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Alt 31.08.2017, 13:01   #155
Horst Sergio
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Hallo Sönke,

Wende vor Halse machen einige und macht aufgrund des höheren Risikos bei der Halse durchaus Sinn, auch wenn die Wende technisch schwerer ist.

Zur Halse solltest Du besser die normale Variante mit Downloop als erstes lernen. Man kann zwar auch oben herum loopen, ist allerdings problematischer bzw. nur bei Wind deutlich über 20 knt halbwegs sinnvoll machbar.

Bei allen neuen Manövern ist das wichtigste den Kite permanent in der oberen Windfensterhälfte zu halten, da Du Dich nur so im Sturz von den Flügeln weg liften kannst anstatt dich mit Querzug auf die ggf. aufgetauchten Flügel drauf zu ziehen / zu pfählen .

Speziell mit gestreckten Matten wie den Sonics ist hier in Kombination mit der Halse immer die Gefahr, dass der Schirm durch einen weiten Loop deutlich tiefer als 45° ins Windfenster kommt. Abmildern kannst Du das in der Ausrüstung über längere Flugleinen und breitere Bars.
Beim Fahren solltest Du den Schirm vor der Halse in den Zenit zurück lenken (Du fährst in dem Moment dann primär mit dem vorher aufgebauten Schwung). Aus dem Zenit solltest Du die Bar dann impulsartig maximal abklappen um den Schirm möglichst schnell in einen möglichst engen Radius zu bekommen. Auf die Art kann selbst der 15er an 21 m Leinen in der oberen Windfensterhälfte verbleiben.
Wenn das Timing zwischen Einleitung der Kiteflugbahn und der Kurve mit dem Board so ist, dass der Kite seine Kurve deutlich weiter außen zieht, verhinderst Du zusätzlich, dass die Leinenspannung am Ende komplett weg ist.


Neben der Schirmsteuerung gibt es aber auch ein anderes Problem in der Halse. Aufgrund der hier sehr geringen Leinenspannung verliert man die Kontrolle über den Kurvenverlauf der Halse und fährt dann wie du sagst: "... aus der Kurve etwas unkotrolliert "rausrase"... " anstatt die Halse zu beenden und wieder stabil weiter zu fahren.
An dieser Stelle hilft nur mehr Board bzw. Foilkontrolle. Am besten und sichersten übt man das nicht in der Halse in der es einen Point of no Return gibt, sondern während der normalen Fahrt, da man sich hier langsam voran tasten kann:

1. möglichst aggressive Schlangenlinien fahren
2. möglichst lange und oft freihändig auf tiefen Raum Kursen fahren (simuliert die Situation mit wenig Leinenspannung in der Halse)
3. 1. und 2. kombinieren, wenn das klappt ist man bereit für eine sichere Halse im ersten Versuch.

Wann der Fußwechsel kommt ist erstmal wurst. In der ordentlichen Variante kommt er vorher, kombiniert mit der Schirmposition im Zenit und kombiniert mit dem Lift, den man durch das Anpowern bzw. das impulsartige Einschlagen der Bar erhält.

Viel Erfolg
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