hier werden mal wieder äpfel mit birnen und melonen verglichen
mal eine grundsatz - erklärung
EPS = Styropor - expandiertes polystyrol besteht aus verbackenen kleinen kugeln, mit reichlich offenen poren als zwischenraum meist weiß, gibts aber auch in grau
klar gibts auch styropor das sinnvoll einzusetzen ist styropor generell zu verteufeln ist auch nicht richtig:
neben generellen qualtitätsunterschieden ist vor allem mal das raumgewicht ausschlaggebend, je höher das raumgewicht desto druckfester ist das styropor,
wasser geht überall rein in die poren wenns undicht ist das board:
15 g/dm3 raumgewicht kommt meist in sups oder große windsurfboards, nur in verbindung mit sandwich sinnvoll
20 g/dm3 manchmal für zb windsurf waveboard oder ich denke teils in sandwich kite waveboards auch mit sandwich verwendet
30 g/dm3 ist so das schwerste dichteste "normale" styropor das ich kenne, das ist schon halbwegs fest, richtig laminiert
kann so ein board auch ohne sandwich halten, gibts löcher, dann saugt es recht schnell wasser.
wobei es auch styropor gibt, das trotz porenvolumen kein oder kaum wasser saugt.
hatte mal ein geniales LF waveboard (rawson quad), das war ohne sandwich nur mit epoxy laminat sehr stabil ich bin es 5 jahre gefahren.
wo man solches styropor kriegt weis ich nicht - eventuell wie oben angeführt ist das das "hydrophobe" styropor:
siehe
http://www.iceblanks.com/de/componen...set&Itemid=876
styropor bekommt man superbillig im baumarkt in platten 1,0 m x 0,5 m x 0,01 bis 0,3 m oder man bestellt es als zuschnitt in größeren baustoffhandlungen bis 4 m länge, das wird dann teuerer.
XPS = extrudiertes polystyrol - schwerer teurer fester - säuft 0 wasser weil es ein homogener schaum ohne poren ist
gibts in vielen farben von hellblau (meist DOW chemicals) rosa (mein lieblings XPS von austrotherm, knallhart) gelb, orange, grün, grau, reinweiß....
kann gut sein kann schlecht sein, manche XPS neigen stärker zu delaminationen die hier vor allem durch nachträgliches ausgasen von irgendwelchen inhaltsstoffen zu stande kommen,
in den 80ern als der große windsurf eigenbau boom nach europa kam haben wir STYROFOAM von DOW als material entdeckt, gibts noch immer, ist sehr gut, gibts bis zu 2 m lang was ich weis,
die standard platten die man von allen herstellern bekommt sind aber 1,25 m x 0,6 x 0,02 - 0,2 m.
in den 80ern gabs ich glaub auch von DOW auch rein weißes XPS bis zu 3 m länge das war super, gibs was ich weis nicht mehr.
in fernost oft kitewaveboards oder foilboards gebaut werden wird bei einigen marken (ich weis es von levitaz) wird auch XPS als kernmaterial verwendet - mit dem riesen vorteil daß es kein wasser säuft.
ich selber habe mit organgen gelben und grünen no name XPS schäumen schlechte erfahrungen gemacht, mit styrofoam IB von DOW und insbesondere rosa austrotherm XPS extrem gute erfahrungen gemacht.
XPS hat meist ein raumgewicht von 28 bis 35 g/dm3, gibts bis 40 g/d³
XPS wird gerne nachgesagt, daß es immer delaminiert, stimmt nicht, ich habe surfboards die ich seit 1996 regelmäig verwende die noch immer nicht delaminieren trotz zig flugreisen und X urlauben auf dem autodach...
heißdrahtbauweise:
EPS und XPS kann man perfekt in heißdrahtbauweise verarbeiten, man kann so von sehr genauen holzschablonen scoop und outline schneiden und ist so 1. sehr genau unterwegs und 2. hat weniger staubigen
abfall. will man schaumstücke die kürzer sind wie ein surfboard verkleben und dennoch heißdraht schneiden, so geht das wenn man die schaumstücke mit 2 komponenten PU schaum verklebt gut.
weitere schäume:
PVC schäume wie zb Airex (es gibt auch hier verschiedenste typen und dichten) sind prinzipiell fester teurer dichter wie die o.a. schäume und für einen schaumkern eines volumenboards meist deutlich zu schwer.
Airex ist übrigens als Sandwichmaterial (also 3 - 5 mm schichten über EPS kern) DAS sandwichmaterial für hochwertige leichte boards, dies ist allerdings eine bauweise die nicht so einfach ist - die airexplatten muß man mit vakuum aufkleben...vakuum - sandwich technik nennt sich das dann.
für "0" volume boards zb mit 2 cm dicken kernen ist Airex auch als solo kern gut geeignet, ich arbeite hier mit airex mit 75 oder 80 g/dm3 raumgewicht, das zeug ist schon sehr fest, wasser säuft es auch keines.
ist gibt auch andere schäume wie zb rohacell etc., darüber weis ich aber relativ wenig bis gar nix...
es gibt auch noch IXPS wird zb. von buster surfboards verwendet, wo man es herkriegt keine ahnung, soll eine XPS weiterentwicklung sein
natürlich kann man gerade auch bei kiteboards holz (paulowina, balsa etc.) als kernmaterial einsetzen, hier ist halt das gewicht eine "natürliche" barriere -
es wird ab einer gewissen board dicke einfach zu schwer.
wobei es auch leute gibt die mit teilweise ausgehöhlten holzkernen gute und leichte boards mit größerem volumen hinbekommen...
die generelle abneigung gegen EPS / styropor kommt daher daß fast schon jeder selbstbauer mal ein EPS board produziert hat das
undicht war, und das ist dann wirklich ein "pain in the ass".
gekonnt gemacht ist das material aber durchaus gut.
ich hab zb in den 80ern erfolgreich ein par windsurfer aus 30er eps gebaut, ich hab die zb auf 2 x laminiert, erst eine 100er lage,
aushärten lassen, und dann den rest drüber, dann noch coat usw war jahrelang dicht.
allerdings hab ich selber auch 1 komplett schrott teil produziert....
also wenns nicht unbedingt sein muß empfehle ich eindeutig auch XPS oder airex.
lg wolfgang