Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 23.08.2018, 07:21   #120
MaBob
Benutzer
 
Registriert seit: 07/2018
Beiträge: 147
Standard

Wieso denkst du, dass ausgerechnet deine Definition vom thermischen Recycling die richtige ist? Du sagst selber es sei Haarspalterei über den Begriff zu Diskutieren. Aber auf der anderen Seite, sagst du dann wieder, dass thermisches Recycling NICHTS mit Recycling zu tun hat. Aber das ist einfach falsch. Wenn wir 100% unserer Abfälle in Müllverbrennungsanlagen verbrennen würden, dann hätten wir eine 100% Recyclingrate. Allerdings nur beim thermischen Recycling. Bauteil- und Werkstoffrecycling wären dann logischerweise 0%. Das kann und soll ja gar nicht da Ziel sein. Die Müllverbrennung sollte nur dann greifen, wenn man auf Müll herum sitzt der nicht werkstofflich bzw. bauteiltechnisch recyclebar ist. Für unseren Hausmüll trifft aber leider genau das zu! Man hat unterschiedlichste Materialien die man (derzeit) unmöglich sortenrein von einander trennen kann. Daher ist die Müllverbrennung die einzig sinnvolle Alternative. Thermisches Recycling beschreibt ja nichts anderes, als Erzeugnisse aus dem Stoffkreislauf zu entfernen und dafür Energie hinein zu geben.
Dass hierdurch Statistiken gefälscht werden ist falsch! Die Statistiken berücksichtigen einfach nur das thermische Recycling! Durch etwas Recherche ist das auch schnell herauszufinden. Natürlich ergeben sich hierdurch anderer/bessere Zahlen. Mit fälschen hat das allerdings nichts zu tun.
Es ist vergleichbar mit der Arbeitslosenquote. Hier gibt es auch Statistiken die besagen, dass die Arbeitslosigkeit sehr gering ist. Andere sagen aus, dass sie viel höher als angegeben ist. Ein Unterschied: Die eine zählt Kurzzeitarbeiter als nicht arbeitslos und die andere tut es. Was von beiden ist nun richtig oder falsch?
Ähnlich ist es in meinen Augen mit dem thermischen Recycling. Für mich ist klar, dass es eben eine Recyclingart ist - für andere ist es unbestritten keine. Fakt ist, dass die Müllverbrennung aktuell die einzige sinnvolle Anwendung für unserer Hausmüll ist. Außerdem wird hierdurch nicht nur elektrische Energie generiert. Durch Fernwärme wird bsp. eine Menge Heizöl bzw. Gas eingespart. Hinzu kommt, dass durch Müllverbrennung eine große Menge an Metallen und NE-Metallen zurück in den Stoffkreislauf gebracht wird.

Beim Thema Sortenreinheit haben wir wohl etwas aneinander vorbei geredet. Ich gebe dir recht, dass Materialmixe wie Kunststoff, Pappe und Aluminium problematisch sind. Daher wird das bei mir auch strikt getrennt.

Deine wahre Recyclingquote im einstelligen Bereich beruht nun worauf? Auf Kunststoffrecycling? Auf das gesamte Recyclingsystem der BRD - inkl. aller zu recyclender Stoffe? Dass du diese These nach der Klarstellung zur Sortenreinheit schreibst hat mich ehrlich gesagt etwas verwirrt. Warum ist die "wahre" Recyclingrate auf Grund der schwer herzustellenden groben Sortenreinheit im einstelligen Bereich?

Bio-Kunststoffe:
Jaein. Natürlich sind, vor allem bei Verpackungen die Kunststoffe nur weniger Tage im Einsatz. Allerdings müssen sie lebensmitteltauglich sein. Das ist vor allem bei Bio-Kunststoffen nicht so einfach.

Das beste hier wäre im ersten Schritt wirklich verzichtbare Verpackungen weg zu lassen. Warum ist der Blumenkohl im Supermarkt nicht in Folie eingeschlagen aber der Eisbergsalat? Warum sind die Gurken foliert aber eine Aubergine nicht? Warum darf man keine eigenen Schüsseln mit zur Fleisch- und Käsetheke nehmen und das gekaufte dort einfüllen lassen. Der anfängliche Aufschrei wäre sicherlich groß. Aber einige erinnern sich vielleicht noch an das Rauchverbot in Flugzeugen und Bussen etc.. Heute ist das selbstverständlich und auch von Rauchern teilweise befürwortet.
MaBob ist offline   Mit Zitat antworten