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Alt 27.06.2018, 21:02   #1
FunKite
Benutzer
 
Registriert seit: 06/2008
Beiträge: 3.474
Standard Warum Leash und Weste (beim SUPen) ?

Das ist ne erstgemeinte Frage, weil ichs wirklich nicht verstehe und meine Vermutung ist, dass es völlig unterschiedliche Bedingungen sind, bei denen ich mit dem SUP unterwegs bin als bei denen diejenigen unterwegs sind, die immer Leash und Weste propagieren. Ich würds gern verstehen, weil ich ja auch immer auf ein vernünftiges Risikomanagement achte.

Also, wenn ich zum SUP'en gehe, ists in der Regel sonnig, das Wasser nicht zu kalt. Leash habe ich keine dabei, Weste auch nicht. Im Frühling, wenns Wasser noch so kalt ist, dass Reinfallen unangenehm ist, ziehe ich nen Shorty an, meist nur an den Beinen, so dass ich ggf. obenrum reinschlupfen kann, wenns kalt wird. Manchmal ziehe ich nen Lycra an, wenns kühl ist, in aller Regel aber nur Badehose.

Risiko kann ich keins erkennen, ich bin meist max. 500m vom Ufer weg, dass das Board plötzlich alle Luft verliert, glaube ich nicht und selbst wenn, könnte ich heimschwimmen. Dass ich das Board verliere, glaube ich auch nicht. Einmal hats mich im Sturm verblasen, OK, das wäre ein Szenario, wo ich mir vorstellen kann, dass man das Board vielleicht verliert. Da habe ich am Ufer abgewartet und bin dann, als der Wind schwächer wurde, zunächst im Sitzen gefahren.

Ich nehme eine Leash nur in der Welle, weils das Board sonst immer ans Ufer spült, was nervt.

Aber ich rede jetzt vom See und vom Urlaub am Mittelmeer bei ruhigen Bedingungen. Manchmal, aber eher selten sehe ich am See Leute mit Leash und denke immer, die nehmen sie nur, weil sie sie halt haben...

Klar, bei Strömungen oder Wellen (Atlantik z.B. oder der Unfall auf Mauritius, der hier letztes Jahr diskutiert wurde) schaut die Welt sicher gleich anders aus.
FunKite ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.06.2018, 23:52   #2
kitesven
gitano
 
Registriert seit: 12/2001
Ort: meist im womo :)
Beiträge: 14.369
Standard

Zitat:
Zitat von FunKite Beitrag anzeigen
Ich nehme eine Leash nur in der Welle, weils das Board sonst immer ans Ufer spült, was nervt.
naja, da haste dir die frage ja schon halb selber beantwortet.
"richtig" SUP ist ja "das in der welle".
die meisten heutzutage stellen sich ja auf nen kanu und das ist dann SUPen
also das am badesee, da brauchste keine leash und prallschutz.
das ja mehr so spielen mit den kindern auf einer badeinsel.

für dies und dies brauchste dann die volle ausrüstung

https://youtu.be/HgPOuULcxpw?t=95

https://youtu.be/g5ZAAFY4MpE?t=71
kitesven ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.06.2018, 07:17   #3
qwertzui
Benutzer
 
Registriert seit: 05/2017
Beiträge: 78
Standard

Hi,
Ich bin von Ende März bis Ende Oktober auf dem Wasser. Fluss, See, Meer, warmes Wasser, kaltes Wasser, Wind, Strõmung, Wellen, warme Luft, kalte Luft, kurze Touren, Mehrtagestouren ... D.h. ich habe an Ausrüstung Trocken säcke in allen Größen, verschiedene Schwimm- und Rettungswesten, Paddelkleidung mit viel Variationsmöglichkeiten.

Bei warmen Wasser und Luft bestand mein Sicherheitskonzept dann daraus, dass ich im Trockensack zivile Kleidung, Schuhe, Handtuch, Regenjacke, Geld und Handy hatte. Im Notfall (Gewitter, aufkommender starker Wind) kommt man damit per Linienschiff oder per Anhalter zum Parkplatz zurück, im Nichtnotfall kann man damit am anderen Seeufer gepflegt essen gehen oder Sehenswürdigkeiten besichtigen etc.

Neulich habe ich bei 22 C Wassertemperatur und 25 C Luft gezielt mit dem Ziel ins Wasser zuf allen trainiert (Pivotturn zb). Weil ich baden wollte, natürlich ohne Weste und Leash. Beim geplanten Reinfallen ist das Board dann mit einem Riesensprung von mir weg und durch diese Beschleunigung recht schnell weiter von mir weg gefahren. Mein Eintauchen war ungünstigerweise zum gleichen Zeitpunkt wie ein Atemzug, so dass ich japsend und röchelnd das Board nur mit aller letzter Kraft erwischte und dort wieder zu Atem kam. Ich bin eine sehr sichere Schwimmerin aber seitdem ist Weste oder Leash auch bei Badewetter an der Frau.
qwertzui ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.06.2018, 11:31   #4
FunKite
Benutzer
 
Registriert seit: 06/2008
Beiträge: 3.474
Standard

Ich mein, das Risiko muss jeder für sich selbst abwägen, aber bei den von mir genannten Bedingungen (See oder im Urlaub am Meer bei schönem Wetter und glattem Wasser) sehe ich nicht wirklich eins bzw. ist es meiner Ansicht nach so gering, dass ich es als akzeptables Restrisiko verbuche. Klar kann man mal Wasser schlucken, aber ich ertrinke deswegen nicht, auch nicht, wenn das Board 10 Meter weg ist. Da fallen mir noch diverse andere Sachen ein, die passieren könnten, aber Wahrscheinlichkeit mal Konsequenz halte ich bei allen für zu gering, als dass ich mich deswegen mit Weste oder Leash ausstatte.

Maximal kommt der Lycra ins Netz, das ist dann gepflegt genug fürs Strandcafé und ne Flasche Wasser und vielleicht noch das Smartphone.

Im Winter bin ich schon auch mal mit Trockenanzug aufs Sup, aber eigentlich ist das für mich ein Schön-Wetter-Sport und bei Regen oder im Winter mach ich was anderes.

Was ich daher immer noch nicht verstehe, ist, warum hier im Forum immer wieder das so dargestellt wird, SUP ohne Leash und Weste sei prinzipiell und immer ein verantwortungsloses NoGo.
FunKite ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.06.2018, 12:58   #5
qwertzui
Benutzer
 
Registriert seit: 05/2017
Beiträge: 78
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Bei den genannten Bedingungen (warm, kein Wind, keine Wellen)ist es sicher kein Nogo ohne Leash und Weste unterwegs zu sein. Wieviel bei welchen Bedingungen für einen selbst sinnvoll ist, entscheidet man jedesmal neu, wenn man aufs Wasser geht. Bei meinem Erlebnis (Stichwort: Stimmritzenkrampf) habe ich festgestellt, wie es möglich ist, dass gute Schwimmer, bei bestem Badewetter, in Ufernähe ertrinken. Es ging nicht um Wasser schlucken, sondern darum wie weit und wie schnell man ohne Luft schwimmen kann. Das Board entfernt sich, wenn du weil du ohne Luft und mit Paddel in der Hand nicht schnell schwimmen kannst, gerne auch weiter als zehn Meter.

Ich selbst möchte meine Touren nicht auf Badewetter und Ufernähe beschränken, deshalb sind Leash und Weste dabei. Wenn man mehrere Kilometer und Stunden unterwegs ist, ändern sich die Bedingungen meist zum Schlechteren.

Ich bin schon häufig bei Windstille, Sonnenschein und spiegelglattem Wasser losgefahren und habe mich dann gegen heftigen Wind und fiese Wellen zurück gekämpft. Noch wichtiger als die Weste und die Leash fand ich allerdings in dieser Situation, die Regenjacke, um nicht auszukühlen.

Für so Kurztouren, bei denen die Badehose reicht, ist mir der Act mit dem Aufpumpen zuviel. Da gehe ich dann einfach nur schwimmen...
qwertzui ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.06.2018, 19:07   #6
SirAdrianFish
Benutzer
 
Registriert seit: 09/2013
Ort: Hamburg
Beiträge: 544
Standard

Zitat:
Zitat von FunKite Beitrag anzeigen
Risiko kann ich keins erkennen, ich bin meist max. 500m vom Ufer weg, dass das Board plötzlich alle Luft verliert, glaube ich nicht und selbst wenn, könnte ich heimschwimmen. Dass ich das Board verliere, glaube ich auch nicht. Einmal hats mich im Sturm verblasen, OK, das wäre ein Szenario, wo ich mir vorstellen kann, dass man das Board vielleicht verliert. Da habe ich am Ufer abgewartet und bin dann, als der Wind schwächer wurde, zunächst im Sitzen gefahren.
Jeder muss für sich das Risiko einschätzen und letztendlich auch die Konsequenzen für sein Verhalten tragen. Wenn ich Single bin und verunfalle, dann ist das mein Ding. Wenn ich Frau und 2 Kinder habe, sieht die Situation ganz anders aus.

Aber du hast ein "mögliches" Szenario ja schon recht gut beschrieben. Du hast eine Differenz zwischen Wasser und Luft, da können 10°C schon einiges ausmachen. Du bist erschrocken (ich will hier nicht gleich von Schock reden) und für einen Moment orientierungslos. Du hast das Board beim Eintauchen, viele Meter von dir weggestoßen und dein Paddel verloren. Was sammelst du zuerst ein? Evtl. hast du dein Paddel fest umklammert, hast dir dadurch aber den Arm verdreht oder beim darauf fallen, die Rippen geprellt oder sogar gebrochen. Evtl. ist eine von dir vorher nicht bemerkte/wahrgenommene Strömung vorhanden, die dich immer weiter vom Board trennt. Bist du schon mal mit einem Paddel in der Hand hinter einem treibenden Board hergeschwommen? Also auf zum Ufer...

Ich behaupte mal, dass die wenigsten in der Lage sind, unter "idealen" Bedingungen (Schwimmbad), 500 Meter zu schwimmen - eine Bahnlänge im Schwimmbad mit Olympiastandards hat 50 Meter! Wer schafft ohne vorheriges Training 10 Bahnen? Wenn du zusätzlich noch Bekleidungsstücke an hast, hast du auch noch zusätzlichen Ballast, welcher dich nach unten zieht.

Und dann kann man natürlich auch noch die physische und psychische Verfassung eines Paddlers mit einbeziehen...

Natürlich kann man argumentieren, dass die An- und Abfahrt mit dem PKW zur Paddelsession deutlichen risikoreicher ist, als das eigentliche Paddeln.

Aber die Naturgewalten Wasser und Wind werden gerne mal unterschätzt. Nicht ohne Grund werden jedes Jahr eine Vielzahl an toten Schwimmern beklagt.
SirAdrianFish ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.06.2018, 11:30   #7
FunKite
Benutzer
 
Registriert seit: 06/2008
Beiträge: 3.474
Standard

OK, ich verstehe Deinen Standpunkt und den von Quertzui, das müssen wir nicht weiterdiskutieren. Mir geht’s gar nicht darum, Recht zu bekommen, ich wollte nur wissen, wie andere das sehen. Ich betreibe aktives Risikomanagement auch in anderen Sportarten und habe beim SUP’en offenbar einfach eine andere Einschätzung des bestehenden Risikos. Kann auch daran liegen, wie und wo ich es mache und wie mein Plan B jeweils ausschaut, sollte was schiefgehen (unerwartetes Gewitter z.B.).

Ein guter Ansatz, Risiko möglichst objektiv einzuschätzen, ist übrigens die Risikomatrix (Skitourengeher kennen das adaptiert als ‚Snowcard‘). Wichtig ist neben dem „was kann passieren?“ auch das „wie wahrscheinlich ist das Szenario?“. Beides muss zusammen bewertet werden. Wenn die Wahrscheinlichkeit klein ist, darf mehr riskiert werden. Ist die Wahrscheinlichkeit hoch, muss man defensiver bleiben.

BTW, ich SUP’e schon auch mal länger, meist aber so eine Stunde, dafür Vollgas mit dem 14x25 und bin auch Familienvater.
FunKite ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.06.2018, 14:07   #8
mr-proper
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Registriert seit: 06/2014
Beiträge: 257
Standard

Zitat:
Zitat von FunKite Beitrag anzeigen
Ein guter Ansatz, Risiko möglichst objektiv einzuschätzen, ist übrigens die Risikomatrix (Skitourengeher kennen das adaptiert als ‚Snowcard‘). Wichtig ist neben dem „was kann passieren?“ auch das „wie wahrscheinlich ist das Szenario?“.
Dann könntest du ja in die Bewertung noch einfließen lassen, wie hinderlich ein zusätzliches Plus an Sicherheit tatsächlich ist.
Ich merke eine Leash nichtmal, wenn ich sie an den Gurt meiner Trinkflasche binde.

Normalerweise fliege ich eh nicht rein, aber neulich, als das Wasser noch nicht warm war und viele Boote und Schiffe unterwegs waren, ist es halt doch mal passiert. Flußaufwärts mit Rückenwind, nicht aufgepasst und abgestiegen. Erstmal wegen dem kalten Wasser die Luft weggeblieben und der Puls war eh schon auf 180, Board verloren. Der Wind hat es am Fleck gehalten, während mich die Strömung in der gleichen Sekunde 4 - 5 Meter abgetrieben hat. Es hat deutlich länger gedauert wieder aufs Board zu kommen, als angenommen. Mit Leash wäre das eine schnelle Geschichte gewesen. War nicht dramatisch, aber hat wieder mal gezeigt, wie schnell es im Ernstfall gehen könnte.

Mein Board wiegt nur 9,5 kg und ist ein Spielball vom Wind. Bei iSUPS sieht das nicht anders aus.

Wenn du 500m vom Ufer weg bist, das Wasser 20 Grad hat und du ein wenig rumplanschst, dann ist ein verlorenes Board sicherlich weniger ein Problem. Nach einer 1 Stunde Vollgasfahrt vielleicht schon eher. Bei deutlich weniger Wassertemperatur sieht es dann schon anders aus. Da kommt dann vielleicht noch ein Krampf dazu usw. Alles natürlich theoretisch und passiert ja glücklicherweise immer nur den Anderen.

Im Auto schnallt ihr euch an? Warum eigentlich? Passiert doch eh nie was.

Auch wenn der Geübte es vielleicht anders sieht und anders damit umgehen kann, hier lesen aber viele Anfänger mit, die sich aufgrund verharmlosender Aussagen in Sicherheit wiegen.

Achtung: Auch wenn eine Leash am Meer und Seen ein gutes Feature ist, sollte man am Fluss darauf verzichten, sofern man sich den damit verbundenen Gefahren nicht bewusst ist.

Ach ja, wenn die Luft aus dem iSUP geht, hilft die Leash natürlich auch eher wenig
mr-proper ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.07.2018, 07:54   #9
009alexx
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Beiträge: 2
Frage

Zitat:
Zitat von mr-proper Beitrag anzeigen
Achtung: Auch wenn eine Leash am Meer und Seen ein gutes Feature ist, sollte man am Fluss darauf verzichten, sofern man sich den damit verbundenen Gefahren nicht bewusst ist.
Hallo,
ich bin Anfänger und fahre auch mit Leash, Falle auch noch ab und zu ins Wasser, dann find ich das ganz praktisch das Board nicht einfangen zu müssen. ABER: Welche Gefahren birgt die Leash auf dem Fluß? Ich dachte, gerade da ist sie wegen der Strömung wichtig?
009alexx ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.07.2018, 08:17   #10
009alexx
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 07/2018
Beiträge: 2
Ausrufezeichen

...hab's ergoogelt! Hätte ich niemals von selber dran gedacht!
009alexx ist offline   Mit Zitat antworten




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