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Afrika/Kanaren/Mittlerer Osten Reiseberichte / Erfahrungsberichte

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Alt 11.10.2017, 15:16   #1
henr1k
Benutzer
 
Registriert seit: 06/2017
Beiträge: 405
Daumen hoch BigDayz, Soma Bay, Hurghada, Ägypten

Hallo, ich war gerade in Ägypten. Da mir einiges vor der Buchung unklar war, möchte ich gerne dazu beitragen, dass es anderen besser geht. Bei Fragen gerne nachfragen.
Ziel
Ein reiner möglichst bequemer Kiteurlaub, also wenig Aufwand mit Transfers, etc.

Idee
Hotel mit eigener Kitestation. Idealerweise direkt am Hotel loskiten (Bett to Brett), so dass man auch für eine kurze Pause (z.B. Mittags) ins Hotel kann.

Spotanforderungen
Für neue Tricks ein Revier toll in dem man zwar stehen kann, aber bei einem Sturz nicht Gefahr läuft direkt auf dem Boden einzuschlagen.
Wind wäre gut.
Und wenn es dann noch günstig wäre...

Auswahl
Ägypten ist Ende September relativ windsicher und die Preise 2017 aufgrund der politischen Situation im Keller.
Da mir Hurghada selber von den Spots her nicht ideal erschien, kam ich auf El Gouna. Jedoch sind die Hotelpreise da noch etwas teurer als in Soma Bay, was mir irgendwann unterkam.

Da gab es dann 7 Bft. Kitehouse, Peter Müller, Abu Soma Riders und Bigdayz.

Das 7 Bft. Kitehouse wäre jeden Tag mit einem Transfer verbunden gewesen und eigentlich hatte ich mich aufgrund des flach aussehenden Bereichs nördlich von Peter Müller schon für Peter Müller und das entsprechende Hotel entschieden. Abu Soma Riders war auch eine Option.

Doch dann sah ich, dass das Mövenpick Resort Soma Bay günstig zu haben war (600 Euro für 6 Tage im All-Inclusive mit Flug und Transfer). Dort war auch eine Kitestation, die von BigDayz, direkt am Hotel gelegen.

Auf meine Anfrage wurde mir von Marco Köppel schnell bestätigt, dass man mich kurzfristig empfangen würde. Meine Anfrage, ob ich direkt dort loskiten könnte wurde allerdings (das habe ich in meiner Euphorie glatt überlesen) nicht direkt beantwortet, aber eben auch nicht verneint, so dass ich davon ausging das geht.

Für 50 Euro pro Tag konnte ich dort Material leihen. Dies war bei der Ankunft am morgen (am besten zu Anfang in Bar (Euro!!) bezahlen.

Damit war die Entscheidung gefallen: Soma Bay, das Mövenpick und Bigdayz.

Zur Bigdayz-Kitestation

Eine einfache Station. Offene Schränke für das nasse Trapez, etc. sind vorhanden. Über Nacht wird die Tür zu den Schränken dann abgeschlossen.
Der Hotelkomplex des Mövenpick ist ewig lang gezogen. Man läuft also vom Hotelzimmer gerne mal 7-8 Minuten an den Strand. Dort ist dann auch direkt die Station. Sie ist nach meiner Erfahrung ab ca. 8:30 Uhr besetzt.


Finanzen
Ich habe 50 Euro pro Tag bezahlt für das Material inklusive Transfer (ohne Verpflegung an Bord).
Unschön war, dass mir eine Versicherung für das Material in Höhe von 20% des Mietpreises empfohlen wurde. Das ist schon ziemlich viel (man nehme mal 10 Tage an...). Das SafetyTool vom VDWS für 39 Euro ist da deutlich günstiger (39 Euro) und flexibler (kann auch den Rest des Jahres noch genutzt werden). Zum Glück reicht das Hotel-WLAN bis zur Kitestation, so dass man das schnell noch abschließen kann. Eine Versicherung würde ich jedem empfehlen (siehe Kiteaufbewahrung unten).

Der Tagesablauf
Um 9 Uhr fährt ein Schlauchboot zum Spot, einem Korallenriff in der Mitte der Soma Bay. Dieser Transfer war bei mir inklusive. Ob das immer so ist, kann ich nicht sagen. Ich habe den Eindruck man kann/muss/sollte verhandeln. Am besten vorher explizit abklären, dann kann man sich auf die E-Mail berufen.

Nach 5 Minuten Fahrt kommt man am Spot an. Dort liegt im knietiefen Wasser ein Ponton auf dem die Kites von den stets netten ägyptischen Jungs mit Pressluft aus Taucherflaschen aufgebaut werden.

Auch das ggf. mitgebrachte eigene Material kann aufgebaut werden (kostenpflichtig). Eigenes Aufblasen auf der Plattform mit Handpumpe ist nach meiner Erfahrung nicht möglich.

Dann geht es auch schon los.

Da der Wind zumeist ablandig ist gibt es genug Schlauchboote (3) die einen im Notfall abholen. Inwiefern die Rettungen inklusive sind ist unklar. Es scheint, als ob drei Rettungen pro Tag inklusive sind. Wenn man aber kein Paket hat, kann es auch sein, dass man pro Rettung 15 Euro zahlt. Ich wurde einmal gerettet (hatte nur Material gemietet, s.o.) und das wurde mir nicht in Rechnung gestellt.

BigDayz täte gut daran diese ganze Kosten und Eventualitäten mal klar auf der Homepage darzustellen. Auch der Tagesablauf könnte da einen Platz finden.


Wenn der Kite zu groß oder klein ist, kann man unkompliziert wechseln. Ich hatte den Eindruck, dass es in den kleineren Größen (6-10) keine Engpässe gibt. Ab 15qm kann es dann schon eng werden. Aber auch das verlief unkompliziert, da nicht alle Lust hatten mit den 18qm Schirmen zu cruisen (war auch nur bedingt spaßig).

Um 12:30 ist dann Mittagspause. Diese kann auf einem großen Boot verbracht werden, was am Spot vor Anker liegt. Dort kann ebenfalls ein Lunch für 15 Euro zugekauft werden (am Tag vorher ansagen). Das Essen ist lecker und die Getränke sind ebenfalls inklusive. Keiner hatte gesundheitliche Probleme, obwohl Salate und andere frische Lebensmittel ungekocht serviert wurden.
Entgegen dem Essen im Mövenpick gab es leckere und durchaus ägyptische Kost. Für ägyptische Verhältnisse sind 15 Euro teuer. Aber keiner wird gezwungen und mit ein wenig Brot und Wasser aus dem Mövenpick kann man die Mittagspause auch gut herumbringen.

Alternativ kann man sich auch vom Schlauchboot ins Mövenpick fahren lassen und zur Nachmittagssession wiederhinbringen lassen. Aber auf dem Boot ist es schon sehr gechillt.

Gegen 14 Uhr geht es dann wieder aufs Wasser. Das geht schnell und es vergeht kaum Zeit bis man wieder kitet.

Um 16 Uhr ist die Session dann wegen der untergehenden Sonne (ca. 17 Uhr) vorbei. Es heißt einpacken (lassen) und wieder mit dem Schlauchboot zurück. Das geht fix.

Wenn genug Wind ist, sich genug Leute finden und der Kitelehrer Bock hat, dann kann man auch einen Downwinder zum Hotel machen. Ich habe das einmal gemacht. Der Wind vor dem Hotel ist in der Tat sehr böig und ich würde jedem raten den Transfer zum Spot mit dem Boot zu machen und nicht dort loszukiten.

Material
2017er North Material. Ab und zu auch älter. Boards sind OK, teilweise (Doors) austauschwürdig. Mein kleines TT war voll OK. Directionals gab es nur das Nugget. Wer sowas sucht: vorher anfragen.

Kiteaufbewahrung (während des Tages)
Das an dem Tag aufgeblasene Material liegt (wenn es nicht in der Luft ist) den ganzen Tag auf dem Salzwasser in der Sonne. Das ist auch mit dem selbstmitgebrachten Material so, wenn man nicht explizit ein Einpacken einfordert.

Das ist für das Material natürlich nicht so wunderbar. Und so sind dann auch ein, zwei Kites kaputt gegangen/geplatzt. Obwohl es eigentlich aktuelles 2017er Material war.

Einen Absturz sollte ein Kite aber aushalten. Ob das dann anschließend tatsächlich über die Versicherung gelaufen ist, weiß ich nicht, da das bei anderen passiert ist. Die Aussagen der Kitelehrer/Organisatoren auf dem Wasser waren aber alles andere als eindeutig.

So etwas hinterlässt ein Geschmäckle und ist unnötig.

Ein neuer Kite darf ruhig mal abstürzen (natürlich nicht frontal von oben auf Muscheln). Wenn er dabei kaputt geht ist das ein Fall für den Hersteller oder eben auf die harten Lagerbedingungen zurückzuführen des Verleihers. Nur sehr selten ist der Leihende dafür verantwortlich (Stichwort: normale Nutzung).

Revier
Anders als ich dachte fährt man nicht vom Strand des Mövenpicks los.

Auch anders als ich dachte ist das Riff zwar sehr flach, aber eben zu flach. Teilweise fällt es trocken (Ebbe) und auch sonst ist es selten mehr als knietief. Überall sind kleine Korallenüberreste, die sich fies ins Fleisch bohren können. Ohne Schuhe ist es schwachsinnig dort abzusteigen.

Die Reviereinweisung von Bigdayz zu Beginn hat dies nicht vermittelt. So trug ich dann auch eine Aufschürfung die ich mir in meinen ersten 20 Minuten bei einem kleinen Taumler auf dem Riff zuzog für den Rest des Urlaubs an unangenehmer Stelle mit. Das hätte sich leicht vermeiden lassen.
Warum die Einweisung nicht sorgfältig gemacht wird erschließt sich mir nicht.

Das Riff beruhigt das Wasser in Lee, so dass dort bei den meisten Bedingungen weniger Wellen hat. Richtiges Flachwasser ist es aber nicht.

In Lee des Riffs gibt es einen 1,50m tiefen Streifen. Dort kann man Tricks üben.

Andere Spots
Peter Müller: Der Bereich ist durchgehend tief und kühler als der Bereich am Riff. Ich bin dort gefahren, aber es war mir viel zu voll. Die Rettungsboote von Peter Müller sind wohl nur in dem Gebiet aktiv, so dass alle dort fahren. Ich bin froh, dass ich hinter das Riff "durfte". Das Gebiet nördlich von Peter Müller, was auf dem Satellitenbild flach aussieht, ist flach. Sehr flach. Zu flach, um dort hinzufallen. Es ist eine riesige Pfütze. Gekitet wird dort nicht.

7 Bft. Kitehouse
: Das war sehr weit in Luv. Ich bin dennoch hin, um mir das anzugucken, aber was man auf den Satellitenbildern nicht sieht ist, dass sich die Küste dort ein wenig anhebt. Vielleicht 50m oder 100m. Als ob dort eine große Düne wäre. Das sorgt dafür, dass der Wind dahinter runterfällt. Mir haben die Bedingungen am Ufer nicht zugesagt. Weiter draußen ist es zunehmend besser. Dort kann man natürlich nicht mehr stehen. Die Station selber kann ich nicht beurteilen.


Fazit
Ich würde wieder zu BigDayz gehen. Im Voraus einige Sachen klären (siehe oben). Dann geht das. Evtl. ein anderes Hotel, denn man wird von BigDayz dort abgeholt. Das sollte man vorher klären.

Die Jungs (Ägypter) waren echt nett und auch die Kitelehrer waren sympathisch (mit denen hatte ich allerdings wenig zu tun).

Das Mövenpick hat die 5 Sterne sicherlich nur in der Landeskategorie. Da ich nur morgens und abends ein paar Stunden da war, war es voll in Ordnung. Keine Partylocation, aber man verhungert nicht. Es war sauber und lediglich der ewige Gang zum Strand und die drögen Kellner haben genervt.


Geändert von henr1k (12.10.2017 um 17:21 Uhr) Grund: Bilder - hätte gerne noch mehr eingefügt, aber die sprengen die Breite :-(
henr1k ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2017, 09:05   #2
OlDirtyAfghan
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 04/2017
Beiträge: 4
Standard

Super hilfreich!! Danke!
OlDirtyAfghan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2018, 07:55   #3
Joggy77
Benutzer
 
Registriert seit: 08/2015
Beiträge: 33
Daumen hoch

Vielen Dank, wichtige Infos.
Gruss Joggy
Joggy77 ist offline   Mit Zitat antworten
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