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Alt 10.10.2016, 14:54   #1
Santei
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Standard Soma Bay Abu Soma Riders

Ich fange hier mal an meinen ersten Bericht über einen Kitespot bzw. eine Kitestation zu schreiben.

Ende September bis Anfang Oktober war ich mit einer kleinen Gruppe in der Soma Bay im Hotel Amwaj Blue Beach. Direkt neben dem Hotel befindet sich die nach eigenen Aussagen einzige Station an der Soma Bay die noch von Einheimischen betrieben wird, Abu Soma Riders.
Diese Station haben wir aufgrund ihrer Lage direkt neben einem wirklich günstigen AI Hotel gewählt.
Unter uns befanden sich mehrere erfahrene Kiter, einige Beginner darunter auch ich die immerhin problemlos höhe laufen und wenden können und einen absolten Anfänger der noch nie einen Kite geflogen ist.

Der erste Eindruck der Station ist okay. Das Personal spricht einigermaßen okay englisch sodass man einigermaßen mit ihnen kommunizieren kann. Der Stationsleiter und inhaber, Ali, spricht auch ein wenig Deutsch.


Material:

Das Material ist nicht so toll, wir haben und für Kitemiete entschieden, das Material ist leider nicht so wie auf der Website beschrieben. Es besteht größtenteils aus Kites von NORTH. Leider absolut kein aktuelles Material und auch alles bunt durchmischt. Das Material ist durchschnittlich 3-5 Jahre Alt. Es gibt die Modelle Rebel, Evo, Neo und auch einen Fuse. Für die Schulung wird ein 7,5qm Buzz benutzt.
Der Materialpool ist so klein dass man sich nicht aussuchen kann welches Modell man wann fliegt. Die 9qm Kites sind Neo und Evo und ein Rebel, es gab nur einen 10er dieser war ein Fuse, einen 11er der war glaube ich ein Evo (der ist leider vollkommen gerissen als ihn einer aus unserer Gruppe nicht mal übermäßig stark aufs Wasser gesetzt hat, ein klarer Ermüdungsriss aufgrund des Alters der Schirms), einen 12er gab es noch der war ein Rebel und ein 14er ebenfalls ein Rebel. Nun hatten wir das Glück dass wir fast jeden tag um die 20-26 Knoten hatten wodurch die 9er absolut ausreichend waren, aber ich weiß nicht was die tun würden wenn mal einige Tage nur 12 knoten sind und fünf leute Kiten wollen.
Ich bin in den zwei Wochen dort alle Modelle geflogen wodurch ich mich absolut nicht an einen Kite gewöhnen konnte, ich hatte auch wenig einfluss darauf welchen Kite ich bekomme, es wurde gefragt ob man aufs Wasser will und dann wurde ein Kite den man nutzen sollte aufgebaut.
Die Boards sind bunt durchmischt. Es gab welche von North und Nubile. Auch dieses Material eher schon etwas älter, wie auch die Kites. Wenigstens konnte ich mir hier ein Brett sichern welches ich die ganze zeit fahren konnte.
Bei einem unserer Mitreisenden ist einfach während einer Session eine Strap während des Fahrens gerissen. Aber kein problem am nächsten Tag wurde dann einfach ein anderes Board benutzt.
Der Inhaber der Station ist sehr pingelig mit seinem Material wobei ich hier eher davon ausgehe dass er einfach etwas mehr Geld verdienen will. Unser Anfänger hatte einen Kurs und konnte am Ende des Kurses eigentlich recht sicher einen Wasserstart in beide Richtungen und auch zeitweise höhe laufen. Er wollte dann selber Material leihen zum selber üben (was ich als normal ansehe, habe ich auch so gemacht), das wollte der Ali aber nicht. Er wurde dann gezwungen weitere sechs Stunden zu nehmen bevor er sich Board und Kite ausleihen durfte.
Es gibt Sitztrapeze und Hüfttrapeze. Auch hier ist die Auswahl sehr beschränkt. Ich hatte mein eigenes Trapez dabei weshalb ich keine Probleme hatte. Einer unserer Gruppe wollte während des Urlaubs von einem Sitz- zu einem Hüfttrapez wechseln und bekam ein viel zu großes, das hing ihm nachher unter den Achseln. Nicht so gut.

Spot:

Der Strand ist gut zum Aufbauen und Starten der Kites. Die Lagune vor der Station ist bei Low Tide ohne Wasser und man muss ein ganzes Stück (ich schätze so 200 Meter) über abgestorbene Riffe laufen um im Wasser zu sein und Starten zu können. Bei der Miete des Materials sind immerhin Surfschuhe mit einbegriffen. ohne wäre der Weg mehr als nur unangenehm.
Bei High Tide befinden sich etwa 20-40 cm Wasser in der Lagune. Ich selbst bin nur dort gestartet wenn ich wirklich gut Power im Kite hatte und mich absolut sicher gefühlt habe. Geht man dort überkopf sind schwere Verletzungen meiner Meinung nach fast vorprogrammiert. Nach dem Start fährt man aber recht Fix ins tiefe Wasser. Ca. 600Meter Upwind der Station befindet sich eine Lagune in der man bei High Tide wohl ganz gut fahren kann und wo auch Stehrevier sein soll (Ich selbst war aufgrund der Gezeiten nie dort, High tide war immer nur sehr früh Morgens und Abends wenn meist kein Wind war). Ansonsten absolut kein Stehrevier vor der Station.
In der Regel startet man morgens seinen Kite und fährt dann nach seinem Spaziergang über das tote Riff auf eine Insel rüber die leicht Upwind liegt. Paradise Island. Die Strecke dorthin beträgt etwa 2,5-3km. Gerade wenn man noch nicht so ganz sicher auf dem Board ist nicht gerade der tollste Weg. Anfänger werden mit einem der Rescue Boote am Morgen dorthin gefahren. Hierbei muss man früh genug dort sein um die Abfahrt des Verkehrsmittels nicht zu verpassen.
Vor Paradise Island gibt es dann ein wenig Stehrevier, der Wind bläst hier beständiger als am Strand. Jedoch auch hier überall Riffe welche bei Low Tide teilweise extrem flach unter der Wasseroberfläche liegen. ich wurde von meinem Kite einmal über ein Riff gezogen das nur 10cm unter der Oberfläche lag wobei ich mir einige leichte verletzungen zuzog. Hier werden auch die Schüler geschult was ich als sehr gefährlich einschätze, ich würde nicht an einem soclehn Ort geschult werden wollen. Hinzuzufügen ist aber auch dass ich der einzige in den zwei Wochen war der sich auf der Insel an einem Riff verletzt hat.
Aber nur relativ wenig Kiter auf der Insel, Platzprobleme gab es nie.
Zusammenfassend ist zu sagen dass ein Fahren fast nur im Tiefwasser möglich ist wo auch Wellen mit etwa einem Meter höhe nicht selten sind. Upwind Bodydraggen sollte ordentlich beherrscht werden um hier zu fahren. Absolut KEIN Anfängerspot.

Service:

Der Service an der Station ist überragend. Die Mitarbeiter sind nett und aufmerksam. Ist man nicht auf dem Wasser wird einem Tee und Kaffe angeboten. Es stehen Liegen und Sitzmöglichkeiten zur Verfügung.
Die Mitarbeiter bauen die Kites vollständig auf, nur das Starten muss man noch selber machen, wobei sogar das teilweise übernommen wurde.
Wird ein Rescue benötigt geht das meist schnell, sowohl auf der Insel wie auch an der Staion, wobei ich mich hier frage wie gut das klappt sollten mal beide Boote bei der Insel sein und ein Kiter verunglückt dicht bei der Station, ich bezweifel dass die das mitbekommen aus 2 km Entfernung.
Bei der Kitemiete ist ein Rescue pro Woche im Preis enthalten, beim Storage 3 Rescues pro Woche.
Alles in allem ein extrem guter Service.

Preise:

Die Miete für eine Vollausrüstung beträgt 240€ für eine bzw. 370€ für zwei wochen, ein einzelner Tag kostet 55€. 50€ Versicherung pro Woche, wenn man diese will, also sehr viel teurer als das VDWS Safety tool. Für das Material nicht günstig aber okay, wird durch den Service gerechtfertigt.
WICHTIG: Zahlt in Euro nicht in ägyptischen Pfund. Der offizielle Kurs ist etwa 1:10 Ali rechnet aber 1:14, also bezahlt man da mal eben 40% mehr.
Die Preise für Unterricht weiß ich nicht aber ich finde es eine schweinerei dass Schüler gezwungen werden weitere Stunden zu nehmen um Material zu leihen obwohl sie eigentlich so weit sind alleine zu üben.
Zu zahlen sind alle Tage die man im Vorraus gesagt hat. Egal ob dann WInd ist oder nicht. Ist man nur 112 Tage da nimmt man also auch zwei wochen, eine woche und fünf Einzeltage sind einfach teurer.


Gesamtfazit:

Die Station ist vollkommen okay wenn man fahren kann. Ist man Anfänger würde ich eher abraten da der Spot nicht geeignet ist um sich ausbilden zu lassen. Wenn Leichtwind ist gibt es wahrscheinlich Probleme mit dem Materialpool.


Ich hoffe dass einige meiner Mitreisenden auch noch etwas dazu schreiben werden und meinen Bericht ergänzen werden und mich vielleicht auch bei der einen oder anderen Sache berichtigen werden.

Sollten Fragen bestehen fragt gerne nach.
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