Schwächste Tag war dem nach der vorhersage stärkste an dem probiere ich den Silberpfeil aus. Ein Fehler, auch weil die Wellen die höchsten des urlaubs sind. Anfangs als meine Konzentration noch gut ist komme ich zurecht, die Wellen überspringen zum rausfahren nur vorsichtig abreiten zum hereinkommen immer schön Zug auf dem Leinen halten. Aber irgendwann passiert es, die Welle schließt reisst mich mit und als ich den Kopf wieder stecke ist der Kite schon "S" förmig weit außerhalb des Windfensters gerade noch in der Luft. Es sieht noch 2 Sekunden aus als könnte er noch zurück ins Winfenster treiben aber dann greift eine Welle nach im und reisst ihn mit.
Ich war nahe am Ufer, also nicht weit zu schwimmen, aber der hat noch eine grösseren Plazer als von Rhodos bekommen, die "nur" Spinaker Repairtape Reparatur hat aber gehalten, schau an.
Aber jetzt schaut es nach Flysurfer Reparaturservice aus. Noch so einen Platzer will ich nicht flicken.
Gut dass ich den Schirm auf der Dachterasse trocken und entsanden kann.

Zu Wind und Wellen lässt sich sagen dass alle Tage dieser Woche, bis auf den mit "Wölkchen" sehr gut waren, auch wenn ich immer den 15 gefahren bin mal mit meinem neuen Nobile NHP oder dem Nobile EXT von 2007.

Am vorletzten Tag reift die Erkenntnis das wir uns jetzt eingelebt haben und auch noch länger bleiben könnten aber Flugtermine sind nur schwer zu verschieben. So packen wir wieder alles ein zurück zum Flughafen (Auto auftanken nicht vergessen, wir haben genau einen Tank verfahren) und zum Checkin. Eine Dame vom Flughafen fragt noch, weil Valentin schon in der ersten Nacht ein paar Mückenstiche abbekommen hat ob er krank sein. Man ist schon vorsichtig auf Lanzarote. Insgesamt kann ich sagen das ich auf Lanzarote keine schlechten Erfahrungen gemacht habe. Alles ist sauber, ordentlich, das Preisniveau passt, die Leute sind sehr freundlich.

Der Rückflug ist mit Zwischenlandung in Fuerteventura und so deutlich länger als der Hinflug aber nachdem ich "auf den Dreh" gekommen bin das Valentin lieber auf meinem rechten als auf meinem linken Arm schläft wird es ein ruhiger Flug.

P.S.: Im Dezember "darf" ich eine Woche nach Wadi Lahami und 3 Tage ins Mirage Moon.

[TommyKrebs]

Farama kenne ich nicht. Warst du vielleicht in Famara?

[Thomas Riedl]

Sorry, ja, ich ändere das!

Danke

[micraman]

Ich kenne Lanzarote von meiner Surfzeit. War da zum Windsurfen 4mal an der Ost- und Südküste. Ich bin die ganze Insel abgefahren, aber den Strand von Famara habe ich irgendwie verpasst. Da die Insel wirklich schön ist und auch meiner Frau sehr gut gefällt, werden wir da mal wieder vorbeischauen. Aber dann mit Kiteausrüstung!