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Alt 20.02.2010, 19:07   #25
Horst Sergio
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Standard Das Meer ist nicht Disneyland!

Wie es da steht, das Meer ist nicht Disneyland wo einem den ganzen Tag jemand hinterherläuft, um das eigene Erbrochene weg zu wischen, falls es einem mal zu viel wird.
Aufs Meer gehört man als Landlebewesen erstmal nicht hin, und deshalb kann man hier schnell sein Leben beenden, wenn man sich nicht mit ein bisschen Verstand und Respekt darauf bewegt.

Diese Erkenntniss ist leider gerad bei Kitern sehr wenig verbreitet.

Ich habe viele Monate direkt am Strand gearbeitet, und unfassbar viele Touristen gesehen, die lachend versucht haben in den Tod zu gehen ohne irgendwas davon mitzubekommen.

Vor diesem Hintergrund ist die von der Threatstellerin zitierte Aussage der Leute von der Kitestation zumindest etwas nachvollziehbarer. Man kann wohl davon ausgehen, dass die solche Situationen in guter Regelmäßigkeit erleben, am besten zu Feierabend. Dazu kommt auch noch, dass sich die Situation wie beschrieben (300m / 35 min) nicht wirklich lebensbedrohlich anhört. Es sei den derjenige ist zusätzlich zu den offensichtlichen Fehlern nicht mal in der Lage 300 m zu schwimmen. Dann wäre eine lebensbedrohliche Situation aber eine nur konsequente Folge (wie Polt sagen würde) der evolutionären Auslese (wie Darwin sagen würde).

Eine Rescue vor Ort ist und darf NIE als Plan B und auch nicht als Plan C betrachtet werden, wenn überhaupt taucht sie als Notfallplan am Ende des Alphabeths auf. Ich finde es im Gegenteil schon postiv, dass sich nach einer 1/2 h jemand von denen in Bewegung gesetzt hat.

Bei einem anderen Ereignis sind 2 Bekannte dem Tod wirklich von der Schippe gesprungen. Hierbei hatte die hauptamtliche Rescue am Strand nicht mal die Telefonummer der Küstenwache bei der Hand, als die Unglücklichen in einer winzigen Jolle bei Gewitter und Wind bis 70 knt am Horizont verschwunden sind, und Freunde von mir selber eine Rettungsaktion eingeleitet haben. Dass die Rescue, die sich meist aus Stadtkindern die genauso wenig die Gefahren des Meeres kennen wie die Touristen, rechtzeitig vorher eine Rettung durchführt oder einleitet .... damit hätte ohnehin niemand von uns gerechnet. In diesem Fall hat wirklich nur ein Riesenglück dafür gesorgt, dass die Verschollenen nach 24 h von einem Fischerboot zufällig gefunden wurden.

so far, da Bernhard, der auch schon mehrmals mehr wie 1h geschwommen ist, aber dabei nie auf irgendwelche Rescues gehoft hat
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