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Alt 09.01.2004, 08:31   #1
Allegro
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Unglücklich

Es ist nur zu hoffen, dass andere Berichte von "Kite-Surfing.de" besser recherchiert sind als der jüngste Bericht über Cabo Frio, dem ich nur entnehme, dass es sich um eine rosarote Werbeanzeige handeln muss und nicht um einen tatsächlichen neutralen Bericht. Da ich mich nun wirkl,ich gut auskenne und nahezu alle 8000 km Küste Brasiliens kenne, ist mein Statement zu diesem Bericht:
1. Entferneung von Cabo Frio nach Rio an die Cobacabana ca. 2-3h mit dem eigenen Wagen, sofern man sich gut auskennt; Achtung: speziell auf der Linia Vermelha werden mit absoluter Regelmässigkeit Autos und Busse überfallen. Von der Empfehlung mit den öffentlichen, mit denen es länger dauern kann, ist abzuraten, da diese sehr oft überfallen werden. Diese sollten nie für An- und Abreise genutz werden!
3. Wind ist nur in der 2. Jahreshälfte (Juni bis Okt.) gut, dafür regnet es oft (nicht so oft wie in RIO). Ab Dez wird der Wind schwächer und unregelmässiger bis er dann nur noch am späten Nachmittag kommt oder ganz einschläft; 20m2 mitnehmen!
4. Preise: der beste Kurs für eine US war mal 4,00, das ist aber lange vorbei und war meines Wissens nie höher, derzeit ist er bei 2,80. Für eine gute Piza legt man auch zwische 15 und 25 Reals hin und das billige Selve-Service ist abends oft geschlossen. Gutes ist auch in Brasilien nicht unbedingt billig, ganz speziell importierte Kite-Ware.
5. Mietwagen: ohne Mietwagen macht Brasilien zum Kiten überhaupt keinen Spass, ja ist nahezu unmöglich, da i m m e r enorme Strecken zurückgelegt werden, selbst wenn man nur in Cabo Frio ist, Achtung: Auto-Mietverträge sind mit Vorsicht zu geniessen. Zu empfehlen, aber teuer sind die internationalen z.B. am Flughafen (Herz usw)
6. Wer keine guten Nerven hat, keine Zeit verschwenden will und im Urlaub nicht unbedingt mit jeder Menge Umweltverschmutzung (verdreckten Stränden und Strandviertel), Armut, Gewaltkriminalität und Diebstahl konfrontiert sein will, sollte sich was einfacheres suchen.
8. Ein Abstecher nach Rio ist mindestens ein Ganztagesausflug mit einer Fahrtzeit von 5-6h (Aufenthat nicht eingerechnet), so dass sich das nur mit èbernachtung rentiert.
9. Bewegt man sich ausserhalb der Kite-Szene sollte man auf jeden Fall Sprachkenntnisse mitbringen, speziell wenn man auch noch ein eigenen Auto mietet.
10. Cabo Frio selbst ist ein aufgeblasenes Kaff mit dem negativsten Turismus in der Hauptsaison (Massenturismus, starker Verkehr und Stau, Hotelburgen. Besser ist Arraial do Cabo oder Buzius oder die Regiao dos Lagos, wo man vom Schlimmsten verschont bleibt.
11. Noch ein Wort zum Wetter: Rio hatt unlängst ca. nur 19°, was allerdings im Januar nicht unbedingt normal ist. Allerdings ist Regenzeit und daher hann schon mal eine Kaltfront kommen. Cabo Frio heisst übrigens K A L T E S K A P, woraus man nicht zu unrecht schliessen kann, dass es dort recht frisch werden kann.

Für Langzeit-Kite-Urlauber ist Brasilien sicher eine Alternative, man sollte aber die einsamen Strände nicht einfach ausprobieren, ohne zu wissen, ob dort Haie unterwegs sind, wie dies z.B. in Recife und Maria Farninha der fall ist.

PS: Ob die anderen schöngeschriebenen Kite-Ziele bei Kite-Sufening.de wohl auch solch einen Background haben?
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