Carved Imperator III Serienboards 130 + 128 (Testbericht)

[niko]

Board: Imperator III (Serie) 130x40 und 128 x 38,5
Hersteller: Carved
Preis: 799,-

Ausstattung / Verarbeitung:
Die Serien Imperatoren III machen einen robusten Eindruck. Im schwarz/rot/weiß Farbschema sind sie sehr auffällig und können auch auf dem Wasser nach Verlust leicht wiedergefunden werden. Die Aufkleber der Custom Boards sind einer Lackbeschriftung gewichen, die einen professionelleren Eindruck als die Custom Serie hinterlässt.
Revolutionär sind die neuen Pad/Schlaufen Combis von Carved, die Bernd diesen Winter entwickeln ließ: eine Platten / Schlaufen Kombination, die von zwei Schrauben auf dem Board gehalten wird und per Krepp System ohne Schraubendreher verstellbar ist. Das Pad ist weich, rutschfest und hat eine Zehenschwelle, die den Halt erhöht, aber bei weitem nicht so störend wie die von Da Kine – solange man diese geschmacklich als Störend empfindet. Die Pad/Schlaufen Kombi wird nicht geklebt und benötigt zur Verstellung keinen Schraubendreher. Eine Schraube auf jeder Seite reicht für Bombenfesten Halt der Bindung und damit des Fahrers auf dem Board. Die Materialien sind hochwertig und machen einen haltbaren Eindruck.

Fahreigenschaften der Boards:
Die Bretter haben zwar von der Bauart ähnlich weisen aber völlig unterschiedliche Fahreigenschaften auf.
Die gemeinsamen Fahreigenschaften: Die Boards verfügen über eine entgratete (angefaste) Kante, die man im weitesten Sinne als Tucked under edge bezeichnen kann. Die Rundung befindet sich hierbei im Unterwasserschiff, der Kantenabriss selber ist zwar nicht scharf, aber hat im Vergleich zur Entfasung einen schärferen Abriss. Die Kanten laufen zu den Tips hin schärfer aus. Damit sind die Kanten der Boards zwar entschärft und vermitteln im Centerbereich ein weiches Fahrgefühl, geben aber bei zunehmendem Wind, wenn mehr der Heckbereich eingesetzt wird, höhere Kontrolle als der entgratete Centerbereich. Kommt die Kante des Centerbereichs zum Einsatz bekommt das Board ein looses, wendiges Fahrgefühl. Durch das tucked under Kantenshape wird das Spritzwasser vom Fahrer seitlich weggehalten. Fährt man nach dem Carved wieder ein Board mit einer marktüblichen Kante benötigt man schon fast eine Spritzwasserbrille, so kann man sich daran gewöhnen. Somit hält Bernd wohl das progressivste Boardshape inne, das derzeit auf dem Markt erhältlich ist.

Bei wenig Wind haben wir den 130x40 gefahren. Das Shape geht früh los, benötigt aber immer noch einen soliden Zug im Schirm bevor fahren mit Höhe ziehen möglich wird. Es zählt also definitiv nicht zu den Frühgleitern oder ersetzt gar eine Tür / Door. Die weiche Kante vermittelt ein loses Fahrgefühl, schluckt aber auch Kraft aus dem Schirm, bevor die stabile Gleitlager erreicht wird. Das Brett benötigt zudem auch einen soliden Druck im Schirm um Höhe zu laufen. Im unteren Bereich, wenn der Schirm nicht so viel Zug hat, ist es so loose, dass der Fahrer mit dem erfahrenen Fuß die Fahrtrichtung vorgeben muss – von alleine bleibt es nicht so gern kurstreu.
Die Tails mit dem schärferen Kantenbereich geben einen hervorragenden Popp, der einfach einzigartig ist. Man merkt deutlich, dass Bernds Entwicklung um seine Teamfahrer eindeutig den Schwerpunkt Wakestyle tragen: dieser Rechnung kommt der Shape des Imperator III eindeutig nach. Man kann sich ohne Schirmunterstützung auch ausgehakt über das Tail sehr gut abdrücken, so dass Sprünge von 2 Meter Höhe bei Schirmstellung von 9 bzw. 3 Uhr durchaus kein Problem bereiten. Mit einem anderen Shape habe ich diese Performance noch nicht nachvollziehen können.


Bei zunehmendem Wind haben wir den 128x38 gefahren. Wenn der Druck im Schirm ausreicht um das Board in Gleitfahrt zu bringen finden sich dieselben Fahreigenschaften wie bei dem großen Bruder wieder. Der 128er läuft allerdings ruhiger, hat einen besseren Kantengriff und macht generell einen kontrollierbareren Eindruck auf dem Wasser. Fahreigenschaften, die auch auf höherem Druck im Schirm basieren: wenn der Schirm Biss bekommt, macht das softe Fahrgefühl, dass durch die abgerundete tucked Under Kante vermittelt wird, großen Spaß.
Genug Biss und Wasserkontakt, um fetten Popp zum Absprung zu haben, ist immer vorhanden: Gerade bei diesem Shape besticht die Eigenschaft, sich mit leichtem Krafteinsatz über das Tail abzudrücken und dabei einen immensen popp mitzubekommen. Sehr gut geeignet um Ausgehakte oder Sprünge ohne Schirmunterstützung aufs Wasser zu legen.

Die Serienboards setzen sich in punkto Verarbeitung positiv von der Custom Bauweise ab. Die Verarbeitung ist professionell, robust und Kratzfest. Einzig die Steiffigkeit ist ein Wehrmutstropfen: die Serienbretter weisen nur geringen Flex auf. Das erzeugt Vor- wie Nachteile: der geringe Flex lässt den geübten Fahrer die Kante besonders bei Sprüngen noch effektiver einsetzen und erzeugt bessere Sprunghöhen, bietet aber ein sehr hartes, radikales, direktes Fahrgefühl, dass sich im vergleich zu den Custom Boards vom Sprunggelenk über das Knie sogar in den Rücken spüren lässt ...

Sicher sind die Fahreigenschaften vom Körpergewicht abhängig: die Testpersonen hatten ein Gewicht von 85 kg. Ein schwererer Fahrer wird den 130er als Board für den unteren Bereich als gut empfinden, ein leichterer Fahrer braucht außer dem 128er nicht unbedingt ein größeres Board. Einige Carved fahrer auf der Insel, mit denen wir gesprochen haben, fahren das 128er als einziges Board und seien damit als single Board solution gut bedient.

Fazit:
Carved hat der Nachfrage eines professionellen Serien Boards folge geleistet und seinen Wakestyle Shape Imperator III zur Serie gebracht. Der 130er benötigt ausreichend Zug im Schirm, der 128er hält die Kante ewig. Tolle shapes, die sich nur in punkto Steiffigkeit von der teureren Custom Bauweise absetzen: der Flex ist geringer. Tolle Boards für einen tollen Preis. Schade, dass man Carved mangels Teilnahme der Teamrider (bis auf Kim Albrecht) derzeit nicht auf den Podesten der Kitesurf Trophy sehen kann.

[MST]

Wie immer sehr informativer Test! Echt cool! Hast Du vielleicht noch Bilder von der Kante oder den Finnen?

MST

gut geschrieben

die teile sind bei uns zur zeit der renner.....nicht nur bei pro´s!!!!!!

gruß rossi

p.s @Niko ...heute wird gold gerockt hoffentlich besuchste uns bald wieder

[s4nc3zz]

jepp guter test. bin letzten mittwoch auch den neuen Popper 136*41 gefahren. ich finde die boards einfach spitze, total entspannt zu fahren, Landungen total easy. Kein Vergleich zu anderen Serienbrettern die ich bis jetzt gefahren bin (ok waren bis jetzt auch net viele , aber trotzdem -> seehr geile Boards! )

gruß Max

[R a i n e r]

@Michael: Schönes Foto von Dir!!

[Taube]

D A N K E

[niko]

@ Taube
schöne Fotos von dir, danke fürs aufnehmen.

[Resa]

Hey Niko, (du Altes Haus... )

Sehr schöner, Ausführlicher Bericht, da bekommt man wieder lust auf neues Schnittschen von Bernd.

bis... DAMM (War sauber am Sonntach oder..)

Gruß.


Resa.

[FelixHH]

Der Imperator in 130x40 ist wirklich schweinegeil !!
Ich hab noch nie soo ein geiles Board unter den Füßen
gehabt und das ist wirklich keine Übertreibung.
So easy deutlich höher raus poppen, so geil kappel
schlucken und mit so hoher geschwindigkeit goofy unterwegs
sein geht ja garnicht !!!
Totalabstürze sind dank der neuen Pads auch keine Knievernichter mehr,
kein ständiges rumgepritze vonner Kante ..
Leute, bloß nicht testen!! Euer altes Board schaut Ihr mitm Ar...
nicht mehr an, ich hatte vorher nen Popper 2 und dachte der wär schon was Feines aber das Teil ist endlich mal ne Schnitte in die richtig Richtung.


gruß
felix

@ Felix................

hab grad was komisches von deinem Board gehöhrt....!
stimm das? wenn ja würd ich da gern mal reinschauen...............
e#De

[FelixHH]

Zitat von ede-style

@ Felix................

hab grad was komisches von deinem Board gehöhrt....!
stimm das? wenn ja würd ich da gern mal reinschauen...............
e#De

stimmt leider, war son grüner schaum drin.
die "hülle" war total lapperig und hat sich komplett
vom kern gelöst... shit happens
ist wieder beim hersteller und nun den impIII
fahr das teil und glaub mir, du kotzt ab.
kannst gern schon mal maß nehmen,
unglaubliches teil, echt !

gruß
felix

ps: is mir klar das du eh schon beim herstellernamen das würgen kriegst

ps: is mir klar das du eh schon beim herstellernamen das würgen kriegst [/QUOTE]

moin............
wieso.......der hersteller macht doch gute sachen
und du bist zufrieden das ist die hauptsache!
gruß

[maxreimann]

Danke für den bericht,sind schon schöne boards

Bin den Popper III letztens leicht unterpowert mit 17er gefahren (also nicht ideale Bedingungen). Das Brett war sehr leicht zu kontrollieren und die Sprunghöhe sehr gut vorher einzuschätzen. Wirklich einfach zu fahren, man fühlt sich gleich wohl. Hoch springt er auch. Sehr gutes Brett. Könnte vielleicht noch ein Tick spritziger sein, aber zum Tricksen super.

Lars

[pewe]

Zitat von Larsx

Bin den Popper III letztens leicht unterpowert mit 17er gefahren (also nicht ideale Bedingungen). Das Brett war sehr leicht zu kontrollieren und die Sprunghöhe sehr gut vorher einzuschätzen. Wirklich einfach zu fahren, man fühlt sich gleich wohl. Hoch springt er auch. Sehr gutes Brett. Könnte vielleicht noch ein Tick spritziger sein, aber zum Tricksen super.

Lars

-wie schätz du denn vorher eine sprunghöhe ein? und was hat das mit dem brett zu tun?

-so... und hoch springt er auch? wieviel hängtaim hat er denn?

Einschätzen: Ist eher Gefühlssache, würde das mir so erklären: Sprunghöhe verhält sich bei einem gut kontrolliertbaren Brett relativ proportional zur Geschwindigkeit. Kabbelwellen und ungleichmässiger Druck bringen das Brett nicht auss der Ruhe. Ein schlecht kontrollierbares Brett hat dagegen Eigenleben.

Ein Beispiel: Mein Brett ist z.B. ziemlich weich und stellt sich dank viel Carbon sehr schnell zurück. Erwischt man einen guten Winkel, popt es klasse. Bei falschem Winkel passiert dagegen nix. Andere Bretter halten z.B. auf der Kante nicht gut. Mit denen wäre das mit dem Springen auch nicht gut.

Ehrlich gesagt bin ich über die Frage etwas erstaunt, weil die Einschätzung der Sprunghöhe schon für gelungene Rotationen ziemlich wichtig ist (weil sonst über- oder unterrotieren kommt). Und es sollte klar sein, dass der Absprung auch eine Menge mit der Kontrolle vom Brett zu tun hat.