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Alt 17.03.2011, 11:23   #2
waiting4wind
tidenunabhängig
 
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Am Ortseingang von Santa Maria schien beim Strassenbau der Asphalt ausgegangen zu sein. Ging es bisher im raschen Tempo über geteerte 4 Spuren, wechseln sich nun Staubpisten mit Kopfsteinpflaster ab, alles durchsetzt mit Schlaglöchern jeglicher Größe. Routiniert umsteuert der Fahrer die Untiefen und vertreibt hupend menschliche und tierische Hindernisse von seiner Ideallinie.

Aus unzähligen Rohbauten starren uns leere Fensteröffnungen entgegen. Fast schon flehend wird auf verblichenen Schildern nach einem neuen Besitzer gesucht. „Se vende“ (Zu verkaufen), dieser Schrifzug zieht sich wie ein roter Faden durch Santa Maria und zeugt auch hier von einer geplatzten Immobilienblase und dem Traum von Wohlstand. Die Verlierer und Armen stehen gemeinsam auf einer verlassenen Baustelle an einem zur Garküche hergerichteten rostigen Frachtcontainer für eine warme Mahlzeit an.

Das Hotel „Da Luz“ ist wegen seiner Einfachheit sehr beliebt bei Wassersportlern. Wir ergatterten zwei Doppelzimmer in der obersten, zweiten Etage. Diese begehrten Zimmer haben einen kleinen Balkon und sind besser durchlüftet als die in den unteren Stockwerken. Und: keine Kakerlaken! Die Ausstattung ist für unsere Bedürfnisse absolut okay: Klimaanlage, TV, Ventilator und Betten deren Aufnahmefähigkeit selbst 192 cm Körpergröße gerecht wird. Safe und Kühlschrank kosten extra. Bettwäsche und Handtücher werden bei der täglichen Reinigung gewechselt. Das Personal ist scheu und zurückhaltend. Schenkt man ihnen jedoch ein Lächeln bekommt man immer eins zurück. Ein Grundvokabular an Hotel-Englisch ist vorhanden. Will man mehr Aufmerksamkeit bietet sich ein bischen Portugisisch oder Kriolu an: „Prazer N konxe –bu“.


Geändert von waiting4wind (10.11.2011 um 15:02 Uhr)
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