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Alt 07.02.2018, 20:57   #5
Horst Sergio
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Daumen hoch Endlich auch ein deutscher Monofoil Topic

@Wolfgang:
im Vergleich zu einer Free-Race ausgerichteten Position mit Mast etwas weiter vorne und etwas breiterem Fußabstand gibt es keinen nennenswerten Unterschied. In der Theorie wandert der Druckpunkt ein paar cm weiter nach hinten. Wird aber dadurch kompensiert, dass die mittleren Geschwindigkeiten kleiner sind. Umstände mit der Suche nach dem perfekten Stabi-Abstand und -Trimm, gibt es übrigens auch nicht.

@bimpara:
Das lässt hoffen, dass es doch noch unbekannte Ableger der Population gibt.

Denke kitedude hat das Meiste schon sehr gut beantwortet. Speziell der SUV vs. Moped Vergleich bringt es auf den Punkt. Ansonsten steht auch hier schon recht viel: http://www.kiteforum.com/viewtopic.php?f=196&t=2393935

Ich glaube der Grund, dass man noch nicht mehr Monofoiler sieht, ist:

Es werden häufig zu kleine gestreckte Flügel mit Flächen unter 700 cm² und Chord Längen unter 16 cm verwendet. Beides insbesondere zusammen, führt zu einer zu hohen Abhebegeschwindigkeit und einer zu hohen Nick Instabilität. Zusätzlich werden nur die Stabis mit Stabilitätsverlust abgebaut, aber die Fuselages, die man dafür häufig absägen müsste, dran gelassen werden, mit der Folge, dass Schwungmasse und Fahrwiderstand größtenteils so schlecht bleiben wie bei einem normalen Foil.
Auch wird nicht berücksichtigt, dass "stabless" in meinen Augen nicht "strapless" kompatibel ist.

Die Nachteile werden damit überproportional getestet, die Vorteile aber kaum erfahren => Die Leute lassen es nach dem ersten Test wieder bleiben.



Zitat:
Zitat von Famus Beitrag anzeigen
Was macht für dich das Monofoil aus?
Weniger ist Mehr!
Weniger ... Bauteile, Kosten, Gewicht, scharfe Kanten, Risiken, Trägheitsmoment, Fahrwiderstand, Kitefläche =>
Mehr ... Fahrspaß, Beweglichkeit, Sprungvariationen, Höhelaufen, ... , Platz im Auto ...



Zitat:
Zitat von Famus Beitrag anzeigen
Warum macht man sich's schwerer als nötig?
Das verstehe ich auch nicht , trotz der genannten, klar erkennbaren Nachteile bauen sich 99% der Foiler zusätzlich draggy Fuselages und Stabis an ihr Foil ... und das obwohl die wenigsten über 40 km/h und im Sitzen/Liegen fahren oder über 5 m hoch springen ... was die einzigen Gründe sind die mir einfallen, warum man sich die Nachteile der Stützräder ans Bein binden sollte.

Zitat:
Zitat von Famus Beitrag anzeigen
Ist das Feeling so viel anders, wenn man's einmal kann?
Nach 2 Monaten war ich an dem Punkt: "Hey Moment, das ist ja gerade wieder das Monofoil unter mir, oder?" Bei Fußwechseln wird man aber auch so immer wieder daran erinnert, womit man unterwegs ist . Und natürlich beim Rückschritt auf ein normales Foil. Nach etwa 4 Monaten war der bei mir irgendwann nicht mehr erträglich, weswegen ich seit etwa 6 Monaten keine Fahrt länger als 5 min auf einem normalen Foil hatte und da meist auch nur im Sitzen oder Liegen. Meine Füße kommen mit dem Widerstand und der Gewalt, die man einem normalen Foil für eine Kurve aufzwingen muss nicht mehr klar . Klinkt hart ist aber leider so.



Ich habe mit dem alten Levitaz Bionic sicher nicht das erfolgreichste und schnellste, aber möglicherweise eins der widerstandsärmsten und lebendigsten Racefoils (speziell in Kombi mit kurzer Fuselage). Ich werde es jetzt noch einmal perfekt schleifen und mich zwingen damit im Frühjahr eine kleine Tour von 100 km zu machen. Sehr gut möglich, dass ich es danach trotzdem verkaufe, weil ich es im Vergleich zum Mono einfach nicht mehr ertrage, obwohl ich damit mal sehr viel Fahrspaß hatte und es natürlich immer noch schneller ist und höher springt, aber das reicht eben nicht um die Nachteile zu rechtfertigen.

Zitat:
Zitat von Famus Beitrag anzeigen
Wo liegen die Vorteile beim Springen, Turns fahren usw. ?
Mach was Du willst!
Auf der Stelle umdrehen, beim Springen wahlweise stumpf den Flügel voraus ins Wasser landen oder elegant ins Wasser einschneiden lassen, schnell wieder hoch reißen und ohne Spritzer und Touchdown auf dem Flügel weiter fahren. Trotz Ihrer Einfachheit gibt es kaum was lustigeres als Backflips in allen Varianten.
Vieles was beim normalen Foil der Stabi blockiert oder einschränkt geht mit einem Mono. Wo einem der Stabi alles im Weg steht, lernt man aber leider erst auf dem Mono.

Zitat:
Zitat von Famus Beitrag anzeigen
Wann kann man sich ans Monofoil wagen?
Es ist schwer am Anfang, aber mit einem guten Flügel konnten viele Bekannte mit soliden Fähigkeiten, nach wenigen Minuten Strecken von 100 m fahren. Entscheidend ist wie gesagt ein guter, einfacher Flügel.
Aber als Basis zum Anfangen würde ich sichere fliegende Halsen mit Fußwechsel empfehlen.

Zitat:
Zitat von Famus Beitrag anzeigen
Wie baue ich ein Monofoil? Gibt es Anbieter?
Nein leider noch nicht, aber kein Foil ist einfacher zu bauen als ein Monofoil. Ein Mast und ein einfacherer großer Low-AR Flügel und eine kurze Fuselage dazu, ggf. gleich in den Flügel integriert, die hinter dem Mast endet und hier strömungsgünstig ausläuft. Viele dürften die Teile hierzu noch von ihrem ersten Foil im Keller haben. Extreme Anfänger Low AR Foils wie z.B. von Cabrinha oder Liquid Force, dürften dank großem Flügel und langer Chord als günstige Einstiegslösung sehr gut geeignet sein. Nur darauf achten die Fuselage nicht zu lieblos und stumpf auslaufen zu lassen.

Die bisher besten von mir getesteten Flügel sind die beiden Freerider von Levitaz mit von Haus aus bereits sehr kleinem Widerstand und einem sehr dünn auslaufenden Fuselage-Mast Stummel. Ich will die Tage hierfür nochmal neue 0-Fuselages aus Carbon-Edelstahl bauen. Wenn es klappt hier nochmal 100 Gramm zu sparen werde ich sicher berichten.
Obwohl der große Flügel "Cruizer" hier sehr einfach ist, auch für schwerere Leute und mir viele Manöver beigebracht hat, fliege ich seit langem wieder den kleineren leichteren "Element" , auch wenn er deutlich schwieriger ist. Dafür verhält er sich noch besser beim "Surfacing" bzw. lässt sich auf der Wasseroberfläche sogar driften, auch wenn ich das bisher weder kontrollieren kann, noch auf Video habe.

Zitat:
Zitat von Famus Beitrag anzeigen
Wer fährt alles ein Monofoil?
Ich hätte geschätzt, dass es bisher nicht viel mehr als 15-30 Leute probiert haben und die Meisten, aber ggf. aus zu Anfangs genannten Gründen wieder aufgegeben haben. Ein paar meiner Kite Kollegen sind aber ernsthaft motiviert, langfristig mit zu machen und haben auch schon das passende Material, das sie ab und an fahren. Am Anfang bin ich selbst auch noch häufig hin und her gewechselt.



Richtig gefallen ist der Groschen bei mir im Sommer, wahrscheinlich mit dem ersten Tag auf dem Cruizer, der gezeigt hat, dass man kein großes Brett braucht aber trotzdem fliegende Halsen und Wenden und alles andere außer Sitzen gut lernen kann. Hier ist das Video von dem Tag:

Mit 90 cm Brett und 9 m² Kite zum Teil durch 6 knt, fast fliegend gelandeter Boardoff, viel fliegende Manöver usw. ...

https://www.youtube.com/watch?v=yn_2a1zl9pQ

Egal ob Ultra-Leichtwind, Hackwind, Freestyle, kleine Touren oder 21 Jahre alte Opencell Handlekites, ein Monofoil ist der ultimative Allrounder der jeden Quatsch mitmacht.

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Geändert von Horst Sergio (11.02.2018 um 10:13 Uhr) Grund: Bild an korrekte Stelle verschoben
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