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Alt 16.04.2019, 16:54   #33
Marc66
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Bei Camps sollten eigentlich alle (zumindest die Meisten) Nebenkosten inbegriffen sein, da kann sich der Aufpreis relativieren - man muss das halt man wirklich von A-Z durchrechnen mit allen Zusatz- und Nebenkosten.

Was mich an Flugreisen nervt ist die mühsame eincheckerei, keiner weiss ob der Kram mitgenommen wird oder nicht (abgesehen von Fluglinien welche Flüge auslagern oder von Dritten einkaufen und dann andere Gepäck-Bestimmungen gelten), an den Destinationen werden Zusatzkosten fällig für Transport und Lagerung und wer den Kram mit ins Hotel nehmen will, bekommt gleich nochmal Ärger. Sich dann mit dem Personal anzulegen was plötzlich nur noch arabisch kann ist dann auch nicht immer einfach (TN immerhin französisch, aber das liegt auch nicht unbedingt jedem).

Zudem sind viele Destinationen (z.B. Ägypten, aber eben auch Djerba) mit Fahrerei verbunden weil die Hotels nicht am Spot liegen. Heisst warten auf Transporte und Zusatzkosten - nervt auch, wenn's preiswert ist. Kann man natürlich auch als Touristen-Attraktion sehen wenn man sowieso die ganze Zeit unterwegs ist, aber nervt, wenn man eigentlich nur Kiten will und nur einen netten Spot und ein Hotel braucht. Wenn dann an vielen Spots Side-Offshore ist (weshalb man ja Rescue braucht) macht das die Sache nicht besser, lernt man in jedem Anfänger-Kurs, dass man nur bei Onshore kiten soll, da macht es die Info auch nicht besser, dass Rettungsboote vorhanden sind, verleitet höchstens es zu Hause dann auch zu versuchen was Futter für die ist welche gerne mal den einen oder anderen Spot schliessen möchten (kiten soll ja gefährlich sein, beweisen ja die Deppen welche sich bei Offshore und 1-stelligen Wassertemperaturen retten lassen müssen ).

Selber ein Auto mieten ist teuer (zudem in Ägypten nicht wirklich angeraten, die haben eine etwas eigenwillige Interpretation von Vorfahrtsrechten usw). Tunesien ist möglich (war oft mit dem Motorrad dort), wer die Fähre nicht scheut, kann hier sogar mit dem eigenen Auto anreisen (ist administrativ bisschen mühsam weil man eine TN-Fahrbewilligung auf der Fähre lösen muss, aber zumindest möglich. Mit Auto und Fähe anzureisen ist nebenbei auch möglich wenn man von Genua nach Sizilien gehen will, zudem ist die Verbindung (da inner-Italienisch) nicht mal so teuer. 2 Wochen wäre da aber ein Minimum, weil für die Strecken halt doch einiges an Zeit drauf gehen (und Verkehr in und rund um Tunis ist auch nicht ohne, ist auf Djerba dann deutlich entspannter).

Ich fahre im Juni (wieder) an die Ostsee, da ist in der Nebensaison viel Platz, man kommt problemlos mit dem eigenen Auto hin (somit kann man mitschleppen so viel man will, muss nicht auf Gepäckbestimmungen oder Gewichtslimiten achten) und Spots hat es sowieso ohne Ende und von Flachwasser bis Welle. Schon klar: konstante Thermik bei 30° Luft und warmem Wasser ist da nicht zu erwarten, aber dafür hat man ja einen vernünftigen Neopren und kann eben in Bedingungen üben welche man später auch jeden Tag trifft (ist sowieso schon deutlich besser als am Bodensee )

Finde Ferien "im Warmen" auch toll, ohne Frage. Aber mit dem eigenen Auto ist man unabhängig, jeder spricht Deutsch (auch in NL, falls man das bevorzugen würde), man bezahlt in Währungen wo man nicht bei jedem Tausch schamlos ausgenommen wird und kann auf teure Flüge verzichten womit bisschen was übrig bleibt um ne hübsche Unterkunft zu buchen welche die allfälligen Sterne auch verdient welche da angegeben werden. Zudem gibt keine Stechmuschlen, keine Abwasserleitungen wo ungeklärtes Wasser direkt am Spot in die Lagune geleitet wird und Wasser kann man unbesorgt an jedem Wasserhahn trinken ohne gleich ne Ultra-Packung Kohletabletten einschmeissen zu müssen. Kurz: die paar Grad weniger lassen sich im Grunde locker verkraften (davon ganz abgesehen hat man ein einigermassen gutes Gewissen was die CO2-Bilanz angeht - wobei das natürlich nicht jeden interessiert).

Und: egal ob DE oder NL - Schulen gibt es da genug und an fast jedem Spot, wenn man irgendwo nicht mehr weiter kommt, kann man immer noch paar Privatlektionen buchen. So bleibt die Kohle im Land und man kann sich die Spots ansehen wo man später eh auch kiten gehen will, so gibt es eigentlich nur Gewinner.

Die Frage war ja nur wo man im Juni kiten gehen kann und wenn man da so tolle Bedingungen und Unmengen von Spots zu Hause (zumindest in Fahr-Distanz) hat, dann ist einfach fraglich wieso man dann stundenlang auf Flughäfen verbringen will, gleichzeitig Unsummen an Transportkosten fürs Material bezahlen soll und sich dann am Zielort auch noch mit Transfers rumärgern muss. Aber mir soll's recht sein - so gibt's (noch) mehr Platz zum kiten für mich und meine Kids an der Ostsee
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