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Alt 05.06.2017, 09:20   #1
LasseM
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Ort: Nordsee
Beiträge: 546
Standard Singende Foils - ist das vom Material abhängig?

Moin,
Ich war nun gestern zum ersten Mal mit einem Foil "unterwegs" und bin ziemlich begeistert.
Ich bin das Cabrinha double agend gefahren. Keine weiten Strecken, aber fürs erste mal hat es eigentlich echt gut geklappt!

Mir ist aufgefallen das das Foil anfing zu "singen" sobald ich geflogen bin. Ich tippe auf Vibrationen des Flügels und dann Resonanzen im Mast (hab aber auch keine ahnung) . Der Besitzer sagte das wäre bei dem normal, mit dem vorherigen Flügel wäre es noch schlimmer gewesen.

Von Geräuschen im Einzelfall habe ich hier etwas lesen können, aber kann man eine Aussage machen:
Ist das bei allen Foils so? Liegt das am Material (habe gehört das carbon nicht zu hören ist), oder am Hersteller?

Meine intention: liegt es am Material muss ich es akzeptieren (preislich). Liegt es am Hersteller kann ich es vermeiden.

LG und vielen Dank im voraus
Lasse
LasseM ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2017, 09:54   #2
FunKite
Benutzer
 
Registriert seit: 06/2008
Beiträge: 3.474
Standard

Mein (eher günstiges Glas) Sroka pfeift nicht. Bei dem Levitaz von nem Freund war nach dem Nassschleifen vom Flügel das Pfeifen weitgehend weg.
FunKite ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2017, 10:23   #3
Horst Sergio
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Registriert seit: 07/2005
Beiträge: 2.543
Standard

Hallo Lasse,

das Thema und was man dagegen machen kann wurde auch gerade hier schon am Beispiel des Nobile Alufoils diskutiert:

http://forum.oase.com/showthread.php?t=168279

Meine bescheidene Erfahrung dazu ist, dass diese Vibrationen, die sich auch aber nicht nur als Geräuschentwicklung bis zum Krach entwickeln können, primär vom Mast kommen.
Da allerdings alle Teile mit einander wechselwirken, ist es auch nicht unmöglich unterschiedlich starkes Singen, durch Veränderungen an Kite, Kiter, Board oder Flügel zu erreichen.

Eigene Erfahrung:
Ich habe tatsächlich mal einen Carbonmast nicht nur wegen inakzeptabler Lautstärke (das Ding hat schon bei halber Fahrt den ganzen See zusammen geschrieen) zurück gegeben. Das kombinierte Problem ist, dass die Eigenschwingung, die sich hörbar im Mast aufbaut auch dessen Hydrodynamik verändert, womit der Mast in meinem Fall auch bei höheren Geschwindigkeiten durch spürbare Vibrationen am Fuß und Strömungsabrisse unfahrbar wurde.
Ansonsten hatte ich das Phänomen auch schon bei vielen verschiedenen anderen Alu und Carbonmasten, bei denen ich es inzwischen aber durch Bearbeitung in einigermaßen in den Griff bekomme. Denke auch den genannten Mast müßte ich heute nicht mehr zurück geben. Die Erfahrung ist auch das kein Hersteller das Thema 100% im Griff hat und kleinste Produktionsabweichungen es mal mehr mal weniger auftauchen lassen.

Theorie, so weit:
Die tatsächlich Hauptursache ist nach meiner inzwischen besseren, aber noch immer sehr bescheidenen Erfahrungen, die Geometrie der Abrisskante des Mastes und als nächstes die Oberfläche des Mastes.
Das ist relativ viel Theorie, aber wenn man ein recht komplexes Problem konkret angehen und lösen will ist das Verständnis wichtig:
So weit ist es mit meinem:
An der Abrisskante bildet sich ein sogenannte Kármánsche Wirbelstraßen aus, die zwar meist für runde Querschnitte beschrieben werden, aber auch an einer abgerundeten Abströmkante entstehen können. Liegt deren Anregungsfrequenz bei bestimmten Geschwindigkeiten in der Eigenfrequenz des Mastes, kommt es zu erst zum Aufschwingen und ab einer gewissen Amplitude und Modellabhängigen Eigenfrequenz zu einem hörbaren Geräusch und bei stärkerer Anregung und Schwingung dann auch zu spürbaren Beeinträchtigungen der Fahreigenschaften.
Das vom Prinzip gleiche Phänomen hat auch schon zum Einsturz von Hängebrücken und Schornsteinen geführt, weswegen man hier Lösungen wie diese verwendet um die Wirbel zu brechen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Scruton-Wendel

Lösung für uns
liegt daran primär der Abströmkante des Mastes einen Schliff zu verpassen, der ebenfalls die Wirbel reduziert oder zumindest deren Frequenz in einen unproblematischen Bereich, weg von der Eigenfrequenz des Mastes verschiebt. Insofern können hier in meiner Theorie auch mal ganz entgegen gesetzte oder unterschiedliche Schliffe zum Erfolg führen. Was andere schreiben und womit auch ich gute Erfahrung hatte ist, eine runde Abströmkante zu vermeiden, dass heißt die Abströmkante platt abzuschleifen. Was man auch öfters hört ist ein 45° Winkel an beiden Seiten anzuschleifen, ich mache auch eine Kombi.
Wie die Abströmkante vor und nach der Behandlung dann aussieht kann man weiß in meinen Augen meist keiner so recht bei einer typischen Gesamtdicke von 0,5 - 2 mm.


Bei Alu Masten
kannst Du dir aber durch eine solche Behandlung die (wieder Wiki: https://de.wikipedia.org/wiki/Eloxal-Verfahren)
5 bis 25 Mikrometer dicke Eloxid Schicht zerstören und dir damit den Rost ins Boot holen. Deshalb solltest Du eine Behandlung vorher mit Hersteller oder Händler abklären, wenn Du nach einer nicht erfolgreichen Behandlung und dann zusätzlich Rost, noch auf deine Gewährleistungsansprüche zurück kommen willst.

Bei Carbon ist das im Grunde einfacher.


Hoffe es Hilft irgendwas, viel Erfolg beim Stimmen Deines Instruments
Horst Sergio ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2017, 11:11   #4
LasseM
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Ort: Nordsee
Beiträge: 546
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Danke für euren Input!
Den thread mit dem nobile Foil hatte ich gelesen. Ich wollte nur in Erfahrung bringen ob man das im voraus, bei der Foil Wahl beeinflussen kann.
Denn ich habe noch kein Instrument zum stimmen, ich bin gerade auf der Suche nach einem (wo ein Stimmen hoffentlich nicht notwendig ist)

Es geht mir sozusagen um ein "Die Foils von XY(oder aus Alu/carbon) surren und pfeifen eigentlich immer". Denn dann wäre das für das Cabrinha, was ich eigentlich sonst als problemlos empfand ein Minuspunkt.

So wie ich das bisher verstehe ist das aber nicht der Fall, sondern Hersteller und Material unabhängig und liegt dann eher bei Schwächen in der Herstellung?
LasseM ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2017, 12:20   #5
Horst Sergio
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Registriert seit: 07/2005
Beiträge: 2.543
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Ok, wenn das Kind noch nicht in den Brunnen gefallen ist, dann hol Dir besser auch nicht so einen Eimer wie das Cabrinha, da haben wahrscheinlich 95 % ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bzw. einen höheren technischen Entwicklungsstand.
Zeeko kann man z.B. immer machen, haben knapp 10 Jahre Erfahrung die Jungs.
Horst Sergio ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2017, 12:35   #6
FunKite
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Registriert seit: 06/2008
Beiträge: 3.474
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Kann auch das Sroka nur empfehlen. Zum Anfangen perfekt, weil langsam fliegen kein Problem ist aber auch mit leichter Überpower hart am Wind mit hoher Geschwindigkeit gut zu fahren. Ist mir auch nach 1,5 Jahren noch nicht langweilig geworden. Seit letzter Woche strapless und endlich klappen auch die nicht geflogenen Wenden...


Geändert von FunKite (05.06.2017 um 12:57 Uhr)
FunKite ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2017, 17:42   #7
Ganesha
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Registriert seit: 12/2006
Beiträge: 1.422
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Hier erklärt es George von Delta Hydrofoils wie man bei Carbonmasten schleift
https://www.youtube.com/watch?v=oidk2I2A0tQ

Seine Videos sind sehr informativ
Ganesha ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.06.2017, 08:32   #8
LasseM
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Registriert seit: 06/2014
Ort: Nordsee
Beiträge: 546
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Alles klar, danke euch für die Antworten.
Das gebraucht-Foil-Angebot kommt wohl nicht von ungefähr...

Gut das ich nochmal nachgefragt habe
LasseM ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.06.2017, 09:19   #9
Chainz
(Kite-)Benutzer
 
Registriert seit: 03/2014
Beiträge: 1.353
Standard

Zitat:
Zitat von Horst Sergio Beitrag anzeigen
Zeeko kann man z.B. immer machen, haben knapp 10 Jahre Erfahrung die Jungs.
Die Zeekos klingeln aber auch beim Fahren, jedoch nicht immer - für mich im erträglichen Rahmen. Was ich aber noch zufügen kann:

Ich habe meinen Zeeko Mast via Sikaflex oben und unten komplett dicht gemacht und danach wurde das Pfeifen stärker ohne Veränderung der Abströmkante oder sonstwas. Interessanterweise pfeift es auch stärker beim schnellen Downwindfoilen in aufrechter Haltung, als beim Höheprügeln in Schräglage.

Ich kann jetzt für Zeeko, Cabrinha, North und Moses Fluente sprechen, dass alle mehr oder weniger pfeifen, aber alle in einem erträglichen Rahmen und alle Vibrieren dann auch ab bestimmten Geschwindigkeiten.
Chainz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.06.2017, 10:34   #10
hangmany
Benutzer
 
Registriert seit: 03/2003
Ort: Essen
Beiträge: 505
Standard

Mein Cabrinha summt auch.
Ist aber eher nicht störend oder laut, sondern hörbar.

Ich führe es vorallem auf die Schafen Kanten am Flügel vorne und an den Schraubensenkungen zurück.
Hat da schonmal jemand Schleifpapier angesetzt, wird das besser?
hangmany ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.06.2017, 19:38   #11
kato
:-)
 
Registriert seit: 11/2007
Beiträge: 57
Standard "Die Formel 1 der Foiler" Louis Vuitton Cup gerade auf Servus TV

Die hitech Geräte pfeiffen auch
kato ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.06.2017, 20:45   #12
MacKyter
mit TaschenmesserApp
 
Registriert seit: 01/2015
Ort: LE
Beiträge: 810
Standard Louis Vuitton Cup

Ja, und die Dinger können auch einen "Wasserstart", 3 Tonnen richten sich im Wind wieder auf, hätt ich nicht gedacht... nur mal so nebenbei
MacKyter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.06.2017, 21:22   #13
Corwe
Benutzer
 
Registriert seit: 09/2004
Ort: Konstanz
Beiträge: 178
Standard

Da ging aber auch ne Menge Zeug zu Bruch.

Sie haben wohl tatsächlich nie bei soviel Wind getest, soviel Sachen wie da von den Booten bei 45 Knoten Bootsgeschwindigkeit abgefallen sind.
Corwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.06.2017, 22:57   #14
Bertbert
.
 
Registriert seit: 12/2007
Beiträge: 39
Standard

meine erfahrungen: durch den richtigen schliff des mastes lässt sich pfeifen minimieren. hab meinen mast mal spaßeshalber auf hochglanz poliert - unerträgliches pfeifen war die folge. dann wieder mit 600 - 1000er papier geschliffen, war danach so gut wie weg
Bertbert ist offline   Mit Zitat antworten




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