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Alt 15.08.2012, 14:17   #1
blackmagna
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Standard Test: 2013-er Slingshot Turbine 17 - Licht und Schatten

Ich hatte die Gelegenheit, den neuen 2013-er Leichtwindkite Slingshot Turbine 17 qm zu testen. Hier nun meine Meinung:

Aufbau und Verarbeitung:

Viel weißes Tuch, was darauf schließen lässt, dass es in ein paar Jahren nicht mehr so strahlt wie jetzt. Traurig, dass man 2013 immer noch ein Wasserballventil verkauft bekommt, dessen Rückschlagball eben mal funktioniert und mal nicht. Bei uns versagte er jedes zweite Mal. Das ist eben nicht mehr Stand der Technik sondern nur billig.

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Weiterhin verrutschten laufend die Schutzhüllen der One-Pump-Klemmen, weil sie zu kurz waren. Da wurde etwas zuviel gespart.

Notwendige Verstärkungen wurden viel mit Tapevarianten gelöst. Ergebnis nach 4 Einsätzen: sie fingen an sich zu lösen:

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Die Bar von Slingshot hat an den Enden keine Gummibänder zum Schutz der Leinen vor ungewolltem Abwickeln:

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Der Adjuster sitzt am Ckickenloop, etwas ungewohnt, da man ihn dann um den Körper herumziehen muss:

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Sowohl an den Front- als auch an den Steuerleinen befinden sich jeweils drei Anknüpfpunkte. Dazu später mehr.

Flugverhalten:

Beim ersten Versuch wurden die Leinen jeweils mittig angeknüpft, was dazu führte, dass man die Bar powern konnte wie man wollte, aber nix passierte. Dann haben wir die Frontleinen lang und die Steuerleinen kurz angeknüpft und es klappte. Diese Variante ist sicherlich meinem Gewicht (95 kg) geschuldet und kein Mangel, da es bei leichteren Fahrern auch anders funktioniert.

Getestet haben wir bei 8-12 ktn.. Der erste Eindruck vermittelte einen leichten Eindruck. Die 17 Quadratmeter merkte man kaum, der Kite fühlte sich eher nach 14 Quadratmeter an. Er drehte für seine Größe relativ leicht und flog immer dahin, wohin man ihn auch wollte. Auch wenn der Wind mal kurz auffrischte, machte der Kite den Eindruck, dass er genügend Reserven hat.

Etwas schwieriger war es mit dem Druckpunkt der Bar. Um im Lowendbereich nicht unterzugehen, musste der Kite immer aus größer Höhe stark gesinust werden. Beim Sturz nach unten war der Druckpunkt gut zu spühren, bei der anschließenden Fahrt nach oben verschwandt er immer. Daher war es nicht sehr einfach, die optimale Vortriebsposition des Kite zu finden.

Die Barkräfte insgesamt empfand ich als sehr gering. Mir etwas zu gering, aber dies ist eine absolut persönliche Geschmackssache.

Weiterhin stellten wir fest, dass in den äußeren Tuchbereichen gummierte Segellatten eingenäht sind:

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Diese sollten ein Flattern verhindern. Und genau dies taten sie jedoch nicht. Scheinbar wusste der Tuchdesigner schon, dass es hier Probleme gibt. Jedoch konnte er diese auch mit den Gummilatten nicht lösen. Ständig flatterte an diesen Stellen das Kitetuch. Wie dann die Abrisskante in zwei Jahren ausgenuddelt ist, möchte ich nicht wissen.

Mein Fazit: Der Slingshot Turbine 17 2013 ist ein leicht zu fliegender Leichtwindkite, der aber teilweise schlecht bzw. billig verarbeitet und technisch nicht ausgereift ist. Schade, aber so würde ich ihn mir nicht kaufen.
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