Reisebericht St.Lucia

[Salamucci]

St.Lucia ist eine Insel der kleinen Antillen, und liegt "über dem Wind". Die beste Zeit fürs Kiten ist wegen der Windstabilität und auch -stärke Dezember bis Ende Mai, Juni geht auch noch, im Juli beginnts zu wechseln und wird zunehmend unsicherer, obwohl ich zu dieser Jahreszeit auch eine Menge Spaß hatte!!! Es ist eine wahrlich schoene Insel, richtig karibisch.
Die Insel ist 42km von oben nach unten, von links nach recht ca.20km. Von oben nach unten fahrt man mit dem Auto ca.2h. Man fährt "british", also alle fahren auf der falschen Seite. Die Strassen sind gut befahrbar. In der Nacht fahren viele stock-besoffen; ja, hier kann man viel über Rum lernen.
Die Menschen sind zu 95% schwarz, es gibt nicht den Funken von Rassissmus. Alles ganz locker! Die Insel hat ca.160.000 Einwohner; jährlich besuchen die Insel 180.000 Flugtouristen die Insel, und nochmals 200.000 Schiffs-Touristen. Man spricht englisch, und creolisch. Es ist an manchen Stellen (NW, rund um die Hauptstadt Castries) sehr amerikanisch touristisch. Viele Amis, viele Engländer. Oberhalb der Hauptstadt Castries (W), gegen Norden der Insel liegen Orte wie Rodney Bay und Gros Islet. Dort sind die Touristen zu Hause. Fency restaurants, nightlife, sogar ein Kino, am Strand die Motorboote für die erste Wasserski-Stunde, Jetski, Ausflüge und jede Menge Ganja-Verkäufer. Pauschaltouristen, die täglich nach dem Abendessen eine Carib-Show peräsentiert bekommen. Europäische Preise, meines Erachtens wird hier alles überbezahlt. Noch weiter nördlich liegt Cap Estate, ein Gebiet der Reichen mit Villen in Privat-Anlagen. Am oberen Ende der Insel, aber auf der Atlantik-Seite gibt es einen Sport bei der ortschaft "Cas en Bas" wo Kiten in einer wunderschönen Bucht möglich ist. Ein Bild sollte diesem bericht angehängt sein. Der Wind bläst auflandig, die Bucht ist durch ein Riff geschützt, sodaß Glattwasser vorzufinden ist. Keine Seeigel oder Korallen in unmittelbarer Tiefe, außer an einer Stellen, ziemlich genau in der Mitte der Bucht, wo Felsen bei Ebbe sogar ein wenig rausstehen. ist aber leicht zu erkennen, und dies auf einer Fläche von 5m x 10m. Also überschaubar denke ich. Ansonsten kommt der Wind direkt in die Bucht, bei weißen Sandstrand, wenig Menschen, guter Zufahrt, einer Beach Bar am Strand, mit Klo, und auch mit Schatten. Es ist dort sehr schön. Ja. Manchmal starten von dort auch ein paar Reiter mit deren Viechern, aber die sind ganz ok, und kennen die Kites ganz gut. Es gibt hier sowieso nur wenig Kiter, die meisten sind lokal ansässig, aber alle recht freundlich. Man kennt einander auf der Insel.
Auf der anderen Seite der Insel, ganz im Süden, gerade noch an der Atlantik-Seite, liegt Vieux Fort, direkt neben dem internationalen Flufhafen Havanorra, mit einem wirklich fantastischem Spot (Meine Bilder sind zu groß, Oase will die nicht hochgeladen haben), der größer, weitläufiger und besser erschlossen ist. Die Bucht ist langgezogen, wunderschön in türkisch und so richtig kitschig. Der Wind kommt sideshore von links, und bläst recht konstant. Es ist der gleiche Wind wie in Cas en Bas, und der auch 4 Stunden vorher in Barbados blies. Nur kann er hier in St.Lucia manchmal sogar noch stärker sein, da die Berge (1000m) den Wind an manchen Stellen zu verstärken scheinen. Auf diesem südlicheren Sport (Vieux Fort) gibt es ebenfalls keine Steine, Korallen, Igel ogl. Das Wasser wird sanft tiefer, nur ist es halt ein wenig kabbelig, auf alle Fälle nicht so glatt wie in Cas en Bas. Dort befindet sich auch eine Kite-Schule, die zur Hauptsaison geöffnet hat. Es war früher einmal eine Mistral-Station, die aufgrund von fehlenden Wohnmöglichkeiten, der meist teuren Anreise und dem fehlenden Abend-Angebot aufgegeben wurde. Jetzt führt sie ein netter Franzose, mit North und Cabrina Material. Der Spot ist sagenhaft schön, und der Ort sagenhaft langweilig.
Die Inselseite zum Karibischem Meer ist unkitebar, weil ablandig und aufgrund der hohen Inselberge sehr böig und wirbelig. Also bleibt der kleinere Spot im Norden, klein und fein mit Möglichkeit ins Nachtleben von Rodney Bay oder in die Hauptstadt Castries zu fahren; oder aber im Süden, mit dem größeren Spot, einer richtigen Surfstation mit Wohnhütten direkt am Strand (sehr selten auf der Insel!), aber ohne Abwechslung am Abend.

Ansonsten ist es eine sehr schöne Insel, mit viel Dschungel, gut bewachsen, Vulkanen, heißen Quellen, Backup-Programm für Mitreisende (Reiten, Schnorcheln, Quad, Ausflüge für Flaute Tage. Davon abgesehen findet man sehr schöne Jachten/Boote/Schiffe zu mieten. Auch 3-Tagesreisen mit dem Katamaran zu den Grenadinen sind möglich. Dies vielleicht das nächste Mal. Grüße, Harald

[susannemult]

Hallo Harald,
danke für deine aktuellen Bericht aus St.Lucia.
Wir waren im Februar/März 2004 3 Wochen zum Surfen in besagter Mistralstation und hatten eine 65% Windausbeute. Dabei hatten wir sehr gute Tage aber halt auch Tage an denen es nicht mal für den Kitekurs gereicht hat. Leute die noch länger geblieben sind, bestätigten uns dass es auch hinterher noch 1 Woche keinen Wind hatte. Das kann einem aber halt überall passieren.
In Vieuxfort hatte es damals 80 % Arbeitslosigkeit und eine immens hohen Anteil an Drogen- abhängigen mit den dazu gehörigen Problemen: Alkohol, Aggressivität,….
Auch war aus unserer Sicht es nicht ganz unproblematisch als Weisser sich zu dort frei zu bewegen: Der Mistralstationleitung wurde mal gesagt: „I hate you because of your blue eyes“ Dem Kitelehrer sind in einer Bucht mal die Schnüre durchgeschnitten worden und sie wurden mit Bierflaschen beworfen. Sich nachts in Vieuxfort als Weisser aufzuhalten wurde uns abgeraten. Im touristischen Norden der Insel sieht das natürlich komplett anders aus.
Nur um deinem relativ Heilweltbericht noch unsere Sicht der Dinge hinzuzufügen.

Der Spot hat uns sehr gut gefallen weil er nicht so überfüllt ist. Ein Auto oder wenigstens ein Fahrrad ist aber dringend erforderlich um von den Unterkünften zur Station zu kommen. Das fehlende Abendangebot war denke ich nicht der Grund dafür dass Mistral die Station aufgegeben hat. Es wurde fast jeden Abend ein gemeinsames Abendessen organisiert. Aber teuer ist es dort allemal, selbst als Selbstversorger wird man ein Heidengeld los.
Wir empfehlen als Unterkunft: www.caribdreams.net oder mit etwas weiterem Weg zum Spot www.balenbouche.com
Wo wart ihr ?

Sonnige Grüsse
Susanne

[Salamucci]

Hallo Susanne!

Nun, Vorsicht ist wohl überall geboten, doch verglichen mit anderen Inseln in der Karibik empfand ich keinen direkten Hass seitens der Einheimischen gegen uns weisse Touristen. Viele Dinge meiner Reise sind unerwähnt, so auch ein nächtlicher Besuch in einer einheimischen Tanzladen, wo die Arbeiter deren Frauen zum Tanz ausführen. Es war nicht Vieux Fort, sondern ein Örtchen wie viele an der Küste. Es war ein Strassenfest, gegen Wochenende, und je später der Abend, umso mehr Rum. Bei Einheimischen wie auch mir. Aber alle freundlich, und dennoch beidseitig vorsichtig. Drogen gibts überall, klar versuchet man es dir zu verkaufen, aber wenn deine Augen wirklich so blau leuchten
Auch ich habe schon von den Geschichten gehört, in denen die einheimischen Surfer versuchen unter sich zu bleiben. Ich versuche mich auch zu integrieren, schließlich bin ich der Gast, in einem anderen Land. Ich glaube dir wenn du es so erlebt hast; bei mir war das nicht so. Weder im Norden, noch im Süden.
Leider gibt es kaum Unterkünfte direkt am Meer, und wenn dann teure Immobilien im Norden. Dort wird sehr viel gebaut. Beim Essen muss ich dir recht geben, auch ein Selbstversorger muss genau kalkulieren, ziemlich teuer. Die interessanten Punkte sind so einzeln, es gibt kaum ein zusammenhängendes Gebiet im Süden.
Solltest du noch andere Reisen in der Karibik unternommen haben, so würde sicherlich nicht nur ich großes Interesse an deinen Erfahrungen haben.
LieGrü, Harald

[susannemult]

Hallo Harald,
würdeich könnte sicher noch den ein oder anderen Bericht schreiben. Da ich aber Surfer und nicht Kiter bin, ist das dann nicht so von Interesse hier in diesem Forum, in dem sich ja fast nur noch Kiter tummeln Aber falls jemand was über z.B. Bonaire wissen will ........... ?

Sonnige Grüsse
Susanne

[Girlie]

Hallo Susanne!
Bonaire würde mich sehr interessieren. Mein Freund und ich überlegen im April, vielleicht aber auch im November hinzufliegen. Wann ist denn windmäßig die beste Jahreszeit? Unterkünfte? Mietauto?......
Lg Verena

[Salamucci]

Zitat von susannemult

Hallo Harald,
würdeich könnte sicher noch den ein oder anderen Bericht schreiben. Da ich aber Surfer und nicht Kiter bin, ist das dann nicht so von Interesse hier in diesem Forum, in dem sich ja fast nur noch Kiter tummeln Aber falls jemand was über z.B. Bonaire wissen will ........... ?

Sonnige Grüsse
Susanne

Hallo Susanne!

Jaaa! Bonaire! Ich hatte immer ein gutes Gefühl bei Bonaire, doch die Anreise aus Wien erscheint etwas teuer. Ist Bonaire eine finanzielle Katastrophe wert? Sollte man es erlebtund bekitet haben? Also, wenn du Zeit und Muse hast, dein Erfahrungen über Kiten und Leben in Bonaire weiterzugeben, ich wäre daran sehr interessiert und froh!!!
LieGrü
Harald

[joe]

Da Bonaire eigenständiges Thema ist, habe ich Susannes Posting in diesen eigenständigen Thread verschoben:

http://surfforum.oase.com/showthread.php?t=64853
Infos Bonaire

[susannemult]

Danke Joe

wo soll man nun hin wenn man nur 6 tage auf der insel ist in den norden oder süden zum kiten ?
was hält ihr davon ?
http://www.julietteslodge.com
danke tom

[susannemult]

Das Hotel habe ich nicht in Natura gesehen, aber sieht doch ganz gut aus auf der HP. Mein Favourit ist aber das caribdreams.
Zum Kiten definitiv in den Süden. Im Norden hatte es als wir dort waren Null Wind.

Viel Spass
Susanne

der spot im norden sieht besser aus, aber ist der wind im süden besser ?

danke tom

[susannemult]

Hallo Tom,
ich kann mich nur wiederholen. Wir sind 1 Tag mit dem Auto im Norden gewesen und dort war windstill. Im Süden hatte es 5 Bft. Das würde vielleicht auch erklären weshalb die meisten Hotelresorts an der Nordwestküste liegen. Ottonormalurlauber mag keinen Wind.
Die Entfernungen auf der Insel sind nicht zu unterschätzen. Zumindestens 2004 waren die Strassen z.T. sehr schlecht.

Sonnige Grüsse
Susanne

danke susi
ich gehe aber so gerne abends essen und ein bischen flanieren hand in hand mit meiner frau
shit wind ist aber wichtiger auch meiner frau , danke tom

[susannemult]

Also Flanieren in Vieux Ford geht ja mal gar nicht. Freiwillig bin ich dort aus keinem Auto gestiegen ausser bei der Bank, am Super und Getränkemarkt und am Strand.

Sonnige Grüsse
Susanne

Es gab aber auch durchaus Leute die alleine sogar Nachts über die Insel gefahren sind. Davon wird aber abgeraten, vorallem in den abgelegenen Ecken des südlichen Teils.

jo shit
ich ha jetzt gelesen auf kitebeaches den windfinder wind archiv report und da sieht man eindeutig das der süden mehr wind hat.
das fickt mich an da werd ich lieber oben wohnen und wenn kein wind in den süden fahren.
ein 2. le morne will ich auch nicht mehr ..................

[Dmc]

Habe vor n´ paar Jahren den Winter Kitetechnisch auf St. Lucia verbracht und kann das Inselchen wassersporttechnisch nicht wirklich empfehlen.
Bei 3 Monaten Aufenthalt waren nur recht wenige brauchbare Windtage dabei.
Dazu kommt, das der rechte Teil der Vieuc Fort Bucht, wo sich eine nette Spielzeugwelle aufbaut, für Kiter gesperrt ist. (Der Flughafen befindet sich gleich in Lee davon).
Der sogenannte Kitebeach, einen Kilometer in Luv, ist auch nicht das Gelbe vom Ei und nur mit geländetauglichem Fahrzeug zu erreichen.
Der Norden bietet Flachwasser in Cas en Bas aber halt auch weniger Wind.
Nachtleben war neben der Wahnsinns Natur mit Regenwald und Wasserfällen meiner Meinung nach ein Highlight meines Aufenthalts.
In der Ortsansässigen Reaggae Bar gehts jeden Tag so mörderisch ab, das du glaubst du befindest dich in einem Dreh für ein Hiphop-Gangsta Video und jedes Wochenende gibts Parties auf der Insel, mit riesen Soundystem wo das ganze Dorf die Är...e schwingt.
Du bist zwar der einzige Whitey dort, aber das mit den bösen Locals ist meiner Meinung nach Touriepanik!!!!
Habe mich stehts ohne Probleme am Abend in der Stadt/Dorf bewegt und bei Einheimischen Ital (Rasta) Lokalen und Strassengrills gegessen.
Glaub das Problem ist, das sich die Leute in ihren Hotels verstecken und dann Gerüchte von den bösen Schwarzen Männern entstehen und verbreiten.

So Long
Dmc

danke für die info bin ja nur kurz dort u. wieder auf weiterreise.
wo geht die party ab ? aber nicht im süden du redest vom norden oder ?

[Dmc]

War hauptsächlich im Süden unterwegs....Partymäßig musst du dich bei den Locals umhören;gibt mehrere Reggaesoundsysteme auf der Insel, die jedes Wochenende veranstalten...wennst es authentisch magst.
Sonst gibts die touristische Variante im Norden oder die Bars in Rodney Bay...

Have fun

Dmc

[susannemult]

Sonntags gabs 2004 immer Party direkt am Cafe Reef am Surfstrand.

Wir hatten 2004 im März in 3 Wochen ca. 14-15 Tage Wind, wobei es oft nicht mal der übliche Passat war der wehte sondern auch mal "Schlechtwetterwind" der entsprechend dann nicht den ganzen Tag blies. Die Windausbeute soll laut den Überwinterern überdurchschnittlich gewesen sein. Ein Kiteverbot gabs damals nicht.

Sonnige Grüsse
Susanne

kann jemand eine unterkunft im norden empfehlen ?
das coco resort kostet 150.- pro nacht bisl viel wäre aber auch verlockend....

für die ersten 8tage mit nachtleben etc. und nicht weit zur kitebeach im norden. sollte mal kein wind sein kann ich ja in den süden düsen.
http://www.apartmentespoir.com/german/index.html
danach gehts weiter auf die anderen inseln der kl.antillen

[susannemult]

Viel Spass