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08.03.2012, 11:02 | #1 |
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Seeigelstacheln - Erfahrungen mit Diadem Seeigeln?
Hab mir in Hurghada/Rotes Meer einen Seeigel in die Hand gehauen, insgesamt 29 Einstiche gezählt, u.a. 2 tangential durch den Zeigefinger, andere Richtung Gelenke, die meisten im Vorderen Bereich der Handfläche.
Rausbekommen hab ich nun nach einer Woche 2 oberflächliche Stacheln, die anderen ohne Chance. Ägypischer Arzt hat es mit Skalpel versucht, das hat aber auch nicht so richtig geklappt, da die sehr dünn sind und bei Berührung zerbröseln. Finger und Hand sind nun nach 7 Tagen immer noch dick und das Zeigefingergelenk ist eingeschränkt und alles recht empfindlich gegen Druck bzw. Erschütterung. Hab selber kein Photo gemacht von der Seeigelhand (musste ne ganze Strecke zurückkiten und dabei aufkreuzen und hatte dann auch andere Sorgen), aber etwa so sieht das dann aus: Bei mir allerdings mehr im Vorderen Handbereich und vor allem im Zeigefingergelenk. Es kursieren viele "Haushaltsmittelchen" dagegen, warmes Öl, Essigbad, mit Uhu-Tropfen rausholen, ... alles gute Ideen und helfen, aber leider nicht grundegend. Hier hab ich noch ein fundiertes Dokument dazu gefunden: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2958287/ Zeigt sehr eindrucksvoll, welche Komplikationen sich ergeben können. Im "Fleischbereich" sind die nicht so problematisch, tut zwar weh bei Druck, aber geht. Denke da lösen sich die Stacheln irgendwann von selbst auf. Problem ist wohl, dass das Neurotoxin der Diademseeigel zu Schwellungen führt was im Gelenksbereich, Sehnen oder Nerven zu chronischer Entzündung bis zu Einsteifung des Gelenkes führen kann. Hier jemand Erfahrungen mit Diadem Seeigeln gemacht? |
08.03.2012, 15:32 | #2 |
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Moin,
meine Freundin hatte vor nicht allzu langer Zeit fiese Kaktusstachel in der Hand und nachdem es sich entzündet hat Zugsalbe verschrieben bekommen. Die Stachel haben sich nach 2 Tagen quasi von selbst aus der Haut rausgepellt. Wäre also n Versuch wert. Bin kein Arzt oder Ähnliches, kann nur von den Erfahrungen berichten. Viel Glück! |
08.03.2012, 15:55 | #3 |
Kitefabrik.de
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Hallo,
mich hat es vor ein paar Jahren auch mal erwischt ( am Fuß ). Wurde sofort von einem Einheimischen mit warmen Öl behandelt und anschließend mit Limette eingerieben. Das Öl soll glaube ich die Poren öffnen und der Limetten bzw. Zitrussaft löst den Kalkstachel auf. Was soll ich sagen, war am nächsten Tag alles weg!!! Tschau Jan |
08.03.2012, 16:01 | #4 | |
000000
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Zitat:
Haargenau so wie du es beschreibst wurde es bei mir auch gemacht! Ich war zu der Zeit auf einem Schnorchel Boot unterwegs! Der Einheimische hat irgend ein Öl in einem Löffel heiß gemacht und es mit seinem völlig schmutzigen Händen auf der Einstichstelle verrieben. Am nächsten Tag war der Schmerz so gut wie weg. Sogar ohne Blutvergiftung @pibach , wie kommt man denn mit der Hand an einen Seeigel? ;( aua |
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08.03.2012, 16:10 | #5 |
Gast
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Ich hab noch in Erinnerung:
Korallenverletzung: Mit Zitronensäure (Limetten) einreiben. Seeigel: Stelle in Essig einlegen. Aber vielleicht mal einen Arzt fragen. Eine bereits entzündete Korallenverletzung habe ich mal mit Kenacomb cream, "Nystatin- Neomycin - Gramicidin with Triacinolone Acetonide" erfolgreich behandelt. Aber den Beipackzettel lesen. Gilt besonders für Frauen! Ob die creme bei Seeigeln auch hilft? Keine Ahnung. Aber wenn du nicht schwanger bist, kannst es ja mal versuche. |
08.03.2012, 17:05 | #6 |
Gast
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...
Geändert von Briddle (07.07.2018 um 05:24 Uhr) |
08.03.2012, 17:18 | #7 |
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hahahah sieht geil aus ...sorry hatte ich mal genauso am Fuss ..boah im Griechenmeer passiert boah ...flossen ausgezogen und gleich reingelatscht Diese Stacheln müssen alle rasusgefumelt werden da diese ja bek.Gift haben ... am besten mit Spritzen Nadel so wars jedenfalls bei mich in Greece mitner Glühbirne lampe anner Decke quitsch quitsch ...das warn Dok heh wie im alten Film Barzahlung und ne Ziege dazu Olivenöl drauf soll helfen Eis Eis Eis warten warten warten Viel Spaß Entzündet sich immer ...ganz normal so . Boah sind das Viele bei Dir sorry ja die müssen ALLE raus jeder einzelne ganz wichtig!!! das Gift ist ja schon verschossen aber die klitzekleinen schwarzen dingens müssen unbed.raus !!! Geändert von Arminius (08.03.2012 um 18:37 Uhr) |
08.03.2012, 17:34 | #8 |
Bladekites etc...
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F.ck, um sowas beneid ich keinen
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08.03.2012, 18:34 | #9 |
es geht aufwärts!
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Insbesondere wenn's nicht einfach nur ne doofe Entzündung im Fleisch ist, die wieder weg geht, sondern funktionale Teile betroffen sind. Das ist echt ätzend. Gute Besserung Dir auf jeden Fall.
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09.03.2012, 06:51 | #10 | |
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Zitat:
Ich möchte das eindringlichst unterstreichen. So wie du es beschreibst ist es die höchste Zeit ohne lang zu überlegen einen Handchirurgen aufzusuchen. Klar ohne Bilder und Klinik kann man keine fundierte Auskunft geben. Wer aber bereits eine Hohlhandpglegmone therapieren musste, weiß warum einem diese Angst macht und unmittelbar behandelt werden soll. Geändert von Philis (09.03.2012 um 12:52 Uhr) |
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09.03.2012, 10:44 | #11 |
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Reisekrankenversicherung anrufen vielleicht können die einen vernüftigen Arzt vermitteln oder Rückflug organisieren!
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09.03.2012, 10:54 | #12 |
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War dabei, sah echt nicht nett aus...Peter ist aber in der Zwischenzeit schon wieder in der Heimat, da ebenfalls am Montag zurückgeflogen
www.bremerkiter.com |
09.03.2012, 12:37 | #13 |
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Also dann ab zum Doktor und über Diagnose, Behandlung und Heilung berichten. Kann ja jeden mal am Roten Meer erwischen. Und mich würde es interessieren, ob ich in so einen Fall am Besten gleich den nächsten Flieger nach Hause nehmen soll. Muß leider auch gelegentlich über ein Riff, das viele solcher Seeigel aufweist.
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09.03.2012, 13:17 | #14 |
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rohe Feige
Hi,
gibt es irgendwo auf dem Markt oder im Hotel Feigen? Aufgeschnitten, roh lösen die die Stacheln auf. Habs selbst so erlebt. Funktioniert super. |
09.03.2012, 18:43 | #15 |
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Ich habe auf Sansibar mehrere Kiter mit einem "Kiss of the Sea urchin" gesehen.
Teilweise hatten die über 30 Nadeln in Fuß und Knie. Die Einheimischen reiben solche Stellen mit dem Saft von unreifen Papaya ein. (In versch. Orten mit bekommen - scheint dort üblich zu sein.) Angeblich sollen die Stacheln dadurch aus dem Körper geschwemmt werden, was ich aber nicht glaube. Ich habe auch gehört, dass die im Körper verbleibenden Stacheln abgebaut werden und sich nicht entzünden sollen. Das sind aber alles nur Halbweisheiten - gut dass Du wieder Zuhause bist und Dich ggf. versorgen lassen kannst. Gute Besserung! Bitte berichte mal über Deine Erfahrungen. |
10.03.2012, 09:00 | #16 |
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Erstmal Danke für die Anteilsnahme.
Die Fruchtsäuren dürften ewas desinfizieren. Vielleicht auch auf das Neurotoxin wirken. Ob sie tatsächlich den Kalk im Stachel lösen? Hab das mal mit einem Stachel experimientiert auf einem Unterteller, da löst sich gar nichts. Ob Hitze die Proteine des Giftes zerstört? Heißes Öl direkt nach dem Unfall (und dann Limetten) hat jedenfalls sehr gut getan. Wie auch immer, die Stacheln in der Hand scheinen sich zügig aufzulösen, bereits nach 1 Tag scheinen die zu zerbröseln oder weich zu werden, nach einer Woche fühlt oder sieht man sie von außen kaum noch. Dennoch sieht man andeutungsweise was auf dem Röntgenbild, siehe Anhang. Die Mini-Reste verursachen jedenfalls arge Schwellung und Schmerz, vermutlich weil die nah an der Gelenkkapsel liegen. Ärzte hier in Deutschland (ich war bei den Chirurgen in der Virchow Klinik) haben wohl selten Seeigel-Fälle. Kam jedenfalls erstmal Ruhigstellung bei raus. Und natürlich Antibiotika. Ich hoffe das hilft (ich hab meine Zweifel). |
10.03.2012, 10:12 | #17 |
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Geändert von Archibald01 (26.03.2024 um 12:14 Uhr) |
10.03.2012, 20:53 | #18 |
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Ich habe gehört, es gibt immer sehr viele Seeigel wo das Wasser stark verunreinigt ist.Ob es stimmt kann ich nicht beurteilen.
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12.03.2012, 09:22 | #19 |
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12.03.2012, 14:01 | #20 |
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Leider bringen Surfschuhe oä oft auch nichts. Bin auf Bali mit nagelneuen Surfschuhen auf einen Seeigel getreten. Ging bis ins Fleisch. Zum Glück nur ca 8 Stacheln, die ich mir von dem mitgereisten Chirurg meines Vertrauens rausziehen ließ. Daher immer Augen auf und bestenfalls nicht auftreten
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13.03.2012, 06:57 | #21 |
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Geändert von Archibald01 (26.03.2024 um 12:14 Uhr) |
13.03.2012, 13:17 | #22 |
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Ruhigstellung per Gips war auf jeden Fall schon mal nicht hilfreich. Antbiose ist Profilaxe, hilft aber sonst nicht und OP ist nach meiner Einschätzung nicht durchführbar, bzw. würde den Finger wohl überlasten. Insgesamt ist also nicht wirklich was zu machen. Und die Ärzte können dazu gar nichts sagen oder beitragen. Ich kann also erstmal nur darauf hinweisen, dass so eine Seeigelverletzung der Hand besser von vornherein vermieden werden sollte, danach hat man ansonsten größeres Problem, wenn die Stacheln die Gelenke treffen.
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27.03.2012, 08:43 | #23 |
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Soeben beherzt ein Reststück "rausoperiert".
Scheinen sich wirklich aufzulösen. Wird super klein, farblos und weich. Diese Minifremdkörper tun aber trotzdem sehr weh. Dieses hier war ca 5mm tief und brauchte ziemlichen "Trichter". Sowie 30 Minuten Einweichen in Octenisept... |
27.03.2012, 11:37 | #24 | |
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Zitat:
aber du kannst mit deiner expertise ja bald ne seeigelnothilfeambulanz für geschädigte Heimkehrer aufmachen. |
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27.03.2012, 11:51 | #25 |
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Bei Handoperationen in Berlin kann ich nur den netten Prof. Doc etc......
Eisenschenk im UKB- Warener Str. 7, 12683 Berlin empfehlen. Der durfte mir auch schon ein Händchen verschrauben... Aber den brauchst Du ja nun nicht mehr- Do it yourself |
28.03.2012, 07:52 | #26 |
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was man braucht sind Ballistic Glows. Die hat ION noch nicht. Marktlücke !!
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28.03.2012, 08:18 | #27 |
wasabi rider
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Also wenn dir das in Hawaii passiert wäre, hätte dir jeder gesagt das du drüber pinkeln sollst.
Altes Hawaiianisches hausmittel, Wirkt wunder!! |
28.03.2012, 15:10 | #28 | |
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Zitat:
Das Problem bei den "Profi-Operierern" ist allerdings: a) die wissen nicht so genau, wo die Resttacheln sind. Wüsste auch kein Gerät, das die aufspüren kann b) sind das zu viele Stachelreste c) machen die das ziemlich invasiv, ich befürchte mehr Schaden als Nutzen. Ich denke, wie würden da nur ran, wenn wirklich ein Finger droht sich massiv zu entzünden. d) haben die Ärzte nicht genug Zeit, die ist aber erforderlich e) habe ich noch keinen gefunden, der sich speziell für Seeigel kompetent fühlt, obwohl die Handchirurgen der Charite sich ansonsten sicher gut auskennen f) braucht man eigentlich nichts weiter als eine spitze Nadel und eine ruhige Hand und viel Zeit und starke Nerven. Ahso, ein "Trichter Auseinanderhalter" ist noch hilfreich, kann man sich aus 2 Nadeln und Gummiband basteln. Insgesamt macht man das wirklich am besten selber, denn kein anderer kann das so genau "erfühlen" wo man bohren sollte... Zum rauslösen scheint heißes Öl übrigens am besten zu sein. Desinfektionsmittel greift zu sehr die Haut an (ja selbts dieses Octenisept) und löst auch nicht richtig. Essig ist auch nicht ideal, wird alles zu trocken und wohl nicht so gut für die Haut, obwohl das die Kiteleher in Ägypten einhellig empfohlen haben. Wundermittel wie Urin, naja, kann sein, dass es desinfiziert und auch etwas hilft den Kalk zu zersetzen... |
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30.03.2012, 11:49 | #29 |
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OP-Werkzeug für Reise-Apotheke
Aus Erfahrung eigener Fussverletzungen, was in meiner Reiseapotheke möglichst nie fehlt und das möchte ich gerne empfehlen:
- Kanülen - Lesehilfe/Lesebrille Die Kanüle ist ein hyperscharfes Mini-Skalpell mit der ich schon so manchen Seeigelstrachel entfernen konnte. Damit läst sich trichterförmig in die Tiefe arbeiten! Die Lesehilfe/Brille mit höherem Dioptrienwert dient mir als Lupe. Die gibt es für 2,50-3,00 Euro. Und wenn ich schon dabei bin: Richtiges Sportler-Tap. Zum abtapen von allen Arten von besonders Fuss-Verletzungen. Etwas teurer, gibt es auch in der Apotheke. Gute Besserung dir. |
31.03.2012, 09:47 | #30 |
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Ja, stimmt. Hab es mit diversen Nadeln und Kanülen probiert. Kann man richtig als Skalpell verwenden. Die Scharfen haben allerdings auch das große Problem, dass man damit dann auch leicht den Stachel cutet und dann wird es sehr schwierig den tiefersitzenden Teil rauszukriegen. Wenn man den Stachel etwas freigeschlitzt hat, hatte ich dann mehr Erfolg mit einer nur mäßig spitzen und ansonsten runden Nadel, einfach eine normale, etwas größere Nähnadel tuts. Das Fleisch rund um den Stachel mit viel Geduld zerstochern und etwas anhebeln. Und zwischendurch mit heißem Speiseöl (ca 45°) spülen, das ist wichtig. So kann man versuchen den Stachel zu lösen und hochzudrücken. Zum greifen dann keine zu spitze Pinzette aus Metall wählen, die zerquetscht den Stachel nur. Am besten ging die Minipinzette aus Schweizer Taschenmesser. Alles was tiefer rein geht als etwa 6-7mm hat man aber kaum eine Chance. In Gelenknähe am Finger geht auch eigentlich nichts. Im Endeffekt waren alle Versuche, die Stacheln rauszukriegen eher Makulatur. Man muss auch sehr vorsichtig sein, dass sich nichts entzündet. Gerade die ersten Tage ist das sehr kritisch.
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03.04.2012, 04:28 | #31 |
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Imerhin hier mal ne brauchbare ärztliche Aussage:
"Als Erste Hilfe gegen die heftigen Lokalschmerzen wirkt das Eintauchen der verletzten Körperstelle in 50 Grad heisses Wasser während mindestens 30 Minuten wodurch thermolabile Gifte inaktiviert werden. Bei Seeigelstacheln, die meist abgebrochen weiter stecken und nicht per Pinzette leicht entfernt werden können (nicht bohren und grübeln!), sollte man möglichst wenig tun. Meist kann man bereits nach 48 Stunden wieder den Fuss belasten und die Dornen lösen sich nach Tagen bis Wochen ohne weitere Beschwerden von selbst auf! Falls man nach Seeigelstachelnkontakt (auch bei ungiftigen Paracentrotus lividus des Mittelmeeres möglich) dennoch eine lokale Entzündung und Schwellung bekommt, kann man den Fuss täglich in einer Essiglösung (50% Essig und 50% heisses Wasser) baden. Nach drei Tagen ist dann meist Ruhe." hm, interessant. a) "thermolabile Gifte" - kann ich bestätigen, brühwarmes Handbad hilft. Oder eben heißes Öl. Mindestens 30 Minuten scheint mit auch wichtig, man muss halt alles auf Temperatur bringen, damit sich die Proteine des Giftes zersetzen können. Wobei ein Wasserbad etwas einfacher ist als mit Öl, da man bei Öl meist nicht ganz so große Menge hat, um die Hand ganz reinzulegen. Würde aber trotzdem Öl empfehlen, wenn verfügbar, das ist einfach besser für antibakterielles Klima und löst auch die Stacheln besser. Man kann das heiße Öl mit Serviette auftunken und auf die Hand auftragen. Gibt ziemlichen Hitzeschock an der Stelle, was glaube ich gut ist, solange man sich nicht verbrüht. Das ist aber auf Dauer etwas langwierig und zu punktuell. Am besten daher wirklich großzügig Öl besorgen (Kleiner Topf), erhitzen, in einen flachen Teller und Hand da rein, so das alle Einstiche bedeckt werden (vorsicht mit der Temperatur!), das ganze in einer Tasse umschütten und z.B. in der Microwelle immer wieder auf Temperatur halten. Mit "Öl in Esslöffel und mit Feuerzeug erhitzen" ist vielleicht ok, wenn nichts anders da ist, aber besser ist es, den betroffenen Körperteil wirklich umfassend über längere Zeit richtig heiß zu kriegen, damit das Gift zerfällt. Und zwar so heiß, wie man so eben noch aushält, dürfte etwa 45-50° sein. Man spürt auch sofort eine Linderung. Das scheint mir bisher der relevanteste Hinweis zu sein. b) "sollte man möglichst wenig tun" - hm, da bin ich nicht so sicher. Ich könnte mir schon vorstellen, das man mit einer scharfen Kanüle, einem Cutermesser oder einer Rasierklinge und Ausspülen (mit heißem Öl) oder dergleichen was machen kann. Hier kann man schon beherzt vorgehen. Denn Die Stacheln drin zu lassen bedeutet in jedem Fall erhebliche Folgeprobleme. c) "Dornen lösen sich nach Tagen bis Wochen ohne weitere Beschwerden von selbst auf" - die bilden sich zwar in wenigen Tagen tatsächlich sehr zurück, und man kann auch wieder druckbelasten. Aber man fühlt jeweils schon kleine "Knötchen" auch nach jetzt 4 Wochen. Und das Gift scheint ins Gewebe zu diffundieren und für Schwellung und Einsteifung zu sorgen. "ohne weitere Beschwerden", naja, weiß nicht, was er da für Fälle hatte. Die Ägypter vor Ort haben ja abgeraten sich allzu große Sorgen zu machen und meinten einhellig "heißes Öl" helfe und gut. Der Ägyptische Arzt hat das als Quaksalberei abgetan und versuchte es mit Skalpell. Jedenfalls bei mir sind es schon eher recht handfeste Beschwerden, die auch nicht so schnell abklingen... Dann noch mal zu den "Früchtetipps", da stand hier folgendes: "Da die porösen Stacheln leicht abbrechen, die betroffene Hautstelle zuvor über Nacht mit einer Essigkompresse oder mit einer Paste aus Wasser und frischer Hefe aufweichen. Oder ein Stück Papaya- oder Mangoschale mit noch etwas Fruchtfleisch dran auf der Stelle zwölf bis 24 Stunden einwirken lassen. " D.h. man versucht die Haut anzuweichen und wohl auch den Stachel, vermutlich verliert er dann etwas von seiner "Widerhaken Eigenschaft". Und bröselt nicht so unter der Pinzette weg. Das hab ich leider nicht so wirklich probiert. Also wirklich die Stellen umwickeln, z.B. Limetten gabs da genügend, und ganze Nacht einwirken lassen, ansonsten kann das keinen hinreichenden Effekt haben. Die Limetten sind aber in jedem Fall antibakteriell und wohl auch gut, nach langem Einweichen den Säureschutzmanter der Haut wieder aufzubauen. Weitere hilfreiche Links: http://www.gotoaid.com/topic/Sea-Urchin-Puncture.aspx Liste, was man tun sollte, sehr zutreffend http://www.scubaboard.com/forums/arc...p/t-73257.html Beschreibt ähnliche Geschichte, Gefühl als sei der Finger "verstaucht", Morgens am schlimmsten, über Tag wird es besser (gleiche Symptomatik auch bei mir) wurde wohl operiert Beschreibt, dass Asiaten die Stacheln "zerklopfen", wohl damit sie sich besser auflösen. Das könnte sinnvoll sein, wenn man nicht versuchen möchte bzw. es aufgegeben hat, sie zu extrahieren. Video, Video2, Video3, Video4 So einfach lassen sich offenbar manchmal die Stacheln rausdrücken. War bei mir leider nicht der Fall. Geht vielleicht nur, wenn es eitert? Oder andere Seeigelart? Video5 "Nadelmethode" bei vielen Einstichen, ohne Unterstützung durch ausgiebiges Fußbad ist das überwiegend vergeblich...Video tortzdem amüsant. Hilfreich als Extrahierwerkzeug ist vermutlich so ein Komedonenquetscher: Also Ring über den Seeigelstachel drücken und versuchen ihn mit einer Pinzette vorsichtig zu greifen. Dazu würde ich so eine Spitzpinzette empfehlen, damit kann man auch in "Trichter" etwas besser reingreifen: Geändert von pibach (03.04.2012 um 08:05 Uhr) |
26.06.2012, 13:46 | #32 |
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Kurzes Update: Auch nach fast 4 Monaten nicht wirklich besser
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26.06.2012, 14:03 | #33 |
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Ach du Sch.... .
Weiterhin gute Besserung ! Quennster |
26.06.2012, 14:45 | #34 |
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Wie kann das denn sein das nach 4 Monaten immer noch alles entzündet ist? Müsste sich da nicht alles aufgelöst haben?
PS.: Auch von mir gute Besserung! |
26.06.2012, 16:26 | #35 |
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ouweih.
Was sind denn jetzt noch die Probleme? Spürst du die Stückchen in der Hand oder hast du Schmerzen beim Bewegen? Echt heftig bei 4 Monaten. |
26.06.2012, 21:16 | #36 |
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...
Geändert von Briddle (22.07.2018 um 12:49 Uhr) |
26.06.2012, 22:25 | #37 |
Gast
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einige std. in essig einlegen oder essigumschlag mehrere std.
löst die stacheln auf! den rest zersetzt der körper von selber. ist kein essig sofort zur hand wissen meist die einheimischen ganz genau was hilft z.b. saft von einer rinde etc... bei mir hat es immer funktioniert und bei meinen bekannten auch. so eine rezeptpflichtige salbe sollte man immer dabei haben http://www.pharmazie.com/graphic/A/62/0-07762.pdf ist eine hochwirksame heilsalbe mit einem antibiotikum gegen bakt. infektionen, blutvergiftungen,schwellungen etc. lg tom www.boardshop.at |
28.06.2012, 00:55 | #38 |
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Einige Stellen sind ganz unauffällig abgeheilt.
Also alles im "Fleischbereich", Handballen etc Einige haben aber wohl "getroffen", Gelenke, Sehnen, Nerven. Zeigefinger ist "gefühlsmäßig" eingeschränkt, also wie eingeschlafen. Das ist komplett unverändert. Leicht geschwollen. Mal mehr mal weniger. Insgesamt keine echte Tendenz bisher erkennbar. Die Ursache scheint sich aber zu verschieben, also von unmittelbaren Schaden (Hämatome) zu entzündlichen Fremdpartikeln, vielleicht sind es auch toxische / allergische Reaktionen. 3 Gelenke sind jedenfalls eingesteift. Sehr unterschiedlicher Zustand. Mal kann ich bissel was krümmen, war aber auchschon komplett steif. Belastung geht fast gar nicht. Sanfte Bewegung scheint aber gut zu tun. Nach Ruhe (Morgens) tut es mehr weh. Zum Teil so, daß ich vor Schmerzen aufwache. Und ist unbeweglicher als Abends. Zeigefinger benutze ich praktisch gar nicht mehr und habe mich inzwischen dran gewöhnt. Hauptproblem Scheint die Beugesehne im Zeigefinger zu sein. Die ist offenbar verklemmt. Ich glaube die hat 3-4 Stacheln in Reihe abbekommen. Röntgenbild zeigt immer noch, kaum erkennbar, aber trotzdem einige Restpartikel. Man fühlt auch einige "Knötchen" unter der Haut. Und ein paar tiefe Schmerzpunkte. Sind aber so viele Einstiche und Treffer, dass es echt schlecht zu lokalisieren ist. Operativ ist das vrstl auch schwierig. Apropos Essig: schön wärs. |
28.06.2012, 07:17 | #39 |
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Hallo Pibach,
mein Beileid zu der sch... Verletzung. Drücke Dir die Daumen für den weiteren Heilungsverlauf. Ich verfolge den Thread mit großem Interesse. Im letzten Urlaub habe ich 3x (!) mitbekommen, wie Kiter sich an Seeigeln verletzt haben. Die Stellen wurden mit dem Saft einer jungen Papaya eingerieben. Zur Entfernung der Stacheln wurden Nadeln verwendet. (Handelsübliche Näh-Nadeln.) In der Region ist die Luft im Brandungsbereich immer mit Salz-Dunst geschwängert, was alles Metall korridieren lässt. - So waren auch die Nadeln etwas korridiert. Dank Deinem Thread kann man solchen Versorgungsmethoden vorbeugen. Vor dem nächsten Trip werde ich mir definitiv so einen Komedonenquetscher sowie die Pinzette kaufen. Kostet zusammen weniger als 10€. Gibt es für Dich noch die Option die Hand operieren zu lassen? Gem. einiger Aussagen sollen sich die Stacheln nach einiger Zeit ja selbst auflösen. Zum Essig: Ich glaube nicht, dass sich Stacheln von einem Essigumschlag auflösen. Evtl. werden aber so die mikro-kleinen Widerhaken angelöst, so dass die Stacheln leichter entfernt werden können. |
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