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Europa (ohne Kanaren) Reiseberichte / Erfahrungsberichte

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Alt 10.09.2017, 19:00   #1
Betonklotz
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Beiträge: 99
Standard Boardway in Loissin an der Ostsee Anfang September

Nach nun fast vier Jahren Kite Abstinenz aus diversen privaten Gründen (Haus, Heirat, OP…) sollte es eigentlich erst wieder im Frühjahr aufs Wasser gehen, aber durch Zufall waren schon im (Herbst-)Urlaub an der Ostsee ein paar Kites am Himmel zu sehen. Das Fieber war wieder da und das Interesse geweckt, auch die Regierung meldete ihr ok.

Also am Samstagabend nach der Ankunft und Gassi Runde mit dem Hund gleich noch kurz mit dem Rad des gemieteten Bungalows bei Boardway in Loissin auf dem Campingplatz (ganz am Ende an der Wasserseite) vorbeigefahren und auf ein paar Lehrer und auch Roman vom Shop gestoßen. Kurz mein Anliegen erläutert und einen Termin für Sonntag (wenn etwas frei wird) oder spätestens Montag abgesprochen. Generell geht es immer um 10Uhr an der Station los, wer früher kommt und/oder starten möchte muss sich halt in Geduld üben.

Ansonsten hat die Station (fast) alles was das Kiterherz begehrt: Shop wenn zu Hause etwas vergessen wurde oder das Material aufgestockt werden soll, Materialcontainer, mit ein wenig Glück einen freien Spind für die Klamotten, Umkleiden (da würde sich ein Stuhl/Hocker und ein paar stabile Haken gut machen), (Rettungs-)Boot und Veranda mit gemütlichen Sitzkissen und Bänken. Etwas vermisst hatte ich einen Windmesser mit Anzeige der aktuellen Werte und eine aktuelle Vorhersage. Die Vorhersage gibt es „nur“ als Ausdruck im Fenster, ansonsten einfach einen der Lehrer oder Roman im Shop fragen. Zudem haben sowohl Windfinder und Windguru während meiner Anwesenheit völlig versagt, bis auf die Windrichtung stimmte eigentlich nichts an der Vorhersage. Aber letzteres kann Bordway nicht beeinflussen, von daher wäre ein Display mit den aktuellen Werten umso schöner. Das Revier ist quasi direkt vor der Haustür und besteht aus einem flach abfallendem Sandstrand der breit genug für alle Schüler und Gäste war. Da ist sich keiner in die Quere gekommen, wobei man fairerweise sagen muss: zu der Jahreszeit und außerhalb der Ferien war gefühlt nicht so viel los. Im Wasser geht es im Einstig sehr langsam ins Tiefe, also perfekte Trainingsbedingungen.

Den Start um 10Uhr konnte ich auch voll und ganz bestätigen: bei der Morgenrunde am Sonntag früh mit dem Hund war noch alles verrammelt und verwaist. Die erste sehr positive Überraschung war dann aber ein paar Stunden später ein Anruf um kurz vor zehn von Roman: heute schaut es eher schlecht aus, sollte doch am Montag vorbeischauen. Den Sonntag konnten wir also alle mit Erholung genießen. Das sich eine Schule von sich aus meldet und nicht an Schüler antanzen lässt hatte ich so noch nie erlebt.

Am Montag früh dann ein kurzer Schreck: Windfinder prognostizierte im Superforcast ordentlich Wind, aber das einzig spürbare waren ein paar seichte Böen direkt am Ostseestrand. Glücklicherweise änderte sich das minütlich im positiven Sinne. Nach einem ordentlichen Frühstück war ich dann pünktlich um 10Uhr mit gutem Wind (immer noch deutlich schwächer als vorhergesagt) an der Station und Roman stellt mir kurz Dominik vor, der gut gelaunte Kitelehrer der mich wieder zusammen mit einem weiteren Schüler (kam bis zum Wasserstart) aufs Brett bringen sollte. Mit einem 9er Boost 2 und „normalen“ Leinen sowie einem 11er Boost 2 an kurzen 16m Leinen (so eine Kombination bin ich noch nie geflogen, sollte lt. Dominik einem 9er gleichkommen…) und einer Door für mich ging es runter an den Strand zum Aufbau. Vorher gab es aber noch einen Abstecher zum Verleihcontainer: Prallweste, Helm und Funkgerät gehören zur Grundausstattung einer jeden Schulung bei Boardway. Hatte ich so noch nie erlebt und der Helm drückte und scheuerte im Laufe des Tages ein wenig, die Weste machte mich ganz fix zum Michelin-Männchen, aber Hauptsache die Funktion ist ok. Auf Aussehen habe ich noch nie viel Wert gelegt, vielmehr habe ich das begrüßt und freute mich über die zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen. Hätte ich das gewusst, hätte ich auch meinen eigenen Helm und Weste im Gepäck gehabt: ist für den nächsten Urlaub notiert

Unten am Strand durfte ich unter den wachsamen Augen von Dominik mit ein paar Tipps aufbauen, der ein oder andere Schritt war doch etwas eingerostet. Am Kite hatte ich dann während des Aufbaus beim Check festgestellt, dass einer der Anknüpfpunkte für die Frontlines an der Tube ausgerissen war. Dominik hat das dann kurz beurteilt und den Kite umgehend getauscht. So schnell wie ich den defekten eingepackt hatte, hatte er den neuen schon geholt und fast fertig aufgepumpt. Leider war das nicht der einzige Materialfehler: Dominik hing den zweiten Kite (der 9er Boost 2 an normalen Leinen) des anderen Schülers an den Haken und wir gaben Starthilfe, allerdings zog der Kite stark einseitig. Also landen und Bar tauschen…

Nach diesen kleinen Verzögerungen ging es aber endlich aufs Wasser, Dominik startete beide Kites und übergab sie dann an uns im Wasser, wobei erst einmal Höhe im Hüfttiefen Wasser gehen für ein paar Meter anstand. Nach dem wir aus der Startzone waren, durften wir aber gleich selbständig üben und bekamen immer wieder Ratschläge über das Funkgerät. Was ich bis jetzt in der Vergangenheit bei anderen Schulen immer kritisiert hatte (Lehrer war nie mit Ratschlägen in meiner Nähe), wurde hier durch Dominik und die Technik in perfekter Weise umgesetzt. Es war fast egal wo ich war, Dominik hatte einen gefühlt immer im Blick und einen netten und hilfreichen Kommentar parat. Nach ein paar zögerlichen Versuchen war ich dann auch wieder auf dem Brett, auch anluven und Höhe gewinnen lief recht problemlos. Wenn denn der Kite bloß mehr Dampf hätte. Der Kite und/oder das gesamte Setup flog recht ungewohnt und hatte m.E. auch zu wenig Druck für meine 90+kg. Er ließ sich jederzeit ganz leicht abwürgen, auch ein hartes Einlenken beim Start ließ mich nur sachte Aufstehen (aber nicht 3m weiter vorne ins Wasser stürzen), auch ein abrupter Richtungswechsel bei der Wende hob mich nicht 1mm aus dem Wasser. Egal, ich fuhr von A nach B und war glücklich. Das ich nach der langen Pause überhaupt wieder nach ein paar Minuten gefahren bin war klasse und Dominik zuzuschreiben. Zudem machte es Mut auf mehr. Aber egal was ich anstellte, Gefühl für die Kante stellte sich noch nicht so schnell ein und auch kleinste Hopser waren nicht drin. Nach einer kurzen Mittagspause ging es weiter auf dem Wasser, da es für mich schon wieder flüssig lief durfte ich zum Nachmittag hin komplett alleine agieren. Also völlig selbständig starten, entscheiden wo ich fahre usw. Die Muskeln meldeten sich nur immer wieder und auch der schönste Tag geht einmal zu Ende: also die gewonnene Höhe abgebaut und kurz bei Dominik vorbei und ihm signalisiert das ich zum Ausstieg fahre und lande. Über Funk kam noch ein kurzer Gruß und Dominik beschäftigte sich weiter mit seinem Schüler.

Nachdem ich aus der Pelle raus war, merkte ich erst wie platt ich überhaupt war. Meine Beine wollten überhaupt nicht mehr, die kurze Tour auf dem Rad zurück zum Bungalow/Ferienhaus war eine einzige Strapaze. Sport müsste also unbedingt mal wieder auf den Stundenplan gesetzt werden.

Für Dienstagvormittag war zwar Wind angekündigt und auch vorhanden, aber da stand der eigentliche Urlaub im Vordergrund. Ganz unglücklich war ich darüber nicht: so einen Muskelkater im Rumpf und den Beinen hatte ich schon länger nicht mehr. Am Mittwoch war wenig bis kein Wind, also auch kein Kiten.

Am Donnerstag konnte es aber noch einmal aufs Wasser gehen. Lt. Vorhersage in Böen bis 34 Knoten, aber selbst wenn man die Knoten in den Schuhen, der Leine oder sonst wo mitzählt: gefühlt war das niemals auch nur ansatzweise so viel Wind und es gab z.B. auch keine Schaumkronen auf dem Wasser. An der Station angekommen wollte ich Material ausleihen, allerdings ist Roman da keine wirkliche Hilfe. Er gibt zwar das Material raus, ansonsten gibt es aber nur einen wenig hilfreichen Spruch: Beratung zur Kite- und Boardgröße gibt es nur von den Lehrern… Das ist recht nervig für „Urlaubskiter“ wie mich ohne ständig eigene und große Erfahrungen (die auch noch lange zurückliegen). Am Ende lief es dann wieder auf einen 11er Boost und eine ziemlich abgerockte Bar (da war kaum noch Gummi an der eigentlichen Bar dran) hinaus, sowie einem Brett unter Door Größe. Für heute war das aber leider die falsche Wahl, da fehlte einfach der nötige Druck und die richtige Technik. Bin quasi nur abgesoffen und habe bei jedem Schlag nach draußen Meter um Meter Höhe verloren, egal ob ich den Kite sinusen ließ oder probierte ihn zu stellen. Irgendwann habe ich das dann auch fluchend realisiert, da war es aber schon zu spät und ich musste zwischen den Ankerstellen der Boote an Land. Vielen Dank an Martin der mir am Strand entgegenkam und den Kite entgegennahm, so musste ich nicht im Wasser Höhe laufen oder Auslösen um zurück zur Station zu kommen, sondern musste nur die Bar aufwickeln und konnte alles zurücktragen. Das es nicht nur an meiner eingerosteten und/oder nicht vorhandenen Technik liegt war dann klar als andere starteten: 10er bei 55kg (und das dürfte ihr schon nicht gerecht werden…) wurde da z.B. von einer Dame genutzt. Egal, der Tag war für mich gelaufen und jetzt noch mal alles einpacken und komplett neu aufbauen reizte mich nicht mehr.

Freitag stand Urlaub auf dem Programm und am Samstag ging es schon wieder zurück, bin dann zum Bezahlen bei Boardway vorbeigekommen, also gepacktes Auto am Eingang vom Campingplatz stehen gelassen. Hier kam mir Boardway sehr entgegen, die Abrechnung erfolgte wirklich nur nach Wasserzeit. Alles was wir am Strand für Auf-/Abbau, Umziehen usw. verbracht hatten, wurde erst gar nicht berechnet und das ist lt. Aussage der Lehrer auch immer so. Das kannte ich auch anders und wurde hier mehr als fair gehandelt.


Geändert von Betonklotz (11.09.2017 um 17:32 Uhr) Grund: Absätze
Betonklotz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.09.2017, 19:00   #2
Betonklotz
Benutzer
 
Registriert seit: 02/2011
Beiträge: 99
Daumen hoch

Fazit:
- Danke an Boardway für den spontanen Verleih und eure super netten Lehrer
- Die Funkgeräte sind Gold wert, frage mich warum das nicht alle Schulen so handhaben
- Abrechnung ist mehr als fair, das war eine der Schulen mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis die ich besucht hatte (und ich habe schon einige durch)
- Wenn ihr vorbeischaut denkt an Windmaster und Schutzausrüstung (sofern vorhanden)
- Evtl. mehr Material anschaffen damit nicht auf Notlösungen ausgewichen werden muss (frage mich was hier zur Hochsaison passiert)
Letzte Worte: Loissin liegt in einem Funkloch, außer schwaches EDGE Signal ist da nichts mit Internet und mal schnell was nachschauen. Also habt besser alles im Kopf und auf Papier dabei
Allerletzte Worte: jederzeit und gerne wieder, beste Schule in DE die ich besucht habe!
Betonklotz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.09.2017, 21:49   #3
kitesven
gitano
 
Registriert seit: 12/2001
Ort: meist im womo :)
Beiträge: 14.369
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Ich finde ja so Berichte immer gut.
Aber ich mag auch Absätze
kitesven ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.09.2017, 23:28   #4
901red
Benutzer
 
Registriert seit: 06/2006
Ort: Kreis Neuss
Beiträge: 5.199
Standard

Zitat:
Zitat von kitesven Beitrag anzeigen
Ich finde ja so Berichte immer gut.
Aber ich mag auch Absätze
Ich musste bei 1/3 aufhören, ist ja so nicht zu lesen
901red ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.09.2017, 08:49   #5
liphpip
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

----


Geändert von liphpip (28.02.2018 um 03:12 Uhr)
  Mit Zitat antworten
Alt 11.09.2017, 10:10   #6
Bazzat
Lord logger
 
Registriert seit: 03/2007
Beiträge: 10.979
Standard

Lesen kann ich das nicht.
Ich vermute, es ist ein Lob. Oder ein Tadel?
Den Rest interessiert doch keine S..!
Bazzat ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.09.2017, 17:35   #7
Betonklotz
Benutzer
 
Registriert seit: 02/2011
Beiträge: 99
Standard

Das es so ausartet konnte ich ja nicht ahnen, und frage mich auch was für ein Browser genutzt wird...
Habe jetzt doppelte Absätze spendiert. Und wenn es stört fünf Sätze am Stück ohne einen Absatz zu lesen, dann überlest den Post einfach.
Und ja, bis auf Kleinigkeiten war die Sache perfekt. Auch wenn das vornehmlich kein S... interessiert

Gruß, Robert
Betonklotz ist offline   Mit Zitat antworten




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