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Alt 25.06.2013, 19:10   #1
surfmarvin
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Beiträge: 2
Standard Anfängerfrage... Segel mit Camber macht Probleme - Hilfe!

Hallo,

nach langer Zeit melde ich mich auch mal wieder...
Hatte dann irgendwann von einem ehemaligen Arbeitskollegen eine Surfausrüstung bekommen - alt aber technisch i.O. - würde ich sagen.

War damit auch schon paar mal auf dem Wasser.

Aber ein Problem trübt die Freude ganz gehörig.
Nämlich das Segel/ Rigg.

Und zwar beschreibe ich das jetzt mal mit meinen Laienworten...

Das Segel (6,5m²) ist mit 2 Cambern ausgestattet.
Wenn man nun das Segel dreht und quasi die Lee - Seite ins Luv bringt, dann schnappen die Camber entweder äußerst bescheiden oder gar nicht um!

Jetzt die alles entscheidente Frage - woran liegts?

War damals mit der Ausrüstung bei meiner Surfschule, bei der ich den Grundschein gemacht hatte, vorstellig gewurden und hatte zusammen mit dem Surflehrer das Rigg zusammengebastelt.

Meine daraus resultierendes und auch momentanes Verhalten beim Aufriggen:
Ich stecke alles zusammen und spanne alles soweit bis man an Land (Rigg liegt aufgebaut vor mir) mit einem zweiten Mann (der drückt die Mastspitze zum Boden) und ich drücke die Mastfußseite nach unten, das Segel zum "Umschnappen" bringt.

Das funktioniert auch - aber schwerfällig!
Noch schwerfälliger bis gar nicht, funktioniert es, wenn man das Rigg an Land am Gabelbaum heftig zieht um das "Umschnappen" - neu Ausrichten der Profilform - zu forcieren.

Wenn ich das Gleiche auf dem Wasser vollführe habe (also heftig am Gabelbaum ziehen um die Neuausrichtung des Profils zu erzwingen) habe ich schon oftmals einen Abgang ins kühle Nass gemacht...

Hoffe man weiß, was ich meine.

Jedenfalls kann das meines Erachtens nicht i.O. sein, das das dermaßen schwierig geht.
Die Frage ist - was sind die Ursachen, paßt das Material nicht, ist es verschlissen, mache ich einen prinzipiellen Fehler beim Aufriggen!?

Über Hinweise wäre ich äußerst dankbar.
surfmarvin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.06.2013, 07:50   #2
Marc66
Benutzer
 
Registriert seit: 08/2012
Ort: Ostschweiz
Beiträge: 1.217
Standard

Gab schon immer Camber welche einfacher (z.B. Gurtcamber) und solche welche mühsamer (z.B. so fixe Plastik-Dinger) funktionierten. Camber-Segel sind in der Regel Race-Segel, d.h. Handling ist nicht gefragt sondern nur Vortrieb - und das möglichst bei Überhack (hatte bis zu 5 Camber in den Race-Segeln, die werden damit, zusammen mit dem gigantischen Mast-Taschen, dann auch ordentlich schwer, wenn sie mal im Wasser liegen).

Wichtig bei diesen Segeln (eigentlich bei allen ) ist der passende Mast mit der richtien Biegekurve. Passt die nicht, dann hilft alles trimmen nichts, die Camber wie das ganze Segel wird nie vernünftig arbeiten. Ob die neusten Versionen auch noch so sind kann ich nicht sagen (hab das ganze Race-Zeug aufgegeben, hab nur noch Wellen-Material), aber die Vorlieksspannung war brutal, ohne Hilfsgerät hat man das nicht von Hand hinbekommen. Das Schothorn wude im Grunde nur eingehängt, da war Null Spannung drauf (hat sogar einen S-Schlag im Segel gegeben, wenn kein Wind drin war).

Gibt sicher abgeschächte Formen (ich glaub die V6 von Pryde waren noch halbwegs erträglich), aber auch da muss die Vorlieksspannung stimmen, damit die Camber flutschen. Meine Segel (Pryde V8 und North IQ - man sieht, dass das schon länger her ist - aber Du sprichst ja auch von älterem Material) haben beim "Umschlagen" immer einen Mega-Knall gemacht, das Profil war wie bei Flugzeugen bretthart drin. Nach dem Schiften mal ordentlich gepumpt hat das aber immer funktioniert - ohne pumpen liefen die Segel aber kaum an (auch nicht ein 7.6er bei 6 Windstärken).

Wenn der Mast aufs Segel passt, dann würd ich mal auf (viel) zu wenig Vorlieksspannung tippen (meine Race-Segel schlabberten bis knapp übers Schothorn, die neuen sollen wohl wieder mehr Spannung auf dem Achterliek haben). Auch möglich, dass die Camber den Mast aufgerieben haben (Sand unter den Teilen sorgt für ordentlich Schmirgepapier-Effekt).

Wenn Du ein Handlings-/Manöversegel suchst (z.B. um "im Lee" zu fahren) könnte es sein, dass Du hier nicht das richtige Material hast. Versuchs mal bei richtig Wind (mit 6.5 so bei "guten" 5 Windstärken welche einem ordentlich die Arme langziehen). Zudem: Race-Jibe heisst die dazugehörende Halse nicht nur weil sie schnell ist, sondern weil das bei Hack auch eine gute Möglichkeit ist die Kurve mit einem grossen Segel ohne Abflug durchzuziehen

Marc
Marc66 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.06.2013, 17:19   #3
surfmarvin
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Registriert seit: 01/2012
Beiträge: 2
Standard

Hallo Marc, Danke für deine Antwort.

Ja also die Ausrüstung ist älter - das einzige was ich sagen kann, das Brett ist ein F2 Comet 160l. Der Rest wird aus der gleichen Ära sein.

Die Camber sind 2 einzelne schwarze Plasteteile, die beim Aufriggen halt mit eingesetzt werden (also 2 Öffnungen - auf einer Seite wird die Segellatte eingefädelt, auf der anderen der Mast).

Technisch sind die Teile wie Zangen gemacht. Würde man die Camber einfach so an den Mast halten, dann passen die ganz einfach ran.
Wenn man die Segellatte einfädelt bekommen die Camber auf der anderen Seite Druck, als der Radius der den Mast umfasst wird "enger".

Der Mast sieht an dieser Stelle natürlich etwas eingelaufen aus.

Ob die Biegekurve paßt - keine Ahnung - mir wurde das so als Komplettset verkauft.

Leider habe ich die Ausrüstung jetzt nicht vor mir liegen, sonst hätte ich einmal die einzelnen Komponenten aufgeschrieben.

So als Vorliek spannen = Spannen unten am Mastfuß (sorry die Begriffe sind mir noch nicht so geläufig).

Du meinst diese ist zu gering... hätte ich jetzt nicht erwartet, da ich da immer anziehe wie ein Verrückter und bestimmt auch 2mal die Mastfußverlängerung weiterausfahre (also entspannen, neues Höhe Mastfußverlängerung wählen und wieder spannen).

Ich hatte ja eher den Gedanken, das vielleicht meine Achterliekspannung zu gering ist (=Spannen hinten am Gabelbaum, Schotthorn!?) und das dadurch die Segellatten zuviel Druck auf die Camber ausüben und diese damit zu stark in ihrer Lage fixiert sind!?
Aber du meinst ja eher, das dort kaum Spannung aufzubauen ist...

In meinem Fall hieße das, das ich den Gabelbaum zumindest einseitig um einen Verstellpunkt weiter rausteleskopieren muss, das das Segel bei meiner aktuellen Einstellung fast bündig hinten an der Spannvorrichtung ist.

Natürlich könnte ich auch versuchen irgendwie mehr Vorliekspannung aufzubauen... wenn das tendenziell eher die richtige Richtung ist.
Ein Hilfsgerät habe ich nicht, habe bisher einfach paar Handschuhe mitgenommen, das Seilchen schneidet gewaltig ein beim Festziehen.
Wie heißt dieses Hilfsgerät?

Zitat:
(meine Race-Segel schlabberten bis knapp übers Schothorn, die neuen sollen wohl wieder mehr Spannung auf dem Achterliek haben).
Hast du davon ein Bild!? Kann mir das nicht so richtig vorstellen...

Hm...alles gar nicht so einfach.

5 Windstärken - ach du grüne Neune - hier sind meist 3-4Bft... dafür aber leider oft böig und mit wechselnden Windrichtung...

Danke und würde mich über weitere Hinweise freuen...!
surfmarvin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.06.2013, 12:36   #4
remi
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Beiträge: 435
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Hallo,
vielleicht hilft dir nachfolgender Thread weiter --->
http://www.addicted-sports.com/winds...en-nocamsegel/
remi
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Alt 23.07.2013, 12:22   #5
tempograd
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Beiträge: 1.023
Standard

hi marvin,
also das segel das du da vor dir liegen hast ist mit sicherheit aus den 1980ern.
wenns denn nicht schon ein comet-slalom aus den anfang 90ern ist. trotzdem machte man sich damals noch wenig gedanken über besondere trimmeinstellungen am rigg. d.h. das thema "loose-leech", also schlapp an der hinteren segelkante (achterliek) war damals praktisch noch nicht stand der technik. jetzt kommts drauf an ob du sogen. innen- oder außencamber hast (liegen entweder in der masttasche oder offen an einer aussparung der masttasche, letztere konnte man i.d.r. auch ohne camber fahren).
wenn der druck auf die camber so hoch ist, wäre die einfachste erklärung deine gabel ist einfach zu kurz, bzw. müsste erstmal etwas ausgefahren werden, d.h. das segel etwas flacher getrimmt werden. geht es dann trotzdem noch schwer, kann es auch an der zu geringen spannung am mastfuß (vorliek) liegen. oder es kann an dem zu dicken mast liegen + den bereits vorhandenen camberriefen (letzteres sollte sich aber etwas ausgleichen sobald das rigg nass wird). auch eine etwas zu hohe lattenspannung kann vorliegen, oder so wie du es beschreibst (zangenwirkung) einfach das cambermaterial zu weich sein, sodass diese verformung zu einer art "bremseffekt" am masten führt.
wenn all die og. mögl. änderungen am trimm nichts nützen, sollte man noch berücksichtigen camber und speziell frühe hartcamber waren ein neuentwicklung dieser zeit (80er) und steckten in ihrer konstruktion damals noch in den kinderschuhen. rollencamber wie es diese heute gibt, waren damals noch zukunftsmusik. d.h. aus dieser zeit stammt auch u.a. die grundlegende aussage, cambersegel sind nur was für fortgeschrittene surfer, weil sie relativ unhandlich im handling sind. dies gilt umso mehr für ein cambersegel aus der alten zeit. der umschlag- oder rotations-ruck ist ein markenzeichen der frühen camber gewesen.
und so sieht man wieder mal, dass ein vermeintlich optisch gutes uraltmaterial ohne defekte trotzdem zu einer spaßbremse werden kann.
du glaubst nicht wie viele windsurfeinsteiger nach dem kauf einer günstigen komplettausrüstung aus der windsurf-"steinzeit" aufgrund genau solcher probleme zum ex-surfer geworden sind. das schlimme dran ist, dass ein surfer, der nur mit modernem material gelernt hat und auch gesurft ist mit dem alten zeug schon beim aufbau überfordert ist. du wirst daher nur noch wenige finden, die dir damit wirklich sagen können was "normal" ist und damals einfach so gehörte, bzw. was einfach ein aufbaufehler ist. die alterung der materialien solltest du auch nicht außer acht lassen, niemand dachte damals das das zeug 20 jahre oder mehr halten muss. du kannst grundsätzlich davon ausgehen, das masten und segelfolien das am stärksten der alterung unterworfene material sind, selbst wenn es unbenutzt gelagert wird.
ohne dir die freude dran nehmen zu wollen, aber mein rat ist: behalte das board erstmal und besorg dir ein günstiges einsteiger-komplettrigg wo alles zusammenpasst, z.b np solo oder gaastra pilot inkl. passendem masten und gabel. das bekommt man gebraucht oder als restposten auch schon für wirklich wenig kohle und spart sich den frust mit dem alten lappen.
noch ein tipp zum trimmen, besorg dir ein stück alu/stahl ca. 20 cm lang, 2 cm durchmesser (rundes vollmaterial) und bohre ca. bei 9cm und bei 11cm länge je ein vertikales loch, die du beide natürlich etwas entgratest. schon hast du die beste trimmhilfe auf dem markt: fädelst den tampen einmal durch und führst ihn durch die enstandene schlaufe zurück. jetzt den fuß gegen den mastfuß gestemmt und mit beiden händen mal richtig durchziehen. sieht dann in etwas so aus....nur das es da knapp 20 euros kostet und halt noch ein unbrauchbarer kreuszschraubenzieher dran ist: http://www.ebay.de/itm/Trimmgriff-Tr...-/220328693947
greets, jj...


Geändert von tempograd (23.07.2013 um 12:43 Uhr)
tempograd ist offline   Mit Zitat antworten




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