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Alt 06.02.2018, 20:12   #1
fireball412
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Standard Erfahrungsbericht Born LongStar 2 in 5,5m²

Mein Hintergrund:
Ich kite seit gut 2 Jahren im Wasser, auf Schnee (Snowboard), auf der Wiese (Buggy, Landboard) und auf Asphalt (Longboard). Durch die lokale Nähe zu einer Asphaltbahn betreibe ich dies ziemlich intensiv - 1000km dürften inzwischen zusammengekommen sein. Hauptsächlich nutze ich die Flysurfer Peak 2 in 6m² und wenn der Wind zu stark wird die Flysurfer Viron 2 in 6m². Ich schätze an der Peak die Leichtwindeigenschaften, die Wendigkeit (Loops) und die große Depower, welche gerade auf Asphalt sehr wichtig ist und das einfache Starten und Landen. Der Longstar 2 reizt mich aufgrund der grundsätzlichen Ähnlichkeit zum Peak und weil ich bisher nur Gutes gehört habe und nicht zuletzt, weil er auch deutlich günstiger ist. Steffen Born hat mir vor kurzem einen Kite zum Testen geschickt.

Verpackung des Kites
Der Longstar wird wie der Peak in einem Beutel ausgeliefert. Die Beutelgröße ist nicht üppig. Dafür packt er noch kleiner als der Peak (zumindest in kleinen Größen). Die Beutel sind beschriftet und haben bei unterschiedlichen Größen unterschiedliche Farben.

Aufbau Kite
Der Kite hat eine recht aufwändig anmutende Waage. Insgesamt sind es wohl tatsächlich etwas weniger Waageleinen als beim Peak. Durch das unterschiedliche Kaskadensystem und durch die längere Ausführung mutet die Waage vom Longstar aber viel mächtiger an. Die Kappe ist ähnlich wie beim Peak aufgebaut. In den Stoff sind Kunststoffstäbchen vernäht. Das ist vermutlich zwingend erforderlich. Auf griffigem Asphalt muss man aber sehr aufpassen, dass die Kappe nicht schleift. Sonst kann man einen Kite auch an einem Tag durchschleifen. Bei meinen ersten Versuchen mit dem Peak habe ich das schnell gelernt. Wenn man etwas Übung hat, kann man das Schleifen aber komplett vermeiden. Beim normalen Starten und Landen entstehen keine sichtbaren Abnutzungen. In Summe macht der Longstar einen hochwertigen und soliden Eindruck. In der Kappe sind auch vier Schnüre eingenäht, um die Waage gegen Verheddern zu sichern, falls die Bar demontiert wird. Das ist ein nettes Feature.

Bar
Die Bar hat eine V-Konfiguration. Die Single-Front-Safety ist durch eine parallel verlaufende Safety-Line realisiert, welche nach ca. 5,5m an einer Frontline ansetzt. Mit voll offenem Adjuster und voll gepowert geht der Kite massiv in den Backstall. Das kenne ich vom Peak so nicht. Diesen kann man voll gepowert fahren. Durch den Backstall sind jedoch echte Centerrotations möglich. Wer will kann das nutzen, wer ein Verhalten wie vom Peak bekannt haben möchte muss den Adjuster ca. 5cm ziehen.

Test
Randbedingungen:
Untergrund: Asphaltbahn 500m lang, 50m breit
Fahrgerät: Longboard
Wind: 9kn im Mittel mit 14kn in den Böen (gemessen mit Vaavud Sleipnir nach der Session). Anfänglich weniger ca. 7kn, zwischendrin auch deutlich mehr. Böen sicherlich bis 18kn und sehr hackig
Fahrzeit: ca. 3h, 25km

Der Start ist ähnlich wie beim Peak super einfach. Egal ob vorwärts oder rückwärts es geht immer. Der Kite liegt auch schön flach auf dem Boden, so dass man nach der Landung ohne Probleme auch ohne Sicherung hinlaufen kann. Zum Anfahren steuer ich meist aus dem Zenit bzw. 1 oder 11 Uhr nach unten in Fahrtrichtung. Das gelingt auf dem Longboard natürlich immer. Den Kite an den Windfensterrand zu stellen und anpowern geht mit der Peak minimal besser. Der Peak ist mit 6m² auch etwas größer. Aber ich habe den Eindruck, dass der Peak auch um die Größe korrigiert etwas mehr Grundzug hat. Ebenso hat der Longstar aus der Dynamik heraus mehr Zug. Dies habe ich deutlich gespürt. Der Longstar ist auch ein ganzes Stück schneller. Gedepowert pfeift er sogar etwas wenn man zügig von 10 auf 2 Uhr fliegt. Bei der Peak setzt vorher das Flattern ein. Der Longstar flattert auch, aber weniger und man spürt es an der Bar noch mal weniger. Generell hat der Longstar kleine Barkräfte. Man bekommt dadurch aber auch weniger Rückmeldung. Der Wind war an diesem Tag ungewöhnlich hackig. Die Böen kamen direkt und aus dem Nichts. Wenn der Peak von einer Böe erfasst wird, merkt man dies deutlich an der Bar. Intuitiv gibt man der Bar ein paar cm nach und fängt die Böe ab. Beim Longstar habe ich dies nicht so gefühlt. Dadurch setzt die Böe direkter um. Das habe ich reproduzierbar ca. 20 mal gespürt. Zusätzlich ist die effektive Depower etwas kleiner. Man muss bei wechselnden Bedingungen mit dem Adjuster arbeiten. Das ist nicht schlimm, beim Peak aber nicht wirklich nötig. Ich kenne mich nicht genau aus, aber ich würde sagen, dass das Übersetzungsverhältnis vom Depowerweg einfach größer ist. Man braucht mehr Depower-Weg für gleiche Depower (und weil beschränkt dann eben den Adjuster) und weil mehr Weg eben weniger Kraft. Dafür ist die Depower aber auch linearer als beim Peak. Es gibt keine Spur vom teilweise empfundenen On-Off-Effekt.

Nach den ersten 10km hin und her fahren habe ich mich an den Halsen versucht. Vom Peak bin ich schlimmste Reaktionen auf Leinen-Slag gewohnt. Man fährt ihm 1m entgegen und er fällt zusammen. Das ist beim Longstar sehr anders. Man kann die Halsen mit Schwung fahren und den Kite am Zenit gepowert stehen lassen. Der Longstar driftet viel besser bzw. überhaupt erst. Das ist so ein Unterschied, dass ich es kaum glauben konnte. Auch auf Raumwindkurs muss man weniger Arbeiten. Den Peak muss man loopen und ständig bewegen. Den Longstar kann man stellen und er wird dabei immer schneller. Springen will man mit dem Longboard auf Asphalt eher nicht. Ein paar Versuche im Stand bringen mich aber dem Eindruck näher, dass der Longstar durchaus gesprungen werden kann. Bei der Peak 2 in 9m² und dem Snowboard quäle ich mich immer noch ganz schön. Ich weiß, dass es geht (zeigen andere ja) aber man muss es wirklich richtig machen. Das bringt dann auch die Sicherheit auf Asphalt, unbeabsichtigtes Abheben ist nahezu unmöglich. Auf Schnee ist es dann aber schnell langweilig. Ich spekuliere, dass der Longstar in größeren Größen leichter zu springen geht. Ist aber nur ein Verdacht.

Zwischenfazit nach einem Tag
Mir gefällt der Kite. Der Longstar ist mit Sicherheit eine Alternative zum Peak. Der Preis ist niedriger. Die Geschwindigkeit ist eher höher und mit dieser auch die Power, wenn man mal in Fahrt ist. Beim Anfahren bin ich noch etwas unentschlossen. Dafür müsste man direkter Vergleichen. Das Driftverhalten macht das Halsen entspannter (reduziert aber den Lerneffekt hinsichtlich perfekter Kitesteuerung). Die geringen Steuerkräfte sind angenehm. Dass die Böen deshalb direkter durchgreifen ist für Asphalt ein Nachteil, den man durch Gewöhnung ggf. kompensieren kann. Auf Schnee ist mir das egal (weil man über die Kante rutschen kann). Abschließend kann ich diesen Punkt aber noch nicht bewerten, weil der Wind hinsichtlich der Heftigkeit der Böen wirklich ungewöhnlich war. Die Sprungversuche im Stand lassen durchaus gewisse Sprungperformance erahnen, ohne dass es auf Asphalt deshalb irgendwie gefährlich sein könnte.
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