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Reisen und Spots Rund um die Themen Reisen und Spots.

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Alt 21.07.2010, 16:25   #1
mangiari
es geht aufwärts!
 
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Standard Wie funktioniert der Fallwind am Kochelsee?

Weiß jetzt nicht ob es hier in Spots reingehört, oder doch eher in Regionales, egal:

Ich hab schon öfters gehört dass es bei bestimmten Wetterverhältnissen früh morgens am Kochelsee recht brauchbare Fallwinde vom Walchensee runter haben soll. Das wäre ja praktisch, weil man das gut morgens vor der Arbeit nutzen könnte, bin eh Frühaufsteher.
1. Gibt es dort relevante Messwerte und/oder Webcam online, über die man das Windverhalten studieren kann? So dass man vielleicht erst mal ein paar mal nur im www guckt, wenn man sich denkt es sollte Wind sein?
2. Gibt es irgendwo genug Info wie das alles zusammenhängt und welche Randbedingungen nötig sind, so dass man sich das ganze einigermaßen zuverlässig vorhersagen kann? Oder kann jemand das hier grob schildern?
Müsste halt schon einigermaßen zuverlässig sein dass dann auch wenigstens bissl Wind ist, sonst ist das natürlich Käse so weit raus zu fahren (arbeite im Münchner Norden).
mangiari ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.07.2010, 17:04   #2
kanaha
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Standard

Am Kochelsee gibt es eigentlich nur einen Wind der gut funktioniert, den Südwind.

Alle anderen Windrichtungen werden durch seine Kessellage zu stark gebremst und können sich nicht gut entfalten. Da sind die Allgäuer oder oberbayrischen See zu bevorzugen.

Ganz selten kann es vorkommen, das die Thermik am Walchensee sich so stark entwickelt, das sogar am Kochelsee ein Nord-Wind um die 3-4 Bft. entstehen kann. Aber das ist nicht vorhersagbar und auch nur alle 8000 Jahre der Fall

Die Pfeile auf der Karte zeigen Euch, wie der Wind sich im Normalfall über den See verteilt.

Grundsätzlich kühlt Nachts die Luft ab, und strömt aus den Bergen über die Täler herab, wir kennen das vom Gardasee und dort heißt es Vento bzw. richtig Pelèr. Fachlich richtig ist es ein Bergwind.
Dieses Prinzip funktioniert am Kochelsee leider nicht sehr gut, da oben am Walchensee der Sattel ca. 60m höher liegt als der See. Es sammelt sich die meiste abströmende kalte Luft auf dem See, da sie nicht abfließen kann.

Aber die Kaltluft der Jochbergflanken und anderen Nordwärts gerichteten Hügel fließt über den Kochelsee ab. Der Wind ist aber nur selten für mehr als 3 Bft. gut, kann aber Einsteigern und Aufsteigern, aufgrund des flachen Wassers eine gute Möglichkeit zum üben bieten. Besonders gut funktoniert das an kühlen, klaren Nächten und verstärkt sich, sobald die Sonne auf das Voralpenland scheint und die Kaltluft förmlich rauszieht.
Vorausgesetzt man steht gerne Früh auf, da der Spass zwischen 7.00 und 8.00 schon wieder vorbei ist.

Am besten funktioniert der Kochelsee bei Föhn.

Da der Föhn ein unkonstanter und sehr böiger Kollege ist, ist der Wind am Kochelsee ebenso sehr böig. Beste Zeit ist im Regelfall zwischen 6.00 und 9.00 Uhr, das hängt natürlich noch von der Abkühlung in der Nacht und der voraussichtlichen Erwärmung durch den Föhn ab. Je länger der Föhn bläst, (also mehrere Tage) desto schwächer wird auch der Wind am Kochelsee, da die Temperaturen nachts nicht mehr so stark absinken. Der Morgen am ersten Föhntag ist deshalb oft der beste Tag.

Der Föhn selbst ist auch für das schnelle Ende verantwortlich. So zwischen 8 Uhr und 10 Uhr, hat sich die Luft im Tal bereits so stark erwärmt, dass sie wieder aufsteigt und dem Fallwind entgegenwirkt. Der Wind hört auf, und das recht schnell. Man sollte also, sobald man merkt, das der Wind nachläßt, Richtung Ufer fahren. Der berühmte letzte Schlag kann hier schnell zur langen Schwimmstunde werden.

Da wir in den Sommermonaten nur sehr wenige und auch schwache Föhntage haben, ist die beste Zeit das Frühjahr und der Herbst, natürlich geht der Kochelsee auch recht oft im Winter, aber bei Wassertemperaturen um 5°C ist das nicht jedermans Sache.

Besonders in der kühleren Jahreszeit, kann der Föhn auch ganztägig gehen, da keine gute Thermik enstehen kann und somit den Talfluß hindert.

Ähnliche Verhältnisse herrschen auch am Tegernsee und am Schliersee, hier geht es aber früher los, so gegen 5.30 und ist auch deutlich kürzer. Außerdem viel schwieriger vorherzusagen. Also eher was für Ganzfrühaufsteher und diejenigen, die gerne mal nur einen schönen Sonnenaufgang sehen wollen.

Wichtige Info:

Die letzten Jahre haben gezeigt, das die beste Föhnrichtung Südost ist, dreht der Wind weiter auf Süd, wird es schon Böiger und bei Südwest fällt der Wind auch gerne ganz aus. Im Frühjahr und Herbst ist dieses Verhalten oft weniger stark ausgeprägt, das geht es auch mal bei SSW.

Ebenso sind im Sommer höhere Windgeschwindigkeiten im Gebirge nötig. Reicht im Winter/Frühjahr/Herbst schon ein Föhn mit 60-80kmh am Patscherkofel und es funktioniert. So reicht das im Sommer meist nicht, wegen der wärmeren Luftmassen wird hier ein Wind über 80-90kmh benötigt.

Grundsätzlich gilt bei allen unseren Vorhersagen: Vor der Abfahrt sind die Webcams und Wetterwerte zu prüfen, denn wenn in der Nacht innerhalb weniger Stunden die Windrichtung dreht, ist das nicht vorhersehbar. Nur so sind kostspielige Schneiderfahrten zu vermeiden.
kanaha ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.07.2010, 18:45   #3
mangiari
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Danke für das lange Zitat, das hab ich doch schon irgendwann mal wo gelesen, aber so finde ich es jetzt sicher immer wieder

Na dann wart ich mal auf den Herbst

Weiß noch wer was zu Webcams, am besten solche die auch Windmesswerte anzeigen? Das wäre schon praktisch um ein bisschen Routine in der Vorhersage zu bekommen, wenn man sie auch kontrollieren kann ohne vor Ort zu sein.
mangiari ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.07.2010, 21:14   #4
kitefrog 69
"Gibt´s da an Wind?"
 
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Servus,

Bleibt noch zu erwähnen, daß es bei Föhn am Kochel extreme Fallböen geben kann. Das ist nix für Anfänger.
Wenn du an solch einem Tag mal die Kesselbergstrecke zum Walchensee hochfährst, gibt es rechts mal einen Parkplatz, von dem aus du auf den Kochel sehen kannst. Mit etwas Glück kannst du gut sehen, wie der Luftstrom von oben auf dem See trifft und fast nach allen Seiten weggedrückt wird. Wie mit einem riesigen Föhn eben (oder schreibt man den jetzt ohne h ?). Also immer schön vorsichtig bleiben und im Zweifel als Einsteiger lieber am Ufer bleiben.

Andreas
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Alt 21.07.2010, 22:12   #5
mangiari
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Danke für die Warnung, hab mir schon gedacht dass das kein gemütlicher konstanter Wind ist. Bin ziemlich ehrgeizig am lernen und hab mich bis jetzt immer in so ziemlich den ungünstigsten Bedingungen durchgebissen. Meine ersten Sessions waren immer mit so wenig und so unkonstantem Wind, dass Relaunch und Fahren fast unmöglich war, mit hässlichen Situation bei unterpowertem in die Powerzone abstürzendem Schirm...

So richtig fahren gelernt hab ich jetzt am Atlantik im Brandungsbereich ohne Stehtiefe, mit relativ hohen Wellen und exakt auflandigem Wind. Alles andere als Anfängertauglich, aber ich hab mich durchgebissen und bei meiner letzten Session obwohl sie mit Unterpower anfing und ich im brutalen Überpower aus dem Wasser ging, hatte ich keinen einzigen Kite-Drop mehr. Über Stunden war der Schirm immer im Himmel und hat genau das gemacht was er sollte, auch wenn ich trotzdem ein paar derbe Abflüge hatte, wenn ich den Kite z.B. beim Wenden etwas zu tief durch die Powerzone geflogen bin. Aber die Erfahrung ganz am Anfang mit dem Mega-Abflug, bei dem's mir das Trapez in die Rippen gerissen hat, weil ich beim ins Wasser fallen einfach den Kite nicht mehr gesteuert habe, die sitzt jetzt ziemlich gut. Wie gesagt, hab auch paar derbe Abflüge hingelegt, aber diesmal immer schon bereits beim auf die Fresse fliegen den Schirm wieder unter kontrolle gebracht. Trotz sicherlich vorhandenen stilistischen Defiziten, konnte ich an dem Tag auch die Höhe gut halten, trotz gelegentlichen Crashs.

Nochmal zum Kochel zurück: Der Wind kommt hauptsächlich über die Kesselbergstrecke und die Rohre runter und bläst dann auf dem See nach Süd und seitlich weg. Wo geht man denn da am besten ins Wasser? Startet ihr direkt da am Nordende des Sees und fahrt dann mit offshore Wind? Oder gibt es auch ne Stelle wo man den Wind zumindest bissl Sideshore erwischt? Klingt wirklich nicht ganz optimal, offshore unterwegs und ständig die Angst dass der Wind gleich aufhört
mangiari ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.07.2010, 08:39   #6
boarx-erxime
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Kochelsee ist nix für Ein- und Aufsteiger. Oder was sagt Euch das, wenn die Windsurfer 3,7er Segel fahrn ?
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Alt 22.07.2010, 09:20   #7
taeniura
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@mangiari,
geh da mal lieber nicht raus!
is nur für sehr erfahrene kiter!
...sonst gibts nur tote

und wenn die Vorhersage mal wirklich eindeutig ist, dann ist der Wind normal über 40knt!
sonst isses Orakeln.
gruß Martin
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Alt 22.07.2010, 09:28   #8
mangiari
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Zitat:
Zitat von kanaha Beitrag anzeigen
Der Wind ist aber nur selten für mehr als 3 Bft. gut, kann aber Einsteigern und Aufsteigern, aufgrund des flachen Wassers eine gute Möglichkeit zum üben bieten.
Zitat:
Zitat von boardertime Beitrag anzeigen
Kochelsee ist nix für Ein- und Aufsteiger. Oder was sagt Euch das, wenn die Windsurfer 3,7er Segel fahrn ?
Ja was denn nun? Windsurfer die bei 3 - 4 bft mit 3,7er Segeln fahren??? Was kennst denn Du für Typen? Die meisten Windsurfer die ich kenne würden ihr Zeug niemals aus dem Keller holen, wenn's nicht ganz sicher mindestens 6 oder mehr bft hat.

Ich war gerade am Atlantik, da hatte es (einen Tag) ziemlich derben Wind, so dass ich mit meinem kleinen 9er ziemlich überpowert war. Die Windwellen waren so hoch, dass ich mich nicht mit Board raus getraut habe, weil ich's sicher verloren hätte und nie wieder gefunden. Also bin ich ein bisschen Body gedraggt. Da waren zwei Dutzend Windsurfer mit 5,.. Segeln draußen. Laut einem Einheimischen sollen es zwischen 35 und 45 Knoten gewesen sein, ich weiß aber nicht ob er Forumsknoten oder echte verwendet hat
Aber wenn ich mit dem 9er im Zenit durch leichtes anpowern vom Stehen zum Paragliden übergehen kann, muss es schon ein wenig Wind gewesen sein. Am Abend habe ich die beiden nicht aufgeblasenen Tubekites zum trocknen auf die Wiese gelegt und an einem Tip mit je zwei vollen 5l Wasserflaschen fixiert (so wie man Matten in den Wind hält). Die hat's mir zwischendurch bei Böen trotzdem davon geschliffen. Ich fand den Wind aber dennoch mit dem kleinen Schirm beherrschbar und hatte nicht das Gefühl mich sonderlich in Gefahr zu bringen. Hatte auch keine brenzlige Situation. Die Depower bei den 2:1 Cabrinha Kites ist schon beeindruckend. Wollte am Abend auf der Wiese noch bissl mit meiner 7er Spiel-Matte rummachen, aber die Depower hat mir bei dem Wind nicht gereicht und ich hab sofort wieder abgebaut, weil's unkontrolliert und gefährlich war.

Nun ja, aber eigentlich ging's ja hier um den Kochelsee und ich glaube gerne dass das kein dankbares Einsteiger oder Aufsteiger Gelände ist. Was muss man denn dann sein, dass man dort mit dem allgemeinen Segen der Kite-Community fahren darf? Aussteiger? Gibt es hier vielleicht ein paar Münchner-Aussteiger, die mich mal mitnehmen wollen, so dass ich mir mal ein Bild davon machen kann? Ich kann im Gegenzug auch Helmkamera-Aufnahmen von Euch anbieten oder auch die Mitfahrgelegenheit stellen

Ist ernst gemeint, würde gerne mal mitkommen, wenn Locals da raus fahren, würde mich über PN und Kontaktdaten freuen. Und keine Angst, ich bring mich nicht um, bis jetzt war es immer so, dass ich die Leute retten und verarzten musste, gehöre auch zu den wenigen die sich dafür extra ausbilden...
mangiari ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.07.2010, 09:38   #9
mangiari
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Zitat:
Zitat von taeniura Beitrag anzeigen
und wenn die Vorhersage mal wirklich eindeutig ist, dann ist der Wind normal über 40knt!
sonst isses Orakeln.
Ok, das klingt nicht so nett, 40knt und noch dazu fett böhig. Wie gesagt mein kleinster Tube ist 9qm und bei 40 Knoten bin ich damit ziemlich überpowert. Bist Du regelmäßig draußen? Wie gesagt, würde gern mal paar routiniertere Münchner Fahrer kennen lernen, die sich auch nicht zu schade sind regelmäßig an die Seen zu gehen. Viele sind davon ja eher frustriert und fahren nur wenn sie mal weiter weg kommen mit guten Verhältnissen.

Ich muss üben und besser werden und wenn's irgendwie ohne hohes Risiko zu bewerkstelligen ist, muss ich auf's Wasser! Meine Frustrationstoleranz ist meine Stärke
mangiari ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.07.2010, 09:40   #10
boarx-erxime
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Spassvogel.

Kein Schwein fährt an den Kochelsee wegen 2-3 Windstärken. Wenns bei Föhn aber hackt bist selbst mit'm 6er gut angepowert. Das ganze gepaart mit böigem Wind und kaltem Wasser (Föhn funktioniert im Sommer aufgrund der oben beschriebenen Konstellation nicht) und schon hast ein nettes Gemisch das zu schönen Gefahrensituationen führen kann.

Bei 45 Knoten mit 5,x Segel ? Schönen Bären hast Dir da aufbinden lassen Zumal Du (ICH auch nicht !) mitm 9er bei 45 Knoten ganz sicher nimmer zum bodydraggen gehst. Wohl auch bei 35 nicht. Waren dann wohl eher Forumsknoten

Ich find's jedenfalls nicht gut, wenn ernstgemeinte Warnungen hier ins lächerliche gezogen werden. Fahr halt mal bei Föhn hin und schau Dir das an.

Ein Freund den ich mal mitgenommen hatte hat sein 5,0er jedenfalls nicht aufgebaut mit der Begründung "zuviel Wind".
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Alt 22.07.2010, 09:59   #11
mangiari
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Ich hab doch nichts ins lächerliche gezogen. Ich hab lediglich die Aussagen aus dem langen zitierten Beitrag mit denen aus den anderen Beiträge verglichen und mich über die Abweichungen der Aussagen doch stark wundern müssen.

Ich bin vielleicht ein bisschen draufgängerisch, aber ich bin fern davon mich in Gefahr bringen zu wollen und wenn es mit 40 Knoten böhig unberechenbar herum hackt, geh ich auch ganz sicher nicht raus. Nur war davon bis jetzt nirgends die Rede.

Ich kenn mich mit Windstärken nicht so gut aus, aber die 35 bis 45 Knoten am Atlantik nehm ich ihm schon ab. Die 5er Segel hat er mir gezeigt als ich ihn am Strand fragte womit er aufbaut und ob er meint dass der Wind im Verlauf eher ansteigt oder abfällt, weil ich eben selber wissen wollte womit oder ob ich raus gehen soll. Er meinte der Wind wird eher stärker und ich solle auf alle Fälle das kleinste nehmen was ich hab. Der war sehr auskunftsfreudig und ist auch hammer gut gefahren und ich habe keinen Anlass an seinen Angaben zu zweifeln. Wie gesagt, ich war ja mit dem 9er ziemlich überpowert. Auf dem Strand bin ich sofort abgehoben, wenn ich im Zenit geflogen bin und die bar leicht angepowert habe.

Und wann ihr body draggen geht weiß ich nicht. Ich bin in Hossegore nach Sturm auch stundenlang in den chaotischen Wellen Brandungsschwimmen gegangen, wo mich die lokalen Wellenreiter für völlig bescheuert erklärt haben. Das sind halt unterschiedliche Wahrnehmungen. Ich komm vom Wildwasserpaddeln und wenn ich nicht die Hälfte der Zeit unter Wasser bin und ordentlich durch gewaschen werde, dann macht das Schwimmen keinen Spaß. Die Kajakfahrer halten sich am liebsten dort auf (nämlich in den Weißwasserwalzen) wo die Surfer nie hin wollen. Deshalb heisst das ja noch lange nicht dass der ein oder andere bescheuert ist. Sind halt unterschiedliche Dinge.

Ich war schon oft am Kochelsee draußen, auch schon bei Fön, weil ich da oft klettern bin. Aber so richtig kräftigen Wind hab ich bis jetzt dort leider nicht erleben dürfen, ist ja aber auch kein Wunder, ich geh selten so früh morgens zum klettern sondern eher nach Feierabend.

Aber insgessamt ist es doch gut zu wissen, dass sich das Rausfahren eigentlich nur dann lohnt, wenn dann die Bedingungen ziemlich derbe sind und dass es bei gemütlichen Bedingungen eher unvorhersagbar ist. Dann wird da wohl nicht wirklich was draus werden, denn so zur Gaudi fahr ich nicht ständig die 70km Autobahn raus und wieder zurück. Aber im Moment ist ja eh Sommer, also eh nicht konkret.

Interessieren würde mich jetzt trotzdem noch schnell wo ihr ins Wasser geht und ob da dann komplett offshore-Wind gefahren wird, oder ob es weiter im Osten gute Stellen gibt, wo der Wind dann etwas mehr Sideshore bläst.

Vielleicht bleibt ich in Zukunft nach dem Klettern einfach dort und penn im Bus, dann kann ich morgens den Wind begutachten und dann in die Arbeit fahren. Ach genau, noch ne unbeantwortete Frage: Gibt es irgendeine Cam, die zur Auswertung der Bedingungen halbwegs brauchbar ist?


Geändert von mangiari (22.07.2010 um 10:09 Uhr)
mangiari ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.07.2010, 10:22   #12
Lordofchaos
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Schau mal hier vorbei
http://www.windinfo.eu/de/spotinfo/s...kochelsee.html

Klaus macht auch immer seine Windorakel Vorhersagen. Meisst treffen diese auch zu (eine Garantie auf Wind gibt es ja nie wie wir wissen )
Lordofchaos ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.07.2010, 10:29   #13
mangiari
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Ah danke, das ist ja der Ursprungsort für das lange Zitat oben.
mangiari ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.07.2010, 10:49   #14
taeniura
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Zitat:
Zitat von Lordofchaos Beitrag anzeigen
Schau mal hier vorbei
http://www.windinfo.eu/de/spotinfo/s...kochelsee.html

Klaus macht auch immer seine Windorakel Vorhersagen. Meisst treffen diese auch zu (eine Garantie auf Wind gibt es ja nie wie wir wissen )
von wegen, die treffen in den seltensten Fällen zu!
...ich glaube jeder der Lokals hat schon mehr Schneiderfahrten als lohnende Fahrten zum Kochel gemacht.

...und wenn es Wind hat, dann gehen auch keine Aufsteiger aufs Wasser, das Revier ist was für ERFAHRENE Kiter!

Gruß Martin
taeniura ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.07.2010, 11:28   #15
boarx-erxime
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Zitat:
Zitat von taeniura Beitrag anzeigen
...ich glaube jeder der Lokals hat schon mehr Schneiderfahrten als lohnende Fahrten zum Kochel gemacht.
unterschreib. Ich hab irgendwann zu zählen aufgehört.
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Alt 22.07.2010, 12:53   #16
kitefrog 69
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[QUOTE=mangiari;788760]
Ich bin vielleicht ein bisschen draufgängerisch, aber ich bin fern davon mich in Gefahr bringen zu wollen und wenn es mit 40 Knoten böhig unberechenbar herum hackt, geh ich auch ganz sicher nicht raus. Nur war davon bis jetzt nirgends die Rede.

/QUOTE]

Nein, so fern davon bist du leider nicht mehr. Ein Anfänger/Aufsteiger, der sich gerade darum bemüht, sicheres Höhelaufen zu lernen, sollte nicht bei 35 und mehr Knoten mit einem 9er am Haken rumhantieren.
Steck vielleicht mal deine Sicherheitsreserven etwas grosszügiger ab und pass auf dich auf.

Andreas
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Alt 22.07.2010, 13:17   #17
gio
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Zitat:
Zitat von mangiari Beitrag anzeigen
Ich kenn mich mit Windstärken nicht so gut aus, aber die 35 bis 45 Knoten am Atlantik nehm ich ihm schon ab. Die 5er Segel hat er mir gezeigt als ich ihn am Strand fragte womit er aufbaut und ob er meint dass der Wind im Verlauf eher ansteigt oder abfällt, weil ich eben selber wissen wollte womit oder ob ich raus gehen soll.
Ciao Mangiari

Wegen Windstärken: ein normaler 80kg Windsurfer nimmt nen 5er Segel für ca. 25 kn. Ich mit 100 kg nehm das bei ca. 30 kn.

Und wegen dem Vergleich mit dem Kayaken: mit nem 9er bei 40kn bodydraggen ist etwa wie mitm Spielboot ins Wehr auf der unteren Oetz bei Pegel 240 (Na gut, so schlimm ist es nicht, aber trotzdem sehr gefährlich)

Aloha Gio
gio ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.07.2010, 13:25   #18
mangiari
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Ich finde der Kite am Haken und das Höhe laufen haben nicht so viel miteinander zu tun, denn mangels guten Bedingungen bin ich schon sehr viel geflogen (bei leichterem Wind auf der Wiese) und sehr wenig gefahren. Ist halt hier unser Schicksal im Binnenland. Höhe laufen geht jetzt ganz gut, Kite fliegen geht tiptop. Wie gesagt, ich hab trotz einiger Abgänge über Stunden nicht einmal den Kite aus der Kontrolle verloren oder gar auf's Wasser geworfen. Leute die besser fahren und Tricks probieren, sind da schon öfters mal völlig außer Kontrolle, das sieht man ja wenn man sich die Crash-Szenen auf den Videos anschaut.
Die Tatsache dass ich bei exakt auflandigem Wind ohne Stehbereich in der Atlantik-Brandung mit Brett am Arm zunächst sauber Höhe geschommen bin, bis ich genug Abstand zum Ufer hatte um sicher fahren und auch mal hinfallen zu können, finde ich belegt schon dass ich einigermaßen fliegen kann.

Was reale Bedrohungen angeht bin ich ziemlich vorsichtig. Ich hatte aber bei dem Starkwind dort keinerlei Bedenken, weil zwischen Wasser und den nächsten bedrohlichen Hindernissen noch ein paar hundert Meter flacher Sandstrand lagen, der Wind konstant schräg auflandig war und genau dort wo der Wind schräg hin pfiff auch eine Bucht war, also selbst bei 30° Windänderung wäre alles schön an Land getrieben und ich hab keine Probleme meine Safty zu bedienen, das übe ich auch regelmäßig (wer macht das schon?). Hab den Schirm ja auch alleine gestartet und gelandet, so wie ich das halt mangels Mitkiter immer mache und daher weiß ich auch ganz gut wie er sich verhält wenn ich die Safty benutze. Hab auch dabei (alleine Starten/Landen) noch nie Probleme gehabt, das trifft auf Leute die nicht sicher fliegen können sicherlich auch nicht zu.

Klar ist das alles nicht optimal und die Tatsache dass ich mir schon 'ne Rippe zerstört hab belegt das ja auch mit Fakten, aber wie gesagt, ich bin sehr vorsichtig was reale Bedrohungen meinerseits und anderer angeht. Da habe ich von erfahrenen Kitesurfern schon ganz andere Sachen gesehen, die ich mir so nie erlauben würde, insbesondere was Bedrohung anderer angeht. Und ich bin auch keiner von der Sorte der sich vom Sanka heimbringen lässt. Wie gesagt, ich bin eher das umgekehrte gewohnt. Beim Wildwasserfahren muss man ständig überforderte "Badebootfahrer" aus realer Lebensgefahr bergen, die meinten sie könnten den schönen Fluss runter fahren und auch in den Bergen hab ich schon unzählige Situationen gehabt, wo ich Fremden zu Hilfe kommen musste und ich bereite mich auf solche Situationen auch gezielt vor. Möchte mal wissen wie viele andere Kitesurfer regelmäßig ihre Erste Hilfe auffrischen und einen halb ertrunkenen tatsächlich so lange am Leben erhalten können bis der Notarzt da ist. Na wie sieht's da bei Dir aus?

Aber gut, hat ja eigentlich alles nichts mit dem Thread zu tun, ich wollte ja nur Infos über den Fallwind am Kochelsee und die sind ja mittlerweile auch in ausreichendem Maß gefallen. Und ich finde es natürlich auch richtig dass vor Risiken gewarnt wird. Auf den verlinkten Seiten findet man auch die restlichen Infos, also wo man sinnvoller Weise ins Wasser geht und ein Link auf 'ne Webcam.
mangiari ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.07.2010, 13:28   #19
mangiari
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Zitat:
Zitat von gio Beitrag anzeigen
Und wegen dem Vergleich mit dem Kayaken: mit nem 9er bei 40kn bodydraggen ist etwa wie mitm Spielboot ins Wehr auf der unteren Oetz bei Pegel 240 (Na gut, so schlimm ist es nicht, aber trotzdem sehr gefährlich)
Na dann passt's ja, ich hab nur ein Stummel-Spielboot und liebe Wuchtwasser! Bin die Oetz oben und unten schon bei Rekordwasserständen gefahren (z.B. damals als es am Brenner die Straße unter Schlammlawinen begraben hat). Wobei ich trotzdem das Brunauer Wehr umtrage, genauso wie ich nicht näher als zwei Leinenlänge vor Hindernissen herum fliege. Es gibt halt Sachen die kann man einschätzen und solche die lässt man lieber bleiben. Und die Meinungen welches die ersteren sind, driften ziemlich auseinander.

Aber um's nochmal zusammenzufassen: Der Wind ist schwierig vorhersagbar und wenn es so eindeutig ist, dass man es sicher vorhersagen kann, dann muss man mit 40 Knoten Hack mit Böen rechnen. Das Ufer ist bis zum Wasser hin mit Bäumen bewachsen und der Stehbereich ist soviel ich weiß auch eher mikrig, wobei Stehbereich bei 40 Knoten eh nicht viel bringt. Nun ja, wohl wirklich nicht Einsteiger und Aufsteiger tauglich. Vielleicht sollte man mal den Verfasser des oben zitierten Textes fragen ob er sich sicher ist mit dem was er da schreibt, bzw. ob es Sinn macht Leute mit Aussagen wie "meist so bis 3 bft und gut zum üben" an den See zu locken, wo's dann keinen oder perversen Wind hat. Gab es denn dort schon Surfunfälle oder Beinaheunfälle, oder ist dafür das ganze drumherum eh so unglaublich lästig, dass sich eh keiner hin verirrt?


Geändert von mangiari (22.07.2010 um 14:54 Uhr)
mangiari ist offline   Mit Zitat antworten




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