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Afrika/Kanaren/Mittlerer Osten Reiseberichte / Erfahrungsberichte

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Alt 05.08.2010, 12:52   #1
Zipper686
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Beiträge: 28
Standard El Gouna Juli 2010 (Ein-/Aufsteiger)

Hallo Kite-Community,

dieser Urlaub war unser erster "Kite-Trip", d.h. ich versuche unsere Erfahrungen kurz zusammenzufassen, für diejenigen, die sich auch auf den "ersten" Kiteurlaub vorbereiten.

Warum EL-Gouna?

Meine Freundin und ich haben im Frühling einen Kitekurs absolviert; total begeistert vom Sport wollten wir gleich unseren gemeinsamen Sommerurlaub damit verbringen.
Nach kurzen Recherchen in diversen Internetforen und Unterhaltungen mit anderen Kitern am See fiel die Entscheidung für El Gouna relativ rasch:
Hohe Windw´-keit, Warm, Stehrevier, Preis,...

Buchung, Flug, Transfer

Wir haben den Urlaub über ein Reisebüro gebucht, Ende April zirka(mit Frühbucher); incl. war Flug (Fly-Niki, ab Wien)+Hotel (4*, AI)+Transport.
Das Kitegepäck mussten wir separat anmelden (ca. 2 Wochen vor Abflug); kostet 25 € pro Strecke; 30kg (wurde aber bei beiden Flughäfen nicht abgewogen), war bissl drüber; Aufpassen: falls doch, zahlt man 10€ pro 1kg.

Mein Tipp (aus Kite-Magazin): Kiterucksäcke daheim lassen oder als Handgepäck (ohne Bar!) mitnehmen. Ich habe 3 Kites (7-9-12) mitgenommen, jeden in einen Müllsack verpackt, hat gut gepasst.

Noch ein wichtiger Hinweis: das Gepäck wird in Wien separat auf einen Schalter aufgegeben, nach Check-In der normalen Koffer.
In Hurghada empfängt man seine Tasche beim normalen Förderband! Darum würd ich empfehlen, direkt beim Einlass des Förderbandes zu warten, den die erste Kurve Schafft eine 1,6m Tasche nicht!

Rießiger Fehler unsererseits: nicht Frühbuchen um diese Zeit!!! Wir haben voll drauf gezahlt; Urlaubsfreunde haben gleiches Angebot gehabt, nur wenige Wochen vor Urlaub gebucht, und um 200-300 /Person weniger bezahlt!!!!
Ist voll das Pokerspiel der Hotels...

El Gouna, Hotel, Bewegung im Ort, Wasser

Die Fahrt vom Flughafen dauert nicht ganz eine halbe Stunde, ist direkt ein Erlebnis die erste Fahrt in Ägypten!
Die Stadt ist extrem Überwacht, direkt bei der Stadteinfahrt ist ein Schranke, mit 8-10 Wachmännern, Hunde, Spiegel fürs Auto um es von unten anzuschauen etc...
D.h. man kann sich ohne sorgen frei bewegen, auch Frauen! (haben gehört, dass dies eine Seltenheit ist im Land)

Wir waren im Hotel "Dawar El Ombda" untergebracht, liegt im Downtown. Eher klein, 60 Zimmer, aber sehr nett.
Einziges Manko: als AI Gast kommt man sich eher benachtteiligt vor: wartet ewig auf Getränke, etc... liegt sicher an der Größe des Hotels, da wird gespart.
Wir dachten, AI wäre das Beste, da wir sonst keine Ausgaben mehr haben....

Mein Tipp: JA KEIN AI!!! man nutzt es einfach zu wenig, wenn man ganzen Tag am Kitestrand ist, der ca. 5-8 Fahrminuten mit dem Tok-Tok entfernt ist.
Nur AI, wenn Strand direkt vorm Hotel, und das trifft in El-Gouna nur auf ganz ganz wenige Hotels zu (glaube, bin mir aber nicht sicher, dass es das Mövenpick ist)

Eine Tok-Tok fahrt kostet 5 El ( ca.70-80 Cent) pro Person; d.h. Mittags schnell ins Hotel fahren und wieder Retourfahren kommt billiger als ein Snack am Kitebeach, jedoch verliert man massig Zeit! Wir haben das kaum gemacht, vielleicht 2-3 mal /14 Tagen.

Zum Thema Wasser: man kann nur das Wasser aus der Flasche trinken, wenn man Überleben möchte Eine 1,5l Flasche kostet 2 EL (20-30 Cent) im Markt, würde jeden Empfehlen, dies dort zu kaufen. Am Strand kostet eine Flasche 10El+, im Hotel sowieso mehr.
Mit 3 Flaschen am Tag kamen wir zu 2. gut über die Runden (+AI Drinks im Hotel).
Witzig irgendwie: das Wasser wird von Coca-Cola und Pepsi vertrieben; manche Leute vermuten ja, dass die das heimische Wasser bewusst verschmutzen um so Profit zu machen

Kiten (Station, Infrastruktur, Wind, Wasser,..)...

In El-Gouna gibts eigentlich nur eine Möglichkeit als Kiter aufs Wasser zu kommen (Außnahme Siehe Oben) und zwar am Mangroovy-Beach.
Dort sind 3 Station angesiedelt.

Wir haben unser Material bei Kite-Power eingelagert(erste Station von S kommen). Kostet am Tag 7 € /Person, auf längere Frist gibts bissl einen Rabatt. Da meine Freundin eher weniger am Wasser war als ich, wars für sie billiger, da der Preis eigentlich von der Infrastrukturbenutzung bestimmt wird (Dusche, Klo, Kitewaschanlage, Beachboys,...). Kam nix abhanden, auch nic gehört. Wird Abends abgesperrt und überwacht.
Hab auch direkt am Anfang mein Brett am Strand liegen lassen; am nächsten Tag wars noch immer da!

Die Station bietet ausreichend Platz, Personal im Schnitt recht nett, Beachboys stehen bereit zum Starten/Landen helfen (sehr super sowas), Pumpen und Sandsäcke liegen am Strand verteilt, kann jeder nutzen.
Ebenso steht ein Wasserfass neben der Dusche, dass das Trapez,Bar,... reinigen vom Salzwasser erleichtert.
Kurse und Leihmaterial (North) ist natürlich vorhanden; haben nichts genutzt; Preise kamen mir aber recht teuer vor (hab aber auch keinen Vergleich).

Direkt neben der Station ist eine Beach-Bar. Gibt da alles mögliche zum Essen und Trinken (Pizza, Burger, Salate,...). Der Chef heißt "Nadi", empfängt einen recht nett, da er seine Neuankömmlinge recht rasch zu einen Strand BBQ überreden will. Jeweils Mittwochs (Seafood, 120 EL) und Sonntags (Fleisch...,80EL)
Haben uns das Seafood BBQ gegönnt. War recht gut, leider alles knapp bemessen, kaum Únterschied zum Essen im Hotel, aber eine nette Erfahrung

Jetzt zum eigentlich wichtigesten Part, dem Wasser:

Das Gebiet vor der Station ist ein 3 Zonen eingeteilt,

1. für alle
2. Schulungsarea (nur Kite-power Kursler)
3. Schwimmbereich

man kann dann weiter nördlich zu den anderen Stationen hochkreuzen, ist aber nicht wirlich ein Unterschied bzw. Vorteil zu erkennen(außer fettes Riff, was zw. Kitepower und nächster Station anfängt).
Die Schulungsarea darf nur Befahren werden, wenn gerade Pause ist, oder Abends/früh am Morgen.

die ersten paar 100m ist das Flachwasser, also perfekt zum Üben, da bei Höchststand der Lagune das Wasser bis zur Lende reicht.
danach liegen paar Felsen im Wasser, die den Übergang zum Tiefen Wasser zeigen.
Der gesamte Bereich ist nicht nur Sand! Vor allem im Norden sind große Bereiche die steinig sind Man sollte sich das gut anschauen, da bei blöden Sonnenstand dies recht schwer zu erkennen ist, da das Wasser das Licht zu viel reflektiert.
Die so genannten "Arschloch-Muscheln" trafen wir ebenfalls an; tut ziemlich weh, aber recht selten die Dinger.
Ich habe nie Schuhe getragen, meine Freundin ebenfalls.
Weiter im Norden fängt dann das Riff an; gut zu erkennen; da ein Rescue-Boot vor Anker liegt.

Achtung: Der Stehbereich ist extrem Tide-abhängig. Also vorm Urlaub unbedingt den Tidekalender checken, oder in der Station; da es sein kann, dass über Mittag kein Wasser im gesamten Stehbereich ist. (bzw. nur Knöcheltief)
Für Könner kein Thema, einfach rausmarschieren, jedoch für Anfänger unmöglich bzw. zu gefährlich. Verschiebt sich von Tag zu Tag um eine Stunde...

Wir wussten das im vorhinein nicht, überlesen oder so... war extrem nervig, da man dort nicht nur vom Wind sondern auch von den Gezeiten abhängig ist (als Anfänger)

Was uns am meisten gestört hat, waren die Leute. An den Spitzenzeiten waren ewig viele Schirme draußen, meist Anfänger, da zu dieser Zeit 3 Kitecamps ansässig waren. Meiner Meinung nach eine Frechheit, dies zuzulassen.
Meine Freundin könnte kaum üben wärend der Prime-Time, da einfach das komplette Stehrevier mit Anfängern übersät war.
Es passierten auch die unmöglichsten Unfälle... meist Kollisionen der Schirme.
Hatte das Gefühl, dass den meisten das Material komplett egal sei, denn es ist nur geliehen....

Würde empfehlen, dies unbedingt vorher in Erfahrung zu bringen, ob dort ein Camp ist oder nicht. Auch bei normalen Betrieb (die ersten paar Tage konnten wir das miterleben) war dichter wirklich Betrieb.
Ein witziges Phänoman war ebenfalls zu beobachten: bei den Könnern gabs immer ein "Kuscheln"; der Bereich, vor allem das Tiefwasser wurde kaum voll ausgenutzt
Vom Neusiedlersee bin ich das anders bzw. nicht so extrem gewöhnt;

Ajo, und für die Könner: während überfüllten Übungsbetrieb zwischen Tiefwasser und Strand hin und her zu kreuzen, um bissl anzugeben, nervt komplett! Die Anfänger sitzen im Wasser, Board angeschanllt, und vorne und hinten glühen die Hirten vorbei...
Das muss irgendwie nicht sein. Man braucht keine Angst zu haben im tiefen Wasser, Rescue ist äußerst aufmerksam und auch keine großen Haie gesehen

Wind gibts aus N/NW, wenn er mal auf S dreht, is flaute....
Hatten von 14 Tagen 11 Kitetage, wobei 2 davon mitn 12er (82kg Körpergewicht) am untersten Limit waren.
Mit unseren Kitegrößen, 7-9-12 waren wir zu 2. gut bedient, wobei ich den 7er 1x, den 9er 3x und rest den 12er nutzte; meine Freundin zum üben eher nur den 7/9er.

Würd also empfehlen, für Leute meiner Gewichtsklasse eher große Sachen mitzunehmen, für Tage mit grenzwertigem Wind.

Alternativprogramm

Gibt eigentlich viel zu machen: Schnorcheltrips, Tauchen, Wüstensafari, Sonnenbaden,....je nach Budget.(ca. 25 €-50 € pro Person/Ausflug, Tauchen ka.)
Ich war froh, dass nicht 14 Tage geweht hat; bissl Entspannung tat zwischendruch recht gut.
Haben nur die Wüsensafari gemacht, per Quat. War recht cool, man versäumt aber nix wenn mans nicht macht.
In der Stadt gibt es unzähliche Bars/Restaurants etc., wir haben kaum etwas besucht, da wir AI hatte.
Einmal waren wir Tai essen, recht zu empfehlen, in Downtown!

Fazit

Für unseren ersten Kite-Urlaub waren wir eigentlich sehr zufrieden.
Ein 2des mal werden wir aber nicht hinfliegen, da der Spot an sich nicht viel hergibt, außer für ANfänger.Auch der Transport Hotel-Kitebeach hat einfach genervt und auf 2 Wochen gerechnet auch einiges gekostet.

Für jeden, denn es dort hin treibt, viel Spaß, vielleicht haben meine Erfahrungen bissl Aufklärung geschaffen.

so on

Luk
Zipper686 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.08.2010, 14:59   #2
sophistication
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Beiträge: 71
Standard

Danke für Deine Mühen hier einen so ausführlichen Bericht zu posten. Das Thema Ägypten sieht ja jeder hier wahrscheinlich anders. Nimmt man Hotelqualität und Service für sich ist Ägypten sicher eine gute Wahl. Aber aus der Vergangenheit weiß ich, dass man als Anfänger mit so vielen Leuten auf dem Wasser schnell überfordert sein kann.

Das bestärkt mich immer mal wieder darin nach Brasilien zu fahren. Man kann sich wirklich ruhige Plätzchen aussuchen (waren im Schnitt ca. 10-12 Leute an der Station). Dieses Jahr geht es wieder nach Brasilien und ganz nebenbei hat man es zwar einfacher - aber sehr chillig und nett. Und es fkt. dort auch ohne "big brother has been watching you" scheint ja die meisten Gouna-Besucher nicht zu stören
sophistication ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.08.2010, 20:14   #3
Zipper686
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Registriert seit: 07/2010
Beiträge: 28
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hehe,
die Hoschis in El-Gouna schauen glaub ich eher auf die Einheimischen, als auf die Touris...

Brasilien kommt schon noch dran
Zipper686 ist offline   Mit Zitat antworten
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