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Alt 10.01.2018, 13:56   #480
switch
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Zitat von ShortSqueeze Beitrag anzeigen
Ich vermute z.B., daß Bitcoin nicht zu den überlebenden gehören wird.Die werden nie auf Null fallen, aber sicher 90% verlieren, in einen Dornröschenschlaf fallen und niemals die Funktion übernehmen für die sie geschaffen wurden weil es dazu längst bessere Alternativen geben wird.


Ich glaube, die ganze Alternativcoin geschichte ist im wesentlichen von dieser Techhype-Geschichte getrieben und Spekulation auf Gewinne für die, die auf das richtige Pferd setzen.

Aber es ist ja kein tragfähiges Konzept zu sagen, wir wechseln alle unsere bisherige Währung in den jeweils neuesten und besten Coin. Dann hat man alle 6 Monate einen neuen Coin.

Eigentlich ist der Bitcoin das Teil, was den gesamten Markt treibt. Davon losgelöst handelt es sich ja eh nur um eine Art Pferdewettengedöns, wo man sich halt ein Pferd ausdenkt und formuliert und das dann ins Rennen schickt und Wetten darauf erlaubt. Verdienen ja alle dran.. die Entwickler, die Börsen, und die Szene.

Nachhaltig ist daran ja eigentlich nichts. Am Ende hat man eine Sammlung von Münzen die einem Sack voll Jetons aus 50 verschiedenen Casinos gleichkommt wo man darauf angewiesen ist, dass die Casinos (Börsen) nocht exisitieren, falls man die jemals aus der Vitrine nehmen und wieder umtauschen will.


Ne Kursexplosion ist ja relativ leicht zu bewerkstelligen. Einfach Coin erfinden, von den richtigen Leuten mit den richtigen Argumenten (technische Überlegenheit Zukunft blabla) hypen und Bumms hat man 1000 oder 10.0000 % plus.


Aber die "Funktion" ist ja eigentlich der "Werterhalt" und "Bestand".

Das gilt in beiden Richtungen mit dem Verständnis. Bitcoin hat eigentlich nichts mit der Blockchaintechnologie zu tun. Bitcoin ist der "Wert" dem man einem Bitcoin zuspricht (und damit den Leuten die diesen unterstützen und akzeptieren), und nicht der Technologie dahinter.

Ich denke, das wäre in etwa so, als wenn nun jemand kommt und sagt er hätte das bessere "Facebook" erfunden, weil er eine bessere Technologie hat um ein soziales Netzwerk zu betreiben.

Bei der Bewertung der Coins anhand der "Marktkapitalisierung" (was ja hier eigentlich ein völlig schwachsinniger Begriff ist, da er aus dem Aktienhandel kommt und nur auf Scheine angewendet wird die tatsächlich ! im Umlauf bzw. verkauft sind), ist ja zu berücksichtigen welche Menge überhaupt gehandelt wird. Wenn ein Coinerfinder 21 Mio Coins erfindet, davon 60 % zurückhält, 45% an Freunde und Sponsoren verkauft und 5% frei gehandelt werden und diese 5% den "kurs" auf 10 EUR treiben, dann hat man eigentlich lediglich eine Marktkapitalisierung von 10 Mio und nicht von 21 Mrd. Kleiner Unterschied..

Beim Bitcoin sind ca. 90% in der Hand von sehr wenigen Personen. Da von einem Markt zu sprechen ist etwas heikel. Wenn bei einem börsennotierten Unternehmen 90% der Aktien vom Unternehmen selbst gehalten werden und der Aktienkurs das 10.000 fache des Ausgabekurses beträgt zu dem das Unternehmen die 90% Aktien erworben hat, dann würde man doch recht skeptisch auf diese Aktie blicken, wenn diese eine vertraglich festgesetzt jährliche Ausschüttung von 0,0 hat.

Die ANgeaben zur "markkapitalisierung" bei https://coinmarketcap.com sind recht lustig.
Der Bitcoin wird nicht anhand der theoretischen Gesamtmenge von 21 mio errechnet, sondern anhand der existenten Bitcoins (16,8 Mio). Davon sind aber wohl nur 10% überhaupt am Handel beteiligt.

Bei Rippel (sowieso abgefahren, da ja über 50% bei den Erfindern und Ripple laps sind) wird wohl nur die ausgegebene Menge zur Berechnung herangezogen und der Anteil der von Ripple selbst gehalten wird nicht berücksichtigt (abgefahren: eigentlich müsste die Marketcap von Ripple mit 188 Mrd USD knapp hinter Bitcoin angegeben werden, da die 100 Mrd Ripple ja existent sind und verfügbar. Einziger unterschied zum Bitcoin ist, dass beim Ripple diejenigen Personen die 60% der verfügbaren Coins bekannt sind und deswegen ausgeklammert werden. So gesehen müsste die Market-Cap von Riplle eigentlich über der von Bitcoin liegen)

Bei Ether basiert die Angabe der Marktkapitalisierung wohl auf den tatsächlich im Umlauf befindlichen Coins (ca. 100.000.000) (Die Anzahl wird durch weiteres Mining aber noch versechzehnfacht.

Nun ja, alles eigentlich ohne Aussagekraft.
Man kann lediglich sagen, dass der Bitcoin komplett im Boden verschwindet, wenn die paar Leute die 90% der Bitcoins halten diese komplett verkaufen um damit Ether zu kaufen.

Wobei Bitcoin und Ether da relativ ähnlich sind:
Bitcoin: 60,6% der existierenden Coins werden von 0,07% existierender Adressen gehalten.
Ethereum: 63% der existierenden Coins werden von 0,32% existierender Adressen gehalten.

Geht man davon aus, dass man so "grosse" Vermögen als "Person" auf mehrere Adressen / Wallets verteilt (ich würde sagen mind. 10 -100 dann könnte man sagen, dass

60% aller verfügbaren Bitcoins von einer Minderheit von 0,007% -0,0007% der Nutzer gehalten wird.

63% aler verfügbaren Ethers von einer Minderheit von 0,032% - 0,0032% der Nutzer gehalten wird.

Wenn man nun die Ungleichverteilung von "Vermögen" im Sinne von "Geld" auf der Welt kritisieren wollte, dann müsste man kritisieren, dass 1% der Weltbevölkerung über 50% des verfügbaren "geldes" besitzt.

Im Vergleich zu der Ungleichverteilung der Kryptowährungen ist das jedoch geradezu eine sozialistische Gleichverteilung, da die Ungleichverteilung bei den führenden Kryptowährungen um den Faktor 100 höher liegt und bei weiterer Verbreitung von Bitcoin und Co. diese Ungleichverteilung noch zunehmen wird..

Faktisch hängt der Erfolg eines Konzepts wie Bitcoin und Co. aber doch von den paar wenigen Leuten ab, die über 60% der Geldmenge kontrollieren. Wenn die alles auf den Markt schmeissen... Man vertraut bei der Sache so oder so mehr auf "leute", denn auf Technologie. Entweder die Leute die den Grossteil halten, oder auf Leute die irgendeine Technologie hypen.


Geändert von switch (10.01.2018 um 14:15 Uhr)
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