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Alt 10.08.2023, 09:57   #8641
SharkRider
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Siemens Energie: Ich denke viele Anleger haben erstmal die Gewinne mitgenommen und das hat dann weitere Stop-Loss Orders ausgelöst. (Hätte ich vielleicht auch machen sollen; wobei meine Position ohnehin klein ist ). Vielleicht sind die 25 EUR Kursziel von Goldman zu optimistisch, aber 18 EUR - 20 EUR werden sicher bald wieder erreicht sein. Ich sehe diese Krisen immer als gute Kaufgelegenheit; steige leider oftmals zu früh ein. So auch O2D was aktuell super günstig zu haben ist und spätestens nächsten Mai (kurz vor der Dividendenzahlung) sich mit Sicherheit wieder gut erholt und deutlich über 2 EUR notiert.
Mein Tipp daher: Langfristig denken und die Krisen einfach auf Merkelart aussitzen. I.d.R. sind das gute Kaufgelegenheiten. Und wenn die Positionsgröße nicht rießig ist, kann man auch nochmal nachlegen, wenn man wie ich zu früh rein ist Langfristig betachtet sind die Aussichten für die Windenergie Branche sehr gut - zumindest wenn der Klimahype bestehen bleibt wovon ich für die nächsten 10 Jahre mal ausgehe.
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Alt 18.08.2023, 16:20   #8642
zournyque
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Blinzeln

Ich halte momentan einige Emerging Market ETFs und auch Einzeltitel. Was passiert mit diesen wenn China in Taiwan einläuft? Was sagt Eure Glaskugel?

Seit ich 2019 kurz nach den Protesten in Hong Kong und später in China war steht für mich fest, dass Taiwan früher oder später Chinesisch wird.

Ich fürchte es könnte ähnliches passieren wie mit MSCI Russia ETFs. Ich glaube aber, dass wir es uns nicht leisten können China genauso wie Russland zu sanktionieren.
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Alt 18.08.2023, 17:18   #8643
Jan:)!
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Zitat:
Zitat von zournyque Beitrag anzeigen
Ich halte momentan einige Emerging Market ETFs und auch Einzeltitel. Was passiert mit diesen wenn China in Taiwan einläuft? Was sagt Eure Glaskugel?
Sollte das in den nächsten paar Jahren passieren, geht wirtschaftlich die Welt komplett unter. Nicht primär in Asien, sondern überall.

Der Ausfall von TSMC ist aktuell komplett undenkbar.
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Alt 18.08.2023, 17:34   #8644
Ratte im Labyrinth
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Zitat:
Zitat von zournyque Beitrag anzeigen
Ich halte momentan einige Emerging Market ETFs und auch Einzeltitel. Was passiert mit diesen wenn China in Taiwan einläuft? Was sagt Eure Glaskugel?
Meine Glaskugel macht es sich seit einiger Zeit recht einfach und sagt, dass man als Investor nach wie vor die Finger von China lassen sollte, solange Xi im Amt ist.

Die Wahrscheinlichkeit eines militärischen Angriffs auf Taiwan mag ich nicht einschätzen (ich halte sie für reell aber eher gering), die Summe der anderen Themen reicht für dieses Fazit aber völlig aus:
  • Extreme Abhängigkeit der Volkswirtschaft vom monströsen Immobilien-/Bausektor (s.u.), in dem gerade eine spekulative Blase platzt – die chinesische Version unserer Finanzkrise 2008. Die Evergrande-Story schwelt ja schon länger; passenderweise hat das Unternehmen gestern Insolvenz in US angemeldet. Country Garden, ein weiterer grosser Entwickler, ist ebenfalls nicht mehr in der Lage, seine Kredite zu bedienen. Es wurde komplett am Bedarf vorbeigebaut, in Erwartung permanenter weiterer Wertsteigerungen; mehr als 65 Millionen Wohnungen stehen einfach leer: https://de.finance.yahoo.com/news/ch...9Vjvn8yaMfCP59
  • Die Wirtschaft kommt post-Covid nicht wirklich auf die Beine: die Jugendarbeitslosigkeit beispielsweise liegt nach offiziellen Angaben bei >20%, möglicherweise auch deutlich höher – vorsichtshalber hat die CCP beschlossen, diese Zahl in Zukunft nicht mehr zu veröffentlichen. Xi empfiehlt den Betroffenen, „…aufs Land zu gehen und dort hart zu arbeiten“. Problem erkannt, Problem gebannt: https://www.focus.de/politik/der-chi...202080044.html
  • Ideologischer, wirtschaftsfeindlicher Kurs der Regierung, eigentlich das Kernproblem. Wenn das zu Problemen am Kapitalmarkt führt, beschränkt man einfach das Verkaufen von Aktien: https://www.zerohedge.com/markets/be...allenges-mount
  • Die langfristige demographische Entwicklung verspricht Überalterung und schrumpfende Bevölkerung, hilft damit ebenfalls nicht, hatten wir schon verschiedentlich.
  • Entsprechend stehen internationale Investoren zunehmend auf der Bremse (und ohne diese wird es mit dem breiten Aktienmarkt dort m.E. nichts werden): https://asia.nikkei.com/Business/Mar...utlook-darkens



Auf der anderen Seite sind chinesische Aktien deshalb auch alles andere als teuer und irgendwann einmal wird sich dort bestimmt eine Chance ergeben. Alibaba etwa ist nach dem Absturz seit 2021 und nachfolgender Konsolidierung inzwischen recht moderat bewertet, hat kürzlich sehr solide Zahlen veröffentlicht und offenbar eine Art Frieden mit der Partei gefunden.

Nochmal zur Eingangsfrage: im Falle eines militärischen Konflikts mit Taiwan würde ich, auch wenn es nicht zu einem kompletten Abbruch der wirtschaftlichen Beziehungen kommt, schon mit ähnlichen Konsequenzen auf den Handel mit chinesischen Wertpapieren rechnen wie jetzt bei Russland; die Bedeutung dieses Themas ist für den Westen nämlich absolut nachrangig. Aber man weiss es nicht.


Geändert von Ratte im Labyrinth (25.08.2023 um 08:38 Uhr)
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Alt 18.08.2023, 17:44   #8645
Ratte im Labyrinth
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Zitat:
Zitat von SharkRider Beitrag anzeigen
Siemens Energie...
Mein Tipp daher: Langfristig denken und die Krisen einfach auf Merkelart aussitzen. I.d.R. sind das gute Kaufgelegenheiten.
...
Langfristig betachtet sind die Aussichten für die Windenergie Branche sehr gut - zumindest wenn der Klimahype bestehen bleibt wovon ich für die nächsten 10 Jahre mal ausgehe.
Werde ebenfalls zurückkaufen sobald die Aktie ein paar Tage keine neuen Tiefs markiert und ein wenig relative Stärke gegenüber dem Markt zeigt. Aber nicht aufgrund sondern trotz des Windbereichs. Ich denke, der Schlüssel zum Erfolg ist, diesen loszuwerden oder zumindest den cash-burn halbwegs unter Kontrolle zu bekommen. Viel mehr als ein Nullergebnis würde ich dort nicht erwarten.
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Alt 18.08.2023, 17:47   #8646
Ratte im Labyrinth
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Und hier, out of context, noch aus dem Land der Mieter und Festgeld-Sparer:



Trotz weit überdurchschnittlichem Einkommen (https://de.wikipedia.org/wiki/Einkom...A4ischen_Union) sind die Deutschen in Europa ziemlich Schlusslicht beim Medianvermögen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_...B6gen_pro_Kopf
https://de.statista.com/statistik/da...ten-in-europa/
Schreit natürlich nach weiterer Umverteilung als Lösungsansatz...

Weiterhin ein schönes Sommerloch allen!


Geändert von Ratte im Labyrinth (18.08.2023 um 18:04 Uhr)
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Alt 20.08.2023, 19:21   #8647
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Und nochmal kurz zum Thema China:

Wer über überproportionale "country exposure" in China oder emerging markets (ist ja i.W. China) nachdenkt, dem möchte ich folgenden Artikel ans Herz legen: https://www.wsj.com/world/china/chin...gd9k20vwinw2th

Zusätzlich zu den oben erwähnten Themen finden sich da noch zwei weitere:
  • Verschuldung (weniger auf Ebene Zentralstaat, wohl aber auf Ebene Regionalverwaltungen und Staatsunternehmen, ganz zu schweigen vom Verbraucher)
  • Fragilität des wirtschaftlichen Modells durch geringen Anteil von privatem Konsum am GDP - 38% vs. 68% in US


Geändert von Ratte im Labyrinth (30.11.2023 um 21:33 Uhr)
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Alt 22.08.2023, 20:54   #8648
Rallef79
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Zitat:
Zitat von ShortSqueeze im Juni 2022 Beitrag anzeigen
Der russische Rubel hat sich gegenüber dem Rekordtief unmittelbar nach Kriegsbeginn VERDREIFACHT.
Ausser einem kleinen Selbstgeisselungs-Wohlfühleffekt und einer weiteren Deindustrialisierung Europas sind die Sanktionen weitestgehend wirkungslos.
Gut 14 Monate später steuert der russische Rubel zielsicher auf das Rekordtief vom Kriegsbeginn zu, nur dass Russland diesmal kein Ass mehr im Ärmel hat. Die Deindustrialisierung Europas hat auch nicht wirklich stattgefunden und das mit dem Selbstgeisselungs-Wohlfühleffekt darf jeder für sich entscheiden.

Zur Sache: Wirken die Sanktionen etwa doch?
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Alt 23.08.2023, 06:26   #8649
ShortSqueeze
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Zitat:
Zitat von Rallef79 Beitrag anzeigen
Die Deindustrialisierung Europas hat auch nicht wirklich stattgefunden und das mit dem Selbstgeisselungs-Wohlfühleffekt darf jeder für sich entscheiden.

Zur Sache: Wirken die Sanktionen etwa doch?
ja wirken bei uns, siehe Rattes Grafik:
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Alt 23.08.2023, 06:45   #8650
Marche
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Zitat:
Zitat von Jan:)! Beitrag anzeigen
Sollte das in den nächsten paar Jahren passieren, geht wirtschaftlich die Welt komplett unter. Nicht primär in Asien, sondern überall.

Der Ausfall von TSMC ist aktuell komplett undenkbar.
TSMC ist die Versicherung Taiwans, wenn China unabhängig von deren Lieferungen ist gehts nur vielleicht los solange USA noch abhängig von TSMC .
wenn USA dann auch unabhängig sind, geht sehr wahrscheinlich los.

Nur Europa bekommt es nicht auf die Kette.
Wer sagt denn auch, dass zB Intel in Magdeburg später im Krisenfall doch nicht an die USA liefert. Da werden die Genossen wieder nachgeben wenn der große Bruder das will...

VG
M
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Alt 23.08.2023, 14:14   #8651
AXXI
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Die Deindustrialisierung ist im vollen Gange. Unsere Planwirtschaftler haben die Energie so teuer wie nirgendwo anders gemacht und schnallen nun langsam, was das bedeutet. Der Reflex sind nun auf Pump gestützte Energiepreise für energieintensive Betriebe. Wie nehmen also Kredit auf, um das Gurkenglas noch hier produzieren zu können.

China handelt strategisch wohl überlegt und langfristig. Ich vermute, die werden sich innerhalb von 50 Jahren Taiwan hohlen, wie sie es mit Hong Kong gemacht hatten: Ohne Waffengewalt.

TSMC ist für die Weltwirtschaft ein wichtiges Unternehmen. China ist jedoch für die Weltwirtschaft noch viel wichtiger, und die Menschen dort haben die Motivation noch wichtiger zu werden. Im Gegensatz zu Europa: Wir schießen uns selber ins Knie wo es nur geht.
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Alt 23.08.2023, 15:31   #8652
Rallef79
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Zitat:
Zitat von ShortSqueeze Beitrag anzeigen
ja wirken bei uns, siehe Rattes Grafik:
Das ist mir schon bewusst, war aber nicht die Frage. Mir ging es darum, dass die Aussagen der Politiker vor einen Jahr, man müsse mit den Sanktionen einen Atem haben, sich als korrekt rausstellen. Der Rückgang um 20 Prozentpunkte in den energieintensiven Branchen ist natürlich nicht schön, aber auch kein Horrorszenario und schon gar keine allgemeine Deindustrialisierung.
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Alt 23.08.2023, 16:19   #8653
ShortSqueeze
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Zitat:
Zitat von Rallef79 Beitrag anzeigen
Der Rückgang um 20 Prozentpunkte in den energieintensiven Branchen ist natürlich nicht schön, aber auch kein Horrorszenario und schon gar keine allgemeine Deindustrialisierung.
ich weiss nicht, wie du dir ganz allgemein die Geschwindigkeit vorstellst, mit dem die Industrie Produktion ins Ausland verlagern kann. Da gehts um Jahre.
Die Tatsache, daß in Deutschland nicht von heute auf morgen alles zusammenbricht kann ja wirklich nicht als Beleg genommen werden, daß hier nicht gewaltige Umbrüche statt finden.
Was da jetzt geplant wird, wird sich in Jahren auswirken. Aber unausweichlich.
BASF macht in Ludwigshafen dicht und verlagert z.B. nach China. Wie verzweifelt muss man sein, um in der derzeitigen politischen Lage China den Vorzug vor DE zu geben. Man kann eine endlose Liste machen was da derzeit abgeht, und was sich mit entsprechender Verzögerung auswirken wird.
Eine gute Kennzahl ist, wieviel Unternehmen in DE investieren und wieviel sie abziehen.
https://www.iwkoeln.de/presse/presse...h-wie-nie.html
Zitat:
Die Summe stellt die höchsten Netto-Abflüsse dar, die jemals in Deutschland verzeichnet wurden. Vor allem die ausländischen Investitionen in Deutschland sind nach OECD-Zahlen zuletzt fast vollständig eingebrochen: Während die Abflüsse bei fast 135,5 Milliarden Euro lagen, wurden nur noch rund 10,5 Milliarden Euro in Deutschland investiert.
Es gab mal Jahre, da wurde in DE deutlich mehr investiert als Abflüsse da waren. Das hat Deutschland mal stark gemacht.
Jetzt wird nur noch investiert, wenn jeder Arbeitsplatz von Habeck mit mindestens 1 Mio Steuergeldern geschmiert wird.

Diese grenzenlose Naivität, daß man meint die Wirtschaft in DE beliebig ficken zu können ohne daß das langfristig Konsequenzen hat, ist fast das schlimmste derzeit.
Wenn man hier etwas mehr Problembewusstsein hätte, wäre vielleicht noch was zu retten.
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Alt 23.08.2023, 17:39   #8654
Rallef79
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BASF ist das Paradebeispiel für eine Branche, die über Jahrzehnte durch das (viel zu) billige russische Gas sehr gute Geschäfte gemacht und uns deshalb vor lauter profitgier blind in die Abhängigkeit Russlands getrieben hat. Sollen andere Länder jetzt auch mal ein Stück vom Kuchen abbekommen - wir sind selber schuld an der Misere. Außerdem waren die Energiepreise und z.b. die Lohnkosten hierzulande schon immer mit am höchsten, schlecht ist es uns trotzdem nie gegangen. Jammern auf ganz hohem Niveau.

PS: Lustig, noch immer keine Antwort auf die ursprüngliche Frage
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Alt 24.08.2023, 06:57   #8655
Marche
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Zitat:
Zitat von Rallef79 Beitrag anzeigen

Zur Sache: Wirken die Sanktionen etwa doch?
-Man kann sein Haus auch abbrennen, damit sich der Nachbar über den Rauch ärgert-

Nein, die Sanktionen wirken nicht wie geplant. Bestimmte Produkte wurden schnell durch nicht westliche Hersteller ersetzt. Handelsströme laufen weiter über Drittstaaten. siehe Georgien, Türkei, China etc.
Öl und Gas gehen nach Indien und China, auch da müssen nur noch Pipelines ergänzt werden für mehr Volumen.

1 EUR = 100 Rub aktuell also auch wie vorher.

Die deutsche Industrie wird aktuell abgewickelt, die Folgen kommen in den nächsten Jahren aber gewaltig. Wenn die Produktionsstätte erstmal in den USA oder China vielleicht auch Türkei usw. ist dann bleibt die da für die nächsten 30 Jahre, da passiert aber nicht über Nacht.

Der Industriestrompreis ist ein Witz, keiner weiß wie lang der gilt und für welche Branchen, der Mittelstand partizipiert nicht, wer kann sucht das Weite.
Dieser Strompreis muss auch querfinanziert werden.


PS: und man könnte Romane schreiben über das Versagen der Politik...lass ich aber an der Stelle
Marche ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2023, 07:08   #8656
ShortSqueeze
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Zitat:
Zitat von Rallef79 Beitrag anzeigen
BASF ist das Paradebeispiel für eine Branche, die über Jahrzehnte durch das (viel zu) billige russische Gas sehr gute Geschäfte gemacht und uns deshalb vor lauter profitgier blind in die Abhängigkeit Russlands getrieben hat.
also die Industrie und nicht die Politik ist jetzt schuld an dem Energiemix vor dem Einmarsch ?

Zitat:
Zitat von Rallef79 Beitrag anzeigen
Sollen andere Länder jetzt auch mal ein Stück vom Kuchen abbekommen -
OK, da fehlt dann irgendwie eine gemeinsame Gesprächsbasis wenn ich die Deindustrialisierung in DE als Problem sehe und du die begrüsst.
Aber stimmt ja, was brauchen wir überhaupt irgendwelche Produktion in Deutschland ! Wir importieren einfach alles was wir brauchen, das hilft uns dann auch lokal unser CO2 Ziel zu erreichen. Das Geld dazu drucken wir einfach, hat doch bisher auch super funktioniert.
Das alles ist irgendwie so dämlich wie ein Geisterfahrer, der die letzten 5 Minuten überlebt hat und nun der Ansicht ist, das fahren gegen die Richtung ist völlig ungefährlich.
ShortSqueeze ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2023, 14:08   #8657
Rallef79
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Zitat:
Zitat von ShortSqueeze Beitrag anzeigen
also die Industrie und nicht die Politik ist jetzt schuld an dem Energiemix vor dem Einmarsch ?
Beide gemeinsam.

https://correctiv.org/aktuelles/russ...enbuergschaft/

Zitat:
OK, da fehlt dann irgendwie eine gemeinsame Gesprächsbasis wenn ich die Deindustrialisierung in DE als Problem sehe und du die begrüsst.
Ich begrüße es nicht, ich sage wir haben es uns selbst eingebrockt.
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Alt 24.08.2023, 18:32   #8658
ruebennase
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Zitat:
Zur Sache: Wirken die Sanktionen etwa doch?
nun auch von der zuständigen Regierungsstelle: nein.

http:/https://www.spiegel.de/politik/deutschland/ukrainekrieg-annalena-baerbock-enttaeuscht-von-wirkung-der-russland-sanktionen-a-3c393eb3-98dc-4aa9-a45e-b3c1b4188516?sara_ref=re-xx-cp-sh/
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Alt 24.08.2023, 19:58   #8659
Rallef79
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Nagut, warten wir nochmals 12 Monate ab und schauen dann wo der Rubel steht…
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Alt 24.08.2023, 22:35   #8660
ruebennase
wosnhierdieminibar?
 
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Daumen hoch

Hoffentlich haste recht
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Alt 25.08.2023, 06:28   #8661
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naja, Sanktionen haben noch nie unmittelbar an dem etwas geändert wegen denen Sie eingeführt wurden. Sieht man ja an allen Beispielen der letzten Jahre, nicht nur an Putin/Ukraine.

In Russland besonders schwierig, weil sich halt 80% der Länder der Welt gar nicht beteiligen. Wir bilden uns ja immer ein der Nabel der Welt zu sein, bei den Sanktionen sind wir in der Minderheit und wie bei unserer vorbildlichen Energiepolitik werden wir von den meisten anderen nur ausgelacht die sich freuen Öl nun mit einem Discount zu bekommen.
2022 sank die Wirtschaft um 2%, dieses und kommendes Jahr wird in Russland sogar ein Wachstum erwartet (IFO Institut !).
Das ganze sind Marginalien, in Deutschland stehts ja kaum besser.
Aber klar, man muss ja nur einen langen Atem haben.
So wie bei den Waffenlieferungen und den tausenden von Toten jeden Monat.
Die Tatsache, daß die groß angekündigte Offensive fast komplett im Sand verkaufen ist und nur noch mehr Verluste gebracht hat ignorieren wir mal einfach und halten weiter an komplett unrealistischen Kriegszielen fest.
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Alt 25.08.2023, 08:43   #8662
Ratte im Labyrinth
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Am Rande - falls jemand Lust hat, eine erfolgreiche Karriere als Daytrader zu starten, um auch in Zukunft seine Energiekosten bezahlen zu können:
Seit geraumer Zeit wird der Dax fast jeden Tag mit Beginn der Präsenzbörse um 9:00 am Vormittag kräftig hochgekauft (auch heute), um dann nachmittags, sobald unsere amerikanischen Freunde aus den Betten krabbeln, wieder genauso kräftig zu fallen:



Wahrscheinlich der Ferienmodus der Algos
Ratte im Labyrinth ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.08.2023, 12:39   #8663
granini
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Oh mann... wenn ich diese linken Spiegel Idioten lese, dann bekomm ich einfach das kotzen... Wie bescheuert muss man sein....

https://www.spiegel.de/wirtschaft/ga...4-cfb45722a54c

Klar ist super, wenn man im allgemeinen Vergleich zurückfällt. Herzlichen Glückwunsch.
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Alt 28.08.2023, 12:42   #8664
aurum
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nur für Abonnenten lesbar
aber ich bin schon anhand deiner Zusammenfassung und dem Artikelanfang sehr beruhigt, dass unser Abschwung ne gute Sache ist


für die anderen..........
aurum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.08.2023, 14:36   #8665
granini
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Zitat:
Zitat von aurum Beitrag anzeigen
nur für Abonnenten lesbar
aber ich bin schon anhand deiner Zusammenfassung und dem Artikelanfang sehr beruhigt, dass unser Abschwung ne gute Sache ist


für die anderen..........
Kann auch nicht hinter die Paywall schauen. Geld werde ich dem Idiotenhaufen sicherlich nicht hinterher schmeissen. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, wer hier nachher wieder aufkreuzt und uns verklickern will, dass das doch alles zu unserem Besten ist... wie im Übrigen auch die Vollhorst Diskussion hinsichtlich einer Bundesweiten Mietpreisbremse... nur weiter so, dann geht der Bau auf Null zurück ... wie war das noch mit den 400.000 Wohnungen pro Jahr. Bin mal gespannt wieviele in 2023 wirklich gebaut werden.

Die Mieter werden auf Dauer gegrillt und zwar so richtig, hatte ich aber auch schon vor ein paar Jahren hier genauso geäussert. Wollte von den Pseudo Sozi Fuzzis nur keiner hören... zieht euch warm an meine lieben Leaser / Mieter und Geldverteiler / -verbrenner.
granini ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.08.2023, 17:53   #8666
wingfoilsuechtig
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Einfach mal Dampf woanders ablassen, granini

Einen Text nicht verstehen ist das eine, aber über ein Interview zu stänkern , das man mangels Verfügbarkeit garnicht lesen/verstehen kann ist schon grenzwertig…

Hier die letzten beiden Fragen/Antworten :

SPIEGEL: Woran denken Sie?

Felbermayr: Steuern sind ein Thema, Lohnnebenkosten sind ein Thema. Großzügige Abschreibungsregelungen können hier viel helfen. Vor allem aber müssen der Staat und die Verwaltung dringend leistungsfähiger gemacht werden. Die Bürokratie stellt sich selbst ein Bein, der öffentliche Sektor ist über weite Strecken dysfunktional und wurde kaputtgespart. Gerade bei der Digitalisierung gibt es riesigen Nachholbedarf zu anderen großen Wirtschaftsnationen. Deutschland muss weg vom Fax und endlich besser, verlässlicher funktionieren.

SPIEGEL: Sind lahme Behörden wirklich ein Standortnachteil?

Felbermayr: Eindeutig. Eine Agenda 2030 müsste daraus bestehen, den öffentlichen Sektor wieder leistungsfähig zu machen, dort Potenziale zu suchen und zu heben. Bisher haben wir das neue Deutschlandtempo leider nur einmal gesehen, beim LNG-Terminal in Wilhelmshaven. Seither nie wieder. Stattdessen wird kurzfristig agiert. Nehmen Sie die Debatte zur Baukonjunktur. Die Bundesregierung möchte nun die Klimaschutzstandards aufweichen, um dem Sektor Luft zu verschaffen. Kurzfristig mag so etwas Druck rausnehmen, genau wie der Industriestrompreis. Eigentlich muss man aber die Prozesse dahinter ändern. Dauernd an den Standards zu drehen, schafft Unsicherheit bei den Unternehmen. Die investieren dann weniger.

SPIEGEL: Für wie wahrscheinlich halten Sie einen solchen, großen Wurf?

Felbermayr: Deutschland hat in den guten Jahren seine Hausaufgaben vernachlässigt. Die jetzige Phase lädt ein, strukturelle Reformen anzugehen, den Staat wieder handlungsfähig zu machen. Ich hoffe, dass das spätestens dann geschieht, wenn die Malaise erst groß genug ist. Ansonsten versandet die genialste wirtschaftspolitische Idee im Meer der Bürokratie.
wingfoilsuechtig ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.08.2023, 18:09   #8667
The Flow
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Zitat:
Zitat von Rallef79 Beitrag anzeigen
Die Deindustrialisierung Europas
Lebst du auf einem anderen Planeten.

Und BASF wie jede Firma ist verpflichtet möglichst günstige Einkaufskosten zur realisieren. Sonst sollte man das Management rauswerfen. Und auch der private Gaskunde schließt keinen Vertrag für teueres Gas ab nur weil es aus Amerika kommt. Mrd. Steuergeld wurden für den Strom- und Gaspreisdeckel eingesetzt, weil viele es nicht zahlen konnten.
The Flow ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.08.2023, 18:43   #8668
granini
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Zitat:
Zitat von wingfoilsuechtig Beitrag anzeigen
Einfach mal Dampf woanders ablassen, granini

Einen Text nicht verstehen ist das eine, aber über ein Interview zu stänkern , das man mangels Verfügbarkeit garnicht lesen/verstehen kann ist schon grenzwertig…

Hier die letzten beiden Fragen/Antworten :

SPIEGEL: Woran denken Sie?

Felbermayr: Steuern sind ein Thema, Lohnnebenkosten sind ein Thema. Großzügige Abschreibungsregelungen können hier viel helfen. Vor allem aber müssen der Staat und die Verwaltung dringend leistungsfähiger gemacht werden. Die Bürokratie stellt sich selbst ein Bein, der öffentliche Sektor ist über weite Strecken dysfunktional und wurde kaputtgespart. Gerade bei der Digitalisierung gibt es riesigen Nachholbedarf zu anderen großen Wirtschaftsnationen. Deutschland muss weg vom Fax und endlich besser, verlässlicher funktionieren.

SPIEGEL: Sind lahme Behörden wirklich ein Standortnachteil?

Felbermayr: Eindeutig. Eine Agenda 2030 müsste daraus bestehen, den öffentlichen Sektor wieder leistungsfähig zu machen, dort Potenziale zu suchen und zu heben. Bisher haben wir das neue Deutschlandtempo leider nur einmal gesehen, beim LNG-Terminal in Wilhelmshaven. Seither nie wieder. Stattdessen wird kurzfristig agiert. Nehmen Sie die Debatte zur Baukonjunktur. Die Bundesregierung möchte nun die Klimaschutzstandards aufweichen, um dem Sektor Luft zu verschaffen. Kurzfristig mag so etwas Druck rausnehmen, genau wie der Industriestrompreis. Eigentlich muss man aber die Prozesse dahinter ändern. Dauernd an den Standards zu drehen, schafft Unsicherheit bei den Unternehmen. Die investieren dann weniger.

SPIEGEL: Für wie wahrscheinlich halten Sie einen solchen, großen Wurf?

Felbermayr: Deutschland hat in den guten Jahren seine Hausaufgaben vernachlässigt. Die jetzige Phase lädt ein, strukturelle Reformen anzugehen, den Staat wieder handlungsfähig zu machen. Ich hoffe, dass das spätestens dann geschieht, wenn die Malaise erst groß genug ist. Ansonsten versandet die genialste wirtschaftspolitische Idee im Meer der Bürokratie.
Wusste doch, dass du so ein verkappter Spiegelleser bist danke fürs outen… lässt tief blicken mein lieber. Netter Versuch mit allgemeinen Geblubber abzulenken. Dann geh doch mal konkret auf meine statements ein. Na wie soll den eine generelle Mietpreisbremse das Wohnungsproblem lösen? Erzähl doch mal. Und wie denkst du werden sich in diesem
Umfeld Mieten und somit der Wohlstand der Mieter entwickeln.

Ich pack schonmal die chips aus, wird bestimmt unterhaltsam.


Geändert von granini (28.08.2023 um 19:22 Uhr)
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Alt 28.08.2023, 19:51   #8669
wingfoilsuechtig
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Pack die Chips wieder weg, es ging mir nur um Dein „Geblubber“..

Spiegelleser zu sein ist doch nicht das ‚Schlechteste‘..
Und nun kommt 100% die Relotius-Geschichte…
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Alt 28.08.2023, 21:11   #8670
Rallef79
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Zitat:
Zitat von The Flow Beitrag anzeigen
Lebst du auf einem anderen Planeten.

Und BASF wie jede Firma ist verpflichtet möglichst günstige Einkaufskosten zur realisieren. Sonst sollte man das Management rauswerfen. Und auch der private Gaskunde schließt keinen Vertrag für teueres Gas ab nur weil es aus Amerika kommt. Mrd. Steuergeld wurden für den Strom- und Gaspreisdeckel eingesetzt, weil viele es nicht zahlen konnten.
Richtig, genau diese Denke hat uns erst in die Situation gebracht, dass Strom- und Gaspreisdeckel notwendig wurden. Wäre eigentlich eine gute Gelegenheit gewesen etwas für die Zukunft daraus zu lernen, stattdessen wandert BASF einfach weiter nach China. Nagut, das hätten Sie eh gemacht - so läuft das Business der internationalen Heuschrecken halt.

Zitat:
Wobei er auf Nachfrage auch einräumt: "Ich sage nicht, dass die Investitionen dort ohne Risiken sind. Aber die Chancen, die wir sehen, übertreffen die Risiken." Der Mann hatte gerade erst schlechte Erfahrung mit einem Investment in einem anderen autoritären Staat gemacht, der jetzt Krieg in der Ukraine führt und weltweit zunehmend isoliert ist. Russland, dessen Staatsbetrieb Gazprom milliardenhohe Rechnungen gegenüber der BASF-Tochter Wintershall-Dea schuldig geblieben ist, bot seinerzeit auch Chancen und barg Risiken - hier war das Ergebnis ein Totalverlust. "Ja, im schlimmsten Fall ist der Totalausfall auch in China denkbar, aber das würde bedeuten, dass das gesamte weltweite Wirtschaftssystem nicht mehr funktioniert, dann wäre plötzlich alles anders", so Brudermüller.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft...ionen-101.html
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Alt 29.08.2023, 20:27   #8671
phen
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Hi Leute, lese hier immer wieder gerne mit. Aber mischt ihr nicht Sanktionen mit anderen politischen Entscheidungen wie z.B. der Energiewende, um die Effekte auf die Wirtschaft zu bewerten?

Ich finde die Nachrichten definitiv besorgniserregend, aber sehe die Gründe v.A. in blauäugiger und schlechter Energiepolitik.
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Alt 30.08.2023, 06:36   #8672
ShortSqueeze
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Zitat:
Zitat von Rallef79 Beitrag anzeigen
Richtig, genau diese Denke hat uns erst in die Situation gebracht, dass Strom- und Gaspreisdeckel notwendig wurden.
der Strompreis war schon lange vor dem Ukraine Krieg viel höher als im Rest der Welt.
Derzeit ist der Strompreis exakt 3x so hoch wie im MITTEL der restlichen Länder. Mehr als 30 cent pro kWh gegenüber 11 cent im weltweiten Mittel. Das hat weniger mit dem Ukraine Krieg zu tun als vielmehr mit unserer blauäugigen Energiewende. Scholz und der Rest des Kindergartenteams haben ja immer vom neuen Wirtschaftswunder aufgrund der Umstellung hin zu mehr Regenerativen gefaselt und obwohl diese Gesetze natürlich zu Zwangsinvestitionen geführt haben die das BSP erstmal anheben überwiegt sogar während dieser Investitionsphase in Summe der negative Effekt. Danach wird es noch schlechter werden. Der hohe Strompreis bleibt auch danach.


IHK:

Dercks von der IHK:
Zitat:
„Während früher die Unternehmen auch Chancen in der Energiewende gesehen haben, überwiegen nun in der Einschätzung der gesamten Wirtschaft die Risiken. Weite Teile unserer Wirtschaft treiben die Sorge um eine auch mittel- und langfristig mangelhafte Energieversorgung stark um. Das ist eine insgesamt besorgniserregende Entwicklung, die wir alle sehr ernst nehmen sollten.“
Zitat:
Fehlende Planbarkeit und Verlässlichkeit in der Energiepolitik rücken aus Sicht der Betriebe an die erste Stelle der Transformationshemmnisse. Knapp 60 Prozent der Unternehmen fühlen sich hierdurch ausgebremst. „Die Unternehmen sehen sich zunehmend mit Vorgaben konfrontiert, die in der Praxis kaum umsetzbar sind“, kritisierte Dercks. „Hinzu kommen Einsparziele aus dem Energieeffizienzgesetz, von denen niemand sagen kann, wie sie ohne ein Herunterfahren der Produktion erreicht werden können.“
Derzeit sind alle vorausschauenden Investitionsindikatoren in DE im freien Fall. Die BSP Wachstums-Prognose für 2023 ist sogar in Russland höher als bei uns.

Und wie ich schon sagte, der neue geplante Industriestrompreis ist wegen kompletter Wettbewerbsverzerrung innerhalb DE wieder ein völlig ungeeignetes Instrument (ich mach über Jahre eine bescheuerte Energiepolitik und korrigiere das nun durch den nächsten Fehler) und muss auch wieder nur vom Steuerzahler finanziert werden.

Aber wie der Typ im Spiegel ja andeutete, vielleicht ergibt sich aus dem Niedergang, sobald auch für den letzten Idioten erkennbar, ja auch eine Chance für eine Katarsis.
ShortSqueeze ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.08.2023, 06:49   #8673
Ratte im Labyrinth
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Zitat:
Zitat von ShortSqueeze Beitrag anzeigen
der Strompreis war schon lange vor dem Ukraine Krieg viel höher als im Rest der Welt.
Derzeit ist der Strompreis exakt 3x so hoch wie im MITTEL der restlichen Länder. Mehr als 30 cent pro kWh gegenüber 11 cent im weltweiten Mittel. Das hat weniger mit dem Ukraine Krieg zu tun als vielmehr mit unserer blauäugigen Energiewende.
Und nebenbei ist der Gaspreis auf dem Weltmarkt schon seit geraumer Zeit nicht nur wieder zurückgekommen, sondern sogar etwa 40% niedriger als vor Ausbruch des Ukraine-Krieges. Ölpreis ist auch niedriger. Da sind die Ursachen für das ganze Elend also eher nicht zu vermuten.

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Alt 30.08.2023, 08:05   #8674
Rallef79
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Wer den Widerspruch findet, darf ihn behalten

Zitat:
Zitat von ShortSqueeze Beitrag anzeigen
ja wirken bei uns, siehe Rattes Grafik:
=>

Zitat:
Zitat von ShortSqueeze Beitrag anzeigen
Das hat weniger mit dem Ukraine Krieg zu tun als vielmehr mit unserer blauäugigen Energiewende.
BTW: Ich fragte ja ursprünglich nach den Auswirkungen der Sanktionen auf den Rubel(!) Kurs. Derailing nennt man das, oder…?
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Alt 30.08.2023, 08:33   #8675
zournyque
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In meinen Augen waere es hoechste Zeit mal die Monopole/Kartelle am Energiemarkt aufzubrechen. Natuerlich kann man auch der Politik die Schuld in die Schuhe schieben, aber die wird ja auch indirekt von den Energieriesen gemacht.

Hier hatte ich schon mal darueber geschrieben - soweit ich weiss hat ich seit dem leider nichts verbessert.
https://oaseforum.de/showpost.php?p=...postcount=2360

Wir haben nach wie vor keinen wirklichen Wettbewerb auf dem Energiemarkt. Da war mir persönlich der verstaatlichte Energiemarkt den wir vor der Privatisierung der Gewinne hatten noch lieber, so wurde wenigstens noch die Infrastruktur gewartet.


Geändert von zournyque (30.08.2023 um 08:41 Uhr)
zournyque ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.08.2023, 09:31   #8676
Ratte im Labyrinth
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Zitat:
Zitat von zournyque Beitrag anzeigen
In meinen Augen waere es hoechste Zeit mal die Monopole/Kartelle am Energiemarkt aufzubrechen. Natuerlich kann man auch der Politik die Schuld in die Schuhe schieben, aber die wird ja auch indirekt von den Energieriesen gemacht.

Hier hatte ich schon mal darueber geschrieben - soweit ich weiss hat ich seit dem leider nichts verbessert.
https://oaseforum.de/showpost.php?p=...postcount=2360

Wir haben nach wie vor keinen wirklichen Wettbewerb auf dem Energiemarkt. Da war mir persönlich der verstaatlichte Energiemarkt den wir vor der Privatisierung der Gewinne hatten noch lieber, so wurde wenigstens noch die Infrastruktur gewartet.
Bin nur nicht so sicher, dass die im Artikel zitierten "Monopolrenditen" der sogenannten Energieriesen wirklich das grösste Problem sind, das wir an dieser Stelle haben: EON etwa hatte in den letzten 12 Monaten eine EBIT-Rendite von 0.3%, RWE von -2.4%. Über die letzten 10 Jahre lagen die beiden im Schnitt vielleicht bei 5% - unter starken Schwankungen. Und das ist EBIT, also vor Zinsen und Steuern...
Man kann jetzt höchstens postulieren, dass der Staat das alles viel effizienter handhaben könnte als ein privatwirtschaftliches Unternehmen, das hielte ich aber für eine gewagte These.
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Alt 30.08.2023, 09:40   #8677
ShortSqueeze
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Zitat:
Zitat von Ratte im Labyrinth Beitrag anzeigen
Bin nur nicht so sicher, dass die im Artikel zitierten "Monopolrenditen" der sogenannten Energieriesen wirklich das grösste Problem sind, das wir an dieser Stelle haben: EON etwa hatte in den letzten 12 Monaten eine EBIT-Rendite von 0.3%, RWE von -2.4%. Über die letzten 10 Jahre lagen die beiden im Schnitt vielleicht bei 5% - unter starken Schwankungen. Und das ist EBIT, also vor Zinsen und Steuern...
Man kann jetzt höchstens postulieren, dass der Staat das alles viel effizienter handhaben könnte als ein privatwirtschaftliches Unternehmen, das hielte ich aber für eine gewagte These.
zudem muss der Staat ja erstmal Geld aufnehmen (Schulden machen) um die Energieunternehmen übernehmen zu können bzw. die Aktionäre zu entschädigen. Diese Kosten muss man auch gegenrechnen.
Eine Übernahme wäre also nur dann sinnvoll, wenn die auf mehr als ca. 3% EBIT kommen.
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Alt 30.08.2023, 13:44   #8678
molli81
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Also es ist noch nicht lange her, da hätte der Staat für das Aufnehmen von Krediten sogar noch Geld bekommen...
molli81 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.08.2023, 15:00   #8679
ShortSqueeze
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Zitat:
Zitat von Rallef79 Beitrag anzeigen
BTW: Ich fragte ja ursprünglich nach den Auswirkungen der Sanktionen auf den Rubel(!) Kurs. Derailing nennt man das, oder…?
ja, was den Rubel Kurs betrifft hast du Recht, ist 15% unter dem Kurs vor der Krise.
Aber das ist halt nur ein Indikator.
Was die Wirksamkeit der Sanktionen insgesamt betrifft hat ja sogar Baerböckchen eingeräumt, daß sie nicht wirken. Welchen Beweis brauchst du denn noch, wenn sogar die das zu gibt ?

Siehe hier:
Zitat:
Das Scheitern wird inzwischen auch von der Bundesregierung eingeräumt. So zeigte sich Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) kürzlich enttäuscht über die Wirkung der Sanktionen. "Eigentlich hätten wirtschaftliche Sanktionen wirtschaftliche Auswirkungen", sagte sie. In diesem Fall sei das aber nicht der Fall.
das geilste ist aber Baerböckchens Begründung:

Zitat:
Sie begründete das Versagen damit, dass "die Logiken von Demokratien nicht in Autokratien greifen". Man habe erlebt, "dass mit rationalen Entscheidungen, rationale Maßnahmen, die man zwischen zivilisierten Regierungen trifft, dieser Krieg nicht zu beenden" sei.
Baerbock begreift glaube ich immer noch nicht, was sie da für einen Unsinn redet. Denn falls diese Massnahmen gar nicht wirken gegen eine Autokratie, ist es dann rational diese einzusetzen wenn sie vor allem uns schaden ?
Wie überraschend, daß Sanktionen, die noch nie gewirkt haben, auf einmal nicht wirken. Man könnte einfach nur lachen wenn so viel Blödheit nicht traurig wäre.
Für die Amerikaner ist es sehr rational, denn die haben ja massiv von den Sanktionen profitiert. Für uns eher nicht.
Die Russen kaufen jetzt halt chinesische Autos und liefern denen dafür russisches Öl. Die Importe chinesischer Autos sind letztes Jahr um 500% gestiegen:

Zitat:
Nach Angaben der Zollbehörden exportierte China in den ersten Monaten des Jahres insgesamt rund 325.800 Autos nach Russland: Das ist fünfmal mehr als im Vorjahreszeitraum. Die chinesische Association der Autohersteller (CAAM) hatte früher mitgeteilt, dass Russland somit zum größten Exportmarkt für chinesische Autos geworden sei, gefolgt von Mexico
Glückwunsch an Baerbock und Co !
Aber wir haben uns ja in den letzten Jahren nicht durch eine rationale Aussenpolitik ausgezeichnet, sondern eine wertegeleitete. Insofern sind wir ja unserer dummdoofen Linie treu geblieben.
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Alt 30.08.2023, 15:37   #8680
Smolo
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Zitat:
Zitat von Rallef79 Beitrag anzeigen
... durch das (viel zu) billige russische Gas sehr gute Geschäfte gemacht und uns deshalb vor lauter profitgier blind in die Abhängigkeit Russlands getrieben hat.
Ich frag nur mal für einen Freund aber was ist denn viel zu billiges Gas? Gibt es einen Normpreis für gutes Gas/Öl? Ist der Preis nur richtig wenn er grad vom passenden Partner x oder y kommt?

Was du hier von Profitgier schwadronierst ist übrigens bar jeder Realität. Als Organisation kannst du auch nicht einfach Energie teurer woanders einkaufen das läuft dann unter Veruntreuung etc. Du betreibst hier wegen dem Bezug der Energie von Russland einseitiges Framing denn deine sogenannte Profitgier ist der freie Markt... übrigens genau das was du hier bezüglich Russland/China so negativ anführst und das es dort keine freien Entscheidungen und nur Planwirtschaft gibt.

80% des Spaltmaterials für die Atomkraftwerke stammen übrigens aus russischer Hand da spricht bezüglich Sanktionen aber wirklich niemand drüber und da wird fleißig bei den Russen geshopped...Abhängigkeit?
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börse, dax


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