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Alt 19.06.2018, 18:08   #59
mangiari
es geht aufwärts!
 
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Weil hier gerade sinnvolle Tips gesammelt werden: Ich bin einmal in meinem Leben ein Rennen mitgefahren, wo ich so weit auf's Meer raus musste, dass zurückschwimmen keine Option war, auch gesund nicht (das erste Coats2Coast von Redbull). Ich will mir gar nicht vorstellen was für eine Mega-Katastrophe das geworden wäre, wenn z.B. der Wind unerwartet abgeflaut wäre. Die haben wegen Verplantheit erst um 14 Uhr gestartet und es waren fast 400 Kiter auf einem Bereich von locker 20x30km im Meer verteilt.
Gut, es waren ein paar Dutzend Boote und ein Hubschrauber am Start, aber angenommen der Wind hätte um 15 Uhr aufgehört, ein paar hundert Kiter in diesem Bereich bis zum Einsetzen der Dunkelheit zu finden...

Ich hatte für das Rennen einen einfachen orangen dünnen wasserdichten Sack zwischen den Fußschlaufen meines Boards befestigt, mit Handy und Stirnlampe drin. Der Sack wird mit der Stirnlampe drin zu einer prima schwimmfähigen Laterne und hat mich auch beim Rumspringen nach dem Rennen nicht gestört. Ein Resttube und so nen Signalgeber hätte schon auch noch rein gepasst. Der Auftrieb im Sack hilft auch das Board finden nach Abgängen und ist ausreichend um auch ohne Schwimmbewegungen stundenlang im Wasser treiben zu können.

Zum Thema Hilfeleistung:
Wenn's irgendwie machbar ist, fahr ich immer hin. Und ich wurde schon hunderte Male von Kitern, Windsurfern und anderen gefragt ob alles in Ordnung sei. Ich hab auch schon mal Ranger, Ambulance und Polizei an den "Spot" geschickt bekommen, weil jemand von der Bundesstraße aus einen "Fallschirmspringer im Wasser landen" gesehen hatte.
Und mein Leinenaufwickeln bei einsetzender Flaute 50m vor Land wurde auch schon mal als "um Hilfe winken" interpretiert. Da war ich aber schon an Land geschwommen, als die Rettung mit viel Tatü eintraf.

Ob jemand was gesehen hat, liegt wahrscheinlich auch dran welche Art Kiter gerade unterwegs waren. Ich hab schon Leute gesehen, die waren so mit in den Schirm glotzen beschäftigt, die wären auch völlig überrascht gegen nen Super-Tanker gefahren. Dass so jemand keine Hilfe ist, liegt wohl auf der Hand. Man muss ja aufpassen, dass die einen nicht unerwartet umnieten. Vermutlich hat er einfach nur Pech gehabt an dem Tag.

Ne ohnmachtssichere Weste würde ich aber auch anziehen, wenn ich mit dem Foil irgendwo auf dem Meer Race trainiere. Unter Umständen kann man auch seine Impact-Weste die man eh hat etwas pimpen, ich weiß nicht wie Praxis-nah die klassischen Westen da sind, wenn einem der Fahrtwind dann die ganze Zeit den globigen Kragen ins Gesicht stellt...
Da ist ein Stück Auftrieb hinten am Helm befestigt und die Impactweste vorne um etwas Auftrieb ergänzen, hinten reduzieren vielleicht die bessere Alternative.

Zum Thema was hätte ich denn tun können und wäre es richtig gewesen? Das ist scheiss egal. Manche können gut helfen, manche weniger. Wichtig ist DASS man hilft. Wenn man ANgst vor Blut hat und selbst eigentlich (aus Sicherheitsgründen) nicht dort hin fahren würde, wo ein vermeintlich verletzter treibt, SOLL man das auch nicht. Die Bergwacht gräbt bei Lawinenstufe 5 auch nicht in Lawinenpegeln rum. Aber JEDER kann zurück an Land fahren und Info an Leute geben, die besser helfen können. Das ist oft schon mehr als in der Realität passiert. Niemand erwartet dass man sich in Gefahr begibt oder überfordert.


Geändert von mangiari (19.06.2018 um 18:23 Uhr)
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