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Kitesurfen Achtung: Bitte Vorgaben beachten!

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Alt 28.06.2017, 16:17   #1
Ackerschreck
Maulwurfhügelplätter
 
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Standard Kite beim Start in den Zenit oder nicht?

Die meisten Abflüge die ich an Land gesehen habe hängen mit genau dieser Frage zusammen, deswegen denke ich sollten wir das Thema aus dem Nachbarthread hier noch mal extra diskutieren.

Ich denke die Hauptunfallursache beim beim Starten und Landen ist das verreissen des Kites.

Nach meiner Erfahrung sieht der typische Abflug beim Starten so aus:

Sturz - verreissen - Abflug

1. Kiter startet, der Kite steht noch tief
2. Kite entwickelt tief stehend Zug (Böe oder zu großer kite, oder Kite beim start zu tief im Windfenster)
3. Kiter kann sich nicht mehr halten und fängt an dem Kite hinterherzulaufen.
4. beim laufen oder spätestens beim anschliessend Sturz verlieren die meisten die Kontrolle und verreissen ziemlich zuverlässig den Kite
5.jetzt kommt der eigentliche Abflug: der Kite hämmert unkontrolliert durchs Windfenster

Ich habe hingegen noch nie gesehen wie jemand von einem ruhig im Zenit stehenden Kite hochgehoben und gegen ein Auto geschleudert wurde.

Stall im Zenit mit anschliessendem Drop in die Powerzone ist natürlich auch eine Gefahr, habe ich aber so schon lange nicht mehr gesehen.

Hier mal ein paar Überlegungen dazu, die man auch im Nachbarthread findet:

Kite im Zenit:
- Im Zenit muss der Kite das komplette Körpergewicht überwinden um einen von den Füßen zu holen. Mit der heute üblichen Depower muss das schon eine arge Monsterböe sein.
- Selbst bei kleinen Hüpfern ist der Leeversatz und die Landegeschwindigkeit gering, das Risiko zu stürzen ist überschaubar.
- Stallt der Kite im Zenit fällt er in die Powerzone. Wenn er sich dort fängt reisst er mit ziemlicher Sicherheit den Kiter von den Füssen.
- Wenn der Kite stallt und fällt bleibt meist noch genügend Zeit auszulösen bevor der Kite sich in der Powerzone fängt. Das muss man sich aber natürlich immerwieder verinnerlichen: Auslösen wenn der Kite an Land stallt.

Kite tief über dem Boden:
- knapp über dem Boden brauchts nur einen Bruchteil der Kraft, um den Kiter auszuhebeln.
- wenn der Kiter auf dem Boden liegt braucht es ebenfalls deutlich weniger Kraft um in weiterzuschleifen als um ihn hochzuheben.
- bei tiefstehendem Kite muss sich der Kiter seitlich gegen den Kite stemmen. einmal ausrutschen auf nasser Wiese oder glitschigem Stein und der Kite hebelt einen aus: das Risiko zu stürzen und dabei die Kontrolle zu verlieren ist viel größer als mit Kite im oder nahe am Zenit.
- wenn ich dazu noch einhändig steuere (weil ich in der anderen das Board habe z.B.) ist bei einem Sturz das verreissen vorprogramiert, selbst wenn die Hand mittig an der Bar ist.

Vielleicht ist die Ansage, dass der Kite nichts im Zenit zu suchen hat, ja noch ein Paradigma aus Zeiten depowerfreier C-Kites? Vielleicht ist es angesichts moderner Kites, die ausreichend Depower bieten um die Böen durchzulassen Zeit, das zu überdenken?
Vielleicht wäre der Kite auf 12:30 oder 13:30 ein guter Kompromiss?
Vielleicht ist das auch alles quatsch was ich hier schreibe?

Ich bitte um eine sachliche Diskussion, das Thema ist ja ohnehin schon emotional genug.
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Alt 28.06.2017, 16:25   #2
kitesven
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nicht!
ausgehoben werden versus nur auf die nase fallen (aber sich eher noch warscheinlich dagegen stemmen können mit mehr mehr als meinem körpergewicht)

btw.
die meisten unfälle oder beinahe unfälle, die ich in den letzten wochen gesehen habe waren immer:
kite steht zum start zu weit am windfensterrand. kiter hat kein plan, das er zum sicheren starten einen besser angeströmten kite braucht.
gibt startzeichen, starter lässt los, kite fällt in powerzone und los gehts.

genau so dumm, wie in die leinen grapschen, wenn der starter den kite schon hingestellt hat.
anstatt einfach mal einen schritt zurück zu gehen und spannung drauf zu geben (dann machts ziiiing und alles ist frei, ihr wisst was ich meine), wird da in die leinen gegriffen und rumgezuppelt bis der finger ab ist :/
kitesven ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.06.2017, 16:45   #3
PhoenixGT
...
 
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Alt 28.06.2017, 16:51   #4
sundevit
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Dazu wäre es doch hilfreich, wenn Augenzeugen berichten könnten, wie oft sie selbst (!) beobachtet haben, dass ein Kiter mit im Zenith gehaltenem Kite, plötzlich durch eine Böe abhebt.

Meine eigenen Unfälle an Land (davon einer schwer) und die live beobachteten fallen alle nicht unter dieses Muster, deshalb kann ich hier nicht die erste Zahl nehmen.

Das soll nicht voreingenommen sein - mich interessiert das zunächst statistisch.
sundevit ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.06.2017, 17:03   #5
mangiari
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Daumen runter

Zitat:
Zitat von Ackerschreck Beitrag anzeigen
Vielleicht ist die Ansage, dass der Kite nichts im Zenit zu suchen hat, ja noch ein Paradigma aus Zeiten depowerfreier C-Kites? Vielleicht ist es angesichts moderner Kites, die ausreichend Depower bieten um die Böen durchzulassen Zeit, das zu überdenken?
Nein ist es nicht. Die Aussage kommt einfach nur von erfahrenen Kitern, die bei Bedingungen an Spots rausgehen wo andere nicht mal im Traum an Kiten denken.

Es gibt hunderte gute Gründe warum der Kite nichts im Zenit verloren hat und das Forum ist voll davon.

Es gibt eigentlich nur einen guten Grund den Kite in den Zenit zu stellen und das ist dann wenn ich zwischen zwei sehr hohen senkrechten Hindernissen durch gehen muss. Ja das ist tatsächlich ganz normaler Alltag an vielen Kitespots dieser Republik. Du musst an einem völlig turbulenten Spot zwischen zwei Bäumen durch gehen (vom Startplatz zum Wasser) die höher sind als Leinen lang und nur wenig Platz lassen.
Das ist saugefährlich und sicher nicht der ideale Weg um auf's Wasser zu kommen, aber halt manchmal alternativlos.

In ALLEN anderen Fällen ist der Kite im Zenit einfach nur scheisse. Hat nur Nachteile. Der prominenteste ist, dass man schon bei leichtem Spannungsverlust in den Leinen absolut keine Kontrolle mehr über den Kite hat. Wie auch, wenn die Leinen durchhängen. Der Kite fällt dann völlig unkontrolliert im Windfenster spazieren, gerne fängt er sich dann irgendwo wieder, nicht immer ohne auch noch ne Leine irgendwo rum zu haben usw.

Natürlich latscht man auch nicht mit nem Kite 50cm über'm Boden in der Gegend rum. Ein gesunder Mittelweg mit 45° Leinenwinkel zum Boden ist das was jeder tun sollte. Dann können auch fast beliebig viele Leute auf winzigem Raum aneinander vorbei laufen und schnell raus und rein kommen. Gibt nichts schlimmeres als die Leute die mit Kite im Zenit irgendwo im engen Startbereich rum stehen und sich nicht sicher sind ob sie wohl grad los sollen oder nicht. Sie blockieren damit alle anderen. In Lee kann man nicht durch, weil die Affen (sonst würden sie den Kite ja nicht im Zenit rumstehen haben) jederzeit unberechenbar die Kontrolle über ihren Kite verlieren könnten. In Luv kann man auch nur vorbei wenn man mindestens ne knappe Leinenlänge oberhalb läuft. So viel Platz gibt es bei uns oft überhaupt nicht.

Was moderne Kites angeht. Also mein 2013er C4 und mein 2014er Zephyr lassen sich hier in Bayern sehr zuverlässig frontstallen wenn man sie genau in den Zenit stellt und die Bar locker lässt (oder den Adjuster zieht). Das ist Prinzipbedingt. Kites die gut an den WFR laufen und Überpower in Höhe umwandeln, können immer auch mal überschießen, insbesondere wenn der Wind turbulent ist und im nächsten Moment reicht die Anströmung für die Position im Windfenster nicht mehr. Seitlich würde der Kite jetzt etwas absacken, hätte aber immer noch Leinenspannung. Da zuppelt man bissl an der Bar oder greift mal in den Depowertampen und der Kite hat wieder Anströmung. Oben im Zenit ist sofort die Leinenspannung weg und wenn man nicht zufällig sehr viel Platz zum rückwärts rennen hat war's das.

Ach so: Nen 2017er RPM hatte ich letztens in der Hand der ist mir auch zweimal über die Fronttube abgestürzt, als der Wind nen Moment abgeflaut hat. Hatte den nicht mal im Zenit, aber recht hoch, weil gerade beim heim draggen. Also dass moderne Kites das nicht mehr täten ist Humbug. Eher das Gegenteil ist der Fall. Klassische C-Kites neigen eher zum Backstall und kacken dann rückwärts ab. Dabei verlieren sie auch nicht so sehr an Leinenspannung, da sie sich ja rückwärts Richtung Powerzone nähern und dabei den Wind innen ins Segel bekommen und nicht vorne außen drauf. Mit einem Griff in den Depowertampen ist das normal sofort behoben. Beim Frontstall bringt irgendwo hin greifen gar nichts mehr, egal mit welchem Kite.
mangiari ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.06.2017, 17:06   #6
FunKite
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Standard

Seitlich auf 10/14h finde ich sicherer. Liften ist nach wie vor möglich. Seitlich weggerissen werden bei
starken Böen allerdings auch. Sand ist vorteilhaft, weil man sich seitlich reinstemmen kann.

Wer immer am Meet kitet, kann sich vielleicht nicht vorstellen, wie das am See reinhacken kann. Hier letzten Freitag zum Beispiel. Ich habe die Session bei ungefähr 9 Knoten mit dem 13er Boost und Foil begonnen und
später aufs Twintip gewechselt, als der Wind zugelegt hat. Der Wind wurde dann so stark, dass ich mich mit
dem 13er nicht mehr zum Landen rausgetraut habe (unser Spot hat hohe Bäume und dazwischen nur eine kleine Lücke, so dass man den Kite im Zenit haben muss zum rausgehen). Zum Big-Air-Springen wars OK, irgendwas um die 30 Knoten. Später hat der Wind etwas nachgelassen. Als ich ihn dann zum Landen seitlich runtergelenkt habe, wars so ruppig (Adjuster voll gezogen), dass ich lieber ausgelöst habe als
etwas zu riskieren (Hindernisse in Lee und kein Sand zm Reinstemmen). Zur gleichen Zeit ist ein Mattenfahrer (erfahrener Kiter) beim Starten erst geliftet worden und dann trotz AUslösen in einen Baum abgeflogen (Rettungswagen).

Das Thema Adjuster ziehen gehört daher hier finde ich auch dazu. Ich bin schonmal beim Starten seitlich
weggerissen worden: Der Untergrund war rutschig (nasse Wiese) und ich konnte demfast nichts entgegenhalten. Leider in fremden Leinen hängengeblieben, die quer über die Wiese lagen, Kontrollverlust, Kiteloop etc. Zum
Glück nix passiert. Hätte ich den Adjuster halb oder noch mehr gezogen, wäre dasvielleicht nicht passiert.
Die Frage nach dem Zenit stellte sich hier allerdings gar nicht (wäre in dem Fall besser gewesen), weil ich
gar nicht soweit kam. Jedenfalls ziehe ich seitdem den Adjuster daher immer etwa halb durch zum Starten und beim letzten Schlag ans Ufer. Insbesondere die Compstickfahrer mit untenliegendem Adjuster sollten das machen. Ich hatte schonmal den Fall, bei dieser Bar an Landden Adjuster nicht mehr Ziehen zu können. Ähnliche Situation wie eingangs trotz sehr langem Depowerweg der Compstickbar mit 14er Bandit, ebenfalls ausgelöst. Bei solchen Hack-Situationen bringt jeder Zentimeter gezogener Adjusterweg mehr Sicherheit, wenn die Bar am Anschlag hochgeschoben ist.
FunKite ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.06.2017, 17:09   #7
Black-Fox
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Zitat:
Zitat von Ackerschreck Beitrag anzeigen
Ich bitte um eine sachliche Diskussion, das Thema ist ja ohnehin schon emotional genug.
Ich hoffe schwer, die Leute halten sich daran! Du greifst hier nämlich gerade tief in die Religion einiger Personen ein

Grundsätzlich muss ich deinen Überlegungen allerdings zustimmen. Besonders der Ausgangsaussage: Unfall durch sekundäre Vorkommnisse. Das ist nämlich hauptsächlich dies, was ich ebenfalls beobachte, wenn es mal ab geht. Glücklicherweise waren alle beobachteten Situation bisher harmlos.

Als Auch-Landkiter und Binnenlandkiter muss ich persönlich zugeben, dass ich mich an Land grundsätzlich sicherer fühle als auf dem Wasser. Zumindest, solange ich persönlich noch selbst bestimmen kann, wo und wann ich wie fliege. An Kitesurfspots sieht's meist nochmals ein wenig anders aus, wenn hunderte andere Kiter und Passanten hinzukommen, deren Fehlverhalten man zusätzlich mit einkalkulieren muss. Dann wird es halt schnell mal stressig.

Eine so starke Böe, von welcher man unvorhersehbar aus dem Stand geliftet wird und so weit nach Lee getragen wird, dass es gefährlich wird, habe ich in meinen 14 Jahren an Drachen noch nie erlebt. Und auch ich halte bei guten Bedingungen stehend den Kite immer im Zenit, wenn es das Umfeld zulässt. So fühl ich mich am wohlsten. Da bringen mich auch kleine Flugeinlagen nicht aus dem Konzept. Vielleicht auf Grund der Erfahrungen auf dem Land?

Sobald der Wind allerdings temporär ruppig wird (Oft kündigen sich die gefährlicheren Böen so an) nehm auch ich den Kite rasch und tief zur Seite. Und dann nicht irgendwie auf 11 oder 13 Uhr, sondern auf halb 10 oder halb 3. Zudem fasse ich die Bar immer mittig. So kann ich, sollte ich effektiv mal nach einem Fall die Orientierung verlieren, den Kite weiterhin stabil behalten (Powern/Depowern) ohne ihn gleich zu verreissen. Hier kann ich unter nicht rutschigen Bedingungen auch deutlich mehr Gegenkraft aufbauen als den Kite im Zenit haltend. Bei rutschigen Bedingungen lass ich mich einfach ziehen (Evtl. auch die Landerfahrung, die mir hier weiter hilft?). Stolpere ich trotzdem mal habe ich entweder eine Hand schon in der Nähe des Quickreleases oder, sollte ich mich auffangen müssen, oder der Kite fällt durch die Downtendenz gleich auf den Boden. Doch auch dann wird ausgelöst, sobald ich bemerke, dass der Kite ins Windfenster zurück rollt.

Meist ist allerdings Variante 1 (Kite im Zenit) der Fall. Problem hierbei ist allerdings, dass unerfahrene Kiter, wenn es sie mal leicht aushebelt werden, gleich die Panik kriegen und den Schirm, anstatt ihn zu kontrollieren (Druckpunkt), voll depowern. Gerade leistungsstärkere Schirme (Die ja auf Grund der vermeintlichen "Gutmütigkeit" inzwischen auch von Intermediate- oder sogar Beginnerpiloten geflogen werden, mögen dies, insbesondere bei starkem Luftstromwechel (Böe), überhaupt nicht. So kann es passieren, dass der Schirm trotzdem stallt, man herunter fällt, kurz die Orientierung wieder gewinnen muss und bevor man das Quickrelease betätigen kann, der Schirm in der Powerzone bereits wieder aufgeht. Dann sind wir wieder bei der ursprünglichen Situation: Unfall durch fehlerhaftes sekundäres Handeln. Dann spielt es auch keine Rolle mehr, ob man zuvor seitwärts oder nach oben gezogen wurde.

Bei Schirm-erfahrenen Piloten sehe ich also Variante Kite im Zenit als die zu Bevorzugende, bei unerfahrenen Piloten eher die Variante Kite tief. Zweiteres verlangt zu dem, dass man sich ganz besonders dem Schirm widmen muss (Da Downtendenz) und man sich daher nicht in vermeintlicher Sicherheit denkt (Da man den Schirm im Zenit kaum steuern muss). Doch auch den Kite tief zu halten ist natürlich kein Geheimrezept. Die Kiteleine muss sich beim stolpern nur irgendwo (In anderen Kites) verfangen und es geht plötzlich schneller ab, als man denkt.

Kein Fan bin ich von Zwischenlösungen (Halb 11, halb 2). Denn erstens kann man hier kaum Gegenkraft aufbauen und zweitens endet ein ausgehebelt werden zu 90% in einer unkontrollierbaren Flugeinlage.
Black-Fox ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.06.2017, 17:15   #8
mangiari
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Zitat:
Zitat von sundevit Beitrag anzeigen
Dazu wäre es doch hilfreich, wenn Augenzeugen berichten könnten, wie oft sie selbst (!) beobachtet haben, dass ein Kiter mit im Zenith gehaltenem Kite, plötzlich durch eine Böe abhebt.

Meine eigenen Unfälle an Land (davon einer schwer) und die live beobachteten fallen alle nicht unter dieses Muster, deshalb kann ich hier nicht die erste Zahl nehmen.

Das soll nicht voreingenommen sein - mich interessiert das zunächst statistisch.
Es geht doch hier nicht um Statistik. Die Handvoll tatsächlich schwerer Unfälle die wir jährlich haben taugen sowieso überhaupt nicht für irgendeine Art Statistik. Es geht um praktische Erfahrung und was funktioniert und was nicht. Das witzige ist ja, dass hier internattional diskutiert wird. Kiter die an Spots kiten an denen Leute die das nicht gewöhnt sind einen Kite nicht mal in der Luft halten können, versuchen Leute zu überzeugen die Spots gewohnt sind, wo man nen Kite an ne Strandmuschel binden kann und der fliegt dann den ganzen Tag gemütlich vor sich hin. Aber auch bei Euch gibt es halt mal den einen Tag wo der Wind nicht ganz so geil ist und dann tut man gut daran sich an die Tipps derer zu halten, die tagtäglich mit so Wind zu kämpfen haben.

Es geht auch nicht drum wie oft Leute geliftet werden die den Kite im Zenit haben, es geht darum, dass es die EINZIGE Position ist in der der Kite überhaupt liften kann. Wenn ich den Kite seitlich habe und mich nicht mehr dagegen stemmen kann, weil das der Untergrund nciht her gibt, dann löse ich halt aus. Fertig. Wenn Du 4m hoch unter dem Kite hängst ist Auslösen ne doofe Idee.
Das Leute wie bekloppt hinter ihrem Kite her rennen statt auszulösen liegt dran, dass sie das nie tun. Ich höre ständig Leute die mir sagen "och nee, meine Safety funktioniert glaube ich gar nicht" oder "Auslösen müssen doch nur Anfänger" oder "Nee Auslösen muss man doch nur wenn man nen Fehler gemacht hat". Und dann erzählen mir die selben Leute dass sie den Kite aber nicht seitlich fliegen können, weil da könnte es ja passieren dass sie hilflos hinterher rennen müssen oder gar geschliffen werden.

Ja sowas! Leute dafür ist das QR da. Wenn ich den Kite nicht mehr kontrollieren kann, dann stelle ich ihn nicht in die gefährlichste Position, sondern ich löse aus.

Und ich rede nicht davon dass es nicht passieren darf dass man ihn seitlich nicht mehr halten kann. Das wäre unrealistisch. Natürlich kann es passieren. Du bist bei wenig Wind auf's Wasser und plötzlich hat es viel Wind und Dein Kite ist zu groß. Da geht man halt so weit mit relativ hohem aber noch seitlich gestelltem Kite an Land wie möglich und versucht dass irgendwer einem das Ding möglichst bald abnimmt. Und ja siehe da am Rand unten, denn im Zenit ist es ein bisschen schwierig einen Kite anzunehmen.

Und beim Starten sollte das Szenario hinterher rennen wirklich nicht passieren, denn da hat man ja noch den Starthelfer, der jederzeit den Druck wieder raus nehmen kann.

Kite seitlich fliegen ist kein Garant dafür dass man sich nicht mault und ins Krankenhaus schießt. Das ist ein Helm beim Motorradfahren auch nicht. Aber es ist ein kleiner Sicherheitsgewinn und vor allem funktioniert in der Praxis *ganz ohne Sicherheitsproblem* einfach alles besser am Spot wenn nur Kiter da sind, die das bereits gecheckt haben.
mangiari ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.06.2017, 17:33   #9
Ackerschreck
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Zitat:
Zitat von Black-Fox Beitrag anzeigen
Ich hoffe schwer, die Leute halten sich daran! Du greifst hier nämlich gerade tief in die Religion einiger Personen ein
Dachte ich mir schon Aber ich kann einstecken
In erster Linie gehts mir aber darum umfälle zu vermeiden, und wenn ich was falsch mache lerne ich auch gern wie ichs besser machen kann


Geändert von Ackerschreck (28.06.2017 um 18:06 Uhr)
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Alt 28.06.2017, 18:13   #10
Ackerschreck
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Zitat:
Zitat von mangiari Beitrag anzeigen

Und beim Starten sollte das Szenario hinterher rennen wirklich nicht passieren, denn da hat man ja noch den Starthelfer, der jederzeit den Druck wieder raus nehmen kann.
Ah, ok, war vielleicht nicht klar ausgedrückt: ich seh das immerwieder nachdem der Starthelfer den Kite losgelassen hat und der Kiter losgeht. Da kann der Starthelfer keinen Druck mehr rausnehmen.
Ackerschreck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.06.2017, 18:42   #11
ShortSqueeze
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Zitat:
Zitat von mangiari Beitrag anzeigen
Es geht auch nicht drum wie oft Leute geliftet werden die den Kite im Zenit haben, es geht darum, dass es die EINZIGE Position ist in der der Kite überhaupt liften kann. Wenn ich den Kite seitlich habe und mich nicht mehr dagegen stemmen kann, weil das der Untergrund nciht her gibt, dann löse ich halt aus. Fertig.
naja, also wenn dich eine Boe seitlich erwischt und auf die Fresse schmeisst hast du genauso viel oder wenig Vorwarnzeit wie wenn du senkrecht geliftet wirst. Auch im ersten Fall verlierst du die Kontrolle (fällst hin, stützt dich intuitiv ab und mit der anderen Hand bleibst du an der Bar) und dann steigt der Kite eben oft verlenkt senkrecht nach oben oder loopt durch.
Fakt ist, daß der Zeitpunkt wo du Kontrolle hast und auslösen kannst, in beiden Fällen sehr klein ist. Danach setzen sofort intuitive Schutzmechanismen ein die alles bewirken, aber kein Auslösen.
Das zeigen doch fast alle Unfälle auch sehr erfahrener Kiter.
Das absolut wichtigste ist daher beim Launch der Griff zum Auslöser und die mentale Vorbereitung auf Auslösen. Damit werden die Synapsen vorbereitet und die Entscheidung muss nicht mehr vom Großhirn getroffen und vorbereitet werden (viel zu langsam !).
Und lange vorher kommt die Entscheidung, bestimmte Dinge einfach nicht zu tun. Dieses Jahr Cauipe, geht wieder so ein Vollhonk zwischen den Hütten durch und bleibt mit einer Leine hängen.
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Alt 28.06.2017, 18:43   #12
Ackerschreck
Maulwurfhügelplätter
 
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Zitat:
Zitat von mangiari Beitrag anzeigen

Es geht auch nicht drum wie oft Leute geliftet werden die den Kite im Zenit haben, es geht darum, dass es die EINZIGE Position ist in der der Kite überhaupt liften kann.
Der kite liftet ja vor allem wenn er quer durchs Windfenster gejagt wird. Und ich denke das passiert wesentlich öfter als dass er im Zenit liftet. Insofern finde ich die Frage durchaus berechtigt.

Zitat:
Zitat von mangiari Beitrag anzeigen

Wenn ich den Kite seitlich habe und mich nicht mehr dagegen stemmen kann, weil das der Untergrund nciht her gibt, dann löse ich halt aus. Fertig.
Aber genau das passiert meistens nicht, jedenfalls nicht bei den Unfällen die ich mitbekommen habe. Wenn sie erstmal ins rutschen gekommen sind ziehen lösen sie einfach nicht aus, vielleicht weil zu perplex sind was da gerade passiert? Zu erschrocken? Keine Ahnung.

Du hast sicher recht, dass viele das Auslösen aus verschiedenen Gründen gar nicht richtig beherrschen. Vielleicht sollte man in der Tat da als erstes ansetzen.
Ackerschreck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.06.2017, 18:46   #13
Ackerschreck
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Zitat:
Zitat von ShortSqueeze Beitrag anzeigen
Das absolut wichtigste ist daher beim Launch der Griff zum Auslöser und die mentale Vorbereitung auf Auslösen. Damit werden die Synapsen vorbereitet und die Entscheidung muss nicht mehr vom Großhirn getroffen und vorbereitet werden (viel zu langsam !).
Und lange vorher kommt die Entscheidung, bestimmte Dinge einfach nicht zu tun. Dieses Jahr Cauipe, geht wieder so ein Vollhonk zwischen den Hütten durch und bleibt mit einer Leine hängen.
vollkommen d'accord! Müsste viel mehr geübt werden. Mir hat letztens jemand erzählt, dass in sein Kitelehrer eingehakt an der Bar wild über den Boden gezerrt hat, damit er unter realen Bedingungen auslösen lernt. Ist vielleicht eine gute Idee.
Ackerschreck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.06.2017, 19:16   #14
The Flow
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Täglich grüßt das Murmeltier.
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Alt 28.06.2017, 19:33   #15
flyheli
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Ausser im Fall von Platzmangel, wie mangiari schon beschrieb ist der Kite an Land
bei mir immer auf der 10-11 Uhr Position, IMMER !
Und, NIEMALS stehe ich mit dem Schirm an Land rum, entweder bin ich auf dem
Weg zum Wasser oder von dort zum Landen.
Den Schirm seitlich auf 10-11 Uhr gibt mir die Möglichkeit vorwärts zu laufen und nach
vorne zu gucken, da sehe ich, wo ich hintapse und den Schirm sehe ich dabei gleichzeitig
im Augenwinkel.
Auf diese Art und Weise bin ich fünfmal schneller aus der Gefahrenzone raus, weil ich
vom Start sofort vorwärts raus zum Wasser laufe, mein Board liegt selbstverständlich
schon da, ich habe also beide Hände für den Fall der Fälle frei, nehme es auf und bin
im Wasser.

Dann schaut euch doch mal die Zenitparker an den Spots an.
Da wird das Ding hochgelenkt, dann erst mal genau betrachtet und dann wird umständlich
halb rückwärts halb seitlich schrittchenweise der Weg zum Wasser angetreten, immer
wieder unterbrochen durch ängstlich Blicke nach oben.
Nehmt mal die Zeit, die diese Version (bei den Meisten) in Anpruch nimmt, dann werdet
ihr feststellen, dass der direkte Weg mit seitlichem Schirm viel schneller aus der Gefahren
zone herausführt.
Ausserdem hat man gleich die richtige Position um in der Brandung herauszudraggen.
flyheli ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.06.2017, 19:48   #16
PhoenixGT
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Geändert von PhoenixGT (10.11.2017 um 14:52 Uhr) Grund: Account gelöscht
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Alt 28.06.2017, 20:39   #17
ME-Kite
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Ich finde hier sind viele gute Punkte zu lesen.
Ich mit meiner noch recht kurzen Zeit in dem Sport (4Jahre) habe bisher auch nur Unfälle, zum Glück noch keinen mit Verletzungen, beim Starten oder Landen gesehen.
Die meisten waren anscheinend nicht konzentriert genug bei der Sache, zu lange raus oder einfach überheblich(Wobei die Überheblichkeit glaube ich mit der Erfahrung auch steigt).Die Folge war, es wurde nicht darauf geachtet wie der Kite im Windfenster steht, mal falsch angeknüpft, mal zu schlecht aufgepumpt und und und

Ich glaub auch, dass jeder hier im Forum, der schon ein wenig dabei ist, die ein oder andere dämliche Situation erlebt hat. Mal ist sie Aufgrund von Glück gut ausgegangen mal Aufgrund der gesammelten Erfahrung.

Ich habe zum Glück noch keine dieser besagten Monsterböen am Strand erlebt. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, was passiert, wenn solch ein Monster einen an einem engen Spot erwischt.

Ich glaube aber das die meisten, die ihren Kite im Zenit "parken" es nur deswegen tun, weil sie generell noch ziemlich unerfahren oder ängstlich (ja ich weiß, es gibt auch die anderen) mit der Steuerung sind. Denen zu sagen, sie sollen den Kite besser aus den Zenit nehmen und ihn auf 10Uhr oder 2Uhr halten, ist glaub ich schwierig. Es ist aber mit Sicherheit ein Versuch wert.

Wenn man zynisch wäre, würde man jetzt sagen, es ist die natürliche Auslese. (SCHERZ!!!!)

Ich fand es damals und heute noch immer, sehr hilfreich wenn andere zu einem kommen und einem Tipps für den Tag oder Spot geben.
Also bitte liebe Leser, bleibt dabei, helft und sprecht miteinander am Spot. Denn nur so haben alle etwas davon, denn der Sport wird immer populärer und die Spots werden voller. Je mehr krasse Unfälle passieren, desto größer ist die Gefahr, dass das Kitesurfen in enge Regeln gepresst wird und Spots geschlossen werden.
ME-Kite ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.06.2017, 20:45   #18
rickpat79
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Zitat:
Zitat von mangiari Beitrag anzeigen
Ein gesunder Mittelweg mit 45° Leinenwinkel zum Boden ist das was jeder tun sollte. Dann können auch fast beliebig viele Leute auf winzigem Raum aneinander vorbei laufen und schnell raus und rein kommen. Gibt nichts schlimmeres als die Leute die mit Kite im Zenit irgendwo im engen Startbereich rum stehen und sich nicht sicher sind ob sie wohl grad los sollen oder nicht. Sie blockieren damit alle anderen. In Lee kann man nicht durch, weil die Affen (sonst würden sie den Kite ja nicht im Zenit rumstehen haben) jederzeit unberechenbar die Kontrolle über ihren Kite verlieren könnten. In Luv kann man auch nur vorbei wenn man mindestens ne knappe Leinenlänge oberhalb läuft.
Sorry dumme Anfängerfrage - wieso ändert sich der eigentlich der erforderliche Sicherheitsabstand in Lee oder Luv in wenn der Kite auf 45 Grad steht (zumal kann der Stehende ja auch den Kite jederzeit hoch auf 12 Uhr lenken um irgendwas zu machen, z.B. Adjuster ziehen oder Trapez fester machen) ?

Gruß Patrick
rickpat79 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.06.2017, 21:12   #19
Ackerschreck
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Zitat:
Zitat von PhoenixGT Beitrag anzeigen
Es geht hier eigentlich nicht um eine Diskussion, noch weniger um Sicherheit.
Es geht hier darum, die Bequemlichkeit, den Kite im Zenit zu stellen zu legitimieren
Nein, darum geht es hier nicht. Ich finde weder das eine noch das andere bequemer. Ich hab nur viel mehr Leute in der angeblich sichereren Position abfliegen sehen und frag mich ob die wirklich sicherer ist. Das ist eine legitime Frage, keine Legitimation.
Ackerschreck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.06.2017, 21:30   #20
Ackerschreck
Maulwurfhügelplätter
 
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Ich find die Diskussion hier ansonsten gut und erhellend. Mein Fazit bisher: NIE und IMMER gibts hier nicht, hängt von der Situation ab.

Die Spots die ich kenne sind meist in der Tat etwas beengt, da hats zum Teil nicht mal mehr zwei Leinenlängen bis zum nächsten Zaun oder WoMo. Wer rutscht landet schnell in einem von beiden.

Wenn viel Platz ist ist rutschen möglicherweise echt egal. Hab ich beim Landkiten auch oft genug gemacht. Wenn genug Platz war.

Stimmt natürlich, laufen mit dem Kite im Zenit ist echt mühsam und unbequem. Aber auf elf oder halb zwölf geht das ganz gut und haut einen in der Böe auch nicht so schnell seitlich weg.

Bei viel zu viel Druck hinsetzen und Kite runter passt auch.

Bei wenig Platz und schwierigem Untergrund (rutschig, Steine, Treppen, Deich) würd ich den Kite aber zumindest nicht ganz tief stellen. 11 oder 13
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Alt 28.06.2017, 21:43   #21
The Flow
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Komisch, habe noch nie jemand gesehen der mit Kite auf 10:30 geliftet wurde. AUCH auf dem Wasser ist nie jemand mit Kite auf 10:30 gesprungen, die lenken alle den Kite gegen 12 Uhr.

Kann nicht daran liegen das der Zug dann nach oben geht.

Im Cabrihna Handbuch steht auch nur Mist.

http://surfforum.oase.com/showpost.p...&postcount=104

Man nimmt den Kite zur Seite, weil Böen zum Vorfliegen an den Windfensterrand führen. Dort verliert er Zug.

Hand in der Mitte und auf der Seite zum Boden. Sturz man verreißt den Kite auf den Boden, Richtung Zenit geht nicht.
Dazu nimmt man dann auch mal die linke Hand auf die rechte Barseite, bzw umgekehrt.
Im Zenit wird man geliftet und stürzt ab, da fliegt nichts mehr vor.
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Alt 29.06.2017, 08:50   #22
mangiari
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Weil das oben auch vorkam, dass man beim Stürzen immer den Kite verreisst. Das ist nur der Fall wenn man die Hand außen hat. Ich hab die Hand IMMER übergreifend am Tampen wenn ich nicht beide Hände an der Bar habe. z.B. wenn ich mein Board über Land tragen muss. So kannich ohne hinschauen beliebig fest an der Bar ziehen ohne dass ich einen Lenkimpuls gebe. Auch wenn ich stolper, kann ich mich voll am Kite festhalten so.

DAS ist einer der Unfall-Klassiker. Anfänger hat Bar ganz außen gegriffen, weil sie es so gewohnt sind, aber nur mit einer Hand. Andere trägt das Board. Wenn man jetzt stolpert und der natürliche Reflex greift, dass man sich wo festhalten will (immerhin hat man ja einen stabilen Griff in der Hand), führt das zwangsläufig zum Kiteloop. Deshalb IMMER in der Mitte greifen, so lange nur eine Hand an der Bar ist. Es ist super einfach für nen kurzen Lenkimpuls mal schnell weiter raus zu rutschen. Aber wenn man erst mal außen ist und nen starken Lenkimpuls gesetzt hat, ist es nicht mehr einfach den zu korrigieren mit einer Hand. Für unversierte quasi unmöglich, vor allem da der Abflug ja sofort folgt. Ziemlich unabhängig wo der Kite gerade gehalten wurde.

Dass mich eine Monsterböe seitlich sofort weg reißt ist auch eher unwahrscheilich. Ich stelle meinen Kite zum Starten und Landen so ein, dass ich ihn mit Bar ganz unten fliegen kann. Wenn jetzt ne Böe in den Kite greift, den ich auf 45° seitlich fliege, zieht es mir erst mal die Bar hoch. Dafür ist die viel gelobte Depower ja da. Wer natürlich mit Kites unterwegs ist, wo er den Arm beim Rausgehen schon ganz oben hat, hat klar nur noch sehr wenig Luft für Trouble.
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Alt 29.06.2017, 08:59   #23
mangiari
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Zitat:
Zitat von rickpat79 Beitrag anzeigen
Sorry dumme Anfängerfrage - wieso ändert sich der eigentlich der erforderliche Sicherheitsabstand in Lee oder Luv in wenn der Kite auf 45 Grad steht (zumal kann der Stehende ja auch den Kite jederzeit hoch auf 12 Uhr lenken um irgendwas zu machen, z.B. Adjuster ziehen oder Trapez fester machen) ?
Du musst Dir einfach anschauen wie die Leute aggieren die den Kite so stehen haben. Da sehe ich trotz meiner Kurzsichtigkeit sofort, dass die aufmerksam herum schauen, mich schon wahrgenommen haben, den Kite noch etwas tiefer oder höher nehmen, wenn ich dazu komme und optisch den Blickkontakt suchen um sicherzustellen dass man gegenseitig verstanden hat was der andere vor hat. An so jemandem geh ich problemlos mit dem Kite in der Luft vorbei mit 50cm Abstand Kite zu Kite.
Beim coast2coast standen so hunderte Kiter auf engstem Raum vor der Startlinie und nur ein paar wenige waren so schlau den Kite im Gegensatz zu allen anderen lieber im Zenit zu parken, zumindest rund um meine Position war das so. Klar dass dann auch jemand mit Frontstall zu nem Massenabgang geführt hat, weil der sammelt dann halt gleich mal 5-10 Kites im Umkreis ein.

Wenn ich so jemanden mit Kite im Zenit habe, der guckt meistens nach oben und schaut kein bisschen was die anderen so machen. Offensichtlich hält er sich ja auch nicht an das was in jedem Kitekurs gelehrt wird, nämlich dass der vordere seinen Kite runter und der hintere seinen rauf fliegt. Und an solchen Leuten geh ich nicht in Lee vorbei. No-way! Schon alleine eben die Möglichkeit des Frontstalls mit anschließendem Abräumen von allem im gesamten Windfensterbereich ist mir viel zu gefährlich. Und da hat ja der Kiter null Einfluss drauf. Das ist etwas, was einfach nur der Wind mit dem Kite macht. Insbesondere wenn noch jemand knapp in Luv auch mit dem Kite im Zenit vorbei läuft (anders geht ja nicht) kommt der Wind durch den oberen Kite gestört gerne mal sehr turbulent an. Ruckzuck kippt der untere dann über die Fronttube und ist absolut unkontrollierbar. Das sehe ich leider fast bei jeder Session, das irgendwem der Kite so abschmiert. Auch mir, aber mir halt nur im Wasser, denn wenn ich z.B. an meinen Boots rum fummel und viel Platz ist, hab ich den Kite durchaus auch mal im Zenit rum stehen. Aber halt nur da wo es mir egal ist wenn ich nen Mega-Abflug mache. Außerdem stallt mein Vegas nicht nach vorne. Drum mag ich den so gerne. Alle meine anderen Kites tun das aber, wenn sie einen etwas stärkeren Wirbel vorne auf die Kappe bekommen im Zenit. Um so besser ein Kite Höhe fährt um so mehr neigt er auch zum Frontstall. Und da die modernsten Kites nicht die schlechtesten im Höhefahren sind, sind sie halt auch nicht vor Frontstall sicher. Auch 2020 wird das nicht anders sein.

Ich will den Leuten die so mit Kite im Zenit rumstehen auch gar keine Faulheit oder sowas vorwerfen. Die meisten sind einfach noch nicht so weit dass sie den Kite blind sicher fliegen können oder haben von der Problematik noch nie was gehört. Dass es hier so hartnäckige Zenitverteidiger gibt, ist wohl auch eher ein Ausnahmefall. Internetsurfer halt. Wenn ich Leute die ich kenne so sehe und ihnen grob die Zusammenhänge erkläre, sind die immer dankbar und steigen in kurzer Ziet in den Kreis derer auf, die nicht mehr am Spot rum blockieren. Meistens hört dann zeitgleich auch das Gejammer wegen dem Rauf rutschenden Trapez auf
mangiari ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.06.2017, 09:15   #24
mangiari
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Ah, fiel mir gerade noch ein. Neben denen die es einfach noch nicht besser können/wissen, gibt es auch noch ein paar die es vielleicht schon öfter mal gesagt bekommen haben, die aber einfach von dem Typ Mensch sind, die sich schon mal zwei Parkplätze besetzen, weil dann das Ausladen einfacher ist, die an Ampeln immer ganz vorne sein wollen, egal ob sie dabei Seitenstraßen blockieren und denen auch sonst immer wurscht ist, welche Auswirkungen ihr Verhalten auf andere hat. Die haben einfach nur den Fokus auf das was sie gerade machen wollen. Ich glaube die meinen das nicht mal böse. Ist ja bei 2 jährigen auch so. Die wollen dem anderen Kind nicht böses, die wollen nur dessen Spielzeug und sind dann völlig überrrascht, wenn das andere Kind los heult nachdem es das Spielzeug geklaut bekommen hat. Bei manchen muss man da halt einfach eher Mitleid haben. Leider sind das oft die Leute die es in unserer Gesellschaft "weit bringen"
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Alt 29.06.2017, 09:47   #25
Monique
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Zitat:
Zitat von mangiari Beitrag anzeigen
Ich will den Leuten die so mit Kite im Zenit rumstehen auch gar keine Faulheit oder sowas vorwerfen. Die meisten sind einfach noch nicht so weit dass sie den Kite blind sicher fliegen können oder haben von der Problematik noch nie was gehört. Dass es hier so hartnäckige Zenitverteidiger gibt, ist wohl auch eher ein Ausnahmefall. Internetsurfer halt. Wenn ich Leute die ich kenne so sehe und ihnen grob die Zusammenhänge erkläre, sind die immer dankbar und steigen in kurzer Ziet in den Kreis derer auf, die nicht mehr am Spot rum blockieren. Meistens hört dann zeitgleich auch das Gejammer wegen dem Rauf rutschenden Trapez auf
Als hättest Du meine Gedanken gelesen

Ich denke auch, dass es eine Frage der Zeit und der Erfahrung ist. Ich hatte glücklicherweise immer einen erfahrenen Kiter an meiner Seite, der ständig mit Ratschlägen ala Kite tiefer lenken,
dann fährste besser Höhe, bei zuviel Wind Kite runter und mit Board wegdrücken usw usf kam.
Irgendwann merkt man dann selbst, dass Zenit die am schlechtesten kontrollierbare Position ist, empfinde ich jedenfalls so.


Geändert von Monique (29.06.2017 um 09:57 Uhr)
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Alt 29.06.2017, 09:54   #26
kitesven
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Zitat:
Zitat von Monique Beitrag anzeigen
Ich hatte glücklicherweise immer einen erfahrenen Kiter an meiner Seite, der ständig mit Ratschlägen (...) kam.
huch... kenn ich den?

oder war das die stelle, wo du zu mir immer gesagt hast: jaja, das weiß ich schon
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Alt 29.06.2017, 09:58   #27
Monique
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Zitat:
Zitat von kitesven Beitrag anzeigen
huch... kenn ich den?

Zitat:
Zitat von kitesven Beitrag anzeigen
oder war das die stelle, wo du zu mir immer gesagt hast: jaja, das weiß ich schon
niemals
Monique ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.06.2017, 09:59   #28
lars914
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kurz gesagt: es hat nix mit dem Zenit zu tun es liegt zu 99,5% an der Unfähigkeit oder Leichtsinnigkeit der Leute.

Steinhuder Meer Standardszenario:
Das fängt schon mit falsch Aufgebauten/Angeknüpften kites an, danach stellt man sich erstmal völlig falsch zur Windrichtung. Dann wird versucht den kite mit angezogener Bar zu Starten ... der kite lupft in der Böhe kurz hoch, fällt gleich runter, und dann nach hinten in die Powerzone. Inzwischen hat der ratlose kiter seine Arme lang gelassen oder sogar die Bar ganz losgelassen ....... und das Elend nimmt seinen lauf.

Am richtigen Spot mit nem entsprechend gutmühtigen kite, bei gleichmässigen Wind und ausreichend Platz, kann man sehr wohl den kite längere Zeit entspannt im Zenit stehen haben .... warum auch immer .... bei Spot mit Böhen und Wirbeln durch Baumbepflanzung oder Häuser besser nicht

Es macht wenig Sinn zu weit auszuholen da das dann wieder von vielen als HOWTO verstanden wird um kiten per Forum in Eigenregie zu lernen.

Daher wäre mein einfacher Appell an alle Anfänger und Gelegenheitskiter:
1. Bitte geht nicht alleine kiten und sucht euch einen Spot aus wo ihr zum Starten ausreichend weit ins Wasser gehen könnt. Mindestens so weit das der Starter am Kite an der Wasserlinie steht.

2. Natürlich ist es verlockend schnell aufs Board zu kommen, aber der sichere Bodydrag und eine gute Kitekontrolle ist einfach "überlebenswichig". Die Kitesteuerung muss wie das Schalten beim Auto weitgehend automatische ablaufen, solange ihr euch auf jeden Step konzentrieren müsst bleibt es gefährlich. Übt auch die Sache mit dem Adjuster + Quickrelease und wenn man dann im Wasser treibend an der Safty gezogen wird, wo in der Situation der 2. Saftyrelease der Leach zu finden ist.

3. Versucht nicht wie die erfahrenen Kiter eure Boardbindung am Strand mit gestartem kite im Zenit neueinzustellen.

4. Wenn ihr dann doch mal auf dem Brett seit, fangt sofort zu üben den kite auch auf 10-9 Uhr stabil beim fahren fliegen zu können, damit man auf dem Wasser vernüpftig sich passieren kann. Es ist keine Lösung bei einem entgegenkommenden kiter den kite einfach in den Zenit zu stellen, mit den Schultern zu zucken und abzuwarten.


Geändert von lars914 (29.06.2017 um 10:14 Uhr)
lars914 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.06.2017, 09:59   #29
maxim197
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Ich als Anfänger habe auch immer den Kite im Zenit geparkt und bin mit ihm auch so aufs Wasser rauf. Bin jetzt aber auch durch die ganzen Beiträge auch etwas aufgewacht. In der Kiteschule habe ich das so halt nicht gelernt, leider
Werde beim nächsten Kite Ausflug mal versuchen den Kite schräger/tiefer zu halten.

Mehr tun muss man da bestimmt auf jeden Fall!
Aber im Zenit ist es unten rum manchmal auch unangenehm
maxim197 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.06.2017, 10:08   #30
Egleh
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Zitat:
Zitat von lars914 Beitrag anzeigen
3. Versucht nicht wie die erfahrenen Kiter eure Boardbindung am Strand mit gestartem kite im Zenit neueinzustellen.
...Du hast grundsätzlich mit allem Recht...aber ich glaube der "erfahrene" Kiter wird seine Bindungen vor dem Start eingestellt haben...
Egleh ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.06.2017, 10:11   #31
lars914
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na ja einige die in Gruppen unterwegs sind, tauschen ja schon mal gerne Boards untereinander im "fliegenden" wechsel.
lars914 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.06.2017, 10:14   #32
rickpat79
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Zitat:
Zitat von mangiari Beitrag anzeigen
Dass mich eine Monsterböe seitlich sofort weg reißt ist auch eher unwahrscheilich. Ich stelle meinen Kite zum Starten und Landen so ein, dass ich ihn mit Bar ganz unten fliegen kann. Wenn jetzt ne Böe in den Kite greift, den ich auf 45° seitlich fliege, zieht es mir erst mal die Bar hoch. Dafür ist die viel gelobte Depower ja da. Wer natürlich mit Kites unterwegs ist, wo er den Arm beim Rausgehen schon ganz oben hat, hat klar nur noch sehr wenig Luft für Trouble.
Hi,

fliegt ihr den (Tube-) Kite beim Start dann vom Boden direkt nur auf +/- 45 Grad oder kurz auf 12 Uhr und wieder runter ?

Danke und Gruß Patrick
rickpat79 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.06.2017, 10:16   #33
rickpat79
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Hi Mangiari,

Zitat:
Zitat von mangiari Beitrag anzeigen
Du musst Dir einfach anschauen wie die Leute aggieren die den Kite so stehen haben. Da sehe ich trotz meiner Kurzsichtigkeit sofort, dass die aufmerksam herum schauen, mich schon wahrgenommen haben, den Kite noch etwas tiefer oder höher nehmen, wenn ich dazu komme und optisch den Blickkontakt suchen um sicherzustellen dass man gegenseitig verstanden hat was der andere vor hat. An so jemandem geh ich problemlos mit dem Kite in der Luft vorbei mit 50cm Abstand Kite zu Kite.
1000 Dank - verstanden.

Gruß Patrick
rickpat79 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.06.2017, 10:39   #34
sundevit
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Vorab:
Meinen bösesten Unfall habe ich an einem völlig fremden Spot 1500km entfernt von zu Hause erlebt (besser: ich habe ihn NICHT erlebt, da war ich schon weg), als ich den Kite auf ca. 45° hatte und auf schlickigem Untergrund im knöcheltiefen Wasser stand. Windloch, 7er kite sackt in Powerzone ab, ich will schnell einige Schritte rückwärts machen um Kite zu retten und Leinenspannung aufzubauen, schaffe aber nur einen, dann Monsterböe - 50m weiter Abflug in die Steine - Krankenhaus.
Wenn mir der Kite im Zenit gestallt wäre, hätte ich den vermutlich sofort ausgelöst - denn den kann man nicht mehr retten, das endet niemals "gut" - so aber war ich nicht mental vorbereitet (keine Hand am Auslöser, da Board in der Hand) und war so naiv, ein an meinen sonstigen homespots hundertfach praktiziertes Rettungsmanöver durchführen zu wollen.

Insofern habt ihr Binnenkiter schon recht - Böen gibt es bei uns auch, aber das Delta ist vermutlich um einiges geringer und die "Signalflanke" nicht so steil, wenn ihr mich versteht.

Auf dem Wasser absolut d´accord: Kite runter, fertig, Ende der Diskussion.

Aber an Land ists mit der Theorie nicht immer so, wie es die real existierenden Umstände definieren.
:
Ich denke schon, dass es hier kein generelles Dogma gibt "Kite um den Zenith ist pöhse und dumm!" sondern IMHO muss man das differenziert betrachten:



1.) Windstärke im Vgl. zum Kite (Im unteren Lowend bewege ich den Kite bei uns lieber von 11 auf 1 hin und her, als das ich ihn in die Schilf-Schlammwassergraben-Brombeerhecken-Zone fallen lasse)

2) Untergrund (Hab ich eine Chance auf Schlick, rutschiger Wiese? Habe ich genug Platz für eine Rutscheinlage auf Füßen oder Hosenboden?)

3) Spot (Ist der Startplatz unterhalb einer Deichkrone oder noch höherer Windhindernisse, liegen überall Leinen rum, kommen mir andere Kiter mit welcher Kiteposition in die Nähe, kann ich den Kite tief Richtung Wasserkante halten oder müsste ich ihn dazu in die Verwirbelungen unterhalb der "Windhindernisse" oder über Badegäste oder gar Kinder halten?)

4) Zugang zum Wasser (Muß ich z.B. noch über einen schmalen Trampelpfad mit lauter Hindernissen links und rechts, die ein Tiefstellen unmöglich machen? Und selbst wenn ich den Kite hier tief fliegen könnte, kann ich mir auf einem solchen Weg auch nur einen einzigen ausgleichenden Schritt zur Seite erlauben, wenn eine Böe mich plötzlich seitlich zieht?)

Insbes. Punkt 2 und 4 treffen zu großen Teilen auf meinen Homespot zu.

Also, grundsätzlich Zustimmung, aber keine Verabsolutierung.
sundevit ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.06.2017, 10:43   #35
sundevit
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Zitat:
Zitat von mangiari Beitrag anzeigen
Ah, fiel mir gerade noch ein. Neben denen die es einfach noch nicht besser können/wissen, gibt es auch noch ein paar die es vielleicht schon öfter mal gesagt bekommen haben, die aber einfach von dem Typ Mensch sind, die sich schon mal zwei Parkplätze besetzen, weil dann das Ausladen einfacher ist, die an Ampeln immer ganz vorne sein wollen, egal ob sie dabei Seitenstraßen blockieren und denen auch sonst immer wurscht ist, welche Auswirkungen ihr Verhalten auf andere hat. Die haben einfach nur den Fokus auf das was sie gerade machen wollen. Ich glaube die meinen das nicht mal böse. Ist ja bei 2 jährigen auch so. Die wollen dem anderen Kind nicht böses, die wollen nur dessen Spielzeug und sind dann völlig überrrascht, wenn das andere Kind los heult nachdem es das Spielzeug geklaut bekommen hat. Bei manchen muss man da halt einfach eher Mitleid haben. Leider sind das oft die Leute die es in unserer Gesellschaft "weit bringen"
Da fiel mir spontan der hier ein
sundevit ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.06.2017, 11:41   #36
DigitalBlue
-.-
 
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Kite auf 12 Uhr und rausgehoben werden ist auch etwas was auf manche Kitetypen sehr gut zutrifft und auf andere weniger!
Natürlich ist das auch von dem der unten dranhängt abhängig, damit meine ich NICHT das Gewicht

Bitte nicht immer alles verallgemeinern !

Ich habe das Glück an der Küste zu wohnen und bin seit einigen Jahren im Schnitt 2-3 mal in der Woche aufm dem Wasser, ganzjährig.


Aus eigenener Erfahrung kann ich sagen :



Flysurfer Matten (logischerweise andere Hochleister auch ..) können überpowert sehr schnell und leicht einen rausheben und zu Paragleiter werden.
Ich hätter da ein ähnliches Erlebnis wie in dem anderem Beitrag, nur waren es bei mir "nur" ~ 30 m und keine 80m :/


Etwas gestrecktere TubeKites wie XR (3) oder Rebel können übers Highend hinaus mega ruppig werden aber.. :

High Depower C's wie Vegas und besonders die JN Prima Donna sind selbst auf 12 Uhr dagegen nahezu unempfindlich!
Selbst bei ner fetten Böenwalze ist mir nichts passiert, außer 1-2m "unfreiwillig" nach Lee gezogen zu werden.

Aber rausgehoben wurde ich mit den Kites nie, auch nicht als 38er Böen(Messwert, nächste Messstation) in meinen 11er geknallt sind.
Das war mir auch zu gefährlich und ich bin schnell vom Wasser runter.
Sowas wie durchhängende Steuerleinen haben diese Kites auch kaum !



Aber .. : jeder Fehler bei solchen Windstärken, egal mit welchem Kitetyp kann zu krassen Unfällen führen.


Geändert von DigitalBlue (29.06.2017 um 11:58 Uhr)
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Alt 29.06.2017, 12:10   #37
Ackerschreck
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Zitat:
Zitat von sundevit Beitrag anzeigen
Da fiel mir spontan der hier ein
Ouha, Fremdschamalarm

Aber der Typ illustriert eigentlich ganz gut was ich so auch schon häufig gesehen habe und was ich oben beschrieben habe. Er zeigt schön die beiden Szenarios:
1:20: Kite stürzt aus Position nahe dem Zenit (13:00? Kann ich nicht so genau sehen) ab
2:00: Kite rupft Kiter aus tiefer Position (knapp über dem Boden?) ziemlich weit weg. Bei uns am Spot steht da statt dem Bandit wo er einschlägt u.U. schon das erste Auto.

Beides nicht ideal.
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Alt 29.06.2017, 12:10   #38
Bazzat
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Zitat:
Zitat von Ackerschreck Beitrag anzeigen
Die meisten Abflüge die ich an Land gesehen habe hängen mit genau dieser Frage zusammen, deswegen denke ich sollten wir das Thema aus dem Nachbarthread hier noch mal extra diskutieren.

Ich denke die Hauptunfallursache beim beim Starten und Landen ist das verreissen des Kites.

Nach meiner Erfahrung sieht der typische Abflug beim Starten so aus:

Sturz - verreissen - Abflug

1. Kiter startet, der Kite steht noch tief
2. Kite entwickelt tief stehend Zug (Böe oder zu großer kite, oder Kite beim start zu tief im Windfenster)
3. Kiter kann sich nicht mehr halten und fängt an dem Kite hinterherzulaufen.
4. beim laufen oder spätestens beim anschliessend Sturz verlieren die meisten die Kontrolle und verreissen ziemlich zuverlässig den Kite
5.jetzt kommt der eigentliche Abflug: der Kite hämmert unkontrolliert durchs Windfenster

Ich habe hingegen noch nie gesehen wie jemand von einem ruhig im Zenit stehenden Kite hochgehoben und gegen ein Auto geschleudert wurde.

Stall im Zenit mit anschliessendem Drop in die Powerzone ist natürlich auch eine Gefahr, habe ich aber so schon lange nicht mehr gesehen.

Hier mal ein paar Überlegungen dazu, die man auch im Nachbarthread findet:

Kite im Zenit:
- Im Zenit muss der Kite das komplette Körpergewicht überwinden um einen von den Füßen zu holen. Mit der heute üblichen Depower muss das schon eine arge Monsterböe sein.
- Selbst bei kleinen Hüpfern ist der Leeversatz und die Landegeschwindigkeit gering, das Risiko zu stürzen ist überschaubar.
- Stallt der Kite im Zenit fällt er in die Powerzone. Wenn er sich dort fängt reisst er mit ziemlicher Sicherheit den Kiter von den Füssen.
- Wenn der Kite stallt und fällt bleibt meist noch genügend Zeit auszulösen bevor der Kite sich in der Powerzone fängt. Das muss man sich aber natürlich immerwieder verinnerlichen: Auslösen wenn der Kite an Land stallt.

Kite tief über dem Boden:
- knapp über dem Boden brauchts nur einen Bruchteil der Kraft, um den Kiter auszuhebeln.
- wenn der Kiter auf dem Boden liegt braucht es ebenfalls deutlich weniger Kraft um in weiterzuschleifen als um ihn hochzuheben.
- bei tiefstehendem Kite muss sich der Kiter seitlich gegen den Kite stemmen. einmal ausrutschen auf nasser Wiese oder glitschigem Stein und der Kite hebelt einen aus: das Risiko zu stürzen und dabei die Kontrolle zu verlieren ist viel größer als mit Kite im oder nahe am Zenit.
- wenn ich dazu noch einhändig steuere (weil ich in der anderen das Board habe z.B.) ist bei einem Sturz das verreissen vorprogramiert, selbst wenn die Hand mittig an der Bar ist.

Vielleicht ist die Ansage, dass der Kite nichts im Zenit zu suchen hat, ja noch ein Paradigma aus Zeiten depowerfreier C-Kites? Vielleicht ist es angesichts moderner Kites, die ausreichend Depower bieten um die Böen durchzulassen Zeit, das zu überdenken?
Vielleicht wäre der Kite auf 12:30 oder 13:30 ein guter Kompromiss?
Vielleicht ist das auch alles quatsch was ich hier schreibe?

Ich bitte um eine sachliche Diskussion, das Thema ist ja ohnehin schon emotional genug.
Warum Diskussion über 100% Zenit, warum nicht über 90% Zenit ??????????????

Das wäre eine ganz andere Argumentation.

Mit tiefen Kite an Land geht nicht lange gut, da haste recht.

Mal so nebenbei. Wenn es unerwartet richtig hackt und man ist auf dem Wasser überpowert, mit dem Kite im Zenit, hebt man ab.
Im Wasser aber, auf dem Board mit tiefen Kite, presst man locker das doppelte Körpergewicht weg. An Land wäre das undenkbar.
Bazzat ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.06.2017, 12:16   #39
Ackerschreck
Maulwurfhügelplätter
 
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Zitat:
Zitat von DigitalBlue Beitrag anzeigen
Kite auf 12 Uhr und rausgehoben werden ist auch etwas was auf manche Kitetypen sehr gut zutrifft und auf andere weniger!

High Depower C's wie Vegas und besonders die JN Prima Donna sind selbst auf 12 Uhr dagegen nahezu unempfindlich!
Selbst bei ner fetten Böenwalze ist mir nichts passiert, außer 1-2m "unfreiwillig" nach Lee gezogen zu werden.
Danke für den Hinweis, kann ich so nur bestätigen. Im Gegensatz zu meinen alten Kites null Frontstall.
Ackerschreck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.06.2017, 12:30   #40
Ackerschreck
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Danke für die Beiträge so far und den guten Ton

@Bazzat: hast Recht, gutes Argument.
Ich will hier auch kein altes Dogma durch ein neues Dogma ersetzen, vielleicht hab ich mich in meinem Eingangspost da etwas unklar ausgedrückt.

Wenn ich hier schon mal etwas zusammenfassen darf:
- die allumfassende immergültige Lösung gibt es nicht. Hängt von Untergrund, Wind, Platzverhältnissen, Kitetype, Skills etc. ab.
- Vielleicht sollten wir auch nicht von den Extremen "Zenit" vs. "direkt über dem Boden" sprechen sondern von "hoch" oder "tief".

Vielleicht hätte ich das Thema auch besser "Kite nach dem Start hoch oder tief?" nennen sollen, das hätte es besser getroffen. Kann man das noch nachträglich ändern?


Geändert von Ackerschreck (29.06.2017 um 12:43 Uhr)
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