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Nordamerika/Zentralamerika/Karibik Reiseberichte / Erfahrungsberichte

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Alt 23.03.2017, 17:33   #1
coresince84surf
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Standard Reisebericht Mexiko Yucatan (El Cuyo, Tulum, Holbox, Playa del Carmen)

Moin moin Oase!

Nachdem mein Brasilien-Reisebericht ein paar dankbare Leser gefunden hat, wollte ich eigentlich schon längst mal mit einem kleinen Mexiko-Reisebericht nachlegen und habe jetzt mal etwas Zeit gefunden. Ich war letztes Jahr (2016) im April für 2,5 Wochen auf der Maya Halbinsel-Yucatán und bin 4 Orte angefahren. Erst aber mal ein paar allgemeine Infos und Eindrücke.

Klima & Wind:
Das Klima ist im April noch halbwegs erträglich, aber auch nichts für den schwachen Kreislauf. Laut Windstatistik ist der April scheinbar der beste Monat, windsicher ist das aber nicht wirklich. War bei uns nicht als reiner Kite-Urlaub gedacht, sondern sollte eine gesunde Mischung aus Kultur, Urlaub und kiten sein. Daher war ich mit der Windausbeute von ca. 50% auch zufrieden. Die angedachte Mischung hat insgesamt super funktioniert.

Kitegrößen:
Ich hatte sicherheitshalber 7, 9, 12 (Airush Varialx) und 17 (Blade Fat Lady) dabei. Ich bin auch tatsächlich alle Schirme geflogen. Damit das Gepäck beim reisen nicht zu sehr nervt habe ich mir extra Kompressionbags besorgt. Das Nugget Waveboard habe ich blöderweise zu Hause gelassen, damit hätte ich noch etwas mehr Wasserzeit rausholen können.

Preise:
AirBerlin Flug war rel. günstig. Vor Ort ist insgesamt aber alles recht teuer, weil es auch sehr touristisch und amerikanisch ist. Preis-Leistung ist trotzdem ok, man darf nur keine Billigregion erwarten.

Sicherheit:
War eigentlich gar kein Thema dort in der Region und wir waren auch viel abseits unterwegs. Sicherheitshalber hatte ich Kreditkarten etc. trotzdem immer mit auf dem Wasser in einem wasserfesten Beutel, das hatte sich schon in Brasilien bewährt. iPhones hatten wir in wasserfesten Cases und haben sie einfach am Strand unter der Liege verbuddelt wenn es aufs Wasser ging, simpler Trick

Mobilität:
Wir waren mit dem Mietwagen unterwegs, das war auch ohne Navi mit einer einfachen Karte sehr easy und man kommt durch viele nette Dörfer und Landschaften.

Kultur und Party:
Kulturell ist wirklich einiges geboten und auch empfehlenswert. Von Maya-Stätten über unterirdische Höhlen bis zu schnorcheln mit Delfinen etc. ist alles möglich. Alle Attraktionen sind aber auch ganz schön überlaufen und die Hitze tut den Rest. Es empfiehlt sich also immer ganz früh hinzufahren. Abends ist in den größeren Orten gut was los, da kommt niemand zu kurz.

Jetzt aber zu den Spots...
coresince84surf ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.03.2017, 17:34   #2
coresince84surf
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Spot 1: Playa del Carmen:
Wir wussten vorher schon, dass dies kein schöner Ort ist. Aber wir wollten die ersten Tage nicht zu weit fahren und erstmal ankommen. Schlimm ist es nicht, aber schon extrem amerikanisch geprägt und überlaufen. Riesige Einkaufsstraßen, Strandbar dicht an dicht, prollige Amis aus dem Billigflieger. Man kann das alles aber auch etwas umgehen und nette Ecken finden. Direkt vor Ort ist kiten nicht möglich. Keine Ahnung ob es verboten ist, aber es wäre auch schlichtweg kein Platz. Wir sind daher ein paar Kilometer rausgefahren zu einem etwas abseits gelegenen Strand mit Beachbar und Kitestation (KSM Beach Club). Hier sieht die Welt schon ganz anders aus. Der Spot hat ein recht großes Riff auf das man sehr achten muss, aber geht schon. Die Leute von der Station sind sehr nett. Material leihen wäre hier sehr teuer.

Spot 2: Tulum:
Tulum dürfte einer der bekanntesten Orte in der Gegend sein. Hier zieht es sowohl amerikanische als auch mexikanische Hipster wie auch südamerikanische Aussteiger hin. Eine interessante Mischung, auf Dauer aber auch etwas anstrengend. Hier gibt es reichlich kulinarische Angebote, für meinen Geschmack aber vieles einfach zu hip und gewollt von der Atmosphäre. Mit dem Auto ist man aber auch schnell im alten Stadtkern, da ist es angenehmer. Die Unterkünfte sind überwiegend direkt am Strand und sehr schön. Am Strand selber ist es recht voll und daher ist starten relativ schwierig, geht aber irgendwie und kümmert auch keinen (Badezone etc.). Hier hatte ich leider kaum Wind. Sehr schade denn hier könnte man bei Onshore schön die belebte Küste auf und ab fahren. Ich habe auch eine kleine Kiteschule gesichtet.

Spot 3: El Cuyo
El Cuyo ist absolut kein Touristenort, sondern ein kleines verschlafenes Fischerdorf in dem meist nur Mexikaner Urlaub machen. Apartments gab es hier nur über AirBnB. Es gibt hier nur 1-2 Restaurants und ein paar Minimärkte von der Größe Berliner Spätis. Reicht aber. Der Spot ist sehr schön und leer, viel mehr gibt es nicht zu sagen.

Spot 4: Isla Holbox
Insgesamt der absolut schönste (und autofreie) Ort. Man kommt dort per Fähre hin (15 Minuten), für das Auto gibt es günstige bewachte Parkplätze am Hafen. Paradiesisches entspanntes Feeling. Das kiten ist an den Stränden im Ort allerdings verboten. Man muss mit dem Boot etwas rausfahren an das Ende der Insel. Die Kiteschulen bieten hier Fahrten an für wenig Geld. Dort draußen ist man dann aber mit einer Handvoll Kiter alleine. Hier sieht man auch nicht selten Schildkröten und Delfine. Definitiv empfehlenswert. Die Geldversorgung an den Automaten ist aber oft schwierig, also ausreichend Bargeld mitnehmen,
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Alt 23.03.2017, 17:35   #3
coresince84surf
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Alt 16.05.2018, 20:55   #4
der_preuß
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Reden

Hoi zusammen

Letzte Woche sind wir aus Mexiko (Yucatan-Halbinsel) zurückgekommen und einerseits kann ich den Beitrag von coresince84surf bestätigen, andererseits möchte ich gewisse Details ergänzen.

Land & Wind & Kites:
Der April/Mai war für uns perfekt. Alle unsere Schirme (7, 9, 11, 14) waren in der Luft, aber 9er und 11er wurden (mit Foil) am meisten genutzt. Auch wir waren sowohl am Strand als auch im Landesinneren bei den Mayas unterwegs. Die Regionen Cancun & Tulum sind sehr touristisch. Weiter südlich/westlich wird es dagegen schnell authentisch/einsam/romantisch und man hat eine Attraktion (Ausgrabungen/Cenote) schon mal für sich allein (sehr empfehlenswert). Mit eigenem Mietwagen und Karte/Navi kann man sich sehr gut selbstständig fortbewegen. Tipp (keine Werbung): Wir haben einen Wagen über den ADAC (in Kooperation mit Hertz) gemietet, wo es ein überraschend gutes und echt günstiges Versicherungs-/Service-Paket gab (1 Mio. Haftpflicht, Vollkasko ohne Selbstbeteiligung, Full-to-Full-Tank-Regelung). Das ist in Mexiko sonst nicht der Standard.

Essen & Trinken:
Einen speziellen Hinweis möchte ich hier anbringen. In Mexiko kann man fantastisch essen: nicht Burger für die Nordamerikaner, sondern Tacos, Burritos, Obst und Co. von den Einheimischen. Überall gibt es Hühnchen (Pollo) in verschiedensten Varianten. Am Besten hat mir Sopa di Lima (Hühnerbrühe) und Pollo Pibil gefallen. Zu trinken gab es meist frische, selbst gemachte Limo-Nada (aus Limette) oder Ananas-Saft. Und das alles für wirklich wenig Geld (ausserhalb der Touri-Restaurants/-Regionen). Unseren Mägen ging es stets prächtig. Und falls ihr ungewöhnlicherweise doch mal Probleme habt: es gibt flächendeckend halbwegs gepflegte „baños“ (WC zum Teil mit Dusche) für maximal 5 Pesos.

Spots (Nordküste):
Die Spots an der Ost-/Karibik-Küste (Isla Blanca und Tulum) haben mir nicht so gut gefallen. Wir hatten dort einerseits Pech mit dem Wind, andererseits gab es leider sehr viel Seegras im Wasser uns am Strand.

Deutlich besser war für uns die Nordküste mit der Region Progreso Nähe Mérida sowie das bereits erwähnte Dörfchen El Cuyo. Die Wasser- und Windbedingungen sind an beiden Orten relativ ähnlich. Im April/Mai war der Wind und das Meer morgens eher ruhig und ab Mittag bliess die Thermik zuverlässig aus Nord-Ost bis Ost mit 12 bis 22 Knoten schräg auflandig. Von 9 Tagen an der Nordküste hatten wir 9 foilbare Tage (bzw. 8 Tage mit Twintip fahrbar). An einem Tag kam der Wind zwar erst spät nachmittags, aber ab ca. 17h30 waren plötzlich alle Schirme am Himmel für eine lässige Session bei Sonnenuntergang. In den Wintermonaten ist scheinbar der Nord-Wind vorherrschend statt eher östlicher Winde, aber da bin ich mir nicht sicher…Der Sand war sehr fein ohne störende Steine/Korallen und nur mit wenigen Muscheln in Progreso. Neo-Schuhe sind damit überflüssig. Die ersten 20-40 Meter konnten wir stehts noch stehen. In den westlichen Quartieren von Progreso findet man mindestens zwei Kite-Schulen und ich glaube, dort müsste der Stehbereich noch grösser gewesen sein.

Wir hatten in der Nähe von Progreso im Dorf Chuburna gewohnt mit einem kleinen Start-/Landebereich direkt an unserem modernen Studio mit eigener Küche von Sonja, einer Kanadierin. Eine Aussendusche und die Garage als Kite-Storage waren sehr praktisch. Hier der Link: https://www.casasolanayucatan.com. Weiter östlich von Progreso gibt es hunderte Ferienwohnungen oder Zimmer in Apartment-Komplexen oder kleinen Hotels. Die Auswahl ist riesig und ein eigener Strandzugang dürfte wahrscheinlich überall vorhanden sein. Progreso hat Einkaufsmöglichkeiten, Bancomaten, Tankstellen und was man sonst an Annehmlichkeiten unserer modernen Welt so erwartet.

An El Cuyo habe ich ein wenig mein Herz verloren. Ein kleiner ordentlicher Ort mit vielen Ferienhäusern im Quartier östlich der Kirche (Dorfzentrum). Direkt an der Kirche auf der Strasse Richtung Leuchtturm gibt es einen kleinen Bäcker, der „unbekannte“ Öffnungszeiten hat. Jedenfalls haben wir den Bäcker bei unserer ersten „Shopping-Tour“ nicht gefunden und danach kein Brot mehr benötigt. Ich kann Euch somit nicht sagen, was es dort gibt ☹ In den Mini-Märkten gibt es ein wenig Obst/Gemüse, Eier, Fertigprodukte, eine kleine Getränkeauswahl (inkl. H-Milch) und ein paar Produkte des täglichen Bedarfs. Zudem existiert eine Frutteria, wobei dort das Obst/Gemüse nicht unseren „verwöhnten“ Standards für Frische und Makellosigkeit entspricht. D.h. man sollte Einkaufen, bevor man nach El Cuyo fährt, aber falls Ihr etwas vergessen habt, könnt ihr es dort bestimmt noch irgendwo kaufen.

Der Strand in El Cuyo ist sehr gross. Es waren maximal ein Dutzend Schirme am Himmel, d.h. viel Platz um Selbststart und Selbstlandung zu üben Ferienwohnungen mit Strandzugang können auf AirBnB gebucht werden. Es gibt wenige moderne Unterkünfte, aber die meisten Häuser haben insgesamt einen ordentlichen Eindruck gemacht. Wir haben bei Saydi im Häuschen Beachside Casita gewohnt (https://www.airbnb.ch/rooms/14315793?s=51). Fürs Kiten war dieses Häuschen gerade deshalb cool, weil es wieder eine Aussendusche, eine abschliessbare Kammer draussen als Kite-Storage und eine überdachte Beton-Terrasse zum säubern und einpacken des Kitematerials gab. Und in El Cuyo könnt ihr Sonnenaufgang und Sonnenuntergang geniessen

Lange Rede kurzer Sinn: Geil wars! Immer wieder gern! Ich würde zwar nicht unbedingt 3 Wochen nur in El Cuyo verbringen, aber für mehrere Tage sind El Cuyo und Progreso schon toll!!

Eine Sache noch: eine Pre-Paid-Telefonkarte fürs Telefonieren und mobil surfen kann ggfs. hilfreich sein. Wir haben bei Oxxo (kleine Supermärkte an stark frequentierten Strassen/Lagen) eine SIM-Karte von TelCel für 150 Pesos gekauft und noch bizzli Kredit dazu gebucht. Einfach und praktisch.

Wenn es noch Fragen gibt, dann schreibt mir eine PM.

Windige Grüsse…
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Geändert von der_preuß (16.05.2018 um 21:02 Uhr) Grund: Foto El Cuyo angehängt
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