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Alt 06.12.2016, 09:27   #2
ripper tom
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Drehen / Loop / Direktheit
Die Drehgeschwindigkeit u. Agilität ist angesichts der extremen Streckung & starkem Lowend top, nichts erinnert hier an einen „Traktor“.
Der Kite loopt/fliegt eingehakt schnell aber doch in großen Radien, erzeugt schon bei wenig Wind mächtig Bums im Loop (vor allem 11 bis 13qm) und fliegt schnell wieder hoch. Die Größen 11 & 13qm drehen sauber um das Tip ohne zu Tellern.

Das bringt enorme Vorteile beim LW & Foilkiten um ins Gleiten zu kommen oder sich loopend „nach Hause“ zu retten. Für Foiler auch ein RIESEN Vorteil für den 1. Loop beim Anfahren um bei extrem wenig Wind ins Gleiten zu kommen.

Es gibt für mich nichts schlimmeres als einen LW Kite der leer durchtellert und keinen Vortrieb für das Angleiten generiert.

11&13qm ist eingehakt nicht zum leeren Tellern zu bewegen ausgenommen man greift in eine Steuerleine, die kleinen Größen drehen aber einen engeren Kreis u. gehen bei hohe Kiteloops fast leer durch. Kiter die sehr hohe eingehakte Loops beherrschen, können auch den Turbine Loopen, Loopanfänger werden sich damit schwer tun. Ein Loopkite für hohe Kiteloops ist er nicht.
Ausgehakte Loops: 11&13qm mit sehr wenig Querversatz, 7 & 9qm gehen im ausgehakten Loop komplett leer u. ohne Druck durch.

Direktheit
Das dicke Fronttubeende und die steife Konstruktion liefert für einen gebridelten Kite eine sehr gute Direktheit (das Besondere dabei auch mit den 27m Leinen!!)
und ist anderen gebridelten Hochleistern wie z.B Boost oder den No / Onestrutern hier deutlich überlegen.
Absolut nichts erinnert beim Turbine an eine indirekte Matte.


Böenstabillität
Dünne Tubes haben viele Vorteile (schnelldrehender Kite, zieht top Höhe, geringes Gewicht, loopt schnell uvm.) Kites mit dünner Fronttubes und wenig Delta im Shape fallen aber bei Strömungsabrisse (Binnensee) runter wie abgeschossene Vögel u. haben auch weniger Grundzug. Klar kann man mehr Profil ins Tuch schneidern aber bei einem Strömungsabriss klappt auch dieses Profil (ohne Cam Battens oder Splitstruts) zusammen und der Kite kommt direkt vor einem runter… Kein Bashing für Kites mit dünner Tube alles hat Vor u. Nachteile siehe Punkt unterhalb > Fluggeschwindigkeit / Höheziehen.

Der Turbine steht stabil am Himmel, nichts flattert oder knickt ein. Die patentierten Splitstruts u. extrem breiten Dacronstreifen (Bild 5a / 5b) und die mittelstarke Tube sorgen für die Profilerhaltung auch wenn die Strömung durch böigen Wind abreisst. 10 Knoten Kite im Zenit, Bar komplett gedepowert + schnelles laufen an Land nach Lee > Kite schwebt schön nach Lee mit.

Die Fronttube läuft nicht dünn aus sie bleibt bis zum Ende hin ziemlich dick was für ein gutes Feedback an der Bar und Schutz vor dem einknicken bietet.
(Siehe Bild 2b oben 7qm Turbine versus 7qm Rally)

Fluggeschwindigkeit / Höheziehen
Die Fluggeschwindigkeit ist sehr hoch (deutlich höher als beim Rally) komplett ausreichend auch für Racefoils.
Der Amwindkurs in allen Größen bis 13qm ist wirklich top auch deutlich besser als beim Rally (alle Größen) oder Turbinen 15qm aufwärts.
Es gilt wie immer: Mehr Speed durch höhere Geschwindigkeit

Als Foilkite
Der Foilkite bei Slingshot ist der Wave SST 3-Struter. Für leichte Fahrer auch bei wenig Wind nach wie vor sehr gut geeignet.
Der Turbine ist:
Ausreichend schnell auch für Racefoils,
11qm ist DER Foilkite 23m Leinen für leichte, 27m Leinen für schwere Fahrer. Der 11er funktioniert auch mit 27m Leinen wirklich top ohne indirekt oder backstall-lastig zu werden (auch für Oldschooler sind 27m absolut die 1. Wahl). Der 13qm für schwere Foilkiter (beide Leinenlängen funktionieren bestens). Der Kite bleibt lange oben (siehe Punkt Böenstabillität).

5-10kn der Grenzbereich für Tubes:
Klar, No-Struter oder One-Struter bleiben länger am Himmel, diese haben aber weniger Lowend und starten schlechter im untersten Windbereich auch beim Rückwärtsstart haben sie wg der Verformung Probleme.
Auch wenn die No & Onestruter länger oben bleiben kommen die über 80kg Fahrer hier damit nicht in das Gleiten weil der Grundbums oder der Druck im Loop fehlt um wegzukommen. Also Vorteil Turbine Wasserstart & Lowend, Nachteil er bleibt nicht so lang am Himmel als die No/Onestruter.

1. Matte 2. No/Onestruter 3.Turbine 4. Rally diese Reihenfolge gilt bei: „Was bleibt bei 5-10kn am besten am Himmel stehen“. Wer bei 5-10kn mit dem Turbine Foilen will und es wirklich wissen will der MUSS die 27m Leinen aufziehen, der Turbine funktioniert mit den langen Leinen wirklich hervorragend und bleibt dadurch nochmals länger in der Luft und kommt den Onestruter dadurch schon sehr nahe. Den untersten Bereich 3-7kn: Diesen Bereich decken nur Racematten wie zB der FS Sonic hervorragend ab.

Der 11qm Turbine
Ist mein Liebling, der Kite dreht+fliegt schnell, erzeugt eingehakt beim Loopen fetten Vortrieb. Eine wirklich geniale Eigenschaft beim Leichtwindkiten um ins Gleiten zu kommen oder loopend nach Hause zu kommen. Mit ein paar kleinen Tricks kommt man mit diesem Kite extrem früh ins Fahren >> 27m Leinen wählen (auch damit funktioniert er noch top) und ein Frühgleitboard mit flachen Rocker z.b. ein Misfit 142x42 mit diesem Equipment kann ich locker mit meinen 83kg mit anderen 14qm Kites mithalten die nur 24m Leinen und ein normales Twintip 135x41 mit normalen Rocker benutzen.

Wasserstart
Wegen seiner mittelstarken Fronttube und starken Deltashapes startet der Turbine top.
Die Tube ist dick genug das kein Wasser hinter diese schwappt oder der Kite beim Rückwärtsstart wie manch andere zusammenklappt, mit dem starken Deltashape dreht sich der Kite sehr leicht auch mit nur einer Backline ziehend aus dem Wasser. Der Rückwärtsstart ist dank der extrem dicken Vorlaufleinen an der Bar keine Gefahr für die Finger. Er startet trotz seiner enormen Streckung um nichts schlechter als der Rally im Gegenteil er fängt mit seiner enormen projez. Fläche viel Wind ein.

Je größer der Kite desto leichter startet er bei Schwachwind auch klar. 11&13qm bei 10 Knoten problemlos im tiefen Wasser ohne Board nur mit ziehen einer Steuerleine. 5-10Knoten bei den gleichen Verhältnissen rückwärts. Spezielle Tricks wie ziehen einer Frontleine damit der Kite in der Powerzone kippt braucht der Turbine zum Starten nicht.

Ich habe den Kite beim Rückwärtsstart beobachtet: Zieht man die Backlines, so stellt sich der Kite „auf“ d.h. die Fronttube liegt nur mehr mit der Deltaspitze im Wasser ca 50cm und nicht mehr mit der kompletten Fronttube, somit „klebt“ die Tube nicht mehr am Wasser und der Kite kann rückwärts leicht abheben. Nicht jeder Leichtwindkite startet bei wenig Wind rückwärts, zum Snowkiten bei mir Zuhause (ein genialer Ort zum Snowkiten) ist dies bei uns aber eine Pflichteigenschaft.

Lowend / Leinenlänge
Wenn Tester das Lowend z.B. von Rally u. Rebel quervergleichen berücksichtigen sie auch die 24m/23m Leinendifferenz ?
Bei meinen Testfahrten an meinem Thermikspot bei thermisch konstanten schwachen Wind mit einer fixen Wegstrecke von Festland A nach Festland B sind bei 1m Leinenlänge schon deutliche Unterschiede im Lowend spürbar….

Ein in paar Lowendbeispiele:
Turbine 13qm mit 23m Leinen versus North Juice 15qm mit 24m Leinen (4 Leiner), bei 10Knoten, Kites 10mal getauscht.
Beide Kites gehen in diesen Setup gleich früh los, Turbine zieht mehr Höhe und hat dabei nur die halben Barkräfte, Juice 15qm springt etwas höher (beim 10Knoten Testvergleich) Zieht man am Turbine die 27m Leinen auf legt der Kite an Lift und Lowend massiv zu u. wird zur Oldschoolwaffe (Juice vielleicht auch, wie die 27m dort funktionieren hatte ich leider dort noch nicht probiert).

Der 12qm Rally geht einen kleinen Tick (verglichen mit einem großen Twintip bei 10 Knoten) früher los als ein 12qm Liquid Force Solo Onestruter (Kites 10mal gewechselt, gleiche Bar benutzt, Rally dabei auch mehr Höhe). Der 11qm Turbine geht aber einen kleinen Tick früher als 12qm Rally los und zieht dabei auch deutlich mehr Höhe!

Das Besondere am Turbine ist, dass die 27m Leinen bei allen Größen 7-13qm perfekt funktionieren, denn die 27m funktioniert bei 12qm Rally / RPM abwärts nicht mehr die vertragen nur max 25m. Die meisten Kiter sind sehr abgeneigt was lange Leinen betrifft aber ich konnten jeden „Langleinenhasser“ überzeugen der ihn mit 27m Leinen probiert hat.
Ich denke die extrem aufgespreitzte Kappe mit 12-Punkt Bridleaufhängung ohne Pulleys und das dicke Tubeende macht das möglich. Alternativ kann man sich auch an die 23m Bar 2m Extensions hängen (zu beziehen bei Boardway oder orig. bei Slingi) Mit den 27m Leinen gewinnt der Kite massiv an Lowend, Lift und Hangtime, zum Foilen reichen zwar die 23m weil der Kite massives LW hat aber die 27m topen das Ganze ordentlich. Der 9er sieht am Himmel wg seiner gestreckten Kappe mit den „kurzen“ 23m Leinen fast wie ein 12er Rally aus.

Mit den 27m Leinen gibt es keinen Backstall, keine großen Unterschiede in der Direktheit des Kites und die Drehgeschwindigkeit ist dabei noch immer schnell. Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass dieser extrem aufgespreitzte Kite braucht sogar für 11+13qm die 27m Leinen u.a. damit der Winkel am V passt. Jedenfalls bin ich noch keinen anderen Kite geflogen an dem so lange Leinen so gut funktionieren. Für Oldschooler, schwere Kiter fast Pflicht oder auch für Foiler die das Lowend mit allen Mitteln ausreitzen oder den besseren Wind oberhalb abgreifen wollen. Mit den 23m Leinen gibt der Kite in den großen Größen jedenfalls noch nicht seine wahre Leistung frei, mit den 27m Leinen wird der Turbine auch für schwere Kiter zur Oldschoolwaffe.
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