Leucate - zum Kiten - Infos?

[prisma]

Hallo allerseits,

ich überlege mir Anfang September nach Leucate zum Kiten zu fahren.
Ich war noch nie dort.

Mein Kenntnisstand: "fortgeschrittener Anfänger", knapp 20 Tage auf dem Wasser, immer in Stehrevieren (Holland); Höhelaufen klappt, Kitekontrolle und -gefühl schätze ich (und die die mich gesehen haben) als ordentlich ein, dito Board (alter Wellenreiter); Springen bin ich noch nicht angegangen, kommt aber so langsam.

-> Erste Frage: Geht Leucate für meinen Kenntnisstand ?
Ich fühle mich in Stehrevieren (wegen eventuellem relaunch) noch sicherer, Leucate hat sowas, nicht wahr ?
(Im Etang, oder ?)
Die Alternative in Südfrankreich wäre Beauduc, richtig ?

Meine Ausrüstung besteht aus 3 Kites (in 7 / 12 / 16 m2) und 2 Boards (einmal 148x45, auf dem fahre ich fast immer, zieht so gut Höhe; einmal 138x33). Ich wiege 70 kg.
Da über Leucates Wind so einiges geschrieben wurde:

-> Zweite Frage: Brauche ich einen noch kleineren Kite ?
Einen 5er oder sowas ?

(Mein 7er ist ein Gin Zulu (I, aus 2009), ein meines Erachtens ordentlicher Kite.)


Besten Dank für Eure Antworten !

[Big-G]

Hi prisma,
ich bin selber immer im Herbst in Leucate. Meist etwas später, Ende September oder Oktober.
Leucate ist zum Teil sehr heftig, wenn der Tramontana so richtig durchzieht. Dann gibts schon auch mal über 40Kn. Im Sommer ist die Wahrscheinlichkeit am geringsten, am höchsten im Frühjahr und Herbst. Das letzte Jahr war ich von 7 Tagen 6 Tage auf dem Wasser, wenn auch nur für eine Stunde oder so.
Meist bin ich 16 und 13qm gefahren. Ein paar Mal auch 10qm, kleiner noch nie - ich habe keinen kleineren . Allerdings habe ich auch 100 Kg Kampfgewicht. Aber ich hatte jedes Jahr die Sorge, dass der Wind zu stark wird, hat aber immer gepasst. Dieses Jahr werde ich einen 7er mitnehmen. Ob Du einen kleineren Kite brauchst? Naja wenn Du noch nicht so sicher bist, ist die Frage ob Du Dir die ruppigen Bedingungen geben musst. Es kann schon richtig derb böig sein z.T. digitaler Wind - an-aus!

Ein Stehrevier ist das Etang nicht so richtig. Es ist zwar nirgends wirklich tief, aber ein Stehrevier im klassischen Sinne ist das nicht. In Le Goulet kannst Du recht weit stehen. Ansonsten Lapalme, da ist es manchmal schon zu flach.

Wenn Du flexibel bist (Womo/Bus) kannst Du ja je nach Wind auch mal alles abfahren und auch nach Beauduc einen Abstecher machen.

[Ascended]

also ich kenn Leucate eigentlich nur mit 30knt+
Grad im Herbst solln wohl auch 40-50knt absolut keine seltenheit sein. Aber ob man da als Anfänger raus will???
La Palme ist nen super stehrevier bei Trami wobeis wie erwähnt im Hochsommer teilweise mächtig flach ist. (so schienbein bis Knietief) Ansonsten sind die ganzen spots am Meer halt alle voll ablandig. KA wies so in dem großen Etang aussieht.
Der Wind ist meistens sehr böig. An, aus, an aus in einer tour. Ziehmlich ekelig.

[*seraphine*]

Böiger als Leucate bei Trami geht wohl gar nicht! Das glaubt man gar nicht, bis man es nicht selber erlebt hat!

Dann ist der Wind auch noch meistens viel zu stark, 7ner bei mir zu gross. Bei meinen 70-80kg Kollegen auch, ich würde dir da einen 5/6er empfehlen. Aber Spass ist was anderes.

La Palme ist immer megavoll und du musst ständig aufpassen, dass niemand in dich hineinfährt / fliegt, weil viele mit den Bedingungen nicht zurecht kommen.

Habe mal gehört, dass es in Leucate dafür bei Thermik ganz nett sein soll.

Ich würde Dir auf jeden Fall Beauduc empfehlen oder falls Du mehr auf Zivilisation stehst, Hyeres.

[Ascended]

ja aber Thermikoder halt dieser Mediteran oder wie er heist sind halt sehr selten.

Beauduc ist zwar von daher besser das es meist onshore, nicht so stark und nicht so böig ist, dafür hat man dort aber auch bestimmt nur halb so viele Kitbare Tage.
Wenn Trami zu heftig ist soll wohl auch Roses (Spanien) ganz gut sein. Dort sind wohl dann 1-2 Windstärken weniger. (aber trotzdem ablandig) Ist vieleich ne Stunde fahrt von Leucate weg.

[Soundcheck]

Südfrankreich ist Mistral- und Tramontanagebiet. Beide Winde sind in der Regel zu heftig zum lernen. Speziell Leucate ist die Stelle wo man am meisten Wind hat. Definitiv mehr wie in Beauduc. Typischerweise bläst so ein Tramonontana 3-6 Tage. Als Anfänger kannst du dann im Womo hocken und staunen. Ausser im Hochsommer wird es dann auch häufig kalt. Das Meer bei Leucate kann man völlig vergessen. Der Trami bläst da ablandig und der Südwind ist eher Ausnahme. Falls Tramontano oder Mistral nicht angesagt sind kann man da als Anfänger viel Spaß haben. Pass auf dein Material auf und zwar:
- an Land wegen den Dieben
- auf dem Wasser wegen den verrückten Franzosen
Allerdings ist der Etang so groß das man immer einen freien Platz findet.

[till26]

fahr lieber nach rosas! schönes thermikrevier, breiter strand. bei trami nach pals oder el port de la selva, für dich wohl eher pals, ist eine bucht weiter südlich. gruß till

[Chris23]

Mein Erfahrungsbericht:

Wir (1 Fortgeschrittener und 2 Anfänger) waren über Ostern in Leucate und ich muss sagen, dass ich in diesem Urlaub bisher die beste Windausbeute (6 von 7 Tagen auf dem Wasser) hatte.
Zum Wind: Wie auch schon meine Vorredner erwähnt hatten gibt es in Leucate zwei vorherrschende Winde; den Tramontana (Bergwind) und den Wind vom Meer. Der Tram weht, wenn er einsetzt, wirklich sehr unregelmäßig und böig (gemessen 10-40+ knt.), Über mittag hin schwingt er dann aber meinstens etwas ein und bläst konstanter. Der Wind vom Meer bläst meistens so mit 15-20 knt und ziemlich konstant. Die beiden Winde wechseln sich je nach Wetterlage ab, eventuell auch mal mit 1-2 windlosen Tagen. Hier gibt es dann aber auch genügend Ausweichmöglichkeiten zum Beispiel in Spanien.

Zum Revier: Am Etang de Leucate gibt es einige Spots, wobei wir eigentlich nur an zwei Spots gefahren sind. Zum einen in Barcarres und etwas weiter links davon (ich weiss den Namen leider nicht mehr), bei Tram. Sind aber beides keine Stehreviere. Da der Wind sich bei beiden Spots voll über dem Etang ausbreiten kann sind die Wellen bei starkem Wind auch mal etwas höher. Als wir dann aber mal in LaPalme waren, sind wir eigentlich nur noch dort kiten gewesen. Hier ist, zumindenst war es bei uns so, ein super Stehrevier mit kleinen Wellen. Super zum Freeriden! Im Sommer könnte ich mir vorstellen, dass es eventuell mal etwas flacher wird und nicht mehr so gut geht... aber im Frühjahr und Herbst ist der Etang wohl voll genug.
Eine Info die wir dann mal von einem Local bekommen haben ist, dass wenn es bis 11 oder 12 Uhr vormittags keine Wind hat, kann es sich lohnen nach Spanien auszuweichen (Spot am Meer). Bei schönem Wetter kommt hier wohl etwas thermik auf und der Wind frischt gegen Mittag auf.
Kitematerial: Ich hatte einen 7/10/13 er dabei und bin alle Kites gefahren. Bei Tram geht eigentlich nur der 7er (evtl. also für dich 6er oder 5er) und beim Wind vom Meer 10er oder 13er (bei 80kg).

Mein Fazit: Wir werden im Herbst wahrscheinlich wieder hinfahren, uns allen hat es super gefallen. Auch den Anfängern, denn sie haben hier das kiten richtig gelernt. Wenn du in Leucate fahren kiten, kannst du eigentlich überall kiten.
Nachtleben ist in Leucate eigentlich keins vorhanden, zumindest haben wir diese Erfahrung gemacht. Wir habens uns meistens mit einer Flasche leckeren Wein aus der Gegend ans Meer gesetzt und getrunken.

Meine Empfehlung: Am besten campen mit Womo oder Zelt, denn die Ferienwohnungen sind zwar günstig, aber i.d.R. hygienisch unter aller Sau. Vielleicht hatten wir auch Pech..

Es lohnt sich auf jeden Fall dieses Revier mal gesehen und kennengelernt zu haben! Viel Spass bei deinem Trip!

[Ascended]

zu la palme ist noch zu sagen das Tram dort nochmal nen stück heftiger bläst als bei La Franqui. Bei Barcarres ist Trami meist bisschen weniger und Thermik deutlich mehr als bei La Franqui.

[prisma]

Also, Ende September war ich tatsächlich dort, und ich muss sagen, es war alles in allem super.
Ich bin überwiegend in La Palme gewesen - ein sehr schöner spot, insbesondere abends, wenn beim Abbauen die Sonne hinter den Bergen untergeht...

Der Tram ist in der Tat ein Wind, wie ich ihn noch nicht erlebt habe: stark und krass böeig. Ich habe zum Glück mit dem Gin Zulu einen 7er dabei gehabt, der sehr viel depower hat und sehr stabil steht, sonst wäre es happig geworden. Etwas anderes als den 7er bin ich nicht gefahren (11er blieb im Auto).

Prinzipiell war der 7er für die meisten Tage die genau richtige Wahl, falls ich nochmal hinfahre nehme ich auch noch nen 5er mit: an zwei Tagen kam der Wind mit (gemessenen) 31 Knoten Grundgeschwindigkeit rein, die Böen lagen bei 38 Knoten. Halleluja. Das war dann doch etwas viel. Die örtliche Kiteschule hat ihre Anfänger z.T. mit 4ern oder sogar 3ern (! war allerdings ein federleichtes Mädel) rausgeschickt.

Was ich empfehlen kann, ist, die Abendstunden zu nutzen: da wurde der Tram immer deutlich sanfter und stetiger, und das Wasser leer (waren alle müde vom langen kite-Tag) - in der Mittagszeit hab' ich mich ergo an ein windgeschütztes Örtchen am Strand gelegt (28 Grad Ende September fand' ich voll okay ), davor und danach war ich auf dem Wasser.

Fazit: Schön war's !