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Alt 10.05.2011, 11:29   #31
Larsx
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Zitat von joern Beitrag anzeigen
ist ja eigentlich nicht ganz das thema hier, aber:
wenn man ein board durchbiegt (von oben nach unten) dann entstehen unten zugspannungen. zwangsläufig entstehen dann oben druckspannungen die irgendwer aufnehmen muss! du kannst ja mal das obere laminat weglassen, das brett ist dann aber seeeeehr weich.
ich kann der philosophie eines symmetrischen lagenaufbau aber durchaus was abgewinnen, da es durchaus passieren kann, dass unten druckspannungen auftreten. nämlich dann wenn der stance recht breit ist und das brett in der mitte andersrum geboen wird. das könnte auch auf slidern der fall sein.

Zu Deiner Ehre muss man sagen, dass diese Meinung sehr verbreitet ist und ich habe diese Vorstellung sogar schon mal bei einer Seminararbeit eines Stud-Ing. gesehen, die offenbar beim Professor gut durchgegangen ist.

Ich fang mal beim praktischen an:

Wenn Du mal ein sehr, sehr weiches Brett gefahren sein solltest, dann würdest Du sehen, dass das Brett beim normalen fahren sich mehrfach verbiegt. Hinten gehen die Tips hoch, in der Mitte beult es sich kurz vor den Schlaufen nach oben aus (schon beim fahren). Dazu verdreht die ganze Sache sich. Wäre jetzt etwas kompliziert, das ganze Bild zu beschreiben. Die verschiedenen Beulen zwischen Schlaufen führen abwechselnd zu Zug und Druckbelastungen.

Am stärksten merkt man ein Rumoren, wenn das Brett stark unterschneidet, weil dann die Tips mit großer Kraft und Ruckartig nach unten (!) gedrückt werden. In der Situation kehren sich die Verhältnisse aus Deinem Modell um, es liegen unten Schubkräfte an, wenn die Tips runter gedrückt werden.
Mir ist ein Brett mal bei starkem Kabbel nach dem unterschneiden auch mal einfach so durchgebrochen, auf der Unterseite natürlich.
Brauch man eigenlich nicht groß ausführen, dass Unterschneiden sehr oft vorkommt.

Bei anderen Belastungen wie planen Landungen hättest Du im Prinzip wieder Recht und ich denken, dass in vielen Fällen, bei denen ein Brett oben bricht, Dein Modell eher zutrifft.

Aber: In den Fällen, wo Bretter unten brechen eben überhaupt nicht. Meiner Meinung nach geht es bei den Schäden weniger um Zug und Schublasten, sondern um Biege- bzw. Knicklasten. Die Brüche treten praktisch immer nur in einem ganz kleinen Bereich neben den Schlaufen auf.

Und noch was: Dieses Modell, dass bei einer Biegung Zug und auf der anderen Seite genauso Schubkräfte auftreten, gilt doch nur für ein idealisiertes Sandwich, also wenn der Kern keine Kräfte und die Last sich gleichmässsig auf die Aussenlagen verteilen kann. Umso mehr der Kern kräfte aufnimmt und dünn ist, um so mehr verhält sich die Sache wie ein homogener Körper, so dass das mit Schub und Zug nicht mehr richtig gilt.

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Zitat von joern Beitrag anzeigen
du kannst ja mal das obere laminat weglassen, das brett ist dann aber seeeeehr weich.
Wird genauso weich, wenn man das untere Laminat weglässt.

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Zitat von joern Beitrag anzeigen
ein snowboard ist aber auch weich ohne ende, das möchte man weder bei einem kiteboard und schon gar nicht bei einem wakeboard.
deinem vorschlag sich bei GuerillaGärtner oder housi zu orientieren kann ich aber absolut folgen. man sollte nur die kerndicke nicht außer acht lassen. ich glaube mich zu erinnern, dass die jungs 10 oder 11mm kerne verwendeten. 1mm mehr oder weniger kann flexmäßig eine welt sein!
Stimme ich Dir zu, wobei ich das so nicht vorgeschlagen hatte .

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Zitat von joern Beitrag anzeigen
mal ein beispiel aus meinem keller:
Finde so Beispiele immer gut. Kann dazu nur sagen, dass meine Bretter bisher - wenn sie gebrochen sind - immer nur unten gebrochen sind und das trotz ganz erheblicher Verstärkung auf der Unterseite. Ich denke insgesamt, dass das Unterschneiden einfach der größte Killer für ein Brett ist. Mein letztes Brett vermutlich auch der Air Berlin angebröselt worden, hat dann 2 Wochen Glattwasser in Aegypten mit leichem offenen Bruch ohne große Veränderung ausgehalten. Nach einem Tag an der Ostsee war das untere Laminat durch.


Geändert von Larsx (10.05.2011 um 11:42 Uhr)
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