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Alt 31.10.2018, 19:03   #1
Ducnarrx
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Beiträge: 265
Ausrufezeichen Wavekite Review 2017-19’er Modelle (Free, Neo, Nexus, Religion, Reo, Section, SST, Wave)

Moin, moin – da ich seit längerem auf der Suche nach MEINEM neuen WAVEKITE war und viele Testgelegenheiten genutzt habe, möchte ich hier meine subjektiven Eindrücke teilen

SETUP
Vgl. schwerer Intermediate/Advanced mit ca. 100Kg; aktuell strapless mit Naish Alaia, 5,8“ Axis New Wave und 5,4“ Slingshot Screamer (kein Foilboard) und Jay Flextech 2.0 Rope Harness, hauptsächlich an der Küste in den Niederlanden und Deutschland und im Urlaub weltweit aber des Öfteren in Spanien, Dänemark und Ägypten unterwegs ...

TESTKANDIDATEN, -KATEGORIEN & -VOTUM
Ich habe die Wavekites von Airush, Core, Ozone, North, Slingshot und RRD testen können. Da über den Zeitraum auch einige Neuerscheinungen der einzelnen Modelle auf den Markt kamen, habe ich Dank dem Testival in SPO und netten Betreibern von Local Stores über die Zeit beispielsweise auch das aktuelle Modell und das Vorgängermodell des Kites testen können (zB: Section/Section2, Reo v4/v5, SST‘17/18, Wave‘18/19, Religion´17/19). Warum auch immer – leider fand ich die neueren Modelle stets einen Tick geiler als die Vorgänger – entweder wirkt das Marketing unbewusst oder die angepriesenen Änderungen der neuen Modelle (falls es welche gab) wirken sich tatsächlich positiv aus.

Grundsätzlich war keiner der besagten Kites eine Vollkatastrophe aber subjektive Unterschiede habe ich insbesondere in folgenden Kategorien wahrgenommen:
- Turningspeed
- Windrange (lowend – highend)
- Grundzug und Progressivität bzw. Zugspitzen in Loops und bei schnellen Seitenwechseln des Kites im WF
- Drift und Kappenstabiliät bzw. Strömungsabriss
- Höhe laufen
- Verarbeitungsfeatures und individuelle Anpassungsoptionen
- Spaßfaktor

Um meine Bewertung nun nicht ausufern zu lassen und keinem „Marken Fanboy“ vor dem Kopf zu stoßen, begründe ich meine Entscheidung nur für den Testsieger und klassifiziere die Kites anschließend in grobe Fahrerlager um Interessenten einen subjektiven Anhaltspunkt zu geben.

The Winner is – RRD Religion MK9 – my new wave kite for 10,5 and 12

Der 10,5er Kite hat im Wave-Bridle-Setup im Vergleich in den oben genannten Kategorien für MICH subjektiv am besten abgeschnitten. Für einen „Spezialkite“ ist er gut ausbalanciert und benötigt nicht zwingend einen „Specialrider“ mit Experten-Skill-Level und/oder 75Kg Idealgewicht. Soll heißen er ist vergleichsweise einfach handhabbar und keine anstrengende Diva oder ermüdender Leistungsprotz, wie manch anderer der getesteten Wavekites und zeigt stets gute Leistungen. Dabei hat er den notwendigen Grundzug für meine Gewichtsklasse ohne mich jedoch beim Turn vom Brett zu ziehen.

Ein im Vergleich nicht zu verhehlendes Manko ist jedoch aus meiner Sicht der Zusammenbau des QR der sonst aus meiner Sicht soliden Originalbar v8.1 mit 23m Leinen (Sicherungssplint erst zur Seite einrasten lassen und danach hochschieben, wobei auch ein kurzzeitige verkanten der Kappe möglich ist … wer es kennt, wird wissen was ich meine). Mit der nicht getesteten v8.2 Bar kam nur eine optionale, kleinere Bar Größe mit 48cm (statt 55cm) aber leider kein neues, leicht in der Welle zusammenbaubares QR oder ein optionaler Wave-Loop … echt schade … daher erwäge ich tatsächlich den Umbau des QR oder die Nutzung einer Bar eines anderen Herstellers.

Weiterhin ist das Originalkite Bag nicht mit den gängigen Features wie Pumpen- und Barbefestigung sowie einer separaten Stautasche ausgestattet, lässt sich dafür aber durch einen Rundum-Reißverschluss komplett plan als Unterlage auslegen … da mir aber wohl insbesondere die Pumpenbefestigung fehlen wird, werde und ich meine neuen RRD Kites dann wohl in ein Kite Bag eines anderen Herstellers transportieren …

Kommen wir nun von den ausgemachten Schwachstellen zur Eignung der besagten anderen Wavekites in rudimentäre Fahrerlager, wobei das Revier, das Skill-Level und das Board natürlich in gewisser Art und Weise auch das Körpergewicht nach oben und unten kompensieren können.

Eher Expertenlevel und/oder besser leichtgewichtiger Rider: Core Section, ggf. auch schon der Ozone Reo bei Leichtwind
Eher alle Skill-Level und ggf. auch schwergewichtiger Rider: Slingshot SST, Airush Wave
Eher alle Skill-Level und am ehesten gewichtsunabhängig: Core Free, Nexus, North/Duotone Neo, RRD Religion, Ozone Reo bei Normal-Hackwind

WUNSCHKONZERT…
Abschließend möchte ich an dieser Stelle noch sagen, dass die einstellbaren „Frontlines durch unterschiedliche Anknüpfpunkte oder Knotenleitern am Bridlesystem“ (egal wie sie bei einzelnen Hersteller auch heißen und technisch umgesetzt sind) tatsächlich merkbar die Charakteristik ändern und ich als Kunde immer eine „Auswahloption“ mehr habe, sodass ich diese Erfindung prima finde und mir für alle Kites auf den Markt wünschen würde. Leider ist dieses Feature oft nur der neueren Modellreihe vorbehalten.

Weiterhin fällt auf, dass die Bar bzw. insbesondere der Zusammenbau des QR in den Wellen und die Option eines speziellen Wave-Loops oder Rope Harness Kit und unterschiedliche Leinenlängen ebenfalls noch nicht Herstellerübergreifend gängig sind, auch dies macht aus meiner Kundensicht analog zu einem funktionalen Kite Bag absolut Sinn… da ist Herstellerübergreifend definitiv noch Luft nach oben und eine Standardisierung des QR wie bei anderen Sicherheitssystemen bleibt wie gehabt ebenfalls wünschenswert. Um hier mal eine Lanze für Ozone zu brechen, eine herstellerübergreifende Einigung auf den Click-In Loop Mechanismus wäre sicher ein guter Anfang um die richtige Richtung einzuschlagen – vielleicht noch in Kombination mit den Loop-Varianten (insbesondere Wave-Loop) von North/Duotone



Ich hoffe Euch mit MEINEN TESTERKENNTNISSEN und SUBJEKTIVEN EINORDNUNG der besagten Wave Kites weitergeholfen zu haben und bin schon auf die Kommentare, Nachfragen und Antworten gespannt.

Btw: Hat schon mal wer ein QR an einer Bar getauscht bzw. kann jemand einschätzen, ob es sinnvoll bzw. schwer ist das Ozone Click-In Loop QR an der RRD Bar zu verbauen? Oder hat jemand Erfahrung mit der North/Duotone Click Bar am Religion?

Zu guter Letzt – ich bin natürlich kein RRD Fanboy, noch verwandt oder verschwägert – und bin nur durch meine Testläufe auf den vermeintlichen Underdog mit zu wenig Testcentern aufmerksam geworden und werde demnächst freudig bestellen und lasse mich dann gern als Pro Shop Rider oder Test Rider promoten, bis das Spiel in einigen Jahren von vorn beginnt

Weiterhin würde mich noch interessieren, ob es inzwischen schon Berichte zum foilen mit dem Religion gibt? Habe aktuell zwar kein Foil aber kommt ja vielleicht noch, wenn es mal ein geiles Convertible Foil-/Waveboard gibt …

Nachtrag vom 24. April 2019
Tja, was soll ich sagen - trotz meines großen Testaufwands muss ich mein positives Review inzwischen leider teilweise korrigieren und nachschärfen ...

Aufgrund der unterschiedlichen (Wind-)Bedingungen bei meiner langen Testzeit, kamen zwangsweise auch unterschiedliche Kitegrößen zum Einsatz und genau hier liegt das Problem. Denn wie ich nun leidlich lernen durfte, können die Unterschiede zwischen den Größen widererwartend eklatant sein ... mein Fehler - Lessons Learned!


Kurzum: der RRD Religion MK9 ist und bleibt der Favorit in den großen Größen – nämlich 10,5 und 12 qm. Bei den kleinen Größen 8 (und vermutlich auch 6) habe ich inzwischen leider ebenfalls Diva-Allüren feststellen müssen, welche mich ursprünglich dazu bewegt haben mich gegen die anderen getesteten Modelle zu entscheiden ... z.B. unzureichende Kappenstabilität und zwingend, hohe Aufmerksamkeit/Nachjustierungszwang beim gestellten Fliegen/geringer Sweetspot an der Bar ... alles Aspekte, die ich bei anderen Kites negativ empfand und froh war, dass diese beim MK9 in der GETESTETEN GRÖßE nicht negativ auffielen und mich zu meiner Entscheidung brachten ohne jedoch die Größen weiter zu differenzieren, da ich fälschlicherweise annahm, dass die Charakteristik erhalten bleibt ...
Leider weichen die kleinen MK9 von dieser guten Charakteristik ab, dass es Unterschiede gibt, ist auch bei RRD nachzulesen, jedoch sind es für mich völlig unterschiedliche Kite Charakteristiken im Sinne einer Verschlimmbesserung. Ich wünsche Sie hätten auch bei den kleinen Größen nur die Trimm-Bridle-Option ohne weitere Verschlimmbesserungen übernommen ... wie auch immer, da die Charakteristik der kleinen MK9 mir nicht zusagte, habe ich diese nun gegen ein vorher ungetesteten Kite Modell eingetauscht, seufz.
Ich hoffe, dass mir eine erneute Enttäuschung erspart bleibt. Falls die Risikentscheidung gut war, berichte ich ggf. noch etwas weiter.
Ansonsten mein Tipp um bei den kleineren MK9 eher die Charateristik der großen MK9 (aka MK8) heraus zu kitzeln, schlauft Pigtails bei den Steuerleinen ein und entfernt den Stopperball von der Global Bar! Bringt deutlich was, genügte dennoch nicht mehr meinen Ansprüchen ...


Geändert von Ducnarrx (24.04.2019 um 19:50 Uhr) Grund: Teilweise Korrektur bzw. Eingrenzung des Testergbnissen
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