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Alt 01.09.2018, 17:14   #9
platypushh
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Hej,

bin gerade über deinen Eintrag gestolpert als ich einen eigenen Beitrag zu Talaimannar verfassen wollte. Ich war vom 10.08 - 18.08 mit drei Freunden in Talaimannar und kann mich den meisten deiner Schilderungen anschliessen. Allerdings hab ich auch noch ein paar zusätzliche Kommentare:

Wind
Wie schon vorher geschrieben, wenig berechenbar und über den Tag hinweg auch stark variierend. Windfinder und Windguru sind ziemlich unbrauchbar, da es zumindest bei uns jeden Tag sehr deutliche Abweichungen (in beide Richtungen) gab.

Grundsätzlich ist der Wind morgens etwas schwächer und frischt im Laufe des Tages auf, gibt aber auch Tage wo er konstant bleibt. Wir hatten bis auf einen Tag jeden Tag ausreichend Wind und waren hauptsächlich mit 10er und 8er unterwegs (78kg).

Anders als in Kalpitiya ist der Wind aber wohl nicht so zuverlässig (dafür aber auch nicht besonders böig).

Spot
Low Tide und high Tide wandern ja immer etwas, bei uns war am Morgen low Tide und am Nachmittag dann high Tide. Bei low tide ist der Spot leider etwas begrenzt, da viele Bereiche gerade mal fingerbreit Wasser haben (gab ein paar sehr unschöne Stürze), der Kanal am Strand entlang ist aber tatsächlichg großartig (knie- bis hüfttief und spiegelglatt). Leider aber auch dementsprechend voll. Bei high Tide wurde es erstaunlich kabbelig und durch den manchmal stärkeren Wind auch etwas anstrengend.

Insgesamt fand ich den Spot trotz nur 15-20 Leuten auf dem Wasser relativ voll. Anders als z.B. der Dreamspot oder Vella in Kalpitiya spielt sich hier halt alles auf vergleichsweise wenig Fläche ab (auf der man sicher springen kann).

Die besten Bereiche des Spots (zwischen Landzunge und Insel) sind leider auch durch den Schulungsbereich off-limits.

Kitebeach
Rescue funktioniert super, die Jungs sind auf Zack und reagieren schnell. Rescue ist auch im Preis mit inbegriffen.

Wie schon von DBW123 gibt es nur Traktor oder Fußmarsch als Alternativen um zum Spot zu kommen. Auf dem Rückweg kann man einen Downwinder versuchen, wir mussten aber ungefähr die Hälfte der Strecke immer noch laufen, da das Wasser nie hoch genug war um bis zum Camp zu kommen.
Anders als bei den Kitecamps die ich sonst aus Sri Lanka kenne, gibt es weder eine Hütte am Strand noch die Möglichkeit das Mittagessen an den Spot geliefert zu bekommen. Es gibt immer eine lange Zwangsmittagspause (bei uns von 11:30 – 14:45). Wenn man nicht gleich den ersten Traktor erwischt (bei uns für Schüler reserviert), kommt man so auf je nur gut 1,5 Stunden Kiten vormittags und nachmittags. Ich habe meine PIQ Sessions durchgeguckt und bin an keinem Tag auf 3 Stunden auf dem Wasser gekommen (obwohl ich definitiv nicht faul war).

Die lange Pause ist evtl. gut für die Haut (Sonnenbrand), aber wenn man ans andere Ende der Welt reist um zu Kiten ist das etwas enttäuschend.
Ich hatte auch keine Schulung, aus der Entfernung sah das was die mit den Schülern angestellt haben aber ganz gut aus. Allerdings ist auch einer der Kitelehrer ohne Zwang einmal bewusst über meinen aufgebauten Kite gelaufen. Das fand ich eher nicht so prickelnd (es gibt ja doch einige Arschlochmuscheln).

Das Material wird – wie schon vorher geschrieben – ordentlich gesandstrahlt. Man kann die Kites aber vor Abreise kostenlos mit Süßwasser waschen und trocknen. Man sollte auch beim Transport mit dem Traktor aufpassen. Dieser ist ziemlich verrostet was bei unseren Kitebags ordentliche Rostflecken verursacht hat.

Unterkunft
Essen war bei uns unterirdisch.

Das Frühstück war ohne jede Abwechslung (Aufgeschnittenes Obst, Weißbrot, Kunstmarmelade und Eier – jeden Tag) – andere Resorts variieren mit Pancakes, Roti, etc.

Das Mittagessen war meistens halbwegs ok, häufiger mit Seafood und angedeutetem sri-lankischen Einschlag, aber das Abendessen war katastrophal.

Wir hatten die ersten 3 Tage verschiedene Mystery Meats mit kaltem Kartoffelbrei und Buttergemüseimitation (siehe Bild). Nach Beschwerden von mehreren Gästen wurde dann etwas variiert, aber Kartoffelbrei war dennoch jeden Tag elementarer Bestandteil der Verpflegung. Anscheinend wird dieser auch in größeren Batches angefertigt, da er gerne mal eiskalt serviert wurde (und gelegentlich mit Zitronensaft am Bräunen gehindert wurde). Nur an einem Abend gab es warmes sri-lankisches Essen als Option.

Die Zimmer waren gut (wir waren in einem der Garden View Bungalows). Sauber, funktional und mit Ventilator. Man sollte kein Essen im Zimmer aufbewahren, da das gerne Ameisen anlockt. Essen (und Bier) kann man in einem gemeinsamen Kühlschrank aufbewahren. Wenn man sich vor der Ankunft im Bottle Shop eindeckt, fällt der Bierpreis übrigens von 3 Euro auf 1 Euro . Strom gibt es gut 20 Stunden am Tag, vormittags wird der Generator für einige Stunden abgestellt.

Andere Aktivitäten gibt es nur wenige. Die Fahrräder waren bei unserem Besuch alle unbenutzbar (Ketten absolut verrostet), SUP haben wir aufgrund der guten Windsituation nicht probiert. Morgens und abends gibt es noch Yoga (kostenpflichtig – 6 Euro/Session) und man kann sich natürlich immer in der Bar betrinken.

Einkaufen sollte man vor Talaimannar, man muss aber nicht zwangsläufig bis Mannar zurückfahren um das Nötigste zu bekommen. In Pesalai (20 Minuten per TukTuk) gibt es zwei Supermärkte, eine Apotheke und einen Bottle Shop.

Wir hatten übrigens in der ganzen Zeit keine Mücken. Anders als in Kalpitiya konnten wir hier auf Mückenschutz verzichten.

Fazit:
Talaimannar war auf jeden Fall ein Erlebnis, aber ich würde es nicht noch einmal machen. Der Spot ist schön, hat aber zu viele Einschränkungen (voll, viele sehr flache Stellen) und die schlechte Verpflegung ist halt ärgerlich wenn man 50 Euro pro Tag bezahlt und keine anderen Alternativen in der Nähe hat. Wenn es wieder nach Sri Lanka geht (war jetzt schon mehrmals da), dann wohl eher nach Kalpitiya mit täglichem Boottransfer an den Dreamspot oder Vella. Hier ist der Wind auch etwas zuverlässiger.
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