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Alt 08.06.2004, 22:59   #1
joe
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Beiträge: 4.877
Pfeil

Spleene - The Door

Das Board ist ein Leichtwindboard, konzipiert für böigen Wind im unteren Windbereich. Z.B. für Binnenseen usw. Es hat eine beidseitig konkave Outline, eine flache Bodenkurve und breite Tips. Länge ist 165 cm. Die Breite an der breitesten Stelle ist ca. 43 cm, an der schmalen Stelle (Boardmitte) ca. 39 cm. Fusschlaufenposition ist leicht aus dem Center an die Kante versetzt. 2-Finnen-Setup mit jeweils nur einer Finne in der Mitte. Die Kanten haben eine scharfe Abrisskante, sind aber nicht dünn. Das Gewicht war angenehm leicht für ein Board dieser Grösse.

Ich bin das Board einmal bei böigen Mittelwindbedingungen gefahren. Von 7-18 Knoten dürfte alles beigewesen sein. Dort bin ich es mit dem 9er Psycho gefahren. Und einmal bei Leichtwindbedingungen mit 17er Psycho2.

"The Door" fährt sich einfach und gut.

Man stellt sich drauf und gleitet problemlos an. Die Kante bietet gute Führung. Mit mässigem Druck im Schirm läuft man sehr gut Höhe. Mit wenig Druck im Schirm läuft man immer noch gut Höhe im Vergleich zu "normalen" (kleineren) Boards. Mit viel Druck im Schirm lässt sich das Board immer noch verhältnismässig gut kontrollieren. Die obere Grenze konnte ich an dem Tag leider nicht ausprobieren.

In normaler Gleitfahrt führt fast die gesamte Länge der Kante im Wasser. Durch die Konkave setzt auch der vordere Teil der Kante teils ins Wasser ein. Dieses Einsetzen erzeugt einen ganz leicht unterschneidenden Effekt und wirkt ganz leicht bremsend. Dies macht sich in einer nicht ganz freien Gleitfahrt bemerkbar - vor allem im Vergleich zu einem Leichtwind-Wake (140 lang). Ein Leichtwind-Wake hat zwar eine (geringfügig?) höhere Schwelle ins Gleiten zu kommen. Ist es aber im Gleiten, so gibt es eine freie Gleitfahrt ohne nennenswerten Widerstand.

In Bedingungen mit Kabbelwelle wird die Tür etwas unruhig auf der Kante, es tritt ein leichtes Schlagen über die Längsachse auf. Bei der langen effektiven Kante verwundert dies nicht.

Geht man mal von dem alten Sprichwort "Länge läuft" aus, so scheint die lange effektive Kante der "Door" zum guten Angleitverhalten und der guten Upwind-Performance im unteren Windbereich beizutragen.

Bei schnell gecarvten Halsen merkt man die Trägheit einer konkaven Kante, das Board verschneidet eher als ein Leichtwind-Wake und ist nicht so drehfreudig. Dies macht sich natürlich besonders bemerkbar, wenn man von einem kleinen Board auf "The Door" wechselt. Hat man sich auf dem Board eingefahren, so stellt das aber kein Problem dar.

Beim Springen merkt man die grosse Fläche der Tips und die konkave Kante. Beides lässt das Board geringfügig am Wasser kleben. Trotzdem ging das Springen deutlich besser als man von so einem grossen Board erwartet.

Die grossen Vorteile des Boards liegen im einfachen Angleiten und der sehr guten Upwind-Performance im untersten und mittleren Windbereich. Genau dafür ist das Board laut Spleene auch konzipiert. Gerade auf Binnenseen soll es das Kiten auch bei nicht so guten Bedingungen ermöglichen.

Der Angleitvorteil gegenüber einem 140er Leichtwind-Wake ist spürbar. Es wäre interessant, einmal genauer auszumessen, wie stark dieser Vorteil wirklich ist.

Fazit:

"The Door" ist ein interessantes Boardkonzept, welches von Spleene in der Gesamtabstimmung sehr gut umgesetzt wurde.

Man bekommt mit dem Board ein einfach zu fahrendes Leichtwind-Board. Die gute Upwind-Performance im unteren Windbereich machen es für Binnenreviere und Einsteiger geeignet. Der fortgeschrittene Kiter muss abwägen, ob er für maximales Frühgleiten und Höhefahren mit der grösseren Trägheit des Boards leben kann. Oder ob er die Priorität auf Carven, Tricks und Manöver legt und leichte Abstriche beim Frühgleiten in Kauf nimmt - dann kommt für ihn wohl eher ein Leichtwind-Wake in Frage.

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f.one - FiftyOne

Auf dem King of the Coast 2004 hatte ich die Gelegenheit, das 51 von f.one zu fahren. Das Board ist 160cm lang und beeindruckende 51cm breit. Viel Fläche, die da arbeiten kann. Gefahren bin ich es bei Leichtwind.

Auf dem Wasser war ich absolut postiv überrascht, wie gut auch dieses Konzept funktioniert. Die Fahrleistungen sind ausgezeichnet. Im Prinzip gilt das meiste, was bereits oben bei "The Door" gesagt wurde. D.h. man hat ein sehr früh gleitendes, einfach zu fahrendes Board mit entsprechender "Trägheit" im Vergleich zu kleineren Boards. Das 51 wirkt etwas looser als "The Door".

In den Fahrleistungen sind meiner Meinung nach kaum Unterschiede zwischen dem 51 und der Tür feststellbar. Ich könnte nicht entscheiden, welches Board besser angleitet oder Höhe läuft. Hier müsste man wirklich mal mit identischen Kites und gleichschweren Fahrern einen Vergleich anstellen. Beide Konzepte (konkave Kante bei der Tür und viel Fläche beim 51) scheinen gut aufzugehen.

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Es tut sich also etwas auf dem Markt der gut funktionierenden Schwachwindboards. Angefangen hat die ganze Geschichte ja mit dem Board, welches Wolfösi bei Olli vorgestellt hatte: www.kitesurfing-kiel.de/boards/kotz.html

Das Konzept wurde von Spleene aufgenommen und hervorragend umgesetzt. Die Door von Spleene hat sich mittlerweile schon recht stark verbreitet - gerade in Binnenrevieren. Die Door setzte den Masstab der grossen Leichtwind-Twintips.

Dieses Jahr scheint mit dem 51 von f.one die erste Alternative auf dem Markt zu sein. Und weitere werden folgen. So hört man z.B. von X-Shooter und AP-Kiteboarding, dass sie entsprechende Leichtwindboards entwickeln werden. Ich bin gespannt.
joe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.06.2004, 22:59   #2
joe
Administrator
 
Registriert seit: 03/1999
Beiträge: 4.877
Beitrag

Diesen Bericht findet man auch unter www.oase.com/kitesurfen/produkte/

Ausserdem kommt man über diesen Thread zu weiteren Berichten von mir: http://www.oase.com/cgi-bin/ubb6/ult...c&f=2&t=009465

Gruss
Johannes
joe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2004, 11:30   #3
Rainer Kauper
KAUPER XT
 
Registriert seit: 04/2003
Beiträge: 2.356
Beitrag

Hi Johannes,

das Board das Du gefahren hast und Dein Bericht sind im Mai 2003 entstanden. Seit dem hat sich einiges getan. Deine Erlebnisse von "damals" würden heute vielleicht schon wieder etwas anders ausfallen, denn wir arbeiten heute z.B. mit Wabentechnologie, was die Boards deutlich leichter und agiler macht. Dies zeigt sich auf dem Wasser dann besonders beim Spielen und Springen mit dem Board. Außerdem haben wir den Railshape(Kantenform)leicht modifiziert, was zusätzlich angenehmere Fahreigenschaften produziert. Es käme ja auf ein neuen fahrversuch von Dir persönlich an.

Ciao

Rainer Kauper
-------------
www.spleene.com
Rainer Kauper ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2004, 16:22   #4
joe
Administrator
 
Registriert seit: 03/1999
Beiträge: 4.877
Beitrag

Hi Rainer,

Zitat:
Zitat:Original erstellt von Rainer Kauper:
Hi Johannes,

das Board das Du gefahren hast und Dein Bericht sind im Mai 2003 entstanden.www.spleene.com
Fast

Im Mai 2003 bin ich das erste Mal damit gefahren (mit der blauen).

Dann im März 2004 mit der Door, die Flysurfer auf der Kiteshow dabei hatte.

Und dann im April 2004 mit der Door, die Flysurfer auf dem KOTC dabei hatte.

Die von Flysurfer war beides mal das rot geblümte (wie vom ProModel auf deiner Seite), müsste ne normale aktuelle Door gewesen sein, oder? Fühlte sich zumindest sehr leicht an und dürfte damit kein Starter gewesen sein.

Bei den Boards die ich gefahren bin passt das, was ich mir damals aufgeschrieben habe, immer noch genau. D.h. es fährt sich sehr gut und hat halt (für mich) die beschriebenen Eigenschaften.


Das Gewicht extrem viel ausmacht, das denke ich auch. Wie sind eigentlich die Gewichte vom ProModel und vom Starter?


Viele Grüsse
Johannes
joe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2004, 17:54   #5
Rainer Kauper
KAUPER XT
 
Registriert seit: 04/2003
Beiträge: 2.356
Beitrag

Hallo Johannes,

sorry ich wußte nicht, dass Du in der Zwischenzeit aktuelle Boards gefahren hast. Da habe ich mich wohl zu weit aus dem Fenster gelegt, aber wir schaffen es ja wohl auch nicht mehr in diesem Leben zusammen aufs Wasser zu kommen. Es sind ja auch die Nuancen die man erst erfahren kann, wenn man das Board sehr oft fährt. Der größte Unterschied zu den 2003er Boards ist auch hauptsächlich das Gewicht. Wir schaffen bei dem The Door als Promodel derzeit 1950 bis 1980 gr. ohne Finnen, Pads und Schlaufen. Halt eben das reine Rumpfgewicht. Das ist schon extrem leicht und funktioniert nur aufgrund der Verarbeitung mit Waben und hochverdichtetem Laminat. Mit Design sind es ca. 450 gr. mehr, da ja noch eine hauchdünne Laminatschicht und der Farbauftrag über die große Fläche hinzu kommt. Der Starter wiegt momentan ca. 1,5 kg mehr. Aber an dieser Technologie beim Starter arbeiten wir momentan auf Hochtouren.

Hoffe jetzt sind die Fragen geklärt. Vielen Dank auch nochmals für Deinen sehr ausführlichen Bericht.

Ciao

Rainer Kauper
-------------
www.spleene.com
Rainer Kauper ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.06.2004, 20:37   #6
joe
Administrator
 
Registriert seit: 03/1999
Beiträge: 4.877
Beitrag

> aber wir schaffen es ja wohl auch nicht mehr
> in diesem Leben zusammen aufs Wasser zu kommen.

That's life ...

> Es sind ja auch die Nuancen die man erst erfahren
> kann, wenn man das Board sehr oft fährt.

Definitiv! Deswegen schreibe ich auch bei den meisten Sachen "Erfahrungsbericht" und nicht "Test"!

Gruss
Johannes
joe ist offline   Mit Zitat antworten
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