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Alt 18.04.2007, 08:33   #1
ShortSqueeze
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Beiträge: 6.452
Standard Test 16'er Rhino 07

Hi,

wollte mal kurz meine Erfahrungen loswerden mit meinem 2007'er Rhino16 den ich jetzt 8 Sessions in Barbados (Wind 6-18 Knoten) gefahren habe.
Vorher habe ich als große Kites Speed 17 und Turbodiesel 16 besessen. Gefahren habe ich schon Rhino16 aus 06, Crossbow 16.
Könnensstufe Normalkiter, 1.5 Jahre dabei, Kiteloops, Transitions, Mehrfachrotationen und Welle abreiten klappen. 86kg. Unhooked wurde in Barbados nicht probiert, Revier viel zu gefährlich.

Ich werde von niemanden gesponsort.

Bar:
Normale 07'er North Bar. Backlines 2 Knoten kürzer als ausgeliefert gibt mit fast allen Northkites bessere Ergebnisse, auch der Rhino16 war sehr gut getrimmt mit dieser Einstellung. Iron Heart vor dem einhängen in den Chicken kurz verkehrtrum gegen den Trapezhaken klopfen bringt den Sand raus, dann kann ich mir eine Fehlauslösung bei diesem System nicht vorstellen. Aufpassen daß man das Microhook so dreht daß man sich beim Kitestart nicht einhängen kann, ansonsten sind Probleme vorprogrammiert. Auch der kleine Haken mit dem man sich in den Mikrohook einhängt birgt ein gewisses Gefahrenpotenzial. Immer vor dem Start prüfen ob sich da nicht eine Leine rumgelegt hat. Ich würds nicht ansprechen wenn es mich nicht schonmal in arge Probleme gebracht hätte.
Nach dem Start wenn alles passt als erstes mal die Safety aushängen und die Frontlines ausdrehen damit die 5. locker durchlaufen kann. Das sollte man auch während dem fahren alle paar Stunden mal machen wenn man gerne asymmetrisch rotiert, da sich sonst irgendwann die 5. aufwickelt und unter Spannung kommt. Sonst kann die 5. reissen oder das Auslösen funktioniert nicht mehr.
Fahre die erste Bar jetzt ca. 30 Tage und noch keine sichtbaren Verschleißerscheinungen oder sonstige Probleme.
Das Clamcleat finde ich bei wenig Wind etwas problematisch, da man oft beim Verstellen die Frontlines mit runterzieht die dann nicht genug Zug gegensetzen können, dann besser beidhändig bedienen da der Kite sonst in Frontstall kommen kann. Kurze Leute dürften damit Probleme haben.


Kite:
2-Pump System funktioniert gut. Bisher die besten Rückschlagventile in den Struts die ich kenne, da geht nichts mehr raus wenn man den Pumpschlauch abzieht. Der Kite pumpt sich für einen 16'er schnell auf, die Fronttube fast locker nur 50% der Luft die der TD16 gebraucht hat. Fronttube auf 7 PSI, Struts auf 9-10 aufpumpen (das ist echt hart).
An der so häufig gerügten Northqualität kann ich nichts aussetzen, weder jetzt beim Rhino noch beim Rebel den ich jetzt wirklich schon sehr oft geflogen habe.

Flugqualitäten:
Ich war am ersten Tag (ca. 10 Knoten) total enttäuscht und habe mich gefragt warum ich soviel Kohle für einen Kite ausgegeben habe der keinen Deut besser ist als mein TD16. Dafür gab es mehrere Gründe wie ich jetzt nach 8 Tagen feststellen konnte.
Wichtig ist, daß man die Backlines nicht an den werksmässigen vorderen Anknüpfpunkten einhängt sondern sofort auf die hinteren geht. Auf den vorderen ist der Kite kaum lenkbar, extrem langsam. Beim springen konnte man vorne an der Bar anreissen wie man wollte, er kam nicht rechtzeitig nach vorne, blieb immer im Zenith. Ausserdem hohe Haltekräfte. North, tut mir den Gefallen und macht den 16'er immer auf die hinteren Anknüpfpunkte, Ihr erspart eine Menge Frust.
Auf den hinteren Anknüpfpunkten ist der Kite jetzt wesentlich schneller, sicher schneller als der TD16 und Crossbow, auch schneller als ein PS3 13, aber etwas langsamer als ein Rhino16 06.
Mein derzeitiges Lieblingsmanöver, eine Backfliptransition mit Kiteloop läßt sich sehr gut mit dem 16'er fahren, aber den Loop bekommt man nicht komplett gedreht bis zur Landung.


Lowend
Der Kite bedarf einiger Umstellung um seine Lowindqualitäten voll ausspielen zu können. Zunächst hielt ich das Lowend nicht für besser als beim TD16, aber das täuscht. Man kann mit der richtigen Technik sehr viel erreichen.
Mattenfahrer dürften mit dem Kite sofort zurecht kommen, da er sich in der Tat eher wie ein Speed17 als ein TD16 verhält. Man muss downwind Brett flachstellen, Speed aufbauen und dann beginnt der R16 nach vorne zu ziehen wie eine Matte. Dann erst sollte man vorsichtig den Weg nach Luv einschlagen und auch hier aufpassen daß man den Kite nicht ausbremst, dann bricht die wirklich überragende Lowindperformance sofort wieder zusammen. Sinusen bringt wenig. Wenn man nach 2 Sinusen nicht fährt, gehts eben nicht oder man kanns nicht. Es ist definitiv kein Kite zum Sinus fliegen (im Gegensatz zum 16'er aus 06).
Ich würde das Lowend kaum schwächer einschätzen als das des Speed 17. Sicher ist es besser als das des TD16 und des CB16 aber es ist etwas schwieriger herauszufahren.

Upwind:
Sobald man mehr als 10 Knoten hat ist die Upwindperformance erstaunlich, geradezu sensationell besser als beim TD16. Schon beim Bodydrag merkt man den Unterschied zwischen den beiden Kites, beim Rhino hab ich nach der 1/2 der Zeit mein Brett wieder da der Kite viel weiter an den WFR geht. Das Problem bei viel Wind, daß der TD soviel Querkraft produziert daß man sein Brett teilweise gar nicht mehr erreicht existiert nicht beim Rhino16.
Der Kite läßt sich mit einem kleinen Board fahren, aber sinnvoller ist der Einsatz mit einem Board 130-135cm. Perfekt die Kombination mit dem Nobile 666 135cm.

Springen:
Hatte Anfangs enorme Schwierigkeiten, wie auch schon beim Rhino14 aus 07, eine gute Sprunghöhe zu erreichen. Das Problem ist der recht früh einsetzende sehr starke Lift, der mich regelmässig zu früh ausgehoben hat, die Folge waren flache, lange Sprünge nach Lee.
Inzwischen bekomme ich es besser hin. Die Lösung:
Kite nicht zu weit unten halten, eher so bei 11 Uhr. Mit maximaler Speed abfallen und dabei den Kite voll depowert auf 12:30 lenken. Erst im allerletzten Moment, also fast weniger als 1 Sekunde lang hart anluven, Kante setzen. Vor dem Absprung nochmal das ganze Gewicht nach unten gegen die Leinen werfen und sich mit dem hinteren Bein abdrücken. Dabei die Bar nicht ganz herunterziehen sondern erst nachdem man das Wasser verlassen hat die Bar kontinuierlich weiter runterziehen.
Den Kite sehr frühzeitig wieder auf 11:30 zurücklenken, eigentlich sofort beim Absprung, Kite dort halten. Kurz vor der Landung energisch nach vorne lenken, Bar dabei voll einschlagen.
Trotzdem - der Kite kommt in der Sprunghöhe niemals an einen guten 12'er bei viel Wind dran. Aber das ist wohl das generelle Problem der großen Kites, da man einfach nicht den Bumms beim Absprung bekommt, da sich der Kite eben nicht schnell genug nach hinten lenken läßt.
Für eine schöne Sprunghöhe und 3-fach Rotationen hats aber gereicht.

Hangtime ist sehr gut sofern man den Kite rechtzeitig nach vorne gelenkt hat. Besonders nach einem Sprung über eine 2m Welle geradezu episch, ich bin über noch einen weitere Wellenkamm gesegelt (8 Sekunden Wellenperiode wobei man sich natürlich gegen die einlaufende Welle bewegt).


Welle:
Zum Welle abreiten eignet sich der Rhino wie alle mir bekannten Kites dieser Größe nicht. Läßt man den Kite stehen reicht der Wind bei dem man den 16'er fährt nicht aus den Kite im Bottomturn weiterzuschieben, Leinen hängen durch und man verhungert dann beim Cutback. Etwas Besserung brachte es die Welle switched runterzufahren, da man dann den Bottomturn enger drehen kann. Der Trick ist wirklich ein superenger Bottomturn, aber wirklich Spass macht das alles nur mit dem 12'er Rebel bei mehr als 14 Knoten.

Den Kite mitzudrehen geht zumindest bei 1-2m Welle auch nicht, da der Kite dafür nicht schnell genug ist. Geht wohl erst bei 3m Wellen, gabs aber nie in Barbados.

Relaunch:
Wer Barbados Silversands kennt, der wird mir zustimmen, daß man da nicht viele Experimente macht. Daher habe ich den Kite insgesamt nur 3x gedroppt.
2x landete er sauber auf der Fronttube und ließ sich sofort mit der 5. starten, auch bei sehr wenig Wind. Einmal hatte ich nach einem versemmelten Backflip einen Frontstall und der Kite wurde dann durch eine Welle einmal durch die Leinen gedreht, danach war der Kite kaum mehr steuerbar und ich hatte enormes Glück daß mir im Lee von Silversands nichts passiert ist. Wäre mit dem TD16 oder einem CB16 so nicht passiert. Leinen sind dann zwar einmal überkreuz aber man kann problemlos zurückfahren. 5. Leine in der Welle ist ein Sicherheitsrisiko !
Überhaupt ist der Kite nicht völlig frontstallfrei wie auch der TD16 und man sollte bei böigen Bedingunen immer Zug auf den Backlines halten.
Es ist anzunehmen, daß der Kite an der 5. hängend und am Rücken liegend die gleichen Probleme bereitet wie der Rebel, aber das muss ich noch austesten.

Depower:
Viel mehr Depower als der 16'er Rhino aus 06, aber immer noch deutlich weniger als ein TD16 oder CB16. Ich hab das Highend nicht austesten können mangels Wind, aber bei 18 Knoten hatte ich den Adjuster schon fast komplett gezogen und kann mir vorstellen daß man ihn ab 20 Knoten C-Kite mässig ausbremsen muss.


Fazit:
Gegenüber dem Rhino16 aus 2006 ist der Vorteil die besser Depower. Das Lowend dürfte auch besser sein, was man beim Rhino'06 nur durch Sinusen erreichen kann, den 07'er kann man (muss man) viel eher stellen. Wenn ich einen 06'er Rhino bereits hätte würde ich nur dann tauschen wenn ich die Depower wirklich brauche (Binnensee, böig), weil der 06'er Rhino ein sehr geiler Kite ist.

Um die Lowwindqualitäten gegenüber einem CB16 oder TD16 auszuspielen benötigt man schon etwas Erfahrung und Fahrkönnen. Anfänger werden weder beim fahren noch beim springen Vorteile gegenüber den anderen Bows (CB16, TD16) erfahren können.
Für mich hat sich der Umstieg vom TD16 auf den Rhino auf jeden Fall rentiert.
Den 16'er als größten Kite würde ich erst ab 80kg empfehlen. Ansonsten den 14'er den ich auch gefahren bin, geiler Kite.


Geändert von ShortSqueeze (18.04.2007 um 09:39 Uhr)
ShortSqueeze ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 18.04.2007, 09:34   #2
HeiterKiterMarcoPE
000000
 
Registriert seit: 09/2003
Ort: Passau
Beiträge: 10.209
HeiterKiterMarcoPE eine Nachricht über MSN schicken
Standard

hi Philipp

Klingt alles in allem ja garnicht schlecht!
Auf jeden Fall hast du gut beschrieben was der Kite kann und was er nicht kann!

Wir sehen uns

ciao
HeiterKiterMarcoPE ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.04.2007, 15:49   #3
Ratinger
Benutzer
 
Registriert seit: 03/2006
Beiträge: 539
Daumen hoch

Und wieder mal ne super Review....

Hab mich schon die ganze Zeit gefragt ob ich meinen 06 er Rhino dran geben sollte für den 07er - Jetzt bin ich schon viel ruhiger...

Mach doch mal ein Video von Dir, so wie HeiterkiterMarco das auf Coche getan hat. Würd mich mal interessieren....
Ratinger ist offline   Mit Zitat antworten
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