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Alt 25.07.2019, 13:56   #1
sakara
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Registriert seit: 07/2005
Beiträge: 206
Standard Madagaskar, Diego Suarez, Sakalava, Kiteparadise

Wir sind soeben von knapp 3 Wochen Urlaub aus Madagaskar zurück. Zuerst die Infos kurz zusammengefasst:

Wind: täglich (also wirklich jeden Tag) spätestens ab 9 Uhr morgens Wind zwischen 17 und 45 Knoten.
Wasser: ultraglatt (low tide) bis etwas kabbelig (high tide). Stehrevier. Am Riff bricht eine (ungeordnete) ordentlich hohe Welle (ÜberKopf)

Anreise: Paris-Antananarivo-Diego Suarez, dann 45 Minuten Transfer bis zum Hotel. Flug mit Airmadagascar, Kitegepäck bis 23 kg umsonst (+noch ein normales 23kg Eincheckgepäck + Handgepäck)

Hotel: Kiteparadise: inkl. Frühstück ab 30 Euro pro Person im Zeltbungallow.

Gesamteindruck: Toptoptop


Ausführlich:

Wir sind aus Basel per Zug zum Flughafen Paris Charles de Gaulle: dieser hat selbst einen TGV Bahnhof, es braucht also kein anstrengendes Umsteigen an einem der grossen Pariser Bahnhöfe: wir sind bequem in Strassburg auf in den Direktzug eingestiegen. In den üblichen TER Züge als auch die einstöckigen TGV Züge (keine Ahnung wie es bei den 2 stöckigen ist) kann man die Kitebags problemlos in den Gepäckaufbewahrungen die an der Decke sind verstauen. Die SNCF (franz. Bahn) kennt kein Maximalgepäck oder so.

Der Bahnhof in Charles de Gaulle ist direkt am Terminal 2, von dort fliegt auch Air Madagascar.

Flug direkt bei Air Madagascar gebucht inkl. dem Inlandflug (nach Diego Suarez auch Antsiranana genannt)
Check in problemlos. Auf Flügen nach Madagaskar sind in der Economy pro Person 2 Gepäckstücke bis 23kg (+1 Handgepäck) erlaubt. Eines davon darf ein Sportgepäck sein (ebenfalls bis 23 kg), dies soll bei der Reservierung jedoch angegeben werden (wenn direkt über die Website von Air Madagascar gebucht wird, kann dies in einem Drop Down menü angewählt werden).
Unsere Beiden Kitebags waren jeweils gerade 23.5kg schwer, war kein Problem, bei anderen wurden wohl sogar die Gewichte des "normalen Koffers" und des Kitegepäcks addiert und wenn beides zusammen unter 46kg wars wohl ok, darauf würde ich mich aber nicht verlassen, lieber halt noch ein Trapez oder so in den normalen Koffer/Rucksack.

Flug soweit ereignislos (durch die Nacht), es gibt kein Unterhaltungszeug. 30 Minuten nach Start wird das Essen serviert, danach haben alles Passagiere geschlafen.
Ankunft um 3 Uhr morgen in Antananarivo. Wir hatten bereits ein Visum von der Botschaft. Keine langen Schlangen, alles easy. Gepäck muss auch wenn es formal bis Diego Suarez eingecheckt ist, abgeholt werden und neu eignecheckt werden. Unser Flug von 8 Uhr morgen wurde dann auf 11.40 verschoben und hatte dann nochmals 2 h Verspätung, was bei den Inlandflügen häufig vorkommt. Haben uns mit Croissants und Kaffee im Terminalkaffee (jeweils für knapp 70 Cent) bei Laune gehalten, gegen 7 Uhr das Gepäck einchecken können und danach noch einen Spaziergang durch das benachbarte Dorf gemacht.

Inlandflug im (neuen) Flugzeug dann ereignislos. Landung in Diego Suarez windbedingt sehr wacklig. Abholung durch Kiteparadise hat problemlos geklappt. 45 Minuten transfer aus zum Teil sehr sehr schlechter Piste bis an den Strand. Dort wurden wir von Angestellten erwartet, die unsere Gepäck über den Strand bis zum Hotel schleppten (10 Minuten). Trinkgeld u.s.w. wurde explizit nie erwartet.

Hotel: Kiteparadise: inkl. Frühstück ab 30 Euro pro Person im Zeltbungallow. Die Zeltbungallows sind gross, sehr angenehm, mit einem sehr sehr sehr bequemen Bett. Sanitäre Anlagen sind geteilt. Es gibt auch noch 2 echte Bungallows mit eigenem WC/Bad.
Die Stimmung im Kiteparadise ist sehr angenehm. Es gibt Gäste aus der ganzen Welt und es herrscht eine sehr gemeinschaftliche Atmosphäre. Der Besitzer (war gerade dort, als wir da waren, arbeitet ansonsten als Lehrer in Hongkong) als auch der Manager geben sich sehr mühe, dass die Gäste untereinander ins Gespräch kommen. Frühstück ist inbegriffen. Materialstorage ist auch inbegriffen.

Die Terasse ist sehr gemütlich, auch Gäste benachbarter Lodges kommen gerne vorbei um zu verweilen - es herrscht absolut kein Konsumzwang, man darf auch einfach rumhängen ohne sich etwas an der Bar zu holen.

Nacht - und Mittagessen kann man in verschiedenen kleinen Restaurants am Stand oder im "Fischerdorf" (Ansammlung von 10 Häusern). Das Essen in Madagaskar ist insgesamt sehr gut, für die Qualität sehr günstig (z.B. frisch gegrillter ganzer Fisch mit Beilagen und kleiner Vorspeise in einem touristichen Restaurant am Stand für knapp 5 Euro). Es gibt auch jede Menge Gemüse, auch Vegetarier verhungern nicht.

Kitespot:
Der Kitespot befindet sich 30-50m vor der Terasse (in Abhängigkeit der Tide): Stand mit feinem weissen Sand. Lagune mit 10-80cm Tiefe bei lowtide, bei Flut entsprechend mehr (bis 2m).Boden im Wasser zum Teil felsig, zum Teil Sand. Viele Kiten ohne Schuhe, ich habe meist Schuhe angezogen.
Der wind kommt Side-on Shore jeden (ich meine wirklich jeden!!!) Tag. In den ersten Morgenstunden (7-9 Uhr) haben wir häufig eine Runde mit dem 12er + Surfboard gedreht (wir waren dann jeweils die einzigen Kiter auf dem Wasser), danach waren die meiste gefahreren Grössen von uns 6+9m. Wer ohnehin nicht vor 9 aufs Wasser will, braucht vermutlich keinen 12er Kite.
Wind war die meisten Tage 25-35 Knoten, an einigen wenigen Tagen auch über 40 Knoten. Der Wind ist dabei jeweils stabil. Auf der rechten (südlichen) seite der Bucht ist der Wind deutlich böiger da er über eine Landzunge und Mangroven kommt - dort liegen jedoch die meisten anderen Hotels - deren Gäste Kiten deshalb meist auch vor dem Kiteparadise.
50m downwind vom Kiteparadise ligt eine Sandbank, die bei Lowtide frei liegt. Downwind davon hat man dann absolut perfektes Flachwasser.
Bei Flut ist das Wasser kabbelig, aber immer noch sehr ok zu fahren. Am Riff brechen Wellen, diese sind aber relativ ungeordnet.
In der Lagune hat es immersehr viel Platz, sie ist nie voll, wenn man auch bei Flut kitet hat man sie sogar häufig für sich alleine.
Temperaturent: Luft tagsüber 25-30°C, Wasser circa 25°C. Also entweder nur Badeanzug oder Shorty.

Kitemiete/Kiteschulen: es sind einige Schulen an der Bucht mit ordentlichem Material. Es werden auch Kinder geschult.

Alternativprogramm zum Kiten (wenn man möchte, man kann problemlos jeden Tag kiten): Spaziergang entlang dem Meer nach Ramena (circa 3 Stunden entlang underschöner, völlig verlassener Strände), Tagesausflüge in Nationalparks zu Lemuren, Chamäleons u.s.w. . Besuch der Stadt Diego Suarez (Antsiranana in der Lokalsprache) zirka 45 Minuten per Taxi aufgrund der sehr schlechten Piste. Per Segelboot in die Mer d Emeraude.

Zusammenfassend:
Extrem gutes, schönes Kiterevier mit Flachwasser. Die lange Anreise wird dadurch kompensiert, dass es nur eine Stunde Zeitunterschied gibt, und man daher keine Zeit aufgrund von Jetlag verliert.
Essen und Locals sind sehr nett.
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sakara ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.07.2019, 14:38   #2
DBW123
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Danke fürs teilen!!! Steht schon seit Jahren auf meiner Liste.
DBW123 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.07.2019, 14:49   #3
Thisl
Mattenfuzzi
 
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Ort: Muc
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Auf meiner auch!
Top Bericht und tolle Fotos, macht Appetit...
Gibt es außer direkt am Hausriff auch DEN optimalen Wavespot?
Thisl ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.07.2019, 15:46   #4
sakara
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@thisl
Babaomby hat einen Top Wellenspot (sagen die Wellenkite die beide Spots gesehen haben). Man ist dort aber nochmals deutlich abgeschiedener (Anreise nur per Boot essen somit nur im eigenen Lodge möglich) und bezüglich Flachwasser ist es schlechter (deutlich kabbeliger und böiger) (Klage auf sehr hohem Niveau). Man kann problemlos auch einige Tage in Sakalava und einige in Babaomby verbringen. Transferzeit inkl. Boot ca. 3 Stunden.
sakara ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.07.2019, 15:52   #5
miker
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Ort: Schluchtenscheißercountry
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Sehr schön und vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Der Flug ist afaik nicht gerade günstig. Was hat der insgesamt p.P. in etwa gekostet?

VG
mike
miker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.07.2019, 17:23   #6
sakara
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Registriert seit: 07/2005
Beiträge: 206
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@miker
Wir haben sehr spät gebucht, entsprechend teuer war es (hin und zurück knapp 1600 Euro pro Person, Kitegepäck inkl.). Man kann das ganze auf https://www.airmadagascar.com/enhttps://www.airmadagascar.com/en durchspielen (Paris - Antsiranana), wenn man frühzeitig bucht und etwas flexibel geht sollte es auch deutlich günstiger möglich sein, ein Schnäppchen wird es aber nie sein.

Alternativ kann man mit Turkish Airlines via Istanbul nach antananarivo fliegen, und dann einfach den Inlandflug bei Tsaradia buchen, oder mit Ethiopian via Addis nach Antananarivo und den Inlandflug bei Tsaradia.

Ebenfalls möglich ist es via Mayotte direkt nach Diego Suarez zu fliegen oder nach Nosy Be zu fliegen (gibt es aus einigen wenigen europäischen Städten manchmal Direktflüge) und dann noch einen Inlandflug oder per Strasse (Achtung: kurze Strecke, dauert aufgrund der schlechten "Strassen"verhältnisse aber gut 8 Stunden.

Da Tsaradia die Inlandflüge gerne kurzfristig um einige Stunden verschiebt, resp. auch häufig Verspätung hat muss dann aber entsprechend Zeit in Antananarivo eingeplant werden da nicht alles auf dem selben Ticket.

Wie gesagt, Anreise relativ aufwendig und eher teuer. Die fehlende Zeitverschiebung kompensiert jedoch die kompliziertere Anreise im Vgl. z.B. zu Südamerika oder Asien. Die sehr tiefen Kosten vor Ort (im Super Zelt im Kiteparadise 15 Euro pro Nacht falls zu zweit und nochmals so viel pro Tag für Essen u.s.w., das wars, braucht keinen Mitwagen u.s.w.) kompensieren gerade bei längeren Aufenthalten den Preis.
sakara ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.07.2019, 07:19   #7
miker
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Danke für die ausführliche Antwort!
Wirst oder würdest du wieder dort hin fliegen (die Anreise ist ja nicht gerade ein pleasure trip) oder lieber woanders hin?

VG
mike
miker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.07.2019, 08:28   #8
sakara
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Wir würden auf jeden Fall wieder hinfliegen wenn wir wieder 14+Tage Zeit hätten. Die Anreise ist kein Pleasure Trip, aber auch nicht übermässig unbequem: Langstreckenflug durch die Nacht (haben gut geschlafen), Rest (Zug und Inlandflug) ist ja sehr bequem.

Da es nur eine Stunde Zeitverschiebung gibt, ist man auch sofort fit, sowohl nach An - und Rückreise.
sakara ist offline   Mit Zitat antworten




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