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Alt 02.03.2015, 21:29   #1
Black-Fox
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Beiträge: 429
Standard Snowkite Race - Das erste Mal

Hallihallo zusammen

Letzten Samstag war es soweit: Ich bin mein erstes Snowkite Rennen gefahren! Und da mich sooo viele tolle Eindrücke mit nach Hause begleiteten, dachte ich, ich schreibe einen kleinen Bericht über dieses Erlebnis. In der Hoffnung, dass ich damit evtl. den einen oder anderen Rider überzeugen kann, künftig ebenfalls an solchen Events teilzunehmen.

Ich bin ja schon seit einigen Jahren mit Skiern und Schirm unterwegs. Aber einfach zu wenig oft und zu wenig regelmässig, als dass ich zu den Pros gehören könnte. Ich liebe Freeriden und das Spiel mit dem Gelände bei tiefem Pulverschnee und strahlendem Sonnenschein.

Offizielle Events haben mich eigentlich schon immer gereizt, aber bisher hatte ich einfach zuviel Respekt vor den grossen Grössen mit ihren 2m-Latten und ihren Rennsicheln am Himmel. Zu gross war die Angst, dort nicht hin zu gehören oder nur ein Hindernis auf der Strecke zu sein.

Letzten Samstag viel bei mir jedoch ein anderer Event weg und so entschied ich mich kurzfristig nach Silvaplana zu fahren, wo das Rennen der Swiss Snowkitetour und der Ozone Snowkitemasters statt fand. Sicherlich kein einfacher Einstand bei 55 Teilnehmern am Start. Aber die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft sowohl der Organisatoren als auch der Teilnehmer liess alle Angst verschwinden. Die Stimmung ist einfach unglaublich und man lernt viele neue Gesichter kennen, von welchen man bisher nur den Benutzernamen in einem Forum kannte.

Überzeugt hatte mich übrigens Andi Nützi. Daher ein riesengrosses Dankeschön an ihn an dieser Stelle!

Zuerst ging es ans Briefing: Der Kurs und die Regeln wurden erklärt. Zu fahren galt es einen Dreieckskurs mit einer zusätzlichen Wendemarke auf der Downwindstrecke. Neu für mich waren dabei die Fahrregeln, welche von den üblichen Regeln beim Segeln abwichen: Rechts vor links und Ausweichen immer nach rechts. Aber die waren easy anzuwenden, wie sich später herausstellte.

Dann folgte das lange warten auf Wind. Mit Sonne, cooler Mucke, gratis Getränken und einer leckeren Bratwurst war das aber keine grosse Tortur.
Als der Wind jedoch plötzlich einsetzte, spürte man förmlich die Spannung in der Luft. Also runter zur Technikzone, Kite ausgerollt, angeleint und gestartet, Skier ausserhalb der Technikzone angezogen, und ab zum Einwärmen. Kurz vor dem Start des ersten Rennens verdichtete sich dann die grosse Masse vor der Startlinie und ich stellte mich mit genügend Abstand hinten an.

Mein Ziel war es ja nicht, etwas zu reissen, sondern lediglich Erfahrungen zu sammeln. Mit meiner 15er HQ Matrixx und meinen Rossignol S3 Freeride-Skiern stand ich sowieso da wie ein Gokart neben einer F1-Bolide. Nicht falsch verstehen: Ich liebe die Matrixx wie auch die S3-Skier. Super geniale Dinger zum Freeriden! Aber für dieses Rennen bei eher wenig Schnee und Wind war es das falsche Material.

Rennen 1:
Los ging das erste Rennen a 15min (Geplant waren 15min-Rennen mit jeweils 15min Pause dazwischen). Gleich nach der Startlinie ging es auf den Kreuzkurs. Hier mussten die neuen Fahrregeln bereits sitzen. Den ersten paar Konkurrenten versuchte ich mit Abstand zu begegnen, wie ich es vom freien Fahren gewohnt war. Das hat man mir dann wohl angemerkt und mit einem freundlichen Lächeln kam zurück: "Do chasch s'nöchschte Mol no guet vore dore!". Das machte Mut. An der ersten Wendemarke vorbei ging es auf den Halbwindkurs. Also Schirm und runter und Tempo hoch. Hier lief die Matrixx richtig gut an und war nur wenig langsamer als die neue Generation Hochleistungsschirme. Nun folgte die zweite Wendemarke und ein Raumkurs war angesagt. Ich versuchte den kürzesten Weg zu nehmen, aber das gefiel weder der Matrixx, welche Strömung suchte, noch mir, welcher durch eine riesige Wasserblase unter dem Schnee Geschwindigkeit und Zeit verschenken musste. Dann wieder auf Halbwindkurs und über die Ziellinie.
So schaffte ich immerhin 2 Runden und kam mit einem riesigen Grinsen zurück in die Technikzone für eine Drinkpause.

Rennen 2:
Für das zweite Rennen überlegte ich mir eine neue Strategie, was die zu fahrenden Kurse anbelangte. Ziel war es, beim Aufkreuzen und auf dem Raumkurs weitere Wege zu fahren, durch die angepassten Strecken aber mehr Strömung am Schirm zu haben und so höhere Geschwindigkeiten fahren zu können. Das funktionierte zwar, aber nur bedingt. An den Start ging ich wieder als letzter, diesmal jedoch nahe am Geschehen. Leider gab es kurz nach dem Startsignal ein riesiges Schirmdurcheinander im mittleren Feld und ich musste weit in Lee vorbeifahren, was mich Zeit und Höhe kostete. Dazu kam der schwächelnde Wind auf dem Kreuzkurs. An der 2. Wendemarke vorbei musste ich mich zusätzlich bei einem Zweikampf geschlagen geben. Mein Schirm machte dann zuerst mal eine kurze Bonbonpause. Die zweite Runde lief dann jedoch besser und ich holte wieder auf. Aus Sicht eines Zuschauers muss das ganze vermutlich ziemlich langweilig aussehen, aber wenn man selber im 2m-Abstand an der Konkurrenz vorbei zieht und sich 10 Schirme gegenseitig die Tips streicheln, dann ist das Action pur!

Rennen 3:
Ich hatte Blut geleckt und wollte noch mehr kämpfen. Ich habe mich wieder hinten angestellt und diesmal sogar mit noch mehr Abstand als bei den ersten zwei Rennen. Dies aber mit voller Absicht. Geplant war während den letzten 10 Sekunden vor Start möglichst viel Speed aufzubauen, um dann unmittelbar hinter der grossen Masse und weit in Luv mit möglichst viel Strömung im Schirm auf den Kreuzkurs zu gehen und so Plätze gut zu machen. Leider bremste mich wiederum ein Schirmwirrwarr auf 0 und reine Technik war gefragt. In dieser Rennrunde konnte ich sogar einige Hochleisterschirme (Chronos, Speeds, Protos) hinter mich bringen und so fuhr ich kaputt aber zufrieden über die Ziellinie.

Eigentlich war ich schon heiss auf die nächste Runde, aber der Renntag war am Ende angelangt. So ging es mit gemischten Gefühlen ans Rangverlesen.
Auf der einen Seite wollte ich lediglich Erfahrungen sammeln und auf der anderen Seite waren die Erfahrungen nun da und ich wild darauf, daraus zu lernen. Nun muss ich meine Vorhaben wohl auf die nächste Möglichkeit, an einem Rennen teilzunehmen, verschieben. Die 16 Teilnehmer, welche ich hinter mir lassen konnte, stimmen mich auf jeden Fall positiv.

Ich komme zurück

Aus dem Event habe ich vor allem gelernt, dass man kein Racematerial braucht, um trotzdem Spass an dieser Disziplin zu haben und spannende Zweikämpfe erleben zu können. Man braucht sich auch als Neuling nicht zu scheuen, in diese Disziplin rein zu schnuppern. Man wird vorbildlich aufgenommen. Aber Achtung: Es macht süchtig!

Ich möchte mich noch bei Denise für den netten Kontakt sowie allgemein bei den Organisatoren für den gelungenen Event und das gewonnene Flysurfer-Beanie bedanken!

www.snowkitetour.ch
www.ozonesnowkitemasters.com

Und wer noch einen Bericht aus Pro-Sicht lesen möchte:

www.unhooked.ch

Greez

Domi



PS: Auch am Rennen teil nahm einer mit der neuen HQ Zeekai (Als Montana getarnt). Leider sah ich nicht genau, wer diese flog. Auf jeden Fall sah das Schirmchen serientauglich aus. Gibt es bereits die Möglichkeit, diesen in der Nähe zu testen? Ich bin schon sehr interessiert daran!

PPS: Soweit ich weiss, findet diesen Winter nur noch das Rennen am Reschensee statt. Sollte jedoch jemand in der Umgebung spontan ein Fun-Race organisieren wollen: Ich wäre sofort mit dabei!



Black-Fox ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.03.2015, 22:42   #2
kite123
Benutzer
 
Registriert seit: 12/2013
Beiträge: 23
Standard

Schöner Bericht! Macht Spaß ihn zu lesen
kite123 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.03.2015, 08:56   #3
remi
Benutzer
 
Registriert seit: 10/2006
Ort: DAHEIM ODER SONSTWO
Beiträge: 435
Daumen hoch

Gut geschrieben.
Macht mut es vielleicht auch mal zu versuchen.

Grüße in die Schweiz.
Michael
remi ist offline   Mit Zitat antworten
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