Bau eines möglichst „klassischen“ Kite-Waveboard - paar Fragen

[derSchaumkronenkoenig]

So, war für eine kurze Zeit auf dem Forum nicht so sehr aktiv . Kurz zu mir: mit kiten habe ich um die Jahrhundertwende angefangen, mal weniger mal mehr! Habe auch meine (positiven) Erfahrungen im Boardbau gemacht (TT)! Da ich seit einiger Zeit in der Region von Genua lebe und meine Partnerin einen „guten Draht“ zu RRD hatte kommen bei mir seit ca. 6 Jahren nur noch Waveboards unter meine Füsschen! Leider ist vor 2 Jahren meine damalige Partnerin mit dem ortsansässigen Bestatter durchgebrannt,- ich bin aber in Genua geblieben! Ich hatte einige Zeit mit dieser Situation schwer zu kämpfen, vor allem mit der Tatsache in welch grausamen Zeit wir leben in der das weibliche Geschlecht einen öden Bestatter einem statthaften Surferboy vorzieht! Aber das ist ein anderes Thema, das lassen wir jetzt mal beiseite !

Jetzt meine Fragen zum Bordbau (Kite-Waveboard): grundsätzlich solls ein möglichst klassisch gebautes Waveboard sein welches sich zum strapless kiten eignet und nicht gleich nach dem ersten, zu herzhaft ausgeführten Sprung über eine mittelhohe Kabelwelle, in seine ganzen Einzelteile zerfällt. Kern aus EPS, oder noch lieber aus XPS, in der Mitte mit einem schönen Holzstringer verleimt. Von der Machart her sollte das mich (noch) vor keine grösseren Problemen stellen. Dann das Ganze von Hand schön in seine Form bringen, Werkzeug, Heissdraht und Schablonen hab ich! Mit dem Laminieren von Glas,- Kohlefasern kenne ich mich auch aus, ist also auch kein Problem.
So jetzt kommen meine Fragen: eigentlich möchte ich den Rohling „klassisch“ (nur) laminieren (ohne Vakuum) aber eben so dass das Ganze hält, nicht zu schwer wird und nicht nach 2 Stunden gebraucht aussieht als wäre es soeben von meinem Bulli überrollt worden! Bring ich das hin, wie viele Lagen Gewebe benötige ich dazu und in welcher Stärken. Von der Optik her kann ich das Ding am Schluss auch sauber spritzen, ein Kumpel von mir hat in Genua eine Autolackierwerkstatt. Bringe ich das Brett vor allem im Standbereich mit zusätzlichen Lagen Kohlefaser genügend stabil hin damit ich keine Dellen bekomme? Was meint ihr? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

Wenn nicht (und davon gehe ich aus) gibt es noch für mich die Alternative, den Deckbereich mit 0,6 mm Bambusholz zu verstärken. Das Bambusholz könnte ich vom eingangs erwähnten Bestatter besorgen, wir verstehen uns mittlerweile wieder ganz gut! Die Frage ist nur, wie verklebe ich das Bambus mit dem Kern? Direktverklebung? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, das hält nie! Mit einer oder mehreren Lagen Glasfasergewebe, oder Kohlefaser dazwischen und in welchen Stärken? Geht das überhaupt ohne Vakuum?
Oder seht ihr noch eine andere Lösung. Mein Ziel ist es, möglichst nahe an der „klassischen“ Bauweise dran zu bleiben und nur wo es technisch wirklich sinnvoll ist wegen der Stabilität und vor allem wegen der Oberflächenhärte im Standbereich/Rails mit zusätzliche Materialien wie Bambus, Kork, PVC oder was auch immer zu arbeiten.

Grüsse von der Schaumkrone

[Jan:)!]

"Klassisch" ist mit PU-Kern.
EPS/XPS ohne Sandwich ist "normal" zu weich.

Viel Glück!

[derSchaumkronenkoenig]

Stimmt,- an den PU Kern habe ich irgendwie nicht gedacht (war gedanklich zu fest an EPS/XPS fixiert) ! Besten Dank für den Tip !

Was muss ich beim Kauf eines PU-Kerns beachten? Gibt es unterschiedliche Qualitäten? Unterschiede in der Dichte und welche Qualität/Dichte ist genügend fest damit mir das Brett nicht bricht oder eben Dellen bekommt? Gibt’s Unterschiede in der Oberfläche, etc.? Weis jemand wo ich den PU-Block in der Schweiz oder in Italien kaufen kann???????

der Schaumkronenkönig

[wolfiösi]

es gibt viele verschiedene xps qualitäten.
definitiv gibt es auch minderwertiges xps.

die besten sind styrofoam von dow (hellblau) und noch besser
xps von austrotherm.
was du in genua bekommst keine ahnung.
böses mädchen aber auch.....
genua ist aber eine geile stadt, oder ?

wir bauen seit jahren mit dem rosa austrotherm xps, der ist knallhart,
und delaminationen sind bei unseren boards unbekannt.
raumgewicht 34 g/l

ich habe vor ein par wochen 2 stk a 20 cm gekauft,
maße 125 x 60 x 20 cm, die haben zusammen 50.- gekostet.
daraus gehen mindestens 3, eventuell sogar 4 waveboards wenn
man geschickt arbeitet.
heissdraht - schnitt - technik vorausgesetzt.
ein kite waveboard kannst du so um weniger als 150.- bauen ohne
straps und finnen.

der rosa schaum ist deutlich härter wie 30er eps, ich nehme sogar
an härter wie pu schaum.
und er nimmt 0,0 % wasser auf, was die ganze bearbeitung wesentlich
entspannter macht.

wenn das waveboard nicht zu dünn wird sind 3 lagen oben (im standbereich mehr) und 2 lagen unten (163er glas) genug,
mit 4 oben + 3 unten kann man noch immer halbwegs gute gewichte erreichen. das ist dann aber ein panzer, was ich fürs fliegen schätze.
mein 9.0 longboard, 6,5 cm dick mit styrofoam kern habe ich 1996 gebaut. es war in geschätzt 25 flugreisen mit und hält noch immer gut.
es ist etwas anders laminert:
unten 1 x 290 + 1 x 165, oben 1 x 290 + 2 x 165.
es wiegt 6,5 kg was für ein 9.0 normal ist.

conclusio:
eventuell ist xps kein material für profis, weil die boards viel zu lange halten würden
für die selbstbauer die erfahrungen sammeln wollen perfektes material.

lg wolfgang