Kohle-Kevlar Board erfahrungen?

[danny79]

Hallo zusammen,

ich überlege mir gerade ein Kohle-Kevlar Brett zimmern zu lassen..

Ausgangspunkt ist, das ich das Brett meiner Freundin (Spleene RIP) von den Fahreigenschaften sehr schön finde.. jetzt war ich damit letztens zum reparieren bei einem shaper.. der sagte mir das er mir das Brett "nachbauen" könnte.. nich nur vom Shape sondern auch vom flex etc. das ganze aber 60-70% leichter und robuster.. (Kohle-Kevlar Vakuumferfahren) und das ganze nicht viel teurer als ein Board von der Stange.. was sagt ihr denn dazu?

Ist das Zeug nicht normalerweise total steif?

schöne grüße

Moin,

wenn die Fasern 90° gelegt sind wird es wie ein Brett. Kevlar ist nicht UV beständig und du wirst ein Board bekommen welches an der Kante leicht fusslig wirkt, da schon trocken Kevlar sich nur mit speziellen Werkzeugen schneiden läßt. Laminiert kenne ich nur Wasserstrahl.

Alles nicht dein Problem bis auf die UV Sache. Sonne wird das Board nach und nach töten.

Meine Meinung, kauf was anderes.

tks

Kosta

Wenn richtig gemacht ist, ist es kein Problem. Kevlar sollte halt nicht als Sichtgewebe verarbeitet werden. Die Fusseligkeit bei Kevlar ist auch nicht so schlimm.
Generell sind Serienbretter nicht so wahnsinnig aufwendig gemacht.
Wenn der Typ also Ahnung hat, sind die Chancen gut, das so ein Brett deutlich besser wird als Serie.

[mangiari]

Ich weiß auch nicht wieso die Leute das Kevlar so unmöglich finden. Im Kajakbereich wird sehr viel mit Kevlar pur und mit Kohle-Kevlar gemacht. Ich hab sogar selber damit schon etwas rumgebatzelt und hatte nichtmal besonderes Werkzeug. Natürlich schneidet sich das extrem zäh, aber war jetzt nicht so, dass man es nicht mit etwas Geduld und ner normalen stabilen Scheere durchbekommen hätte.

Wenn der Typ das vorschlägt wird er wohl auch mit umgehen können, oder? Musst halt am besten nen gescheiten Deal mit ihm machen, dass DU nicht groß investierst und danach kein gescheites Board bekommst. Das Risiko wenn er es verspackt muss wohl schon eher selber tragen.

[Mr Danger]

Die mechanischen Eigenschaften von Kevlar sind für Boarde total sinnlos, weil keine Zugkräfte anliegen. Auch wird nicht darauf geschossen
Deswegen werden Segeljachten aus Carbon gebaut, die Hochleistungssegel aus Kevlar. Aber nach 3 Rennen/Regatten sind die hin...teuerer Spocht.
Nimm rein Carbon, das is super.

[handy]

Kevlar zu verarbeiten ist nun wirklich keine Hexerei und in einem Carbon Twintip zur Vibrationsdämpfung auf alle Fälle sehr sinnvoll.

[Jibber]

Die Fahreigenschaften nachzubauen ist sicher nicht ganz einfach und braucht schon einige Erfahrung. Nur schon wenn es 60% leichter ist, fährt es sich bestimmt ganz anders. Das heisst aber natürlich nicht, dass das Brett schlecht wird.

Gruss Christoph

[Mr Danger]

Vibrationsdämpfung? Wie funkioniert das? Wenn ich sagen wir je 3 Lagen auf den Kern kommen...
Ich kenne nur die schlechten UV und Schleifeigenschaften sowie die guten Zugeigennschaften...

[handy]

bei den meisten Skis oder Snowboards mit Carbon Konstr. wird Kevlar (Aramid) zur Vibrationsdämpfung verarbeitet. Ist ein bisschen schwierig das allgemein zu erklären, aber ich versuchs mal so :
da Aramidfasern so gut wie kein Harz aufnehmen, werden sie von diesem nur "Ummantelt" und können sich so in der Matrix ( Harz ) vor und zurück bewegen. Dadurch können sie Vibrationen aufnehmen und abbauen.

[Mr Danger]

...klingt logisch.
Danke

[danny79]

vielen dank für die doch sehr verschiedenen meinungen..

also derjenige der mir das machen würde kann auf 30 Jahre shape erfahrung zurückgreifen.. zumindest was windsurfboards und wellenreiter angeht.. daher gehe ich schon davon aus, dass das ganze handwerklich richtig gut sein wird..

leider gibt es im netz sehr wenig infos zu dieser bauweise (was keiteboards angeht..) ist wahrscheinlich für eine massenproduktion einfach zu teuer..


schöne grüße daniel

[brezelmarco]

Guten Morgen liebe Bastler,

ich habe mal eines gebaut und in folgendem Thread beschrieben.

http://surfforum.oase.com/showthread.php?t=100013

Aber ehrlich gesagt war die Schneiderrei roh als auch mit Harz getränkt nicht wirklich spaßig.
Es franzt zum verrückt werden und die Kante zu beschleifen ist auch nicht toll.
Aber im Endeffekt ist es doch ein prima Board geworden.

Gruss Marco

[handy]

lass dir das Board bauen, ich bin sicher der Typ weiss was er tut. In Serienboards ( Twintips ) wird kein oder kaum Kevlar verwendet weil es schlicht weg nichts bringt. Da wird so wenig Carbon verwendet , dass man dieses nicht extra dämpfen muss.
Ich verwende in fast allen meinen Boards Kevlar, aber baue auch meist Directionals mit Volumen und da gibst für ein stabiles Deck nicht viele bessere Gewebe. Zum verarbeiten ist aber 1. eine Microverzahnte Aramidschere Pflicht, ich shape den Kern ja auch nicht mit einer Nagelfeile, 2. das Kevlargewebe IMMER mit mindesten einer Schicht Glas abgedeckt , wird also NIE angeschliffen, und 3. nie als Sichtgewebe verarbeitet.

wenn diese Punkte eingehalten werden ist Aramid ein super Gewebe,und wenn einer seit 30 Jahren Windsurfboards baut , dann weiss er das alles auch.

[Mr Danger]

Ich hatte ein Ca/Ke Mischgewebe rumliegen und habe es verbaut. Da meine Mutanten gerade mal 1,5cm Kerndicke vor schleifen haben und kompl. aus Carbon bestehen macht es nicht soviel Sinn. Da habe ich feststellen müssen, das gerade die Stauchkräfte wichtiger sind zu reduzieren (das'n Deutsch)
Ich konnte im Endeffekt nicht einfach eine Lage Carbon gegen Kevlar tauschen, sondern mußte eine Carbon zusätzlich verarbeiten, da es sonst gebrochen wär. Allerdings baue ich auch am unteren Limit was Gewicht und trotzdem Haltbarkeit angeht...
Wenn sich das Kevlar nicht mit dem Harz verbindet, klar...
Ich hab als nächstes ein Raceboard im Bau. 186/60 und Volumen...da ist es wieder ein anderes Thema. Aber da werde ich den Kern auch mit Holzstringer verstärken...
Wird lecker teuer. Airexkern und Carbon Vollbauweise...

[handy]

Ööhh , Airex Kern für ein Raceboard?!?
Meine Raceboards haben zwischen 50 und 80 l Volumen macht summasumarum 5 - 6 kg nur für den Kern.
das würde ich noch mal überdenken .

[Mr Danger]

Was? Neiin...erstens Sandwich, zweitens wiegt mein Kern extrem viel weniger? Was hast Du denn fürn Airex?
Ich wieg ihn mal

[handy]

entweder C70 oder R63 je nach dem wozu. Aber das past schon, ich hab das nur so verstanden weil du geschrieben hast Airex Kern, aber EPS Kern mit Airex Sandwich ist natürlich viel leichter.

[handy]

wiegen brauchst du das Airex nicht Die 2. Zahl gibt das Gewicht in kg an
also C 70.75 = 75 kg m2

[Mr Danger]

Jupp...und ich hab auch weniger Dicke...wir eine Mischung aus Race und großem Diri. Im Centerbereich ca....mal sehn. Eigentlich wollte ich nur 3cm plus Airex 1,5 jeweils oben und unten.
Ich bin noch sehr unschlüssig. Shape steht, aber was das Volumen angeht....ich baue ausschließlich sehr schlanke Boarde. Das Race wird auch nicht in "Serie" gehen. Das bau ich nur für mich.

[handy]

meine Boards haben halt sehr viel mehr Volumen und für eine Tuttlebox brauchst mindsetens 5 cm. Mag hier keine Werbung machen, aber wenn du magst Google mal das H steht für Haitz

[josh]

Klugscheissermodus an...

Zitat von handy

wiegen brauchst du das Airex nicht Die 2. Zahl gibt das Gewicht in kg an
also C 70.75 = 75 kg m2

C 70.75 = 75 kg/m3

Klugscheissermodus aus...

[handy]

wo er recht hat hat er recht, aber wenn wir schon genau sein wollen sind es 80 kg/m3 nach Airex Datenblatt

[Mr Danger]

So:
Ich nehm einen Block Airex. 1m³ wiegt sagen wir 60kg
Das sind 1000 lit Volumen.

Wenn ich ne Platte nehme mit 180cm x 60cm x6cm macht das 64,8 lit

Also 60kg durch 1000lit mal 64,8 lit = 3,8kg Kern...
Und das ist ungeschliffen und geshaped.

Nehm ich den mit 80kg Volumengewicht komme ich auf 5,1kg ungeshaped.
Also ca 4kg für den Kern bei den Maßen...
Das ist zuviel? Eine gewisse Trägheit will ich bei dem Board ja schon haben...
Bei Sandwich komme ich auf nochmals runter....
Ich seh kein wirkliches Problem