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Bauen - Reparieren - Basteln Boardbau, Modifikationen am Material, ...

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Alt 30.12.2016, 11:48   #1
Lenux
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Standard Bau von Twin Tip Finnen in Silikon- und Kohlefaser-Formen - Tipps?

Moin!

Ich möchte schon länger mal einfache Silikonformen und verschiedene Bauweisen von Twin Tip Finnen ausprobieren. Da ein Kumpel sich gerade einen neuen Finnensatz gekauft hat, habe ich überlegt, ob ich mir davon eine Silikonform ziehe und anfange zu experimentieren. Zusätzlich würde ich auch eine der erstellten Finnen aufbereiten (spachteln, lackieren, polieren) und eine einfache, zweiteilige Kohlefaserform (Kohlereste, 2 Passstifte, L-Harz, Poraver zum Verfüllen, Blutrinne am Ende der Finne) bauen.
Ich hatte mir bisher folgende Bauweisen überlegt:
- PUR-Harz mit Glasschnitzel, um eine Art G10 zu emulieren
- 160er oder 200er Kohle Nass-in-Nass mit Mumpe und Schaumtriebmittel
- Kohle "endfest", also Form einfach dicht machen

Die Formen werden dann so gebaut, dass man direkt zwei M5-Schrauben einsetzen kann, damit gleich Gewinde und der Abstand perfekt passen.
Habt ihr allgemeine Tipps zum Bau von Finnen? Eigentlich stell ich mir das nicht sonderlich schwierig vor, wenn man die dünnen Endleisten vernünftig und ohne Lufteinschluss hinbekommt. Beim Bau werd ich sowohl Silikon, als auch Harz, immer im Exsikkator entlüften.

Schöne Grüße
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Alt 31.12.2016, 09:49   #2
leeoo
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Registriert seit: 08/2015
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Beiträge: 380
Standard Finnen in Silikon

Finnen mit Silikonabformmasse hab ich einige gemacht. Hier hab ich was dazu geschrieben ein paar Bilder gepostet, wobei ich die Ideen aus diesem Thread aufgegriffen hab. Abformmasse hab ich diese benutzt (500g reichen für 2 doppelte Formen).
Meine Erkenntnisse:

- Schrauben mit in die Form hängen funktioniert erstaunlich gut, und wenn man sie vorher einmal in Trennwachs taucht gehen sie auch wieder raus. Ich hab die Gewinde danach allerdings noch mit dem Gewindeschneider nachgeschnitten, da die Schrauben sonst recht schwergängig sind.

- nur Epoxi (auch mit Baumwollflocken etc.) reicht nicht da 1. die Finnen leicht ausbrechen und 2. die Schrauben dann nicht mittig genug in der Finnen geführt werden. Somit ist das Gewinde immer auf einer Seite zu weit am Rand und reißt aus (allerdings hab ich M6 Schrauben benutzt, die im Durchmesser nicht viel kleiner sind als der Finnendurchmesser. Mit M5 Schrauben hat man das Problem evtl. nicht).

- Meine Methode daher: außen um die Schrauben jeweils eine Lage (vorher mit Harz ausgehärtetes) Glas rumlegen. Das zentriert die Schrauben mittig in der Finne und erhöht die Stabilität massiv. Unausgehärtetes Glas hab ich auch probiert, aber das war ein rechtes Gefummel und teilweise hat es sich in der Form nicht ordentlich getränkt bzw. es gab große Lufteinschlüsse 'hinter' dem Glas.

- Luftblasen sind natürlich ein Thema: Ein paar Tropfen davon helfen; zusätzlich hab ich das Harz (und die Form) etwas mit dem Heißluftföhn angewärmt, dann läuft das Harz auch wunderbar in die dünnen Finnenkanten.

Gundsätzlich ist das Abformen mit Silikon schon sehr lustig... Man sieht auf den kopierten Finnen sogar die Oberflächenstruktur (incl. Aufdruck) des Originals.

Gruß
leeoo
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Alt 01.01.2017, 11:07   #3
Lenux
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Standard

Moin leeoo,

danke für deine Erläuterungen. Das deckt sich teilweise mit meinen Überlegungen und löst auch das Problem, dass Harz+Flocken zu zähflüssig ist.
Welche Grammatur an Gewebe hast du eingelegt? Ich würde jetzt einfach mal 45er oder 90er Glas leicht mit Harz+Isopropanol tränken (wird dadurch schiebefest) und dann mit in die Form geben.
Welches Harz hast du genommen? Und füllst du das Harz einfach etwas über den Rand der Form oder nutzt du mittlerweile einen Angussklotz, den man wegschleift?

Schöne Grüße
Lenux ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.01.2017, 11:34   #4
leeoo
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Das deckt sich teilweise mit meinen Überlegungen und löst auch das Problem, dass Harz+Flocken zu zähflüssig ist.
Baumwollflocken hab ich trotzdem noch mit ins Harz, da es ansonsten denke ich zu spröde wird. Mit etwas Wärme wird es trotzdem so flüssig, dass es problemlos in die Form läuft.

Welche Grammatur an Gewebe hast du eingelegt? Ich würde jetzt einfach mal 45er oder 90er Glas leicht mit Harz+Isopropanol tränken (wird dadurch schiebefest) und dann mit in die Form geben.
Ich hab erst noch 750er-Triaxial-Gelege-Reste genommen und die einfach mit Harz getränkt und komplett aushärten lassen. Das wird aber recht steif und lässt sich nicht so gut in die Form legen bzw. drückt sogar das Silikon etwas ein. Später bin ich dann auf 163er gegangen, das ging deutlich besser.

Welches Harz hast du genommen?
Das Standard-Laminier-Harz, welches ich immer benutze. Geht aber sicher mit jedem anderen Laminier- oder Gießharz auch...

Und füllst du das Harz einfach etwas über den Rand der Form oder nutzt du mittlerweile einen Angussklotz, den man wegschleift?
Ich hab die Form etwas überlaufen lassen und die Oberseiten dann glattgefräst. Dazu hab ich die Finnen liegend eingespannt (zwei Holzleisten mit etwas Styropor dazwischen) und mit Oberfräse und so einem Bündigfräser die vorher auf ein Holzstück übertragene Boardkontur auf die Finne, übertragen. Macht halt einmal den Aufwand, die Kopiervorlage mittels Schleifpapier auf der Boardunterseite zu erzeugen, dafür gehts danach schnell und alle Finnen werden exakt gleich.

Hoffe die Erklärung war verständlich, ansonsten kann ich auch noch Fotos nachreichen...
leeoo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.01.2017, 21:20   #5
Lenux
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Top, danke. Hab heute schon mal den Formenkasten gebaut und wenn das Silikon kommt, dann wird die Form gegossen. Als Harz nehm ich erstmal Reste von L-Harz, 163er liegt hier auch noch.
Gibt es einen Grund, warum du kein PUR Gießharz nimmst, was bei den Silikonformen typischerweise genutzt wird? Einfach nur um G10 nachzuahmen?
Lenux ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.01.2017, 08:48   #6
leeoo
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Gibt es einen Grund, warum du kein PUR Gießharz nimmst, was bei den Silikonformen typischerweise genutzt wird? Einfach nur um G10 nachzuahmen?
Viel banaler... weil ich noch Reste vom Boardbau hatte, die weg mussten.
Ansonsten, viel Erfolg und Spaß beim Finnenbau, und berichte mal von deinen Erfahrungen!
Gruß
leeoo
leeoo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.01.2017, 12:48   #7
Bastelwikinger
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Zitat:
Zitat von Lenux Beitrag anzeigen
Gibt es einen Grund, warum du kein PUR Gießharz nimmst, was bei den Silikonformen typischerweise genutzt wird? Einfach nur um G10 nachzuahmen?
PUR: willst du Gummifinnen?

Ihr braucht Epoxy und möglichst viel Glasanteil oder Carbonanteil. Ob nun Gewebe, Unidirectional oder Schnipsel kommt auf den Geschmack, Machbarkeit oder das Vorrätige an. An den Glasanteil von G10 kommt man als Laie natürlich nicht ran. Ob es so steif sein muss? Will man das partout erreichen, dann mit Carbon. Aus meiner Sicht muss das nicht unbedingt sein.

Baumwollflocken und PUR lassen wir wegen unbefriedigender Steifigkeit besser aussenvor. Es sei denn man will die billigsten Plastefinnen noch toppen.

Silikonformen bei Finnen ist auch etwas Overkill, weil man i.a weder Hinterschneidungen hat noch komplizierte Oberflächen. Verstärkter Gips als Formmaterial sollte locker reichen ...

Lösemittel (z.B. Alkohol oder Aceton ) nicht in Epoxy einrühren, führt zu spröderem Ergebnis. Nicht förderlich für Finnen.
Bastelwikinger ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.12.2021, 21:58   #8
chaos
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zwei Fragen:

1. wie baue ich eine Form um Epoxy Glasfaser Finnen zu bauen?
2. kann ich nicht Finnen aus 8mm Buchensperrholz bauen und mit Epoxy und Glasfaser laminieren?

Danke und Gruß Steffen
chaos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.12.2021, 14:02   #9
Bastelwikinger
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2. geht nicht weil du Gewinde setzen musst, das macht in Holz keinen Sinn, weil es zu weich ist und quillt, bei Wasserkontakt. Die Finne würde platzen, das Gewinde auch trocken nicht halten.

1. Form z.B. Gipsformhälften in stabilen Holzformen (Kiste). Du müsstest pro Finne mind. 40 Lagen Glasfasergewebe passgenau zuscheiden. Dann viel Laminierarbeit, hinterher entgraten und die Bohrungen ganz präzise setzen und Gewinde schneiden.

Wirtschaftlich macht das keinen Sinn, weil Kiteboardfinnen (Twintip) sehr preiswert in guter Qualität zu haben sind. Hochwertige Glasfaserfinnen mit hohem Glasanteil unter 10 Euro je Stück. Wabbelige Spritzgussfinnen wie sie gerade in Mode sind, kosten in der Herstellung fast gar nix, werden aber noch ziemlich teuer gehandelt (?).

Finnenselbstbau:
Carbon Windsurffinnen sind z.B. ein eher lohnender Bereich. Da konkurierst du mit Produkten ab 100 Euro.

Windsurffinnen und Schwerter habe ich auch schon aus Buchensperrholz mit Glasfaserauflage gebaut, anno 1985. Haben prinzipiell funktioniert. Habe ich aber bald durch preisWerte Serienprodukte ersetzt. G10 Finnen kamen damals auf und gegen thailändische und chinesische Handarbeit hatte ich selbst privat keine Chance. Da gab es dann lohnendere Selstbauprojekte. Auch preiswerte Schwertkästen mit Schwertern gab es dann zu kaufen, sodass der Selbstbauzwang auch dort obsolet wurde.
Bastelwikinger ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.12.2021, 13:12   #10
chaos
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Danke, für die Tipps - Du hast Recht - irgendwie hatte ich das Wassereindringen in das Gewindeloch vergessen Mmh... Gruß Steffen
chaos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.12.2021, 18:49   #11
chaos
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Hallo, nochmal eine Frage oder eine Idee zur Finnenbefestigung. Wie kann ich Verstärkungen oder Hülsen am einfachsten in den 4cm Schaum einbauen? Ich dachte daran kurze Stücke PVC-Schlauch einzukleben. Also Loch bohren, PVC-Schlauch mit Epoxidharz einkleben und dann die Finnen mit langen Schrauben festschrauben. Ggf. oben und unten noch eine dünne Kunststoffplatte zur Verstärkung unterlegen.

Gruß Steffen
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Alt 26.12.2021, 16:51   #12
Bastelwikinger
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Weich PVC lässt sich schlecht verkleben, mit Epoxy gar nicht. Man nimmt Aluhuelsen oder besser Carbonhülsen, die man aus entsprechendem Rohr schneidet.
Bastelwikinger ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.12.2021, 10:19   #13
Jan:)!
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Für Twintip-Finnen mit geringer Belastung.
6,5mm bohren, Löcher mit Epoxy ausgiessen, 5mm bohren und m6 Gewinde rein schneiden.

Wenn's mehr halten soll 7mm bohren, ausgiessen und M6 Helicoils einsetzen.
Ist aber für Twintip-Finnen overkill.
Jan:)! ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.12.2021, 10:54   #14
Smeagle
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Gibt es an TwinTip-Finnen noch irgendwas ernsthaft zu verbessern? Warum überhaupt selbst machen? Finanziell macht das sicherlich keinen Sinn.
Smeagle ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.12.2021, 21:04   #15
chaos
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Danke für die Tipps. Ich habe Teflon Schlauch. Mal sehen ob der mit Epoxy klebt. Oder weiß das jemand?

Finnen selber machen, weil ich evtl. etwas größere Finnen ausprobieren will.
chaos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.12.2021, 21:05   #16
Smeagle
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Zitat:
Zitat von chaos Beitrag anzeigen
Danke für die Tipps. Ich habe Teflon Schlauch. Mal sehen ob der mit Epoxy klebt. Oder weiß das jemand?
LOL, Teflon ist Antihaft-Material. Da klebt nix dran
Smeagle ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.12.2021, 21:07   #17
chaos
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Ach so, das ist ja das Zeug in den Bratpfannen - Klebt das echt nicht? - Mist

Silikon wahrscheinlich genauso wenig - also ok dann nehme ich Carbon


Geändert von chaos (27.12.2021 um 21:25 Uhr)
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