Frage zu gebrauchtem Material (Kites, anfängertauglich)

[Kla]

Hallo zusammen,
Ich bin auf der Suche nach Kites fuer den Wiedereinstieg und waere fuer etwas Unterstuetzung dankbar.
Ich bin letztes Jahr ein paar Meter gefahren, nach zwei Privatstunden, mit Material (Slingshot REV), das ich mir eigentlich nur zum Rumspielen auf dem Tempelhofer Feld gekauft hatte. Ich wuerde mir jetzt gerne etwas Anfaengertaugliches kaufen; man muss es sich ja nicht unnoetig schwer machen.
Momentan habe ich ein sehr gutes Angebot fuer ein Set Gaastra Spark von 2014 in 7, 9 und 13qm.
Ich habe hier im Forum einige Beitraege gefunden, einige Tests im Netz und ein Video auf Gleiten.tv. Nach Vergleich mit Tests zu aktuellem Material (Spark 2020ff) sind auf den ersten Blick erstmal keine gravierende Unterschiede fuer den Anfaenger erkennbar. Der Kite scheint nach damaligem Stand sehr anfaengerfreundlich zu sein. Gut steuerbar, gutes Feedback, sehr leichter Wasserstart ...

Meine Frage waere nun, was hat sich in den letzten 10 Jaheren getan, was die Eigenschaften fuer einen Anfaenger angeht? Wie wirkt sich das auf meine ersten Fortschritte als Wiedereinsteiger aus? Passen die Groessen fuer mich (72kg) an der Ostsee? Die prinzipiellen Unterschiede neuem - gebrauchtem Material sind klar.

Vielen Dank und beste Gruesse
Klaus

[Alexomator]

Tip 1 - Kauf kein Gastra
Tip 2 - Kauf einen leichtgängigen Allround Kite, Modell von vor 1-2 Jahren im Ausverkauf

Reach, Supermodel, Pivot, Nexus, Evo fallen mir da spontan ein.

Besorg dir bei deinem Gewicht ein 8er und ein 11er wenn du findest.

[joeach500]

Ich glaube, ich habe das Angebot gefunden, ein 11er und ein 18er Jet stehen auch noch dabei, oder?

Ich bin lange Gaastra gefahren, Jekyll, Toxic, Spark, Jet, Pure etc. ab 2010 er Modellen.
Den Spark hatte ich allerdings erst als 2016er Modell und erinnere ich, daß der 14er erst bei rel. viel Wind flog und als Leichtwindkite für meine Frau nicht zu gebrauchen war. Möglicherweise galt das für das Vormodell in 13 m auch.
Die erste Serie Sparks, um die es hier geht, hatte keinen guten Ruf.
Ich weiss nicht mehr genau warum, ob es um Qualität oder Flugeigenschaften ging, jedenfalls war das damals ein Tiefpunkt bei Gaastra.
Trotzdem haben aber doch Einige darauf das Kiten gelernt, muß also für dich nicht relevant sein.
Sicher sind die Kites heute besser, aber zum Low Budget lernen sollten sie noch gehen, wenn sie noch dicht sind.
Und falls es das Angebot ist, was ich meine, das sieht ordentlich und wenig gebraucht für das Alter aus.

Bei den alten Gaastras hatte ich schon mit sich ablösenden Ventilen und undichten OnePump Systemen zu tun. Letzteres ist einfach zu beheben, Ventile ankleben ist schon aufwendiger.
Damit muß man jedenfalls immer rechnen, bei so altem Zeugs.

[Kla]

Erstmal vielen Dank für eure Antworten. Wie gesagt, der prinzipielle Unterschied zu neuem Material ist bekannt und die Empfehlungen im Prinzip auch. Prinzipiell stehen auch Reach, Moto und Pivot 2020-2022 auf meiner Suchliste, finde jedoch gerade keine passenden Angebote.
Meine Frage ziehlt jedoch darauf, zu verstehen warum.
Ich habe viel gelesen zu dem Spark und Gaastra und durchweg eher positives gefunden. Daher würde ich es gerne verstehen. Zum Beispiel habe ich herausgefunden, dass eine Caibrinha Bar aus der Zeit nervig beim Wiederzusammenbau des QR ist, also unbedingt zu vermeiden. Solche gravierenden Nachteile scheint es beim Spark aus 2014 für den Anfänger eher nicht zu geben.
Daher die Frage nach den konkreten Unterschieden eines Sparks aus 2014 (z.B. schlecht bei Leichtwind, Dank an joeach500) zu heutigen Allround Kites, speziell für einen Anfänger bei den ersten Schritten.

[joeach500]

Ich verstehe dein Anliegen aber so schnell und einfach ist das nicht zu beantworten.
Grundsätzlich ist es aber so, daß 2014 Anfänger mit dem Spark gelernt haben zu Kiten und wenn das Material heute noch einwandfrei ist, geht das auch heute noch.
Es ist auch nicht so, daß du da, wie man es so oft sieht, mit abgerockten Freestyle C-Kites kommst, mit denen man sich nur das Lernen schwer macht.
Der Spark ist schon grundsätzlich ok.
Wenn du Tests und Berichte liest, steht da eigentlich immer dasselbe drin, weil es immer in einem zeitlichen Kontext in Bezug auf den allgemeinen Entwicklungsstand steht.
Die Entwicklung innerhalb einer Modellreihe ist meist graduell, der Spark ist immer noch ein Dreistrut Delta, der Kite ist jetzt ausgereifter.
Um 2014 herum bin ich Gaastra Jet und Toxic geflogen.
Zu der Zeit fiel auf, daß der Grundtrimm nicht stimmte, bei manchen Kites mußte man die Steuerleinen massiv verkürzen, beim Jet vor allem, der kam quasi ungetrimmt, bei anderen mußte man die Steuerleinen mit Pigtails verlängern, da gehörte der Spark, meine ich, dazu.
Das ist zwar kein Problem, wenn man aber Anfänger ist und erstmal nicht weiss, wie ein Kite fliegen muß, aber doch.
Früher gab es dann auch noch eher mal instabiles Flugverhalten, der Kite fiel mit Frontstall aus dem Himmel oder ließ sich zu leicht in den Backstall ziehen, wenn der Anfänger sich zu sehr an der Bar festhielt.
Das ist heute bei den anfängertauglichen Allround Kites kaum mehr zu sehen, nur noch bei ein paar Hochleistern, die dafür andere Vorteile haben.

Was die Bar angeht, auch die X-Bar von Gaastra war nicht ohne Kritik.
Ich habe sie zwar sehr gemocht, aber andere kamen mit dem magnetbasierten Quickrelease nicht gut klar, da es sehr leicht auslöst. Das ist 10 Jahre später nicht besser geworden, im Gegenteil, Magnete lassen mit der Zeit in der Kraft nach.

Falls du doch nach neuem Material schaust, guck mal nach Cabrinha Moto, die sind auch sehr günstig aus 2022er zu bekommen und wären richtig zum Anfang. Ich wäre da bei den klassischen 9/12m für dein Gewicht am Anfang.

[lars914]

Die neueren Ga kites so ab 2019 sind schon ganz brauchbar früher hatte Gaastra auch mal ein paar Krücken dabei.

Wenn du nach so alten Modellen suchst dann vermute ich mal du willst oder kannst nicht viel Geld ausgeben. Ich hab mal die Kleinanzeigen durch geguckt was da interessant wäre

Es bietet einer nen Best Roca V2 9+12m mit Bar für 500€. ..das ist ne vernünftige Preisvorstellung wenn der Zustand solide ist. Da er aus Süddeutschland kommt sind die Chancen auf relativ wenig genutztes Material hoch.
Hatte den mal in Ägypten als Leihkite, das sind auch gute Anfänger und Schulungskites.

Ansonsten hab ich noch ein paar neuere Airush Lithium für relativ kleines Geld gesehen. Die Flysurfer stoke sind auch teilweise günstig zu bekommen da sie recht billig Abverkauf wurden.

Grundsätzlich ist von 9 auf 13 der Sprung für nen Anfänger zu groß. Beim Küstenrevier würde ich auf die klassische 9+12 gehen in Süddeutschland dann evtl eher 10+13 bei deinem Gewicht oder sogar 9+12+15 wenn du Leichtwind fahren willst bzw musst

Den 7er würde ich erstmal noch nicht kaufen, das kannste angehen wenn die Wende richtig sitzt, vorher solltest du bei Wind wo der 9er kritisch wird noch aussetzen

[Kla]

Vielen Dank für eure Hilfe.
Der Moto stand eh oben auf meiner Liste. Ich schaue gerade nach 2022er Neumaterial. Welche Bar wäre für die Kombi 9+12qm besser? 44-52 oder 52-60cm?

[Rad]

Neben dem Moto auch nach einem Naish pivot oder Reeding in 9m schauen...

Vor ein paar Wochen hatte ich mal einen Reeding V2 am Haken, geht korrekt untenrum und liess sich gut in >35kn Böen handeln... dreht gut, etc...
ist mMn auch ein feiner Allround-Kite...

[DirkG]

Bei der Bar 44-52cm. Du kannst aber auch jede andere 4-Leiner-Bar mit tiefem V nutzen: Naish, Reedin, Slingshot, Eleveight, usw. Gegebenenfalls musst du über Pigtails die Knoten/Schlaufen-Kombi anpassen. Pigtail kosten nur ein paar Euro.

[HansKeineWurst]

Ganz ehrlich:
Bei den Neupreisen der Auslaufmodelle von insbes naish, slingshot, reedin und z.T. Flysurfer gibt es keinen Grund mehr gebraucht zu kaufen oder zu marke wie gaastra zu greifen. Ich kaufe sonst alles gebraucht. Aber bei kites ergibt das momentan keinen Sinn.
Für um die 1.000 Euro bekommst du einen neuen 11er und 8er von vor 1,2 jahren. Damit bist du gut ausgestattet für dir nächsten 5-8 Jahre. Und: die kannst du auch wieder verkaufen, sollten sie nicht zu dir passen.

[lars914]

Gerade wenn man zum Anfang alles kaufen muß sind 1000€ für einen Kite viel Geld, wenngleich es neu wahrscheinlich sogar noch günstiger losgeht ... Es sind natürlich bei den Auslaufmodellen auch schon viele Größen weg insbesondere 9+12

Bei einem gebrauchten 2020er solltste bei ca.50% vom Abverkauf sein, gerade bei den teuren großen Größen.

Insbesondere bei den Größen die man selten braucht muss es kein neuer sein.

[critheone]

Bin von null mit cabrinha switchblade angefangen, gerade die '22 & '23er Modelle stark reduziert

[HansKeineWurst]

Zitat von lars914

Gerade wenn man zum Anfang alles kaufen muß sind 1000€ für einen Kite viel Geld, wenngleich es neu wahrscheinlich sogar noch günstiger losgeht ... Es sind natürlich bei den Auslaufmodellen auch schon viele Größen weg insbesondere 9+12

Bei einem gebrauchten 2020er solltste bei ca.50% vom Abverkauf sein, gerade bei den teuren großen Größen.

Insbesondere bei den Größen die man selten braucht muss es kein neuer sein.

1.000 € für beide kites. Gute gebrauchte findest du kaum unter 400 €.