Speed 5

[Klaus (c:E]

Hai,

ich mach mal den Anfang, denn der 5er SPEED ist sicher ein Kite, den zu fassen wegen des Windbereiches etwas länger dauern könnte.
Nach ersten Erfahrungen ist der 5er SPEED viel besser und auch alltagstauglicher, als ich es mir erhofft hatte.
Unglaublich kraftvoll weil schnell hat er "out of the bag" also mit den serienmäßigen 21 m Leinen durchaus auch etwas furchteinflößendes - Spitzname "Cornish Pixie". Das ist allerdings schnell zu verstehen, wenn man sich das Flysurfer Leinensystem anschaut. Die montierten 21 m bestehen aus dem kompletten Leinensatz mit 12 + 6 + 3 = 21 m Leinen, die es ermöglichen, den Kite mit 0 bis 21 m Leinen in Stufen je 3 m zu fliegen.
0 = 0
3 = 3
6 = 6
9 = 3 + 6
12 = 12
15 = 3 + 12
18 = 6 + 12
21 = 3 + 6 + 12

Mit 21 m hat der "cornish Pixie" durchaus sehr fordernde Eigenschaften. Bei dem großen Windfenster würde ich lieber keinen Flugfehler bei 30++ Knoten erleben wollen. Er ist schon bei wenig Wind irre schnell und kraftvoll, wenn man ihn zu weit ins Windfenster lässt.
Entsprechend bin ich den SPEED 5 mit 21, 15, 12, 9 und 3 m Leinenlänge geflogen und empfehle 12 - 15 m als normale Leinenlänge für gute Bedingungen. Mein Standardsetup wird bei 15 m liegen.
Dazu kommen ja noch die Bridles und es sieht ganz so aus, als gäbe es eine Art goldenen Schnitt, eine optimale Proportion zwischen Spannweite und Leinenlänge, die mir damit dann gegeben zu sein scheint. Mehr ist nicht nur der Sicherheit, sondern auch dem Flugspaß eher abträglich.
Solide angepowert darf er gern etwas weniger kraftvoll sein, so dass sich 9 m empfehlen. Damit passen immer noch Kiteloops ins Windfenster.
Für extrem turbulentem Starkwind finde ich mit 3 m Leinenlänge eine Einstellung, in der Sinussen oder Kiteloops nur noch wenig Sinn ergeben, der kleine blaue aber weitestgehend gezähmt immer noch ein natürlicheres Fluggefühl vermittelt, als etwa mit dem vollen Leinensatz von 21 m.
Das Leinensystem ist sehr wirksam und nachdem der 5er mich mit 21 m und full soft steering für gute Bedingungen hinsichtlich der Beherrschbarkeit durchaus angenehm überascht hat bleibt mein 5er zu meiner eigenen Überaschung auf full soft steering. Er dreht dann zwar wirklich schnell und eng, ist aber doch kontrollierbar und die Gefahr durch zu starke Kraftspitzen banne ich lieber über die Leinenlänge als den Cornish Pixie mit hard steering zu zähmen.

Die üblichen Parameter wie
- Mindestwindstärke,
- wann liftet der Kite mich und
- bis wo kann ich ihn fahren
ergeben beim 5er SPEED keinen Sinn mehr.
Wer früh los will, konzentriert sich beim Fahren auf einem großen Board mit 21 m Leinen und vom 5er geliftet zu werden dürfte eher ein lebensgefährliches Abenteuer, als einen simplen Kitetest darstellen. Ich warte selbst beim SPEED 10 noch auf den Tag und die Bedingungen, die es möglich machen, das zu erleben.
Bleibt noch festzuhalten, dass er unhooked (siehe auch SPEED tweaking #9 - #14) serienmäßig bzw. ab 12 m Leinenlänge sofort so viel Spaß macht, dass Sommer und Wind bitte möglichst rasch kommen mögen

Sea You: Klaus (c:E

[shibby]

Mit längerer Leine wird der Weg durch die Powerzone länger und damit die Kraftentfaltung höher, wenn sich der Kite ungewollt dorthin begibt. Wird der Kite hingegen durch die kürzeren Leinen nicht noch nervöser? Kompensiert das eine nicht das andere? Ansonsten sollte man dem 7er Speed vielleicht auch mal 3-6 m abnehmen...

Danke für den Bericht.

ciao, shibby

[Klaus (c:E]

Hai,

So schnell wird der SPEED nicht nervös, selbst an 3 m Leinen habe ich mich sofort überaschend wohl gefühlt. Kleine Steuerbewegungen, nicht so stark anpowern und es sollte keine Probleme mit einer zu hohen Turningspeed geben.
Dass nach meinem Geschmack auch der 7er gelegentlich kürzere Leinen vertragen könnte, hatte ich schon einmal geschrieben²).
Einfach mal ausprobieren, z.B. 6 m raus und los! Das Leinensystem ist wirklich genial.
Mein erster Eindruck vom 7er war, dass er für mich am besten mit 15 bis 18 m Leinen passen könnte. Vor allem wegen dem Timing beim Springen - meinen Stil und 65 kg vorausgesetzt.

Sea You: Klaus (c:E

²) und zwar auf foilzone.com: small SPEEDS very demanding

[Juergen]

Klaus, sei mir nicht böse, aber ich verstehe den kompletten Text nicht.
Wie kann man mit 0 Meter Leinen einen Kite fliegen?
Oder mit 3 Meter????
sind das verlängerungssätze für die 21Meter von jeweils 3 Meter ??????
Du mich bitte aufklären?!°

[Klaus (c:E]

Hai Jürgen,

immer gern:

Die Bridles oder "Gardinen", also die ganzen A-, B-, C- und D-Leinen haben bei den Ram airs schon eine Länge von ein paar Metern. Beim SPEED kommt darunter dann z.B. noch die Waage (der Flaschenzug, der die Profilkrümmung und die Anstellwinkelveränderungen regelt). Das ganze ist dann an den 4 Flugleinen befestigt.
Du kannst das ganze Mattenalaaaarm-Getüddel auch direkt an die Vorleinen der Bar knüpfen, dann hast Du 0 m Leinenlänge, also keine Flugleinen aber immer noch einen soliden Abstand zwischen Bar und Tuch.
Die eigentlichen Flugleinen bei Flysurfer bestehen serinenmäßig aus drei Teilen, die man beliebig kombinieren kann und diese Teile sind eben 3, 6 und 12 m lang. Beim Kauf sind alle Leinen des Systems montiert also nimmst Du einen neuen Flysurfer mit 3 + 6 + 12 = 21 m langen Flugleinen aus dem Bag.
Diese 0 - 21 m entsprechend der Auflistung oben sitzen zwischen den Vorleinen an der Bar und den Waageleinen.

Mit 21 m + dem Waagegetüddel hast Du von den Eigenschaften her etwa 27 m "Tubie-Leinenlänge" mit 15 m hast Du entsprechend etwa 21 m "Tubie-Leinenlänge".
Wenn Du Dir z.B. die Leinenlängen bei f.one anschaust, kannst Du sehen, dass nicht nur ich kürzere Leinen bei kleinen Kites passend finde. Da werden die kleinen auch mit kürzeren Leinen ausgeliefert - ist einfach knackiger und auch sicherer. Nur bei Flysurfer kann man es sich jederzeit in Schritten je 3 m aussuchen. Man muss nur wissen, was man will .
Entsprechend hab´ ich einfach mal geschaut, wie sich der Cornish Pixie mit verschiedenen Setups verhält.
Überaschend war für mich, dass bei 9 m Leinen (also etwa 15 m "Tubie-Leinenlänge") die "Nervosität", die manche bei kurzen Leinen befürchten noch gar nicht im Vordergrund steht. Ist eigentlich noch gar nichts von zu spüren - easy going.
Erst 0 bis 3 m Leinenlänge (6 bis 9 m "Tubie-Leinenlänge") sind dann langsam wirklich speziell aber so etwas gibts in der Speedkiting Szene und natürlich wollte ich auch wissen, wie sich der kleine mit diesen Setups benimmt.

Got it?

[EDIT]hab´gerade bei Flysurfer ´n nettes Bild von Tilmann mit einem SPEED Proto an 3 m Leinen gefunden. Der Rest sind Vorleinen und Getüddel.[/EDIT]

Sea You: Klaus (c:E

[Juergen]

Okay, danke, verstehe ich nun.
Wirklich schönes Bild von Tilmann.
Da kann man es sogarerkennen was Du meinst.
Muss einem Tubi Fahrer alles erklärt werden, sonst versteht er nix.
Gruss Jürgen

[Tigga]

hey klaus
immer schön langsam beim speedtüddeln

erstmal respekt, wieviel zeit du dir immer nimmst für sowas.

ich hoffe, das ich dieses jahr auch mal etwas mit speeds und kürzeren leinen versuchen kann und das dann auch im vergleich zu den bows.

zum 5er kann ich noch nix sagen. hab da nur den sebastian was mit rumfliegen sehn, aber bei dem sieht ja eh alles geil aus.

[darocki]

Klaus (c:E@

auch mein respekt

tigga hat recht ...... steckst ja ne menge zeit in tests mit deinen fluggeräten und nicht zu vergessen auch zeit dafür uns hier an deinen ergebnissen teil haben zu lassen.

danke für den bericht!

grüße

achim

[tilmann]

der 5er Speed war auf dem Halbwindkurs in Namibia wirklich super, allerdings
wegen der mangelhaften Depower nur in einem eingeschränkten Windbereich.
So kam es, daß ich einerseits auf der nautischen Meile einen ausgezeichneten
3.Platz belegen konnte (7 Bf.), andererseits über 500m am Weltrekordtag
(8 Bf.) keine Chance hatte.
Sehr unangenehm kann es übrigens werden, wenn man die Leinen-
länge ZU KURZ wählt. Mit 9-m-Leinen schießt der Kite in Böen nämlich zu schnell nach vorne. Das hatte in Namibia zwei Nachteile:
Erstens konnte man die Kante nicht gleichmäßig genug ins Wasser drücken.
Zweitens kollabierte der Kite für den Bruchteil einer Sekunde, wenn ich mit Tempo 70 km/h nach einer Bö in ein "Flautenloch" raste. Das machte dann zwar nur ganz kurz "Flap", reichte aber bei dem Tempo schon aus, um vollkommen das Gleichgewicht zu verlieren, was jedesmal in einem Riesencrash endete.
Mit 12-m-Leinen war aber alles gut. Dann war das Teil die absolute Rakete, mit der ich mit etwas Glück auch Weltrekord hätte fahren können.