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Alt 12.05.2014, 22:41   #1
Balticseasurfer
Wave, Race, Matten
 
Registriert seit: 02/2011
Ort: Lübeck
Beiträge: 1
Standard Seaflight Futurama 5' 4"

Ich konnte am 9.5.2014 in SPO das Seaflight Futurama in 5' 4" testen.

Andy (Distributor) und Malte (Surf Line Kiel) haben mir das Board kurzfristig zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an beide!

Bei meinem Gewicht (ca. 72kg) wollte ich unbedingt das kleinere der beiden Futuramas ausprobieren, da Geiten TV das 5' 6"er für Fahrer ab ca. 75kg sehr positiv vorgestellt hat.

Das 5' 6" hätte ich z.B. auch bei Sven von Baltickite leihen können.

Kurzfazit zur kleinen Größe: Das kleinere 5' 4"er ist für meine 72kg völlig ausreichend! Auch bei anfangs schwächelndem Wind und langsamer Fahrt hätte ich kein größeres Board gebraucht, um mehr Spaß zu haben!

1. Session: Strapless, ca. 16-20kn
2. Session: Mit Schlaufen, ca. 19-28kn

Wellen während beider Sessions: Ca. 1/2m bis 3/4m, reichlich chaotisch.

Beide Sessions mit den serienmäßigen Quad-Finnen.

Kite: Flysurfer 10er Speed4 dlx, Mixer Trimm: 0mm

Das Board machte mir vom ersten Meter an sehr viel Spaß!
Durch das ungewöhnlich breite Heck ist schon der Start sehr einfach, da es fast egal ist, wo man aufsteigt.

Der Schub der Welle lässt sich sehr einfach mitnehmen. Die Volumenverteilung ist sehr gleichmäßig. Das Board reagiert angenehm auf Gewichtsverlagerung nach vorne und hinten, ist aber nicht nervös.
(Gewichtsverlagerung nach hinten, um engere Turns zu fahren und nach vorne, um weite Turns zu fahren, oder um um Wellen zu erwischen, die sonst unter mir durchgelaufen wären.)

Halsen und Fußwechsel waren supereinfach. Wenn der Fuß kurz seitlich parallel zur vorderen Fußschlaufe steht, fährt das Board quasi neutral geradeaus weiter, was den Fußwechsel mit Schlaufen vereinfacht.
Weite und mittlere Turns sind sehr einfach und ohne Geschwindigkeitsverlust zu fahren.
Bei engen Turn muss die Gewichtsverlagerung recht genau eingesetzt werden, um das Board nicht abzubremsen.

Geschwindigkeit: Das Board wird schnell und läuft auch in chaotischen Wellen beeindruckend sauber seine Bahn! Dies würde man bei der Breite nicht erwarten! Die maximale Geschwindigkeit ließ sich bei den kabbelingen Bedingungen nicht ausloten - zu viele Wellen unterwegs luden immer wieder zum Abreiten ein

Springen: Supereinfach! Das Board löst sich strappless und mit Schlaufen sehr gut vom Wasser.

Höhelaufen: Beeindruckend und mühelos! Ich konnte bei side-onshore Wind nach langen Wellen-Sessions parallel zum Strand zum Ausgangspunkt zurückfahren und der Spaß konnte gleich wieder beginnen Das Board lässt sich fast plan legen und ein Ankanten wie beim Bidi ist unnötig (funktioniert aber sicher auch).

Das Board fühle sich sehr leicht an. Ob dies auf Dauer auf Kosten der Haltbarkeit geht, hängt sicher auch von der Fahrweise und dem Umgang mit dem Board ab.
Erstmal ist das geringe Gewicht jedoch sehr positiv bei allen Manövern und Sprüngen (und dem Transport).

Das Futurama lässt sich auch mit Schlaufen gut fahren. Durch meine Windsurf-Vergangenheit tendiere ich bei anderen Waveboards im Zweifelsfall oft eher zu Schlaufen, wenn Wind oder Wellen ruppig werden. Irgendwie habe ich jedoch den Eindruck, das Futurama möchte lieber strappless gefahren werden. Durch sein harmonisches, rundes und stets berechenbares Fahrverhalten vermittelt es auch ohne Schlaufen immer Sicherheit und Kontrolle. Da wäre es schade, sich durch Schlaufen der Möglichkeit zu berauben, seine Füße frei platzieren zu können.

Technisches:

Maße lt. Handschrift auf dem Blank: 5' 4" x 19 1/4" x 2 1/4"

Material: Epoxyd-Harz, lt. Homepage ein geschlossenporiger Kern, 1 durchgehender Holz-Stringer, Standbereich verstärkt.

Finnenkästen: 5x Surf-Finz (FCS kompatibel), alle Finnen (theoretisch) insgesamt ca. 15mm vor/zurück trimmbar, der Mittelsteg zwischen den "Laschen" der Finnen ist nur halbhoch - aus Lizenzgründen?!
Die relativ schmalen Finnenkästen erlauben erst den breiten Channel unter dem Tail.

Finnen: Honeycomb, 2x ca. 11.5cm vorne, 2x ca. 10.25cm hinten, alle einseitig profiliert. Es lag keine beidseitig profilierte Mittel-Finne für das Truster Setup bei. (Habe den leeren, mittleren 5. Kasten mit Tesa abgeklebt.)

Da das Board und die Finnen nagelneu waren, hatten sich die vorderen (größeren) Finnen nach ca. 2.5h auf dem Wasser merklich gelockert. Insgesamt konnten nach den beiden Sessions alle 8 Inbusschrauben etwas nachgezogen werden. Dank Surf Line Kiel hatte ich den notwendigen Schlüssel jedoch dabei!

Offensichtlich kann (und muss) man den Metallschrauben im Kunststoffgewinde der Finnenkästen doch noch etwas mehr Drehmoment zumuten, als ich es intuitiv getan habe. Die relativ scharfkantigen Schrauben haben sich etwas ins GFK der neuen Finnen eingearbeitet.

Fazit: Passenden Inbus immer (auch am Strand!) dabei haben und gerade bei einem neuen Board/neuen Finnen öfter mal die Schrauben kontrollieren und nachziehen!

Schlaufen: 2 gut haltgebende Da Kine Schlaufen mit beidseitigem Klett lagen dem Testboard bei. Diese habe ich jeweils mittig auf den Loch-Reihen montiert. Hinten war es auf Anhieb sehr bequem, vorne würde ich den Abstand nächstes Mal um ein Loch vergrößern, um es auf Dauer bequemer zu haben.

Schlaufen Inserts: Jeweils 5 Löcher in den Kunststoffeinsätzen ohne vorgeschnittenes Gewinde. Vorne 2 Einzelreihen, hinten eine Einzelreihe und ganz hinten eine Doppelreihe. Hinten passte Mitte-Mitte gut für mich (jeweils mittleres der 5 Löcher). Vorne fand ich Mitte-Mitte etwas eng für mich, da der vordere Fuß meist etwas schräger steht, als der hintere.

EVA Pads: Freundlicherweise war das Testboard bereits mit einem Full Deck ausgestattet (3 Sektionen, in Längsrichtung geteilt und auf der Längsachse etwas Platz für die Fußschlaufen-Schrauben).

Das hintere Pad hat eine "Schräge", um mit dem Fuß fühlen zu können, wie weit hinten man steht. Nach einem Sturz im Weisswasser kann man das Board durch das tiefe eingeschnittene Fishtail an dieser Stelle auch gut greifen Dort ist auch mittig eine Öse für eine Boardleash einlaminiert.

Der Bereich vor den Pads/auf der Nose ist ohne Wachs zwangsweise rutschig, d.h. schwierig für die "Landung" bei der Wende. Trotzdem hat es bei mir nach kurzer Zeit schon ganz gut geklappt, da sich das Board sehr berechenbar "herumkicken" lässt.

Gesamtfazit:
Tolles Board, auf jeden Fall prima geeignet für unsere relativ kleinen, steilen und oft chaotischen Wellen. Wahrscheinlich macht es auch in größeren Wellen viel Spaß.
Da es sehr gut Höhe läuft, kann man bedenkenlos rumtricksen, da man die verlorene Höhe mit 1 oder 2 Schlägen mühelos wieder gut hat. Es wird schnell und bleibt dabei sehr ruhig.
Strapless Einsteigern dürften der Anfang und der Fußwechsel sehr leicht gemacht werden. Guten Waveboardern wird das Erlernen neuer Tricks ebenfalls sehr leicht fallen.
Die klassische Bauweise (kein Sandwich Board) bringt es mit sich, dass man stets pfleglich mit dem Board umgehen sollte. Dafür ist es jedoch m. E. ein echter Hingucker!

Im wirklichen Leben fahren ich (bisher) meist meinen bewährten North Freestyle Fish, gelegentlich den Core Ripper und nur noch selten mein Naish Venturi Raceboard.

Seaflight ist hier zu finden:

http://www.seaflightsurfboards.com/

Aloha, Dennis


Geändert von Balticseasurfer (26.03.2020 um 01:05 Uhr) Grund: Späte Rechtschreib-Korrekturen
Balticseasurfer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.05.2014, 06:08   #2
Kiter-Yak
United-Ocean-Sports
 
Registriert seit: 06/2004
Beiträge: 2.132
Standard

Und das alles mit einer flysurfermatte ?
Respekt
Kiter-Yak ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.05.2014, 08:46   #3
Dirk8037
Fischkopp in Züri
 
Registriert seit: 05/2006
Beiträge: 1.343
Standard die sind doch inzwischen....

...so gut wie tubes und können bis 0, 85m welle sogar mitgelenkt werden
Dirk8037 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.05.2014, 18:26   #4
FCUK
Benutzer
 
Registriert seit: 09/2012
Beiträge: 816
Standard

Aber ab 0,9 m Welle ist definitiv Schluss mit Mitlenken
FCUK ist offline   Mit Zitat antworten




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